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Programm Photovoltaik Ausgabe 2008 ... - Bundesamt für Energie BFE

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Einleitung / Projektziele<br />

Normenarbeit<br />

Normenarbeit ist Konsensfindung. Bei der IEC (International Electrotechnical Committee) ist dieser<br />

Prozess vom Entwurf zur definitiven internationalen Norm streng formalisiert. Wichtige Phasen einer<br />

IEC Norm sind: New Work Item, Committee draft (CD), CD for voting (CDV) und Final Draft International<br />

Standard FDIS. Die Arbeiten im <strong>Photovoltaik</strong>bereich werden durch das Technical Committee 82<br />

(TC82) koordiniert und überprüft. Die eigentliche Normenarbeit wird je nach Bereich in einem der<br />

sechs Working Groups (WG) durchgeführt, wobei jeweils jede Norm-in-Arbeit als Projekt mit einem<br />

verantwortlichen Projektleiter und einem definierten Team strukturiert ist.<br />

Die Konsensfindung international wird durch schriftliche Stellungnahmen erreicht. Dazu haben die<br />

nationalen Komitees in der Regel drei Monate Zeit, die Dokumente zu lesen und zu kommentieren,<br />

anzunehmen oder abzulehnen. Die Kommentare werden vom Central Office in Genf gesammelt und<br />

als Result of voting (RVN) bzw. als Compilation of Comments (CC) publiziert und dienen den Working<br />

Groups als Leitlinien um die Länderkommentare korrekt zu berücksichtigen.<br />

Wichtig dabei ist, die Meinung des Nationalen Komitees in einem bereits sehr frühen Stadium einfliessen<br />

zu lassen, weil grössere Korrekturen später kaum mehr möglich sind, ausser die Norm wird zurückgestuft,<br />

weil (i) ein voting negativ ausgefallen ist oder (ii) weil der vorgegeben Zeitrahmen nicht<br />

eingehalten wurde (iii) die Länder zwar positiv da<strong>für</strong> stimmen, aber sich nicht genügend Experten zur<br />

Mitarbeit nominieren lassen.<br />

Die verschiedenen Stufen werden durch Begriffe wie NWIP, CD, CDV mit ihren relevanten Abkürzungen<br />

bezeichnet, und sind auf der Website der IEC einsehbar, wobei <strong>für</strong> die Dokumente selber ein<br />

Passwort notwendig ist. Dieses Passwort erlaubt beschränkten Zugang auf relevante Arbeitsdokumente,<br />

und Voraussetzung <strong>für</strong> Erhalt des Passwortes ist die Mitgliedschaft im nationalen Normenkomitee<br />

TK 82. Neumitglieder sind sehr willkommen, wobei eine Konstanz in der Mitarbeit angestrebt<br />

wird.<br />

Interessenten <strong>für</strong> die Mitarbeit im Schweizer Nationalkomitee melden sich bei Electrosuisse, dem Sekretär<br />

des TK 82, Herrn Josef Schmucki (Josef.Schmucki@electrosuisse.ch, 044 956 11 74), Herrn<br />

Thomas Hostettler vom Fachverband Swissolar oder dem Vorsitzenden des TK 82, Herrn Peter<br />

Toggweiler (Peter.Toggweiler@enecolo.ch, 044 994 90 01).<br />

Die Normenarbeit im Bereich der Photovoltaischen Systeme sind in die 6 folgenden Working Group’s<br />

aufgeteilt:<br />

WG 1: Glossary<br />

WG 2: Modules, non-concentrating<br />

WG 3: Systems<br />

WG 4: PV energy storage systems, TC21/82 JWG (Joint Working Group)<br />

WG 6: Balance-of-system components<br />

WG 7: Concentrator modules<br />

TC82/21/88 JCG (Joint Coordination Group)<br />

Warum Normen, warum internationale IEC Normen?<br />

Normen sind in jeder Technik wesentlicher Bestandteil der Produktentwicklung, der Tests und der<br />

Qualitätsüberprüfung. Der sich rasch entwickelnden PV Industrie fehlen noch eine ganze Reihe von<br />

wichtigen, international anerkannten Normen, wobei sich die Lücke dank dem wachsenden Interesse<br />

an Normen nun schnell zu schliessen beginnt. Während den letzten Jahren konzentrierte sich die PV<br />

Entwicklung im Wesentlichen auf Pilot- und Demonstration der Technik.<br />

Im Bereich Sicherheit und Qualität zeigt sich nun in den letzten Jahren ein wachsender Bedarf an<br />

Normen, weil die Fragen der Sicherheit, Qualität und die damit zusammenhängenden Verantwortlichkeiten<br />

in den letzten Jahren allgemein mehr Gewicht erlangten und weil nun die meisten Netzverbundanlagen<br />

oberhalb der Kleinschutzspannung gebaut werden. Diese erreichen auf der Gleichspannungsseite<br />

meist Spannungen grösser als 500V, und die Zahl der Anlagen wächst sehr rasch. Zudem<br />

wird ganz allgemein das Regelwerk der Normen in der EU konstant ausgebaut, eine eigentliche Vorbedingung<br />

<strong>für</strong> den freien Warenaustausch. Auch hier sieht man nun die Resultate der vermehrten<br />

Anstrengung, Normen zu erarbeiten und die Lücke <strong>für</strong> noch fehlende Normen wird kleiner.<br />

Seite 276 von 288<br />

Normenarbeit <strong>für</strong> PV-Systeme, M. Real, Swissolar<br />

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