GAMM Rundbrief 2002/Heft 2
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<strong>GAMM</strong>-Jahrestagung <strong>2002</strong> in Augsburg 37<br />
Bericht über die Jahrestagung der <strong>GAMM</strong> <strong>2002</strong><br />
25. - 28. März <strong>2002</strong>, Universität Augsburg<br />
Etwas kalt war’s, aber ansonsten herrschte Kaiserwetter zur Jahrestagung <strong>2002</strong> der <strong>GAMM</strong> in<br />
der Karwoche in Augsburg. Im Gegensatz zum Wiederholungstäter des Vorjahres – Zürich –<br />
war es für eine der jüngsten deutschen Universitäten in einer der ältesten Städte Deutschlands<br />
eine Premiere. Über 800 Wissenschaftler aus mehr als 30 Ländern folgten der Einladung der<br />
<strong>GAMM</strong> sowie der örtlichen Tagungsleitung in die Metropole Bayrisch-Schwabens – darunter<br />
traditionsgemäß auch eine stattliche Gruppe aus den Ländern Ost- und Südosteuropas.<br />
Nach einem informellen Begrüßungsumtrunk während der Registrierung am Nachmittag des<br />
Palmsonntags folgte dann am ersten Tagungstag die Eröffnungssitzung. Im Namen der<br />
örtlichen Tagungsleitung begrüßte Prof. Ronald H. W. Hoppe die Teilnehmer der Jahrestagung,<br />
die Grüße der Hochschule überbrachte deren Rektor, Prof. Wilfried Bottke. Die offizielle<br />
Eröffnung nahm sodann der Präsident der <strong>GAMM</strong>, Prof. Friedrich Pfeiffer vor. In seinem<br />
Bericht betonte er insbesondere die Wichtigkeit einer soliden Ausbildung an den Universitäten<br />
in den Grundlagen der Angewandten Mathematik und Mechanik auch und gerade heute und<br />
warnte vor einer leichtfertigen Aufgabe dieser Basis zugunsten vermeintlich modernerer oder<br />
anwendungsnäherer Inhalte.<br />
Jedes Jahr wird im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der <strong>GAMM</strong>-Jahrestagung<br />
traditionsgemäß der Richard von Mises-Preis an einen oder mehrere jüngere Wissenschaftlerinnen<br />
verliehen, der bzw. die sich durch herausragende Forschungsleistungen im<br />
Bereich der Angewandten Mathematik und Mechanik ausgezeichnet hat bzw. haben. In<br />
Augsburg wurden zwei Preise verliehen, an Dr. Xue-Nong Chen vom Forschungszentrum<br />
Karlsruhe sowie an Prof. Dr. Britta Nestler von der FH Karlsruhe.<br />
Den Auftakt des wissenschaftlichen Programms bildete die traditionelle Ludwig-Prandtl-<br />
Gedächtnisvorlesung, die von Prof. Gerd E. A. Meier von der DLR in Göttingen, vor zwei<br />
Jahren selbst Organisator der <strong>GAMM</strong>-Jahrestagung, gehalten wurde. In einem faszinierenden<br />
Übersichtsvortrag beleuchtete er die Rolle von Experimenten für die Strömungsmechanik.<br />
Für den hervorragend besuchten öffentlichen Abendvortrag, der alljährlich die Bedeutung der<br />
Arbeitsgebiete der <strong>GAMM</strong> auch über die Grenzen der engeren Fachgebiete hinaus<br />
unterstreichen soll, konnte in diesem Jahr Prof. Wolfgang Seiler vom Institut für<br />
Atmosphärische Umweltforschung in Garmisch-Partenkirchen gewonnen werden. Seine<br />
Ausführungen über Aspekte der globalen und regionalen Klimaforschung hielten noch mehr,<br />
als der attraktive Titel „Wann wird es endlich wieder Sommer?“ schon versprochen hatte, und<br />
endete mit einer lebhaften Diskussion.<br />
Den Kern des wissenschaftlichen Programms bildeten auch in diesem Jahr die Hauptvorträge,<br />
Minisymposien und Sektionen. Die interessanten Hauptvorträge gewährten einen<br />
hervorragenden Überblick über aktive und aktuelle Forschungsfelder aus der Angewandten<br />
Mathematik und Mechanik. Die zwölf Minisymposien fanden in Augsburg erstmals alle am<br />
Nachmittag des Montags und ohne Überschneidung mit den Sektionen statt. Diese Trennung<br />
tat der Jahrestagung gut, sie verhalf den attraktiven Minisymposien zu der ihnen gebührenden<br />
Aufmerksamkeit. Auch bei den Sektionen gab es eine Neuerung – die traditionelle Sektion 10<br />
wurde in Sektion 10a (Viskose Strömungen) und Sektion 10b (Transition und Turbulenz)<br />
geteilt, so dass diesmal Vorträge in 22 Sektionen stattfanden.