IEA Solar Heating and Cooling Programm - NachhaltigWirtschaften.at
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Endbericht Solare Kühlung und Klimatisierung – IEA SHC Task 38, Phase II 20 Energieverteilung im Gebäude (dieser wird im Referenzsystem als gleich angenommen). Der COPel,tot wird also für die produzierte Nutzenergie berechnet. Die elektrische Arbeitszahl (COPel,overall) inkludiert zusätzlich den Stromverbrauch der Energieverteilung im Gebäude. Die Primärenergieverhältnisse (PER) werden für Systeme mit fossilen und/oder erneuerbaren (Renewable Energy Source - RES) Energieträgern berechnet. Es ist dies jeweils das Verhältnis von erzeugter Nutzenergie im Verhältnis zu der dafür aufgewendeten Primärenergie, also wieder exklusive der Verteilung im Gebäude. Als Primärenergiefaktoren [kWh Endenergie / kWh fossiler Primärenergie] werden als Standard verwendet: 0,9 für fossile Brennstoffe (Heizöl, Erdgas), 10 für Biomasse (Pellets, Hackschnitzel) und 0,4 für elektrischen Strom für den Vergleich auf internationaler Ebene (auch eine Berechnung des Primärenergiefaktors für Blockheizkraftwerke ist integriert). Diese Werte können im „Monitoring Tool“ aber auch entsprechend den nationalen oder lokalen Rahmenbedingungen durch den Nutzer angepasst werden. Der fossile, CO2-relevante Primärenergiebedarf eines Systems mit erneuerbaren Energieträgern kann im Vergleich zu einem System mit fossilen Energieträgern trotz schlechter Systemeffizienz sehr niedrig sein. Grund dafür ist der günstige Primärenergiefaktor von 10 für erneuerbare Energieträger im Gegensatz zu 0,9 bei fossilen Brennstoffen. Um auch erneuerbare und fossil betriebene Systeme hinsichtlich Systemeffizienz miteinander vergleichen zu können, wird für Systeme mit erneuerbaren Energieträgern zusätzlich zu dessen erneuerbarem Primärenergiebedarf (PERres) ein fossiler Primärenergiebedarf (PERfossil) berechnet. Damit kann die Qualität der verschiedenen Systeme unter gleichen Rahmenbedingungen verglichen werden. In Ebene zwei des „Monitoring Tools“ wird hauptsächlich die Qualität der „heißen“ Teilsysteme Solarkreis und Energiespeichermanagement innerhalb des Systems evaluiert. Diese werden durch Kennzahlen wie „Kollektorkreiseffizienz“, „Kollektorertrag pro m²“, „Solarenergienutzung“ (solar energy utilization), „Speichereffizienz“ und „Systemeffizienz“ bewertet. In der dritten Ebene wird eine tiefer gehende Analyse durchgeführt. Einige spezifisch definierte Arbeitszahlen bewerten die Leistungsfähigkeit der Teilsysteme Sorptionskältemaschine und SGK. Neben der thermischen Arbeitszahl (COPth) der Sorptionskältemaschine [kWh erzeugte Kälte/ aufgewendete thermische Antriebsenergie] werden einige elektrische Arbeitszahlen (COPel - kWh erzeugte Kälte/ aufgewendete elektrische Energie) berechnet. Dies sind der COPel der Kältemaschine selbst, COPel der Kältemaschine plus Austreiber-, Kaltwasser- und Rückkühlpumpe inklusive Kühlturmventilator sowie der COPel noch einmal erweitert um die Kollektorkreispumpen. Analog dazu werden dieselben Kennwerte bei SGK Einheiten berechnet. Auch der Wasserverbrauch des Nasskühlturms und des SGK Systems wird in verschiedenen Kennzahlen evaluiert: Wasserverbrauch im Verhältnis zur erzeugten Kälte, Strombedarf der Wasseraufbereitung im Verhältnis zum Wasserverbrauch oder im Verhältnis zur erzeugten Kälte. Schließlich wurde für die Berechnung ein Referenzsystem