Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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Schreibtisch hervor. Er nahm in einem Sessel gegenüber dem General Platz. »Das war eine harte Nuß, nicht wahr?« fragte er. »Wissen Sie, was seltsam ist?« entgegnete Rodgers. »Ich habe schon Schlimmeres miterlebt. Es sind nicht nur die Ereignisse dort drüben, die mich verletzt haben.« »Möchten Sie darüber sprechen?« »Ja, denn es hat mit meiner Kündigung zu tun.« Hood starrte ihn mit offenem Mund an, als Rodgers einen Umschlag aus der Jackentasche zog. »Ich arbeitete daran, als Sie heute früh anriefen. Die Kündigung tritt in Kraft, sobald Sie Ersatz für mich gefunden haben.« »Warum sollte ich sie akzeptieren?« »Weil ich Ihnen hier nicht mehr nützlich sein werde«, erwiderte Rodgers. »Nein, vergessen Sie das. Ich glaube einfach, daß ich unserem Land woanders besser dienen kann.« »Und wo soll das sein?« fragte Hood. »Ich will keine apokalyptischen Bilder zeichnen, Paul, aber der Mittlere Osten hat mich eines gelehrt: Amerika hat es mit einem Feind zu tun, der mit allen Wassern gewaschen und äußerst gefährlich ist.« »Sie sprechen von Terrorismus.« »Ich meine den Terrorismus, der leichtes Spiel hat, weil wir unvorbereitet sind. Die Regierung ist durch Verträge und wirtschaftliche Interessen gebunden. Organisationen wie das OP-Center und die CIA sind zahlenmäßig nicht stark genug. Fluggesellschaften, Firmen, die im Ausland arbeiten, oder dort stationierte Streitkräfte können ihre Leute nur in begrenztem Umfang schützen. Wir brauchen mehr menschliche Abwehrarbeit anstelle von Computer- und Satellitenaufklärung. Unser Handeln muß effektiver werden, und wir müssen mehr Gewicht auf die Prävention legen. Ich habe mit Falah gesprochen, dem Drusen, der uns im Bekaa- Tal geholfen hat. Er hatte sich schon halb aus dem Geheimdienst zurückgezogen, doch ihm wurde klar, daß er ohne diese Arbeit nicht leben kann. Er ist bereit, wieder voll einzusteigen. Ich werde mich mit unseren Freunden in anderen Ländern in Verbindung setzen und einige von Bobs Kontak­ 459

ten nutzen. Paul, ich glaube daran, wie ich noch nie an etwas in meinem Leben geglaubt habe. Unsere Leute müssen genauso abgebrüht und gefährlich sein wie die Terroristen.« Hood sah ihn durchdringend an. »Ich werde versuchen, Ihnen das auszureden.« »Geben Sie sich keine Mühe, ich bin fest entschlossen.« »Das weiß ich, denn ich kenne Sie. Aber ich möchte Sie fragen, warum Sie diese Einheit nicht innerhalb des OP- Centers aufbauen?« Jetzt war es Rodgers, dem der Kiefer herunterklappte. Es dauerte einen Augenblick, bis er antworten konnte. »Paul, wissen Sie, was Sie da sagen? Ich spreche nicht von einer weiteren Einsatzmöglichkeit für Striker, sondern von einer eigenen Spezialeinheit.« »Das ist mir völlig klar.« »Nie im Leben bekommen wir die Genehmigung dafür, die Statuten des OP-Centers entsprechend zu ändern.« »Dann bekommen wir sie eben nicht.« »Und was ist mit der Finanzierung?« »Wir können aus den Fehlern lernen, die Stephen Viens begangen hat«, erklärte Hood. »Ich werde einen Weg finden, um die Finanzierung über das OP-Center laufen zu lassen. Ich glaube, daß wir das Ed Colohan überlassen können. Es wird ihm ein Vergnügen sein, die Finanzgenies beneiden Sie doch immer um Ihre Mantel-und-Degen-Abenteuer. Wir haben aus unseren Fehlern in der Türkei auch gelernt. Wir sollten die Daten überprüfen und uns überlegen, wie wir das ROC effektiver einsetzen können. Es muß ständig im Einsatz sein, nicht nur im Bedarfsfall.« »Sie denken an eine Art getarnter mobiler Operation.« »Mit getarnten Kämpfern. Ich sehe da große Möglichkeiten, und Sie sind der Mann, um es umzusetzen.« Rodgers schüttelte den Kopf. »Wie soll unsere Satzung aussehen? Ich habe im Libanon einen Terroristen hingerichtet. Es war Imperium in imperio, das Gesetz des Kampfes. Ich war Richter und Henker in einer Person. Und ich kann Ihnen nicht versprechen, daß ich nicht wieder genauso han­ 460

Schreibtisch hervor. Er nahm in einem Sessel gegenüber<br />

dem General Platz.<br />

»Das war eine harte Nuß, nicht wahr?« fragte er.<br />

»Wissen Sie, was seltsam ist?« entgegnete Rodgers. »Ich<br />

habe schon Schlimmeres miterlebt. Es sind nicht nur die Ereignisse<br />

dort drüben, die mich verletzt haben.«<br />

»Möchten Sie darüber sprechen?«<br />

»Ja, denn es hat mit meiner Kündigung zu tun.«<br />

Hood starrte ihn mit offenem Mund an, als Rodgers einen<br />

Umschlag aus der Jackentasche zog. »Ich arbeitete daran,<br />

als Sie heute früh anriefen. Die Kündigung tritt in Kraft,<br />

sobald Sie Ersatz für mich gefunden haben.«<br />

»Warum sollte ich sie akzeptieren?«<br />

»Weil ich Ihnen hier nicht mehr nützlich sein werde«, erwiderte<br />

Rodgers. »Nein, vergessen Sie das. Ich glaube einfach,<br />

daß ich unserem Land woanders besser dienen kann.«<br />

»Und wo soll das sein?« fragte Hood.<br />

»Ich will keine apokalyptischen Bilder zeichnen, Paul,<br />

aber der Mittlere Osten hat mich eines gelehrt: Amerika hat<br />

es mit einem Feind zu tun, der mit allen Wassern gewaschen<br />

und äußerst gefährlich ist.«<br />

»Sie sprechen von Terrorismus.«<br />

»Ich meine den Terrorismus, der leichtes Spiel hat, weil<br />

wir unvorbereitet sind. Die Regierung ist durch Verträge<br />

und wirtschaftliche Interessen gebunden. Organisationen<br />

wie das OP-<strong>Center</strong> und die CIA sind zahlenmäßig nicht<br />

stark genug. Fluggesellschaften, Firmen, die im Ausland arbeiten,<br />

oder dort stationierte Streitkräfte können ihre Leute<br />

nur in begrenztem Umfang schützen. Wir brauchen mehr<br />

menschliche Abwehrarbeit anstelle von Computer- und Satellitenaufklärung.<br />

Unser Handeln muß effektiver werden,<br />

und wir müssen mehr Gewicht auf die Prävention legen. Ich<br />

habe mit Falah gesprochen, dem Drusen, der uns im Bekaa-<br />

Tal geholfen hat. Er hatte sich schon halb aus dem Geheimdienst<br />

zurückgezogen, doch ihm wurde klar, daß er ohne<br />

diese Arbeit nicht leben kann. Er ist bereit, wieder voll einzusteigen.<br />

Ich werde mich mit unseren Freunden in anderen<br />

Ländern in Verbindung setzen und einige von Bobs Kontak­<br />

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