Commentary on Fichte's “The Illegality of the Unauthorised ... - uoltj

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190 university of ottawa law & technology journal www.uoltj.ca durchsuchte ihm Jener die Taschen, und er hatte darin Recht. 27. Aber, mit welchem Rechte nur überhaupt die Hummeln den Bienen den Krieg ankündigen? ... Welcher Vertheidiger des Büchernachdrucks wird uns dies erklären? — "Es würde doch von einem Staate viel verlangt heißen, sagt man, daß er befehlen solle, fremde theure Waare in sein Land einzuführen." Das würde allerdings viel verlangt heißen; aber die Forderung, daß er sich dann, wann sie ihm zu theuer ist, ganz ohne sie behelfen möge, wäre so unbillig eben nicht. Joseph II. hatte allerdings das vollkommne Recht, die Einfuhr der holländischen Häringe in seine Staaten zu verbieten: wer könnte ihm dies abstreiten? Aber hätte er darum auch wohl das Recht gehabt — da holländische Häringe sich nun einmal nicht nachdrucken lassen — Kaper auszusenden, welche den Holländern aufpassen, und ihnen ihre Häringe abnähmen? Und wenn diese fremde theure Waare — denn Bücher sind in diesem System freilich nicht mehr und nicht weniger Waare, als Häringe und Käse — überhaupt nicht eingeführt werden soll, wovon soll man sie denn im Lande abdrucken? ... Ei ja! wir werden uns wohl hüten, die Einfuhr fremder Bücher eher zu verbieten, als bis wir sie erst nachgedruckt haben. 28. "Es sei ja für den Vortheil des Verfassers völlig gleichgültig, ob in einem Lande, wo die Einfuhr seiner rechtmäßigen Ausgabe verboten sei, ein Nachdruck verkauft werde oder nicht, da er aus diesem Lande einmal keinen Gewinn ziehen könne." sagt man auch noch. Und man hat Recht, und übrig Recht, in einem Systeme, in welchem nichts Unrecht ist, als das was schadet. 29. Ist jetzt Alles klärlich erwiesen, was erwiesen werden sollte: — daß der was his right. 27. But with what right did the bumblebees declare war against the bees? What defender of the reprinting of books will explain this to us? “It would be to demand much of the state,” one says, “that it should order that expensive foreign wares be imported into its country.” That would certainly be to demand a lot. But the demand that the state do without the goods if they are too expensive would not be unfair. Joseph II certainly had the perfect right to forbid the importation of Dutch herring into his states—who could dispute this? But would he therefore also have had the right, since Dutch herring cannot be reprinted, to send out privateers to await the Dutch fishermen and take their herring? And if these expensive foreign wares—for in this system books are no more or less wares than herring and cheese [239]—were not to be imported at all, what could one use in that country to reprint them? Of course, we shall be careful not to forbid the importation of foreign books until we have at least reprinted them. 28. People also add that “it would be completely irrelevant to the benefit of the author whether a reprint is sold or not in a country in which the importation of his legitimate edition is forbidden, since he cannot make any profits from that country.” And they would be right in a system in which nothing is unjust except that which harms someone. 29. If everything has been clearly proven which was to be proven—that the author