definiert, um bewerten zu können ob das solare Heiz- und Kühlsystem bessere Ergebnisse liefert als ein konventionell betriebenes System, welches dieselben Heiz- und Kühllasten abdeckt. Dieses Referenzsystem besteht aus einem Gasbrennwertkessel (95% Kesselnutzungsgrad), welcher den Heizenergiebedarf abdeckt und die Warmwasserbereitung bewerkstelligt. Es wurde ein kleiner Warmwasserspeicher mit typischen Wärmeverlusten angenommen, welche auf den gemessenen Warmwasserverbrauch basieren. AEE - Institut für Nachhaltige Technologien
Endbericht Solare Kühlung und Klimatisierung – IEA SHC Task 38, Phase II 21 Der Kühlenergiebedarf wird im Referenzsystem von einer Kompressionskälte-maschine mit einer Jahresarbeitszahl von 2,8 abgedeckt. Die benötigte bzw. „verbrauchte“ Primärenergie wird sowohl für das solare Heiz- und Kühlsystem als auch für das Referenzsystem berechnet. Der Quotient dieser beiden Werte bildet die Primärenergieeinsparung fsav,shc des solaren Heiz- und Kühlsystems und wird schließlich gemäß Gleichung 1 berechnet. f sav, shc 1 Qboiler QRES E Q el + + + ε fossil ⋅ηboiler ε RES ⋅ηRES ε elec SPF ⋅ε = − Qboiler , ref Eel , ref Qcooling , ref + + ε ⋅η ε SPF ⋅ε fossil boiler, ref elec ref cooling, missed elec elec Gl. 1 Legende: ε…Primärenergiefaktor, Q…Wärme, E…elektrische Energie, η… Nutzungsgrade, SPF…seasonal performance factor – Arbeitszahl Ergebnisse Es wurden im Rahmen der IEA-SHC Task38 11 solare Heiz- und Kühlanlagen im kleinen Leistungsbereich (unter 20 kW Nennkälteleistung) einem Monitoring unterzogen und mit dem Monitoring Tool analysiert [5]. Es sind Messdaten für mindestens ein vollständiges Jahr pro Anlage verfügbar und anonymisiert in den folgenden Diagrammen für die Monate Juni bis September der Jahre 2008, 2009 oder 2010 dargestellt. In Abb. 6 sind gemessene COPth dargestellt. Die Werte liegen meist zwischen 0,5 und 0,7 nahe den Herstellerangaben und hängen vom System und der Betriebsweise der Maschine ab. Hohe Austreiber- und Kaltwassertemperaturen, niedrige Rückkühltemperaturen sowie ein geringer Taktbetrieb resultiert in günstige COPth. Thermal COP, - 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Jun Jul Aug Sep Electrical COP Cold Production, - 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Abb. 6: COPth diverser Anlagen Jun Jul Aug Sep Abb. 7: COPel der Kälteproduktion diverser Anlagen AEE - Institut für Nachhaltige Technologien
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Endbericht <strong>Solar</strong>e Kühlung und Klim<strong>at</strong>isierung – <strong>IEA</strong> SHC Task 38, Phase II 20<br />
Energieverteilung im Gebäude (dieser wird im Referenzsystem als gleich angenommen).<br />
Der COPel,tot wird also für die produzierte Nutzenergie berechnet. Die elektrische<br />
Arbeitszahl (COPel,overall) inkludiert zusätzlich den Stromverbrauch der<br />
Energieverteilung im Gebäude.<br />
Die Primärenergieverhältnisse (PER) werden für Systeme mit fossilen und/oder<br />
erneuerbaren (Renewable Energy Source - RES) Energieträgern berechnet. Es ist dies<br />
jeweils das Verhältnis von erzeugter Nutzenergie im Verhältnis zu der dafür<br />
aufgewendeten Primärenergie, also wieder exklusive der Verteilung im Gebäude.<br />
Als Primärenergiefaktoren [kWh Endenergie / kWh fossiler Primärenergie] werden als<br />
St<strong>and</strong>ard verwendet: 0,9 für fossile Brennstoffe (Heizöl, Erdgas), 10 für Biomasse<br />
