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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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»Natürlich ist die Akte tadellos«, murmelte Rodgers, als<br />

er die entsprechenden Abschnitte der Datei las. »Man<br />

schleust einen Maulwurf nicht ein, um ihn sofort losspionieren<br />

zu lassen. Man wartet.«<br />

»Worauf?« fragte Mary Rose.<br />

»Auf einen von zwei Umständen. Entweder auf eine Krise,<br />

in der unbedingt Informationen benötigt werden, oder<br />

darauf, daß sich die Person auf die höchste Ebene des entsprechenden<br />

Sicherheitsapparates hochgearbeitet hat, so<br />

daß sie andere Spione einbringen kann. Die Deutschen haben<br />

im Zweiten Weltkrieg häufig auf diese Weise agiert. Sie<br />

mußten nur einen Sympathisanten in den Kreisen der britischen<br />

Aristokratie finden, und diese Person empfahl dann<br />

wiederum Fahrer und Hausangestellte an Lords, Offiziere<br />

und Regierungsmitglieder. Diese Angestellten sympathisierten<br />

mit den Deutschen und spionierten ihre Arbeitgeber<br />

aus. Die Informationen gaben sie über Milchmänner, Postboten<br />

und andere von den Deutschen gekaufte Personen<br />

weiter.«<br />

»Das hat mir in den Computerkursen und Seminaren<br />

über Glasfaserleiter niemand beigebracht.«<br />

»Es wird nicht einmal in der Mehrzahl unserer Geschichtsseminare<br />

gelehrt«, klagte der General. »Zu viele<br />

Professoren haben Angst davor, die deutschstämmigen<br />

oder britischstämmigen Amerikaner zu verprellen, die sich<br />

in ihrer Gesamtheit verletzt fühlen könnten, wenn man einen<br />

Teil von ihnen zu hart anfaßt.«<br />

Mary Rose nickte. »Heißt das demnach, daß Seden mit<br />

dem kurdischen Untergrund kollaboriert?«<br />

»Ganz und gar nicht. Die Türken behaupten, daß nur ein<br />

Drittel aller Menschen mit teilweise kurdischer Abstammung<br />

mit der Bewegung sympathisiere. Der Rest verhält<br />

sich dem Gastgeberland gegenüber loyal. Es bedeutet nur,<br />

daß wir ihm so wenig wie möglich zeigen.«<br />

Während sie sprachen, lasen sie weiter in der Akte. Seden<br />

war nicht verheiratet. Seine Mutter war verwitwet und<br />

lebte mit seiner nicht verheirateten Schwester in einer Wohnung<br />

in Ankara. Sein Vater war Nieter gewesen und bei ei­<br />

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