(2008) 5:1&2 UOLTJ 141 ong>Commentaryong> on Fichte 191 Verfasser ein fortdaurendes Eigenthum an sein Buch behalte, und das vollkommne Recht habe, jeden zu verhindern, wider seinen Willen Nutzen aus dem, was der Natur der Sache nach sein bleibt, zu ziehen; daß mithin der Nachdruck eine offenbare, und zwar eine der sträflichsten Ungerechtigkeiten sei, — so ist bei Untersuchung seiner Zuläßigkeit davon gar nicht mehr die Frage, ob er nützlich sei; und wir können uns gänzlich enthalten, sie zu beantworten. Weder Herr R. noch das Publikum wird also etwas dagegen haben, wenn wir statt dieser Untersuchung eine Parabel erzählen. Was sie, da wir nach obiger Erinnerung mit Büchern gar nichts Aehnliches haben, erläutern könne, was sie nach allem schon Erwiesenen noch zu erläutern habe, wird jeder einsehen. 30. Zur Zeit des Khalifen Harun al Raschid, der wegen seiner Weisheit in der Tausend und Einen Nacht, und sonst berühmt ist, lebte, oder könnte gelebt haben, ein Mann, der, wer weiß aus welchen Salzen und Kräutern einen Extrakt verfertigte, der gegen alle Krankheiten, ja gegen den Tod selbst helfen sollte. Ohne nun eben alle die Wirkungen zu haben, welche sein Verfertiger von ihm rühmte — er war selbst ein wenig kränklich — war er doch immer eine trefliche Arznei. Um in seinen chemischen Arbeiten durch nichts gestört zu werden, wollte er sich nicht selbst mit dem Handel befassen, sondern gab ihn in die Hände eines Kaufmanns, der allein im ganzen Lande damit handelte, und einen beträchtlichen Gewinn dadurch erwarb. Darüber wurden nun seine Mitbrüder, die übrigen Arzneihändler, neidisch, und verschrien ihn, und seinen Extrakt. Ganz anders aber benahm sich dabei Einer unter ihnen. Dieser paßte den Leuten des Alleinhändlers auf, wenn sie das Arkanum vom Chemiker brachten, nahm es ihnen ab, raubte es wohl gar aus dem Waarenlager selbst; und das vermochte has a continuing property right in his books and the perfect right to prevent anyone from making a profit against his will from that which, according to the nature of the matter, remains his property; and that therefore re-printing is an obvious, and indeed one of the worst crimes—then the question of whether it is useful does not arise during the investigation of the question of whether it is allowed. Neither Herr R. nor the public could object when, instead of an investigation, we relate a parable. What this parable can explain will be clear after all that we have already proven since, as was shown above, we do not have anything similar to books. 30. During the time of the Caliph Harun al Raschid, who is famous for his wisdom in the Thousand and One Nights and elsewhere, lived (or could have lived) a man who, out of who knows what salts and herbs, produced an extract which was supposed to help against all illnesses, even against death itself. Without having all of the effects which the manufacturer—who was himself a bit sickly—claimed it had, it was nonetheless an excellent medicine. In order not to be disturbed during his chemical labours, he did not want to be involved in selling the extract, but rather handed it over to a merchant, who alone sold it throughout the whole country, and thereby made a considerable profit. [240] His fellow merchants, the other medicine dealers, became envious and slandered him and his extract. However, one of these merchants behaved quite differently. He waylaid the servants of the sole [authorized] merchant when they were bringing the secret remedy from the chemist and took it from them – possibly even robbed the storehouse

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Verfasser ein fortdaurendes Eigenthum an<br />

