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CHORAL MUSIC BY JONATHAN DOVE - Abeille Musique

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verwandelt sich in ein energiereiches Scherzo zur<br />

Beschreibung des goldenen Tands und der Freude<br />

des Kindes. Das Stück schließt in ruhig-nachdenklicher<br />

Stimmung.<br />

Run, shepherds, run! hat ein ganz anderes Konzept<br />

und unterstreicht Doves Begeisterung für das Theater und<br />

sein Gefühl für Drama. Dies war ein weiteres Auftragswerk<br />

für das Spitalfields Festival zur Feier des Lebens von<br />

Christopher Robert Vaughan, Einwohner der Londoner<br />

Gemeinde Spitalfields und Schirmherr des Festivals, der<br />

in seinen späten Dreißiger Jahren starb und einen Teil<br />

seines Besitzes zur Finanzierung des Teilnahme- und<br />

Lernprogramms des Festivals hinterließ. (Jonathan Dove<br />

erhielt außerdem einen Auftrag für eine Gemeindekantate<br />

mit dem Titel On Spital Fields zum Gedenken an<br />

Vaughan.) Das Gedicht „The Angel’s Song“ von William<br />

Drummond of Hawthornden (1585–1649) aus einer<br />

Sammlung namens Flowers of Sion ist kraftvoll und<br />

eignet sich hervorragend für Doves Zwecke. Die Musik<br />

wurde mit dem Ziel der Mitwirkung des Publikums<br />

komponiert, das seinen „Refrain“ vor der Aufführung<br />

lernen muss. Die Musik ist tatsächlich recht komplex,<br />

denn die Rolle des Publikums wird im Lauf der Entwicklung<br />

erst in zwei und dann in vier Teile gegliedert, von<br />

denen jeder mit einem Teil des Chors zu singen ist. Dove<br />

schreibt im Vorwort: „Die vierteilige Struktur stellt das<br />

Publikum vor keine leichte Aufgabe, die in fröhlichem<br />

Chaos enden mag, aber das gehört zum Spaß an der<br />

Sache.“ Für diese Einspielung ist der Chor der Wells<br />

Cathedral kein solches Risiko eingegangen und hat den<br />

gut ausgebildeten Chor der Wells-Schulkapelle mit gutem<br />

Ergebnis als „Publikum“ verpflichtet!<br />

Das Hauptthema, das sich durch das gesamte Stück<br />

zieht, wird ebenfalls vom Publikum übernommen. Dove<br />

behandelt es auf unterschiedliche Weise und lässt die<br />

Phrasierungen fantasievoll (und hilfreich) zuerst kraftvoll<br />

20<br />

vom Chor vorsingen, bevor sie vom Publikum imitiert<br />

werden. Die Vorlage für einen Großteil dieses Stücks ist<br />

Brittens A Boy was Born, in dem eine ständig wiederholte<br />

energievolle Figur nacheinander von den Singstimmen<br />

übernommen wird, die von einer darüber liegenden<br />

(in Brittens Fall vom Knabenchor gesungenen) Melodie<br />

aus längeren Noten miteinander verbunden werden. Das<br />

Ergebnis ist sehr aufregend und reich an Energie.<br />

Ralph Allwood ist allgemein bekannt für seine einflussreichen<br />

sommerlichen Chorlehrgänge am Eton College.<br />

Er beauftragte Dove, eine Hymne für den Lehrgang<br />

des Jahres 1997 zu komponieren, und Dove reagierte<br />

mit Ecce beatam lucem, einer Vertonung von Worten, die<br />

laut einer Vorbemerkung von Dove möglicherweise von<br />

Alessandro Striggio (1540–1592) stammen. Striggio vertonte<br />

diese Worte mit einer vierzigstimmigen Motette, die<br />

häufig zusammen mit dem bekannteren Werk von Tallis<br />

gekoppelt wird. Dies ist ein ekstatisches Gedicht zum<br />

Ruhm des Lichts und der Sonne als seiner Quelle, des<br />

Monds und der Sterne, die alle von Gott geschaffen<br />

wurden. Die Musik stützt sich auf eine Serie schneller und<br />

ständig wiederholter Orgelfiguren, während der Chor sich<br />

zwischen langsameren lyrischen Phrasen und schnell<br />

imitierenden, von Stimme zu Stimme geworfenen Figuren<br />

bewegt. Der letzte Teil („O mel et dulce nectar“) in<br />

langsamerer, besinnlicher Stimmung leitet zu den<br />

schönen Schlusstakten über, die „langsam und feierlich“<br />

zu singen sind.<br />

In beauty may I walk wurde als Abschiedsgeschenk<br />

für Anthony Whitworth Jones komponiert, der Dove stark<br />

unterstützte und ihm zahlreiche Aufträge für das Glyndebourne<br />

Festival einschließlich der Oper Flight anlässlich<br />

seines Abschieds von Glyndebourne erteilte. Dies ist eine<br />

kurze, einfache Vertonung eines anonymen Textes, der<br />

von dem amerikanischen Dichter Jerome K. Rothenberg<br />

bemerkenswert gut aus der fast unübersetzbaren Sprache

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