(Pellets, Hackschnitzel) und 0,4 für elektrischen Strom für den Vergleich auf<br />
intern<strong>at</strong>ionaler Ebene (auch eine Berechnung des Primärenergiefaktors für<br />
Blockheizkraftwerke ist integriert). Diese Werte können im „Monitoring Tool“ aber auch<br />
entsprechend den n<strong>at</strong>ionalen oder lokalen Rahmenbedingungen durch den Nutzer<br />
angepasst werden. Der fossile, CO2-relevante Primärenergiebedarf eines Systems mit<br />
erneuerbaren Energieträgern kann im Vergleich zu einem System mit fossilen<br />
Energieträgern trotz schlechter Systemeffizienz sehr niedrig sein. Grund dafür ist der<br />
günstige Primärenergiefaktor von 10 für erneuerbare Energieträger im Gegens<strong>at</strong>z zu 0,9<br />
bei fossilen Brennstoffen.<br />
Um auch erneuerbare und fossil betriebene Systeme hinsichtlich Systemeffizienz<br />
mitein<strong>and</strong>er vergleichen zu können, wird für Systeme mit erneuerbaren Energieträgern<br />
zusätzlich zu dessen erneuerbarem Primärenergiebedarf (PERres) ein fossiler<br />
Primärenergiebedarf (PERfossil) berechnet. Damit kann die Qualität der verschiedenen<br />
Systeme unter gleichen Rahmenbedingungen verglichen werden.<br />
In Ebene zwei des „Monitoring Tools“ wird hauptsächlich die Qualität der „heißen“<br />
Teilsysteme <strong>Solar</strong>kreis und Energiespeichermanagement innerhalb des Systems<br />
evaluiert. Diese werden durch Kennzahlen wie „Kollektorkreiseffizienz“, „Kollektorertrag<br />
pro m²“, „<strong>Solar</strong>energienutzung“ (solar energy utiliz<strong>at</strong>ion), „Speichereffizienz“ und<br />
„Systemeffizienz“ bewertet.<br />
In der dritten Ebene wird eine tiefer gehende Analyse durchgeführt. Einige spezifisch<br />
definierte Arbeitszahlen bewerten die Leistungsfähigkeit der Teilsysteme<br />
Sorptionskältemaschine und SGK. Neben der thermischen Arbeitszahl (COPth) der<br />
Sorptionskältemaschine [kWh erzeugte Kälte/ aufgewendete thermische Antriebsenergie]<br />
werden einige elektrische Arbeitszahlen (COPel - kWh erzeugte Kälte/ aufgewendete<br />
elektrische Energie) berechnet. Dies sind der COPel der Kältemaschine selbst, COPel der<br />
Kältemaschine plus Austreiber-, Kaltwasser- und Rückkühlpumpe inklusive<br />
Kühlturmventil<strong>at</strong>or sowie der COPel noch einmal erweitert um die Kollektorkreispumpen.<br />
Analog dazu werden dieselben Kennwerte bei SGK Einheiten berechnet.<br />
Auch der Wasserverbrauch des Nasskühlturms und des SGK Systems wird in<br />
verschiedenen Kennzahlen evaluiert: Wasserverbrauch im Verhältnis zur erzeugten Kälte,<br />
Strombedarf der Wasseraufbereitung im Verhältnis zum Wasserverbrauch oder im<br />
Verhältnis zur erzeugten Kälte.<br />
Schließlich wurde für die Berechnung ein Referenzsystem definiert, um bewerten zu<br />
können ob das solare Heiz- und Kühlsystem bessere Ergebnisse liefert als ein<br />
konventionell betriebenes System, welches dieselben Heiz- und Kühllasten abdeckt.<br />
Dieses Referenzsystem besteht aus einem Gasbrennwertkessel (95%<br />
Kesselnutzungsgrad), welcher den Heizenergiebedarf abdeckt und die<br />
Warmwasserbereitung bewerkstelligt. Es wurde ein kleiner Warmwasserspeicher mit<br />
typischen Wärmeverlusten angenommen, welche auf den gemessenen<br />
Warmwasserverbrauch basieren.<br />
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