sein Buch behalte, und das vollkommne<br />

Recht habe, jeden zu verhindern, wider<br />

seinen Willen Nutzen aus dem, was der<br />

Natur der Sache nach sein bleibt, zu<br />

ziehen; daß mithin der Nachdruck eine<br />

<strong>of</strong>fenbare, und zwar eine der sträflichsten<br />

Ungerechtigkeiten sei, — so ist bei<br />

Untersuchung seiner Zuläßigkeit dav<strong>on</strong><br />

gar nicht mehr die Frage, ob er nützlich sei;<br />

und wir können uns gänzlich enthalten, sie<br />

zu beantworten. Weder Herr R. noch das<br />

Publikum wird also etwas dagegen haben,<br />

wenn wir statt dieser Untersuchung eine<br />

Parabel erzählen. Was sie, da wir nach<br />

obiger Erinnerung mit Büchern gar nichts<br />

Aehnliches haben, erläutern könne, was<br />

sie nach allem sch<strong>on</strong> Erwiesenen noch zu<br />

erläutern habe, wird jeder einsehen.<br />

30. Zur Zeit des Khalifen Harun al Raschid,<br />

der wegen seiner Weisheit in der Tausend<br />

und Einen Nacht, und s<strong>on</strong>st berühmt ist,<br />

lebte, oder könnte gelebt haben, ein<br />

Mann, der, wer weiß aus welchen Salzen<br />

und Kräutern einen Extrakt verfertigte,<br />

der gegen alle Krankheiten, ja gegen den<br />

Tod selbst helfen sollte. Ohne nun eben<br />

alle die Wirkungen zu haben, welche<br />

sein Verfertiger v<strong>on</strong> ihm rühmte — er war<br />

selbst ein wenig kränklich — war er doch<br />

immer eine trefliche Arznei. Um in seinen<br />

chemischen Arbeiten durch nichts gestört<br />

zu werden, wollte er sich nicht selbst mit<br />

dem Handel befassen, s<strong>on</strong>dern gab ihn in<br />

die Hände eines Kaufmanns, der allein im<br />

ganzen Lande damit handelte, und einen<br />

beträchtlichen Gewinn dadurch erwarb.<br />

Darüber wurden nun seine Mitbrüder,<br />

die übrigen Arzneihändler, neidisch, und<br />

verschrien ihn, und seinen Extrakt. Ganz<br />

anders aber benahm sich dabei Einer<br />

unter ihnen. Dieser paßte den Leuten<br />

des Alleinhändlers auf, wenn sie das<br />

Arkanum vom Chemiker brachten, nahm<br />

es ihnen ab, raubte es wohl gar aus dem<br />

Waarenlager selbst; und das vermochte<br />

has a c<strong>on</strong>tinuing property right in his<br />

books and <strong>the</strong> perfect right to prevent<br />

any<strong>on</strong>e from making a pr<strong>of</strong>it against<br />

his will from that which, according to<br />

<strong>the</strong> nature <strong>of</strong> <strong>the</strong> matter, remains his<br />

property; and that <strong>the</strong>refore re-printing is<br />

an obvious, and indeed <strong>on</strong>e <strong>of</strong> <strong>the</strong> worst<br />

crimes—<strong>the</strong>n <strong>the</strong> questi<strong>on</strong> <strong>of</strong> whe<strong>the</strong>r<br />

it is useful does not arise during <strong>the</strong><br />

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it is allowed. Nei<strong>the</strong>r Herr R. nor <strong>the</strong><br />

public could object when, instead <strong>of</strong> an<br />

investigati<strong>on</strong>, we relate a parable. What<br />

this parable can explain will be clear after<br />

all that we have already proven since,<br />

as was shown above, we do not have<br />

anything similar to books.<br />

30. During <strong>the</strong> time <strong>of</strong> <strong>the</strong> Caliph<br />

Harun al Raschid, who is famous for<br />

his wisdom in <strong>the</strong> Thousand and One<br />

Nights and elsewhere, lived (or could<br />

have lived) a man who, out <strong>of</strong> who<br />

knows what salts and herbs, produced<br />

an extract which was supposed to help<br />

against all illnesses, even against death<br />

itself. Without having all <strong>of</strong> <strong>the</strong> effects<br />

which <strong>the</strong> manufacturer—who was<br />

himself a bit sickly—claimed it had, it<br />

was n<strong>on</strong>e<strong>the</strong>less an excellent medicine.<br />

In order not to be disturbed during his<br />

chemical labours, he did not want to be<br />

involved in selling <strong>the</strong> extract, but ra<strong>the</strong>r<br />

handed it over to a merchant, who al<strong>on</strong>e<br />

sold it throughout <strong>the</strong> whole country,<br />

and <strong>the</strong>reby made a c<strong>on</strong>siderable pr<strong>of</strong>it.<br />

[240] His fellow merchants, <strong>the</strong> o<strong>the</strong>r<br />

medicine dealers, became envious and<br />

slandered him and his extract. However,<br />

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differently. He waylaid <strong>the</strong> servants <strong>of</strong><br />

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