Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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18.02.2013 Aufrufe

ner Abfahrt in das Gelände angerufen, um den Empfang zu testen. Die Satellitenverbindung funktionierte einwandfrei, aber er bat sie, nur im Notfall anzurufen, weil die Leitung abgehört werden könnte.« »In einem offenen Gebiet wie diesem kommt es zu enorm vielen Übersprechungen«, bestätigte Herbert. »Die Sicherheit ist gleich null.« Hood nickte Herbert zu. Während militärischer Einsätze trugen die Mitarbeiter des OP-Centers für gewöhnlich abhörsichere TAC-SATs bei sich. Diese Geräte verfügten über eigene Parabolantennen, mit denen sich eine sichere Verbindung zu einem Satelliten herstellen ließ, von wo aus dann an das OP-Center gesendet wurde. Allerdings waren diese Apparate etwas sperrig. Zwar gab es im ROC ein TAC-SAT, aber Rodgers wollte offensichtlich ohne großes Gepäck unterwegs sein. Einerseits ärgerte sich Hood über Rodgers, andererseits machte er sich große Sorgen um ihn, weil er das ROC ohne Begleitung durch einen Striker verlassen hatte. Jetzt konnte niemand zusätzlich vom ROC abgezogen werden, ohne daß die Sicherheitsvorschriften verletzt wurden. Aber er wollte Rodgers auch nicht zurückrufen, denn der General war ein erfahrener Offizier und hatte gegen keine Regel verstoßen. Hood wollte sich nicht anmaßen, seinen Stellvertreter aus 14 000 Kilometern Entfernung zu bevormunden. »Danke, Bugs«, sagte er. »Bleiben Sie in Kontakt mit dem ROC und informieren Sie mich sofort, wenn Sie etwas erfahren.« »Geht in Ordnung, Boß.« Hood schaltete Benet aus der Leitung und sah Herbert an. »Es sieht so aus, als ob Mike einige Informationen aus erster Hand sammeln will.« Herbert drückte gedankenverloren auf einige Tasten des Telefons in seiner Armlehne. »Ja, das ist genau Mikes Art, nicht wahr?« »Warum hat er das ROC nicht mitgenommen?« fragte McCaskey. »Dann hätte er wenigstens ganze Arbeit leisten können.« 97

»Weil er wußte, daß er sich möglicherweise in Gefahr begibt«, antwortete Hood. »Sie kennen Mike doch. Er würde niemals etwas unternehmen, das die Sicherheit der Anlage oder des Teams gefährden könnte. Auch das gehört zu seiner Art.« Hood blickte zu Herbert, der ihn musterte. Der Intelligence Officer schloß die Augen und nickte. »Ich finde ihn.« Herbert betätigte die Kurzwahl für das NRO auf seinem Rollstuhltelefon. »Mal sehen, ob Viens noch einmal alles andere warten lassen kann, um uns einen schönen, deutlichen Satellitenschnappschuß von Rodgers von Arabien zu liefern.« »Danke.« Hood warf McCaskey einen Blick zu. »Das Übliche?« frage McCaskey. Hood nickte. Der ehemalige G-man kannte die Vorgehensweise. Immer wenn sich eine Gruppe zu einem Anschlag bekannte, hatte McCaskey bei anderen in- und ausländischen Organisationen nachzuprüfen, ob die Bekenner von ihrer Ausstattung her tatsächlich zu einer solchen Tat in der Lage waren. Falls nicht, mußte er herausfinden, wen sie deckten und warum. Falls ja, wurden ihre typischen Verhaltensmuster per Computer analysiert, um zu bestimmen, welcher nächste Schritt am wahrscheinlichsten war und wie lange man wohl darauf zu warten hatte. Anschließend analysierten McCaskey und seine Berater, ob weiteren Angriffen mit Diplomatie zuvorzukommen war, ob gegen die Täter militärisch vorgegangen werden mußte und welche weiteren Ziele angegriffen werden könnten. »Ziehen Sie Liz hinzu«, sagte Hood. McCaskey nickte und verließ den Raum. Psychologische Profile von Terroristen aus dem Mittleren Osten waren besonders wichtig. Wenn die Täter ausschließlich politisch motiviert waren wie einige Kurdengruppen, dann waren Selbstmordanschläge wenig wahrscheinlich. In solchen Fällen konnten Sicherheitsmaßnahmen gegen Angriffe aus der Luft und zu Land eingeleitet werden. Waren die Terroristen dagegen sowohl politisch als auch religiös motiviert wie der größte Teil der Kurden, dann waren sie nicht nur 98

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testen. Die Satellitenverbindung funktionierte einwandfrei,<br />

aber er bat sie, nur im Notfall anzurufen, weil die Leitung<br />

abgehört werden könnte.«<br />

»In einem offenen Gebiet wie diesem kommt es zu enorm<br />

vielen Übersprechungen«, bestätigte Herbert. »Die Sicherheit<br />

ist gleich null.«<br />

Hood nickte Herbert zu. Während militärischer Einsätze<br />

trugen die Mitarbeiter des OP-<strong>Center</strong>s für gewöhnlich abhörsichere<br />

TAC-SATs bei sich. Diese Geräte verfügten über<br />

eigene Parabolantennen, mit denen sich eine sichere Verbindung<br />

zu einem Satelliten herstellen ließ, von wo aus dann<br />

an das OP-<strong>Center</strong> gesendet wurde. Allerdings waren diese<br />

Apparate etwas sperrig. Zwar gab es im ROC ein TAC-SAT,<br />

aber Rodgers wollte offensichtlich ohne großes Gepäck unterwegs<br />

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Einerseits ärgerte sich Hood über Rodgers, andererseits<br />

machte er sich große Sorgen um ihn, weil er das ROC ohne<br />

Begleitung durch einen Striker verlassen hatte. Jetzt konnte<br />

niemand zusätzlich vom ROC abgezogen werden, ohne<br />

daß die Sicherheitsvorschriften verletzt wurden. Aber er<br />

wollte Rodgers auch nicht zurückrufen, denn der General<br />

war ein erfahrener Offizier und hatte gegen keine Regel<br />

verstoßen. Hood wollte sich nicht anmaßen, seinen Stellvertreter<br />

aus 14 000 Kilometern Entfernung zu bevormunden.<br />

»Danke, Bugs«, sagte er. »Bleiben Sie in Kontakt mit dem<br />

ROC und informieren Sie mich sofort, wenn Sie etwas erfahren.«<br />

»Geht in Ordnung, Boß.«<br />

Hood schaltete Benet aus der Leitung und sah Herbert<br />

an. »Es sieht so aus, als ob Mike einige Informationen aus<br />

erster Hand sammeln will.«<br />

Herbert drückte gedankenverloren auf einige Tasten des<br />

Telefons in seiner Armlehne. »Ja, das ist genau Mikes Art,<br />

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»Warum hat er das ROC nicht mitgenommen?« fragte<br />

McCaskey. »Dann hätte er wenigstens ganze Arbeit leisten<br />

können.«<br />

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