Gesundheitskompetenz in Unternehmen gestalten und umsetzen

1 Einleitung
1.1 Definition Gesundheitskompetenz
Gesundheitskompetenz umfasst unterschiedliche
Aspekte: Wissenserwerb, Informationsverarbeitung
und Anwendung des Wissens. Nach Kickbusch lässt
sich Gesundheitskompetenz verstehen „… als die
Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen
zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit
auswirken – zu Hause, am Arbeitsplatz,
im Gesundheitssystem und in der Gesellschaft ganz
allgemein.
Gesundheitskompetenz stärkt die Gestaltungs- und
Entscheidungsfreiheit in Gesundheitsfragen und
verbessert die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen
zu finden, zu verstehen und in Handeln umzusetzen.
Diese Kompetenz hat massive Auswirkungen
auf den Einzelnen und ermöglicht ihm eine bessere
Lebensqualität. Sie ist aber auch ein wesentlicher
Wirtschaftsfaktor. Die meisten gesundheitsrelevanten
Entscheidungen werden heute für den Bürger
statt unter Einbindung des Bürgers getroffen. Und
jene Entscheidungen, die der Bürger selbst trifft,
trifft er meist in Unkenntnis vieler für seinen Fall
maßgeblicher Fakten. Ein Mangel an Gesundheits-
kompetenz ist eine entscheidende medizinische
wie auch wirtschaftliche Belastung für unsere Gesellschaftssysteme
in Europa.“ (Kickbusch, 2005,
European Health Forum, S.11).
Gesundheitskompetenz lässt sich wie folgt
darstellen (Kickbusch, 2005):
Fähigkeit
gesundheitsrelevante
Entscheidungen
zu treffen
Gesundheitskompetenz
Gestaltungs-
und Entscheidungsfreiheit
in Gesundheitsfragen
am
Arbeitsplatz
Abbildung 1: Definition Gesundheitskompetenz
Handlungs-
kompetenz auf
der Basis von
Wissen
1.2 Warum Gesundheitskompetenz wichtig ist
In Zeiten des demografischen Wandels, in denen
Erwerbskarrieren länger („Rente mit 67“), Anforde-
rungen höher und Beschäftigte älter werden, ist der
Erhalt von Arbeits- und Leistungsfähigkeit sowohl
für Beschäftigte als auch Unternehmen von zentra-
ler Bedeutung.
Gesundheitskompetenz stellt eine wichtige Voraussetzung
für den Erhalt der Gesundheit und somit ein
langes und zufriedenstellendes Erwerbsleben dar.
Bezogen auf die Arbeitswelt bringt die Förderung
von Gesundheitskompetenz sowohl Beschäftigten
als auch Unternehmen Vorteile:
- Entwicklung von Know-how zur Optimierung
von arbeitsplatzbezogenen Rahmenbedingungen
mit dem Ziel, körperliche oder psychische
Belastungen aktiv zu reduzieren,
- Erhalt und Verbesserung der Arbeitsfähigkeit,
um mit einer gesunden und leistungsfähigen
Belegschaft die erforderlichen Dienstleistungen
zu erbringen,
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit,
- Unterstützung der Beschäftigten bei der Entwicklung
von Selbstverantwortung,
- Steigerung von Wohlbefinden und Zufriedenheit
und damit erhöhte Leistungsbereitschaft
mit positiven Konsequenzen für das Unternehmen.
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