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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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Während der kurzen Phasen, in denen er das Bewußtsein<br />

erlangte, nahm er auch andere Dinge um sich herum vage<br />

wahr. Ein Mann in Uniform redete auf ihn ein, aber er vermochte<br />

nicht zu antworten; sein Mund war wie erfroren, er<br />

konnte ihn nicht bewegen. Er wurde in ein Badezimmer gebracht,<br />

wo er teilweise entkleidet und gewaschen wurde.<br />

Seine Haut schien in Stücken wie erstarrtes Kerzenwachs<br />

von ihm abzubröckeln. Dann ve rband man ihn und brachte<br />

ihn hierher zurück.<br />

Wenn er schlief, waren seine Visionen um einiges deutlicher.<br />

Kommandant Siriner tauchte in der Basis von Deir vor<br />

ihm auf, und er hörte ihn rufen: »Sie werden in unserem<br />

Hauptquartier keinen einzigen Schuß abgeben.« Dann sah<br />

er sich Schulter an Schulter mit dem Kommandanten auf<br />

den Feind schießen, während ihre Basis bedrängt wurde. Er<br />

erinnerte sich daran, daß er den Gegnern Herausforderungen<br />

entgegengeschrien, auf ihren Angriff gewartet hatte ­<br />

und dann war da plötzlich nur noch Feuer gewesen. Ein<br />

glühender Fluß kam auf sie zugerollt. Mit den Armen hatte<br />

er die Flammen bekämpft und dem Feldkommandanten Ar ­<br />

kin geholfen, Siriner mit den eigenen Körpern einen Weg zu<br />

bahnen. Jemand hatte ihn aus der Feuerhölle die Treppe<br />

hinaufgezogen und die Flammen mit Erde erstickt. Dann<br />

hatte man ihn an einen Ort getragen, an dem er den Himmel<br />

hatte sehen können - und plötzlich war ein Schuß gefallen.<br />

Tränen stiegen ihm in die Augen. »Kommandant...«<br />

Ibrahim wollte sich umdrehen, um nach seinen Kameraden<br />

Ausschau zu halten, aber die Verbände hinderten ihn<br />

daran. Doch es war nicht von Bedeutung, denn er spürte,<br />

daß er allein war. Was war aus der Revolution geworden?<br />

Wenn sie gesiegt hätten, wäre er jetzt nicht in der Hand des<br />

Feindes.<br />

So viele Menschen haben uns vertraut, und wir haben versagt,<br />

dachte er.<br />

Aber hatten sie tatsächlich versagt? War es Versagen zu<br />

nennen, wenn man selbst säte und andere die Pflanze wei ­<br />

terpflegten? War es ein Versagen, etwas zu beginnen, was<br />

die Besten und Tapfersten jahrzehntelang nicht gewagt hat­<br />

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