Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf
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47 Dienstag, 12 Uhr 17 - Mittelmeer Der Tomahawk ist ein Marschflugkörper, der sowohl aus Torpedorohren als auch von speziell dafür konstruierten vertikalen Abschußrampen gestartet werden kann. Man unterscheidet vier Arten: die TASM, die gegen Schiffe eingesetzt wird, die TLAM-N mit nuklearem Sprengkopf, die TLAM-C mit konventionellem Gefechtskopf und die TLAM-D, die mit kleinen Bomben von relativ geringer Durchschlagskraft ausgestattet ist. Die drei letzteren sind für Angriffe auf landgestützte Ziele bestimmt. Nachdem der siebeneinhalb Meter lange Tomahawk mit Hilfe einer Starterrakete abgehoben hat, klappen auf den Seiten kleine Flügel heraus und rasten ein. Der Raketenantrieb erlischt nach wenigen Sekunden, und das fußballgroße Turbinenantriebswerk schaltet sich ein. Zu diesem Zeitpunkt hat der Tomahawk bereits seine Marschgeschwindigkeit von über 800 Stundenkilometern erreicht. Er hält eine möglichst geringe Höhe über dem Meer beziehungsweise dem Festland, wobei der Autopilot, mit dem er ausgestattet ist, ständig Daten von einem Radarhöhenmesser erhält. Dem vom Bordcomputer vorgegebenen Flugpfad folgend, passiert der Tomahawk bereits kurze Zeit später den letzten Wegpunkt, bevor er festes Land erreicht. Von dort aus nimmt das Cruise-Missile Kurs auf den ersten Navigationspunkt an Land. Normalerweise handelt es sich um einen Hügel, ein Haus oder ein anderes Bauwerk. Von diesem Zeitpunkt an tastet er sich mit Hilfe des eingebauten TER- COM-Systems - das bedeutet Terrain Contour Matching, >Bodenkonturabstimmung< - von Punkt zu Punkt voran. Dabei schlägt er häufig Haken, rast steile Hänge hinauf oder stürzt in schwindelerregendem Tempo bergab. Der dabei einzubehaltende Kurs wird durch ein elektronisch-optisches System geliefert, das Digital Scene Matching. Es handelt sich dabei um eine kleine Fernsehkamera, die die tatsächlichen Gegebenheiten mit den im TERCOM gespeicher 363
ten Daten abgleicht. Ergeben sich Diskrepanzen wie zum Beispiel durch einen geparkten Lkw oder ein neues Bauwerk, so bestimmen die beiden Systeme innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob der Rest des Bildes korrekt und der Marschflugkörper auf dem Weg zum Ziel ist. Ist dies nicht der Fall, wird ein Signal an die Basis geschickt, das mit den Befehlen >Weiter< oder >Abbrechen< beantwortet werden kann. Die Daten für das TERCOM werden von den Kartografen des Außenministeriums erarbeitet und dann der Planungszentrale für die jeweilige Mission zur Verfügung gestellt. Von dort aus werden sie via Satellit an den Ort weitergeleitet, wo sich die Startrampe befindet. Ist das Ziel in einer Gegend, von der noch keine Karten existieren, verwenden die Kartografen die aktuellsten Satellitenbilder. Je nach Genauigkeit der Karten ist der Tomahawk in der Lage, über eine Entfernung von mehr als 2000 Kilometern ein Ziel von der Größe eines Pkw zu zerstören. Der M-98-13-Befehl des Präsidenten ging um 12 Uhr 17 Ortszeit im Funkraum der USS Pittsburgh ein. Die codierte digitale Nachricht kam über eine abgeschirmte Satellitenverbindung herein, wurde innerhalb kürzester Zeit ent schlüsselt und anschließend persönlich dem Kommandanten des U-Bootes, George Breen, übergeben. Die Anordnung informierte Breen über die Art seiner Mission und deren Ziel sowie über den Code für einen eventuellen Abbruch der Operation. Einer der 24 Tomahawks auf seinem U-Boot sollte um 12 Uhr 30 Ortszeit mit Ziel Bekaa-Tal im Libanon gestartet werden. Die Nachricht enthielt die genauen Koordinaten sowie die von der DMA aufbereiteten Daten für das TERCOM des Marschflugkörpers. Falls sich das Ziel von der Stelle bewegte, würde ein Fernlenkprogramm die Steuerung des Tomahawk übernehmen. Das Cruise-Missile würde dann den Horizont nach optischen Informationen, Mikrowellen, elektromagnetischen Feldern und anderen Daten absuchen, die in ihrer eindeutigen Kombination das Ziel zweifelsfrei beschrieben. Danach würde sich der Tomahawk aufschalten, um das Ob 364
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Die Daten für das TERCOM werden von den Kartografen<br />
des Außenministeriums erarbeitet und dann der Planungszentrale<br />
für die jeweilige Mission zur Verfügung gestellt.<br />
Von dort aus werden sie via Satellit an den Ort weitergeleitet,<br />
wo sich die Startrampe befindet. Ist das Ziel in einer Gegend,<br />
von der noch keine Karten existieren, verwenden die<br />
Kartografen die aktuellsten Satellitenbilder. Je nach Genauigkeit<br />
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Entfernung von mehr als 2000 Kilometern ein Ziel von der<br />
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digitale Nachricht kam über eine abgeschirmte Satellitenverbindung<br />
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des U-Bootes, George Breen, übergeben.<br />
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Mission und deren Ziel sowie über den Code für einen<br />
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auf seinem U-Boot sollte um 12 Uhr 30 Ortszeit mit<br />
Ziel Bekaa-Tal im Libanon gestartet werden. Die Nachricht<br />
enthielt die genauen Koordinaten sowie die von der DMA<br />
aufbereiteten Daten für das TERCOM des Marschflugkörpers.<br />
Falls sich das Ziel von der Stelle bewegte, würde ein<br />
Fernlenkprogramm die Steuerung des <strong>Tom</strong>ahawk übernehmen.<br />
Das Cruise-Missile würde dann den Horizont nach<br />
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