Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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tung an der Innenseite des Gehäuses konnte der Zünder ohne Probleme neu programmiert oder entfernt werden. August gab Sergeant Grey die Anweisung, einen Countdown einzugeben, ihn aber erst auf ausdrücklichen Befehl zu starten. Zusammen mit General Rodgers verließ er die Höhle durch den vorderen Eingang und folgte der Straße bis zum Fuß des Abhangs. Unterwegs schilderte August Rodgers, wie Katzen dem Israeli das Leben gerettet hatte, indem er dessen Henker ablenkte. Nur durch die Rettung Falahs war der schnelle Einsatz der Strikers möglich geworden. Rodgers war beschämt, weil er an dem Umweltschützer gezweifelt hatte. Er hätte wissen müssen, daß Katzens Mitgefühl kein Zeichen von Schwäche war, sondern im Gegenteil von großer Stärke zeugte. Am Fuß des Abhangs versorgten Private Musicant, Falah und die Strikers vom Team B die verwundeten Kurden so gut sie konnten. Die mit Daumenschellen aneinandergefesselten Gefangenen hatten sich von dem Gasangriff erholt und saßen mit dem Rücken zum Stamm um einen Baum herum. An eine Flucht war nicht zu denken. Die sieben Brandopfer lagen im Gras. Unter Musicants Anleitung legten die Strikers Zweige unter die Verletzten, um ihre Beine hoch zu lagern und die Atemwege zu entlasten. Das wenige Blutplasma, über das der Sanitäter verfügte, hatte er bereits den Männern mit den schwersten Brandwunden übertragen. Nun spritzte Falah, der bei den Mista'aravim medizinische Kenntnisse erworben hatte, den Verletzten, die unter hypovolämischem Schock litten, eine Adrenalinlösung. Mit Ausnahme von Colonel Seden, um den sich Private DeVonne kümmerte, saß die befreite ROC-Crew in der Nähe der Straße auf Felsen oder lehnte an Bäumen. Sie blickten in das Tal hinaus, weil sie die Ankunft von Rodgers offenbar noch nicht bemerkt hatten. Für den Augenblick war ihm das sehr recht. »Private«, sagte August. »Kümmern Sie sich so bald wie möglich um General Rodgers.« »Zu Befehl, Sir.« Rodgers sah Colonel Seden an. Private DeVonne hatte 431

das zerfetzte Hemd entfernt und reinigte die Schußwunde mit Alkohol. »Ich möchte, daß Sie sich zuerst um ihn kümmern«, erklärte er. »General«, widersprach August, »Ihre Wunden müssen dringend verbunden werden.« »Nach dem Colonel. Das ist ein Befehl.« August senkte den Blick. Dann wandte er sich an Musicant. »Kümmern Sie sich darum, Private«, sagte er. »Zu Befehl, Sir«, erwiderte der Sanitäter. Rodgers ging zu den Kurden hinüber. Der Mann ganz links war bewußtlos. Die Haut an seiner Brust und den Ar ­ men war mit dunklen Brandwunden bedeckt, so daß sie wie gegerbt wirkte. Sein pfeifender Atem kam unregelmäßig. »Dieser Mann zielte mit einem Gewehr auf Colonel Sedens Kopf, als wir beide in den ersten Hinterhalt gerieten. Sein Name ist Ibrahim. Er hielt die Waffe, während sein Kumpan Hasan den Colonel mit einer Zigarette brannte.« »Unglücklicherweise wird er sich wohl nicht vor einem Gericht dafür verantworten müssen«, erklärte Musicant. »Er hat an Rücken und Brust Verbrennungen dritten Grades erlitten und vermutlich auch eine starke Rauchvergiftung. Das zirkulierende Blutvolumen scheint ständig abzunehmen.« Normalerweise weckten verwundete Kämpfer Rodgers' Mitgefühl, auch wenn er ihre Überzeugungen nicht teilte. Aber dieser Mann war ein Terrorist, kein Soldat. Von der Sprengung eines ungeschützten Dammes bis hin zum Überfall auf das ROC waren alle seine Taten zumindest teilweise gegen unbewaffnete Zivilisten gerichtet gewesen. Rodgers empfand nichts für ihn. August sah ihm in die Augen. »General, kommen Sie, setzen Sie sich.« »Nur einen Augenblick noch.« Rodgers ging zum nächsten Mann, dessen Arme, Beine und Brust rote, fleckige Brandwunden aufwiesen. Er war bei Bewußtsein und starrte zornig in den Himmel. Rodgers deutete lässig mit der Waffe auf ihn. »Was ist mit dem?« »Dem geht es von allen am besten«, gab Musicant zu­ 432

tung an der Innenseite des Gehäuses konnte der Zünder ohne<br />

Probleme neu programmiert oder entfernt werden. August<br />

gab Sergeant Grey die Anweisung, einen Countdown einzugeben,<br />

ihn aber erst auf ausdrücklichen Befehl zu starten.<br />

Zusammen mit General Rodgers verließ er die Höhle<br />

durch den vorderen Eingang und folgte der Straße bis zum<br />

Fuß des Abhangs. Unterwegs schilderte August Rodgers,<br />

wie Katzen dem Israeli das Leben gerettet hatte, indem er<br />

dessen Henker ablenkte. Nur durch die Rettung Falahs war<br />

der schnelle Einsatz der Strikers möglich geworden.<br />

Rodgers war beschämt, weil er an dem Umweltschützer<br />

gezweifelt hatte. Er hätte wissen müssen, daß Katzens Mitgefühl<br />

kein Zeichen von Schwäche war, sondern im Gegenteil<br />

von großer Stärke zeugte.<br />

Am Fuß des Abhangs versorgten Private Musicant, Falah<br />

und die Strikers vom Team B die verwundeten Kurden so<br />

gut sie konnten. Die mit Daumenschellen aneinandergefesselten<br />

Gefangenen hatten sich von dem Gasangriff erholt<br />

und saßen mit dem Rücken zum Stamm um einen Baum<br />

herum. An eine Flucht war nicht zu denken. Die sieben<br />

Brandopfer lagen im Gras. Unter Musicants Anleitung legten<br />

die Strikers Zweige unter die Verletzten, um ihre Beine<br />

hoch zu lagern und die Atemwege zu entlasten. Das wenige<br />

Blutplasma, über das der Sanitäter verfügte, hatte er bereits<br />

den Männern mit den schwersten Brandwunden übertragen.<br />

Nun spritzte Falah, der bei den Mista'aravim medizinische<br />

Kenntnisse erworben hatte, den Verletzten, die unter<br />

hypovolämischem Schock litten, eine Adrenalinlösung.<br />

Mit Ausnahme von Colonel Seden, um den sich Private<br />

DeVonne kümmerte, saß die befreite ROC-Crew in der<br />

Nähe der Straße auf Felsen oder lehnte an Bäumen. Sie<br />

blickten in das Tal hinaus, weil sie die Ankunft von Rodgers<br />

offenbar noch nicht bemerkt hatten. Für den Augenblick<br />

war ihm das sehr recht.<br />

»Private«, sagte August. »Kümmern Sie sich so bald wie<br />

möglich um General Rodgers.«<br />

»Zu Befehl, Sir.«<br />

Rodgers sah Colonel Seden an. Private DeVonne hatte<br />

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