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journal of linguistic studies

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Wenn von Internalisierung der Fachterminologie die Rede ist, werden zu den Texten<br />

in den Lehrbüchern so <strong>of</strong>t wie möglich authentische und lebensbezogene Materialien<br />

zugefügt. Zum Beispiel, wenn neue juristische Ausdrücke zum Thema Scheidung<br />

eingeprägt sind, werden die Sprachübungen in Form von Gruppenarbeit durchgeführt, wo<br />

nach einer kleiner Vorbereitung von 10 Minuten zwei Gruppen entgegengesetzte<br />

Auffassungen zum Thema argumentieren müssen („Pros“ und „Cons“). Am Ende wird<br />

die beste Gruppe gewählt (die am besten ihre Argumentation vorgetragen hat). Ein<br />

anderes Beispiel: nach der Bearbeitung des Themas Erbrecht bekommen die Studenten<br />

die Kopien des authentischen Testaments aus dem Jahre 1908 (die ich im Stadtmuseum<br />

angeschafft habe), in welchem ein bekannter Osijeker Adeliger Gilming sein Vermögen<br />

seinen Familienangehörigen, seinen Dienern, aber auch bekannten Institutionen<br />

(Krankenhaus, Feuerwehr, Kunstgalerie, Stadtmusik) und Pfarrkirchen in Osijek<br />

hinterlassen hat. Danach wird ein Gespräch darüber geführt, aber auch ein<br />

realitätsgebundenes Gespräch über eventuelle Situationen im Leben:<br />

Was würden Sie tun/ wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihr Vater Sie enterben würde?<br />

Oder:<br />

Stellen Sie sich folgende Situation vor: ....<br />

Eine Möglichkeit für die Entwicklung der soziolinguistischen Kompetenz ist<br />

Simulierung von Alltagssituationen aus dem pr<strong>of</strong>essionellen Leben eines Juristen. In<br />

meiner Unterrichtspraxis verwende ich diesen Ansatz nach der Bearbeitung einiger<br />

Themen, die keine Möglichkeit zu einer Diskussion, Auseinandersetzung durch<br />

Argumentieren oder zur Äuβerung der eigenen Auffassung zum Thema eröffnen. In<br />

solchen Fällen wird eine situative mündliche Übung eingesetzt, in welcher eine<br />

pr<strong>of</strong>essionelle Situation Teilnahme an einer Juristenkonferenz in<br />

Deutschland/Österreich/der Schweiz in Form von Gruppenarbeit simuliert wird. Die<br />

„Konferenz“ ist zum Thema, das mit dem Thema der betreffenden Lektion im Lehrbuch<br />

verbunden ist. Studenten bekommen die Zetteln mit ihren neuen Namen,<br />

Arbeitsplatz/Funktion, Land und Stadt woher sie kommen und dem Thema, über welches<br />

sie an der Konferenz berichten. Ihre Aufgabe ist, „in der Pause der Konferenz“ mit<br />

anderen Teilnehmern Bekanntschaft zu machen und über sich selbst und ihre<br />

pr<strong>of</strong>essionellen Interessen ein Gespräch zu führen.<br />

Eine andere Chance für die Entwicklung der Sprechfertigkeit in Fächern Deutsch für<br />

Juristen (1. Studiumjahr) und Rechtsdeutsch (2. Studiumjahr) wird den Studenten durch<br />

die Möglichkeit einer mündlichen Präsentation eröffnet.<br />

3. BEDEUTUNG DER MÜNDLICHEN POWER POINT PRÄSENTATIONEN<br />

FÜR DIE ENTWICKLUNG DER KOMMUNIKATIVEN KOMPETENZ DER<br />

STUDENTEN<br />

Am Anfang des Semesters, wenn die Studenten erste Informationen über ihre<br />

Aufgaben, Verpflichtungen und Rechte innerhalb des fachbezogenen<br />

Fremdsprachenunterrichts im Bereich Juristendeutsch bekommen, werden sie auch über<br />

die Möglichkeit informiert, selbstständig oder in Paaren eine Power Point Präsentation<br />

(freiwillig) vorzubereiten und sie zur verabredeten Zeit vorzutragen. Sie bekommen<br />

Kopien mit den Listen der angebotenen Themen, die nach den Themen der Lektionen im<br />

Lehrbuch eingeordnet sind, und werden verpflichtet, sich bei nächster Vorlesung für das<br />

ausgewählte Thema anzumelden, wenn sie auch den Termin für ihre Präsentation<br />

bekommen. Zu jeder Lektion werden mehrere Themen geboten, wobei auch die in der<br />

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