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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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entlanggingen, herrschte Schweigen. Nachdenklich erinnerte<br />

sich Herbert an die Worte von General Vanzandt. Natürlich<br />

würde Mike Rodgers niemals die Menschen bloßstellen,<br />

die heute für ihn gekämpft hatten. Aber auch Rizzis Befürchtungen<br />

waren nicht von der Hand zu weisen: Rodgers<br />

hatte tatsächlich viel durchgemacht. Das bezog sich nicht<br />

nur auf die Folter. Wenn Rodgers morgen mit Striker zurückkehrte,<br />

würde sie ihm vermutlich weniger zu schaffen<br />

machen als die Tatsache, daß das ROC entführt worden<br />

war, während es unter seinem Befehl gestanden hatte. Ob<br />

zu Recht oder zu Unrecht - er würde sich die Schuld daran<br />

geben, daß das Fahrzeug beinahe verlorengegangen wäre,<br />

und er würde sich für die körperlichen und seelischen Leiden<br />

der ROC-Besatzung und Colonel Sedens verantwortlich<br />

fühlen. Er würde damit leben müssen, daß die Strikers um<br />

ein Haar durch eine Rakete ihrer eigenen Regierung ausgelöscht<br />

worden wären, weil er nicht vorausschauend genug<br />

gehandelt hatte. Auf dem Weg ins Weiße Haus war Herbert<br />

Liz Gordon, der Psychologin des OP-<strong>Center</strong>s, begegnet. Sie<br />

hatte geäußert, daß Rodgers diese Tatsache am meisten zu<br />

schaffen machen werde.<br />

»Dagegen gibt es kein Mittel«, hatte sie ihm erklärt.<br />

»Manchen Menschen kann man helfen, indem man ihnen<br />

verdeutlicht, daß sie die Ereignisse nicht hätten verhindern<br />

können. Manchmal kann man ihnen zumindest die positive<br />

Seite ihrer Handlungen vor Augen führen und das, was gut<br />

gelaufen ist, betonen. Aber für Mike gibt es immer nur<br />

Schwarz oder Weiß. Entweder hat er es vermasselt oder<br />

nicht, entweder hatte der Terrorist den Tod verdient oder<br />

nicht. Hinzu kommt noch die Demütigung, die er und die<br />

ihm Anbefohlenen erlitten haben. Dabei dürfte das Leiden<br />

der anderen für ihn doppelt so schlimm sein wie sein eigenes.<br />

Das alles kann zu einer äußerst heiklen Psychose<br />

führen.«<br />

Herbert verstand sie sehr gut. Zum Zeitpunkt des Bombenattentats<br />

auf die Botschaft in Beirut war er ein Spitzenmann<br />

der CIA gewesen. Zu den zahlreichen <strong>Op</strong>fern hatte<br />

auch seine Frau gehört. Nicht ein Tag war seitdem vergan­<br />

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