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CHORAL MUSIC BY JONATHAN DOVE - Abeille Musique

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der Navajo-Indianer übertragen wurde. Die Navajo sind ein<br />

großer Stamm nordamerikanischer Ureinwohner, deren<br />

überwiegend in Arizona liegendes Reservat das größte in<br />

den USA ist. Die Navajos haben ihre Athabasken-Sprache,<br />

die bis in die jüngste Vergangenheit ungeschrieben war<br />

und ausschließlich im Navajo-Reservat gesprochen wird,<br />

nie aufgegeben. Sie hat keine Buchstaben oder Symbole<br />

und einziges Thema ist der Lebensstil. Obwohl sie für<br />

Außenstehende sehr komplex ist, kann die Bildlichkeit,<br />

wie Rothenbergs Übersetzung beweist, einfach und frisch<br />

sein. Doves Verarbeitung ist gleichermaßen schlicht und<br />

verwendet eine gebetsformelähnliche Phrasierung, die von<br />

den Bässen anfänglich als endlos wiederholte Figur<br />

gesungen wird und gleichermaßen Ursprünglichkeit<br />

und religiösen Eifer auszudrücken scheint. Im zweiten<br />

Teil mit der Vortragsbezeichnung „aufmerksamer“, der<br />

„vogelähnlich“ zu singen ist, picken die Oberstimmen an<br />

den Worten „schön fröhlich“. Die Tenöre und Bässe fallen<br />

ein, und Phrasierungen mit längeren Noten bringen das<br />

Gefühl der Gebetsformel zurück, die im Schlussteil wieder<br />

eingeführt wird. Dies baut zu einem großen Höhepunkt<br />

und ruhigen Ende auf.<br />

Über Seek him that maketh the seven stars (1995)<br />

schrieb Dove, dass „das Thema Licht, und vor allem<br />

Sternenlicht, eine nie versiegende Quelle der Inspiration<br />

für Komponisten ist“. Die Hymne wurde von der Royal<br />

Academy of Arts für ihren jährlichen Gottesdienst in der<br />

21<br />

St. James’s Church im Londoner Stadtteil Piccadilly in Auftrag<br />

gegeben, und Dove meinte, dass diese Bilder auch<br />

besondere Bedeutung für bildende Künstler haben<br />

könnten. Der Orgelteil erzeugt ein Bild vom Nachthimmel<br />

mit seinen funkelnden Sternen, von denen Dove sagt, dass<br />

sie „den Chor fragen lassen, wer sie gemacht hat. Der<br />

Refrain ,Seek him‘ beginnt mit ehrfürchtigem Sehnen,<br />

wird schließlich in einen fröhlichen Tanz entlassen und<br />

endet in feierlicher Ruhe.“<br />

Into thy hands wurde von der Kathedrale von Salisbury<br />

zur Feier des 750. Jahrestags der Heiligsprechung von St.<br />

Edmund von Abingdon (1175–1240) in Auftrag gegeben,<br />

der kanonischer Schatzmeister von Salisbury war, bevor<br />

er zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde. Dove<br />

wurde um eine Hymne zu Worten von St. Edmund<br />

gebeten, komponierte jedoch zwei Gebete, die in der<br />

Abtei von Pontigny in Frankreich zu singen waren, wo St.<br />

Edmund begraben ist. Dove schrieb über das Werk: „Da<br />

mir das Gebäude als sehr resonant bekannt war, stellte ich<br />

mir das Echo als Teil der Komposition vor und vertonte das<br />

erste Gebet weiträumig, um dem Klang jeder Phrasierung<br />

Zeit für den Nachhall zu geben. Das zweite Gebet befasst<br />

sich mit Pilgertum und Ewigkeit, und die Musik reflektiert<br />

dies mit einer ruhigen Prozession, die kein Ende findet,<br />

sondern sich einfach vertrauensvoll ergibt.“<br />

PAUL SPICER © 2010<br />

Übersetzung HENNING WEBER<br />

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