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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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Bereits seit Mitte der 80er Jahre kämpfte eine von vielen<br />

Guerillafraktionen der Kurden, die in der Türkei lebten und<br />

operierten, gegen die Unterdrückung durch die türkische<br />

Obrigkeit. Die Türken befürchteten, daß eine Autonomie<br />

der Kurden zu einem neuen und feindlich gesinnten Kurdi ­<br />

stan führen könnte, welches sich aus Teilen türkischen, irakischen<br />

und iranischen Gebietes zusammensetzen würde.<br />

Es war kein religiöses Problem, sondern ein kulturelles, linguistisches<br />

und politisches.<br />

Bis 1996 hatte der nicht erklärte Krieg 20000 Menschen<br />

das Leben gekostet. Ibrahim hatte sich erst eingemischt, als<br />

die Wasserversorgung der Region durch türkische Eingriffe<br />

noch schlechter geworden war und seine ersten Rinder verdurstet<br />

waren. Obwohl er in der syrischen Luftwaffe als<br />

Techniker gedient hatte, war er nie militant gewesen. Er<br />

glaubte an die Lehren des Korans über Frieden und Harmo ­<br />

nie. Doch er fand, daß die Türken sein Volk strangulierten,<br />

und ein Genozid durfte nicht ungesühnt bleiben. Als Mahmoud<br />

ihn aufgefordert hatte, Mitglied bei Walids Rebellen<br />

von Kurdistan zu werden, war er beigetreten.<br />

Nach zwei Jahren Mitgliedschaft in der elfköpfigen<br />

Gruppe hatte diese Arbeit für Ibrahim eine eigene Bedeu ­<br />

tung angenommen. Die Terroranschläge und Sabotageakte<br />

in der Türkei waren für ihn nicht mehr reine Vergeltungs ­<br />

aktionen. Zwar würde, wie Walid gesagt hatte, Allah ent ­<br />

scheiden, ob es jemals ein neues Kurdistan gab, aber in der<br />

Zwischenzeit sollten die Türken durch die Taten der Rebellen<br />

daran erinnert werden, daß die Kurden mit oder ohne<br />

Heimatland für ihr Recht auf Freiheit kämpfen würden.<br />

Normalerweise schlichen sich zwei, drei oder vier Männer<br />

über Nacht in das vom Feind besetzte Land. Sie umgingen<br />

die Grenzpatrouillen und legten ein Kraftwerk oder<br />

eine Pipeline still oder schössen aus dem Hinterhalt auf Soldaten.<br />

Doch heute hatten sie ein anderes Ziel.<br />

Vor zwei Monaten hatten türkische Truppen die Frühjahrsschmelze<br />

und einen einseitigen Waffenstillstand der<br />

Kurden dazu genutzt, eine massive Offensive gegen die Rebellen<br />

zu starten. Mehr als einhundert kurdische Freiheits­<br />

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