Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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schulte.josefine23
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ück. »Er muß der Anführer sein, denn seine Leute haben versucht, ihn zu schützen. Er hat Verbrennungen zweiten Grades und einen leichten Schock davongetragen, aber er wird überleben.« Für einen Augenblick starrte Rodgers den Verletzten an, dann ging er neben ihm in die Hocke. »Das ist der Mann, der mich gefoltert hat.« »Wir nehmen ihn in die Vereinigten Staaten mit«, sagte August. »Dort stellt man ihn vor Gericht, und er muß sich für seine Verbrechen verantworten.« Rodgers ließ Siriner nicht aus den Augen. Der Kurde war benommen, aber in seinem Blick erkannte er keine Reue. »Wenn man ihn vor Gericht stellt, werden Amerikaner, die in der Türkei leben, entführt und ermordet werden. Vielleicht explodiert auch ein amerikanisches Flugzeug auf dem Weg in die Türkei. Oder bei einer amerikanischen Firma, die Geschäfte mit der Türkei macht, geht eine Bombe hoch. Ein Prozeß, selbst eine Verurteilung, ist das Beste, was diesem Kerl passieren kann, das ist Ihnen doch wohl klar, oder?« »Nein, General.« Augusts Stimme klang vorsichtig. »Erklären Sie es mir.« »Die Kurden haben ein berechtigtes Anliegen.« Rodgers erhob sich, ohne den Blick von Siriner abzuwenden. »Ein Prozeß wird ihnen ein tägliches Forum liefern. Weil sein Volk unterdrückt wird, wird die Welt Verständnis dafür haben, daß dieser Mann zum Terroristen geworden ist - man wird es als geradezu unausweichlich betrachten. Sadistische Akte, wie einen Mann mit einer Fackel zu verbrennen oder einer Frau mit Vergewaltigung zu drohen, werden zu Heldentaten. Es wird heißen, das Leid seines Volkes habe ihn dazu getrieben.« »Nicht alle werden so denken«, entgegnete August besänftigend. »Dafür werden wir schon sorgen.« »Wie? Wir dürfen nicht an die Öffentlichkeit gehen.« »Sie werden als Zeuge auftreten und mit der Presse reden. Sie können sich gut ausdrücken und sind ein Kriegsveteran.« 433

»Man wird sagen, alles sei durch unsere Spionage eskaliert und ich hätte die Vergeltung der Rebellen dadurch herausgefordert, daß ich einen von ihnen in der Türkei tötete. Wir werden als die Übeltäter hingestellt werden, die ihren Schlupfwinkel, ihre - wie werden sie es nennen? - ihre >ländliche Idylle< zerstört haben.« Von der Abzweigung war das Dröhnen des Achtzylindermotors des ROC zu vernehmen. August trat zwischen Siriner und Rodgers. »Wir werden später darüber reden, Sir. Unsere Mission ist erfüllt, darauf sollten wir stolz sein.« Rodgers schwieg. »Ist alles in Ordnung?« Der General nickte. Mit einem vorsichtigen Schritt trat August zur Seite. Er schaltete sein Funkgerät ein. »Sergeant Grey, machen Sie sich für den Countdown bereit.« »Zu Befehl, Sir.« August wandte sich an die Strikers. »Der Rest macht sich fertig zum ...« Ein Schuß aus Rodgers' Pistole ließ ihn zusammenfahren. Ein rascher Blick zeigte ihm, daß Rodgers seinen nackten Arm fast senkrecht nach unten gestreckt hielt. Der Rauch aus der Waffe stieg ihm ins Gesicht, aber er blinzelte nicht einmal. Unverwandt starrte er auf Siriner. Die Stirn des Kommandanten zeigte ein häßliches Loch, aus dem langsam Blut quoll. August wirbelte herum und stieß Rodgers' Waffe nach oben. Der General leistete keinen Widerstand. »Deine Mission war erfüllt, Brett, meine noch nicht«, erklärte er. »Mike, was hast du getan?« Rodgers sah ihn an. »Mir meinen Stolz wiedergeholt.« Als August seinen Arm losließ, schritt Rodgers gelassen auf die Straße zu. Die ROC-Besatzung war bei dem Knall aufgesprungen und sah zu ihm herüber. Rodgers hatte sein Lächeln wiedergefunden. Er freute sich darauf, sich bei Phil Katzen zu entschuldigen. August war aschfahl im Gesicht. Er befahl Musicant, die 434

ück. »Er muß der Anführer sein, denn seine Leute haben<br />

versucht, ihn zu schützen. Er hat Verbrennungen zweiten<br />

Grades und einen leichten Schock davongetragen, aber er<br />

wird überleben.«<br />

Für einen Augenblick starrte Rodgers den Verletzten an,<br />

dann ging er neben ihm in die Hocke. »Das ist der Mann,<br />

der mich gefoltert hat.«<br />

»Wir nehmen ihn in die Vereinigten Staaten mit«, sagte<br />

August. »Dort stellt man ihn vor Gericht, und er muß sich<br />

für seine Verbrechen verantworten.«<br />

Rodgers ließ Siriner nicht aus den Augen. Der Kurde war<br />

benommen, aber in seinem Blick erkannte er keine Reue.<br />

»Wenn man ihn vor Gericht stellt, werden Amerikaner, die<br />

in der Türkei leben, entführt und ermordet werden. Vielleicht<br />

explodiert auch ein amerikanisches Flugzeug auf dem<br />

Weg in die Türkei. Oder bei einer amerikanischen Firma,<br />

die Geschäfte mit der Türkei macht, geht eine Bombe hoch.<br />

Ein Prozeß, selbst eine Verurteilung, ist das Beste, was diesem<br />

Kerl passieren kann, das ist Ihnen doch wohl klar,<br />

oder?«<br />

»Nein, General.« Augusts Stimme klang vorsichtig. »Erklären<br />

Sie es mir.«<br />

»Die Kurden haben ein berechtigtes Anliegen.« Rodgers<br />

erhob sich, ohne den Blick von Siriner abzuwenden. »Ein<br />

Prozeß wird ihnen ein tägliches Forum liefern. Weil sein<br />

Volk unterdrückt wird, wird die Welt Verständnis dafür haben,<br />

daß dieser Mann zum Terroristen geworden ist - man<br />

wird es als geradezu unausweichlich betrachten. Sadistische<br />

Akte, wie einen Mann mit einer Fackel zu verbrennen<br />

oder einer Frau mit Vergewaltigung zu drohen, werden zu<br />

Heldentaten. Es wird heißen, das Leid seines Volkes habe<br />

ihn dazu getrieben.«<br />

»Nicht alle werden so denken«, entgegnete August besänftigend.<br />

»Dafür werden wir schon sorgen.«<br />

»Wie? Wir dürfen nicht an die Öffentlichkeit gehen.«<br />

»Sie werden als Zeuge auftreten und mit der Presse reden.<br />

Sie können sich gut ausdrücken und sind ein Kriegsveteran.«<br />

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