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Gesundheitskompetenz in Unternehmen gestalten und umsetzen

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8 1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Vielfalt möglicher Themen sowie we-<br />

gen der unterschiedlichen Relevanz dieser Themen<br />

für die e<strong>in</strong>zelne Person, auch vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

unterschiedlicher privater Aspekte, ist die Entwicklung<br />

von <strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong> e<strong>in</strong> komplexes<br />

Vorhaben.<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong> bedeutet,<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten zu besitzen,<br />

die die eigene Ges<strong>und</strong>heit fördern,<br />

erhalten <strong>und</strong> wiederherstellen können .<br />

(Pfaff, 2007)<br />

1.3 Zahlen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

Schätzungen zu Folge kostet die fehlende Kompetenz,<br />

Ges<strong>und</strong>heits<strong>in</strong>formationen zu verstehen <strong>und</strong><br />

umzusetzen, die US-Regierung jährlich 73 Milliarden<br />

Dollar (vgl. American Medical Association,<br />

2003). Für Europa liegen zu diesem Thema nur<br />

vere<strong>in</strong>zelt Daten vor. „Europa gibt im Ges<strong>und</strong>heitssektor<br />

vermutlich viele Millionen aus, die durch e<strong>in</strong>e<br />

gestärkte <strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong> se<strong>in</strong>er BürgerIn-<br />

nen relativ e<strong>in</strong>fach gespart werden können“ (Kickbusch,<br />

2005, European Health Forum, S.11). Zahlen<br />

der Universität Zürich von 2006 weisen e<strong>in</strong>en<br />

Verlust von geschätzten 1,5 Mrd. Franken für die<br />

Schweiz aus (Ges<strong>und</strong>heitsbericht Schweiz, 2008).<br />

Neben den direkt zuweisbaren Ausgaben s<strong>in</strong>d,<br />

nach Aussage von ExpertInnen (Barmer GEK, 2010),<br />

Effekte e<strong>in</strong>er verbesserten <strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong><br />

schon aufgr<strong>und</strong> der hohen Kosten für mediz<strong>in</strong>ische<br />

Leistungen zu erwarten.<br />

1.4 Relevanz für Führungskräfte <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

Führungskräfte haben für die Entwicklung von <strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong><br />

am Arbeitsplatz e<strong>in</strong>e besondere<br />

Bedeutung. Sie s<strong>in</strong>d die Schlüsselfiguren <strong>und</strong><br />

„Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt“ für die Ges<strong>und</strong>heit vor Ort<br />

im Betrieb. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu<br />

können, ist es jedoch wichtig, sie e<strong>in</strong>erseits zunächst<br />

von der Notwendigkeit <strong>und</strong> dem Nutzen von<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong> zu überzeugen <strong>und</strong> andererseits<br />

ihnen auch entsprechendes unterstützendes<br />

„Werkzeug“ an die Hand zu geben.<br />

Aktiv werden können Führungskräfte dann <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Rollen: Sie fungieren z. B. als<br />

Lotse zu unternehmens<strong>in</strong>ternen ExpertInnen, <strong>gestalten</strong><br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, wirken mit ihrem<br />

eigenen Verhalten durch ihre Vorbildfunktion<br />

auf die Ges<strong>und</strong>heit von Beschäftigten <strong>und</strong> können<br />

das Verhalten von Beschäftigten durch Unterweisungen<br />

<strong>und</strong> Informationen bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Als dauerhafter Ansprechpartner vor Ort s<strong>in</strong>d Führungskräfte<br />

e<strong>in</strong>e feste Institution für die Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> bilden e<strong>in</strong>e sichere Anlaufstelle für die<br />

Aktualisierung von Ges<strong>und</strong>heitswissen. Gerade <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>eren <strong>Unternehmen</strong>se<strong>in</strong>heiten ist dies umso<br />

wichtiger, da dort die dauerhafte Präsenz e<strong>in</strong>er<br />

Fachkraft für Arbeitsschutz oder e<strong>in</strong>es Arbeitsmediz<strong>in</strong>ers<br />

nicht realisierbar ist. Im besten Fall wird die<br />

Förderung von <strong>Ges<strong>und</strong>heitskompetenz</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den Führungskräften zu e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Führungsaufgabe entwickelt. 1<br />

Damit dieser Prozess auch nachhaltig <strong>in</strong>itiiert werden<br />

kann, müssen Führungskräfte<br />

- e<strong>in</strong>en klaren Auftrag bekommen, das Thema<br />

„Ges<strong>und</strong>heit“ <strong>in</strong> die eigene Arbeit e<strong>in</strong>fließen zu<br />

lassen <strong>und</strong> entsprechende Rückmeldung <strong>und</strong><br />

Honorierung für die Umsetzung erhalten,<br />

1 Die Bedeutungen der Führungskräfte wurden auch <strong>in</strong> den IFGP-Projekten <strong>in</strong>nerhalb der verschiedenen Förderschwerpunkte des Modellprogramms (2003 – Nachhaltige Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik im<br />

<strong>Unternehmen</strong>, 2006 – Altersgerechte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, 2007 – Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen) herausgearbeitet, vgl. http://www.baua.de/de/Ueber-die-BAuA/Modellprogramm/Modellprogramm.html

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