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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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und Barmherzigen zu erheben.« Walid wandte sein von der<br />

Sonne und von vielen, harten Jahren gezeichnetes Gesicht<br />

gen Himmel und rief: »Nur Allahs Augen zählen! Trotzdem<br />

müssen wir vor unseren Feinden auf der Hut sein. Du hast<br />

weise gehandelt.«<br />

»Danke, Walid. Auch die Wachposten an unserer Grenze<br />

hätten das Gewicht bemerken können. Ich wollte die Waffen<br />

nicht gegen sie richten müssen.«<br />

Walid betrachtete Mahmoud und seine Begleiter. »Natürlich<br />

nicht. Wir sind friedlich, wie es uns der Koran lehrt.<br />

Mord ist verboten.« Walid reckte seine Arme in die Höhe.<br />

»Aber töten in Notwehr ist kein Mord. Wenn ein Unterdrücker<br />

seine gewalttätigen Hände auf uns legt, sind wir<br />

dann nicht verpflichtet, sie abzuhacken? Wenn er schlecht<br />

über uns schreibt, müssen wir ihm dann nicht die Fingerspitzen<br />

abschneiden?«<br />

»Wenn es der Wille Gottes ist«, erwiderte Mahmoud.<br />

»Es ist der Wille Gottes. Wir sind Seine Hand. Fürchtet<br />

sich die Hand Gottes vor einem Feind, wie zahlreich er auch<br />

sein mag?«<br />

»Lae.« Mahmoud und die anderen schüttelten heftig die<br />

Köpfe. »Nein.«<br />

»Steht es nicht auf der Heiligen Tafel und ist somit unfehlbar?<br />

>Da sei ein Zeichen für euch in den beiden Armeen,<br />

die auf dem Schlachtfeld aufeinandertrafen. Eine kämpfte<br />

für die Sache Gottes, die andere bestand aus einem Heer<br />

Ungläubiger. Die Gläubigen sahen mit eigenen Augen, daß<br />

der Feind ihnen in der Zahl doppelt überlegen war. Aber<br />

Gott läßt Seine Hilfe zuteil werden, wem Er will.< Mißfällt<br />

Gott nicht, wie uns die Türken behandeln?« Walid hob drohend<br />

die Stimme. »Sind wir nicht das gewählte Instrument<br />

Gottes?«<br />

»Aywa«, stimmten Mahmoud und die anderen zu.<br />

Ibrahims Reaktion war ruhiger als die seiner Begleiter. Er<br />

war nicht weniger engagiert als Walid oder Mahmoud, aber<br />

wie viele andere glaubte er, der Koran lehre Gerechtigkeit<br />

und nicht Vergeltung. Diese Ansicht hatte schon häufig zu<br />

Debatten zwischen Ibrahim und seinen Familienangehöri­<br />

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