9 - AHP Merkle GmbH
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2.4 Hydraulikzylinder mit Besonderheiten 26 Doppelrohrzylinder Doppelrohrzylinder sind Hydraulikzylinder mit einer ganz speziellen Bauform. Konstruktiv sind sie so aufgebaut, dass zwei Zylinderrohre ineinander verbaut und druckfest gegeneinander abgedichtet sind. Diese können auch für große Hübe hergestellt werden. Das Kennzeichen von Doppelrohrzylindern ist die Rundbauweise mit einem Flansch auf einer Seite. Der Flansch befi ndet sich entweder auf der Stangen- oder auf der Kolbenseite. An diesem Flansch sind beide Anschlüsse für Vor- und Rückhub angebracht und an diesem wird der Zylinder auch befestigt. Doppelrohrzylinder erweisen sich immer dann als sinnvoll, wenn durch längere Hübe und den Einbau in größere Formen eine Seite des Zylinders schlecht zugänglich ist und sich somit beide Anschlüsse auf einer Seite befi nden sollen. Kernzugeinheit Kernzugeinheiten sind Hydraulikzylinderkonstruktionen, die in Kombination mit einer Führung hohe Linearkräfte und eine sehr präzise Bewegung ausführen können. Sie eignen sich daher ideal im gesamten Bereich der Kunststoffmaschinen. Durch die Anordnung von Führung und Zylinder „zieht“ die Einheit den Kern eines Spritzgießwerkzeugs mit hoher Kraft heraus. Denn dabei „drückt“ der Hydraulikzylinder mit seiner gesamten Kolbenfl äche – und nicht nur mit der Ringfl äche wie sonst üblich bei Zugbewegungen. Auf diese Weise bringt er bei gleichen Druckverhältnissen die 1,6-fache Kraft auf. Kernzugeinheiten sparen zudem Platz und nehmen sehr starke seitliche Kräfte bzw. Momente auf. Beides sind wichtige Voraussetzungen, um in Spritzgießmaschinen bzw. -werkzeugen optimale Lösungen bauen zu können.
! Zweikraftzylinder – drückend Es gibt bestimmte Anwendungen, in denen sehr unterschiedliche Bewegungscharakteristiken zu einem optimalen Fertigungsprozess führen. In der Praxis ist zu beobachten, dass in manchen Anwendungen hohe (Losbrech-) Kräfte zu Beginn einer Bewegung benötigt werden und anschließend vergleichsweise niedrige Kräfte für die restliche Bewegung vonnöten sind. Die Zylinder werden in solchen Fällen auf die größte aufzubringende Kraft ausgelegt. Als wirtschaftlichere Alternative dazu wurden von AHP Merkle Zweikraftzylinder entwickelt, die konstruktiv so gestaltet sind, dass sie unterschiedliche Kraft- und Geschwindigkeitsprofi le fahren können. Dies ist durch zwei konzentrische, ineinander laufende Kolbenstangen möglich. Ihr Vorteil ist die hohe Kraftentwicklung am Anfang der Bewegung und die spätere automatische Umschaltung auf höhere Verfahrgeschwindigkeiten bei gleichem Volumenstrom. Zweikraftzylinder – ziehend Bei dieser Variante eines Hydraulikzylinders mit stufenweiser Kraft- und Bewegungscharakteristik ist der Linearantrieb auf Zug ausgelegt. Auch hier laufen zwei konzentrische Kolbenstangen ineinander. Zuerst erhält ein großer Kolben mit entsprechend großer Ringfl äche Druck, was zu hoher Kraftentwicklung und niedriger Geschwindigkeit führt. Steht der große Kolben an der Gehäusewandung an und der Druck wirkt nur noch auf die Ringfl äche des kleineren Kolbens, reduziert sich die Kraft, und gleichzeitig nimmt die Verfahrgeschwindigkeit des Zylinders zu. Die Variante „Zweikraftzylinder – ziehend“ entwickelt im Gegensatz zu den „Zweikraftzylindern – drückend“ die höchste Kraft im ausgefahrenen Zustand der Kolbenstange. Zweikraftzylinder sind im Grunde genommen immer kundenspezifi sche Lösungen. Das bedeutet, der Umschaltpunkt von hoher Kraft auf hohe Geschwindigkeit wird von AHP Merkle auf die individuellen Kundenanforderungen angepasst. Zylinder Merkmale de 27
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Zweikraftzylinder – drückend<br />
Es gibt bestimmte Anwendungen, in denen sehr unterschiedliche Bewegungscharakteristiken zu einem optimalen<br />
Fertigungsprozess führen. In der Praxis ist zu beobachten, dass in manchen Anwendungen hohe (Losbrech-)<br />
Kräfte zu Beginn einer Bewegung benötigt werden und anschließend vergleichsweise niedrige Kräfte für die<br />
restliche Bewegung vonnöten sind. Die Zylinder werden in solchen Fällen auf die größte aufzubringende Kraft<br />
ausgelegt.<br />
Als wirtschaftlichere Alternative dazu wurden von <strong>AHP</strong> <strong>Merkle</strong> Zweikraftzylinder entwickelt, die konstruktiv<br />
so gestaltet sind, dass sie unterschiedliche Kraft- und Geschwindigkeitsprofi le fahren können. Dies ist durch<br />
zwei konzentrische, ineinander laufende Kolbenstangen möglich. Ihr Vorteil ist die hohe Kraftentwicklung am<br />
Anfang der Bewegung und die spätere automatische Umschaltung auf höhere Verfahrgeschwindigkeiten bei<br />
gleichem Volumenstrom.<br />
Zweikraftzylinder – ziehend<br />
Bei dieser Variante eines Hydraulikzylinders mit stufenweiser Kraft- und Bewegungscharakteristik ist der Linearantrieb<br />
auf Zug ausgelegt. Auch hier laufen zwei konzentrische Kolbenstangen ineinander. Zuerst erhält ein<br />
großer Kolben mit entsprechend großer Ringfl äche Druck, was zu hoher Kraftentwicklung und niedriger Geschwindigkeit<br />
führt. Steht der große Kolben an der Gehäusewandung an und der Druck wirkt nur noch auf die<br />
Ringfl äche des kleineren Kolbens, reduziert sich die Kraft, und gleichzeitig nimmt die Verfahrgeschwindigkeit<br />
des Zylinders zu.<br />
Die Variante „Zweikraftzylinder – ziehend“ entwickelt im Gegensatz zu den „Zweikraftzylindern – drückend“<br />
die höchste Kraft im ausgefahrenen Zustand der Kolbenstange.<br />
Zweikraftzylinder sind im Grunde genommen immer kundenspezifi sche Lösungen.<br />
Das bedeutet, der Umschaltpunkt von hoher Kraft auf hohe Geschwindigkeit wird<br />
von <strong>AHP</strong> <strong>Merkle</strong> auf die individuellen Kundenanforderungen angepasst.<br />
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