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Harald Fricke, Berlin<br />

EIN CAMP FÜR GLOBAL PLAYER<br />

JENS HAANINGS VORSCHLAG ZUR<br />

UMGESTALTUNG DES FASERSTOFFGELÄNDES<br />

IN FÜRSTENBERG/HAVEL.<br />

Die Verbindungen sind günstig. Fast jede Stunde fährt täglich ein Zug von Berlin<br />

nach Fürstenberg. Wer über das Westzentrum in die Kleinstadt nördlich von Berlin<br />

reist, braucht kanpp zwei Stunden; vom Bahnhof Lichtenberg in Ostberlin geht die<br />

Fahrt noch eine Stunde schneller, mit dem Auto dauert es genauso lang. Keine 100<br />

Kilometer von der neuen Hauptstadt entfernt liegt Fürstenberg an der Havel, mitten<br />

im Seengebiet der Mark Brandenburg. Bereits zur Jahrhundertwende diente die<br />

Gegend als Naherholungsgebiet für Berliner Bürger: Theodor Fontane schrieb hier<br />

seine berühmtesten Novellen, heute lebt Günther Grass dort zurückgezogen auf<br />

seinem Landsitz. Es gibt altertümliche Kloster aus dem 13. Jahrhundert, endlose<br />

Wanderwege und einen Museumspark, wo Dampfmaschinen und historische<br />

Werkstätten ausgestellt sind.<br />

Das alles erfährt man aus dem Touristikführer von Fürstenberg. Andererseits ist<br />

die Stadt seit Ende des Zweiten Weltkriegs der Inbegriff für den Terror der Nazis:<br />

In unmittelbarer Nähe zum Ort war zwischen 1938 und 1945 das größte<br />

Konzentrationslager für Frauen und Kinder angelegt worden. Im KZ Ravensbrück<br />

waren mehr als 120.000 weibliche Häftlinge interniert. Nachdem Ravensbrück von<br />

der russischen Armee befreit wurde, ließ die DDR-Regierung auf dem<br />

Lagergelände 1959 eine Gedenkstätte errichten. Seitdem werden dort<br />

Ausstellungen vor allem über die Zwangsarbeit während der NS-Herrschaft<br />

eingerichtet. Erst im Nove<strong>mb</strong>er 1997 fand unter dem Titel „Wir waren ja niemand"<br />

eine Ausstellung statt, die das Schicksal von 1.100 Häftlingen dokumentierte, die<br />

im Herbst 1944 in das Daimler-Benz-Werk in Genshagen überstellt wurden. Zu den<br />

Firmen, die ihre Zwangsarbeiter aus Ravensbrück rekrutierten, gehörte unter<br />

anderem auch die Siemens AG.<br />

Zugleich haben sich zahlreiche Künstler mit dem KZ beschäftigt, oft waren es<br />

ehemalige Gefangene, die mit der Kunst ihre eigene Lagervergangenheit aufgearbeitet<br />

haben. Außerdem ließ die SED-Partei zu DDR-Zeiten eine Skulptur als Mahnmal<br />

HFB<br />

P.159

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