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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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»Sie trauern nicht um ihn?«<br />

»Wir haben diesem Mann Gerste verkauft. Unsere Frauen<br />

und Kinder kannten ihn nicht.«<br />

»Wie ist sein Name?«<br />

»Tansu Ozal. Er kam am Sonntag bei einem Autounfall<br />

ums Leben. Sein Wagen stürzte in eine Schlucht.«<br />

Der Wächter strich mit Muße den Saum seiner grünen<br />

Militärjacke glatt. Er sah Walid noch einmal prüfend an und<br />

kehrte dann zum Wachhaus zurück. Der andere Posten hielt<br />

sein Sturmgewehr noch immer auf das erste Fahrzeug gerichtet.<br />

Ibrahim hatte der Unterhaltung über das kurze Stück<br />

Straße hinweg gelauscht. Er wußte, daß Walid die Wahrheit<br />

gesagt hatte. Tansu Ozal war tatsächlich im Auto gestorben.<br />

Walid hatte natürlich nicht erwähnt, daß er ein Kurde gewesen<br />

war, der sein Volk verraten hatte. Er hatte die Türken zu<br />

einem Waffenlager unter einer alten römischen Brücke in<br />

Koprulu Kanyon geführt. Andere Kurden hatten ihn wegen<br />

dieses Verrats getötet.<br />

Ibrahim wischte sich mit einem Finger den Schweiß von<br />

der Stirn. Er schwitzte noch immer, jetzt genauso vor Nervosität<br />

wie vor Hitze. Seine Ausweispapiere waren wie die<br />

von Walid nach einer gefälschten Geburtsurkunde ausgestellt<br />

worden. Den Türken war zwar Walids richtiger Name,<br />

nicht jedoch sein Aussehen bekannt. Hätte der Grenzposten<br />

ihn erkannt, wäre der Syrer sofort verhaftet worden.<br />

Der türkische Soldat telefonierte und las dabei abwechselnd<br />

aus den Pässen vor. Ibrahim haßte ihn. Dieser unbedeutende<br />

Beamte nahm sich so wichtig, als bewachte er den<br />

Felsendom. Die Türken hatten eben keinen Sinn für Prioritäten.<br />

Ibrahim wandte seine Aufmerksamkeit dem bewaffneten<br />

Posten zu. Aufgrund ihrer Treffen zur Planung wußte<br />

er, daß der Wächter ohne jegliche Vorwarnung auf die Reifen<br />

schießen würde, falls einer der Fahrzeuginsassen von<br />

den Behörden gesucht wurde oder sich verdächtig verhielt.<br />

Sollte einer der Syrer eine Waffe ziehen, würde der Grenzer<br />

gezielt schießen. Sein Kollege würde das Feuer erst eröff­<br />

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