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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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des Koran enthielt. Der Mahmal - ursprünglich für den<br />

Transport auf dem Rücken eines Kamels vorgesehen - war<br />

mit grünem Samttuch ausgeschlagen, dessen Ränder reiche<br />

Silberstickereien zierten. Auf der Spitze prangte eine Kugel<br />

aus purem Gold in silberner Fassung.<br />

Der japanische Botschafter Akira Serizawa und seine Berater<br />

Kiyoji Nakajima und Masaru Onaka waren bereits anwesend.<br />

Bei ihnen stand der grauhaarige Vertraute des Präsidenten,<br />

Aziz Azizi. Die Japaner verneigten sich höflich, als<br />

die amerikanische Delegation den Raum betrat. Azizi lächelte<br />

breit. Botschafter Haveles führte seine Mannschaft zu den<br />

anderen und schüttelte jedem die Hand. Dann stellte er<br />

Hood, Dr. Nasr und Warner Bicking vor. Nachdem sie Azizi<br />

begrüßt hatten, nahm Haveles den japanischen Botschafter<br />

beiseite. Azizi lächelte noch immer, während er die amerikanische<br />

Abordnung musterte. Er trug eine Brille mit schwarzem<br />

Gestell und einen sorgfältig gestutzten Spitzbart. Von<br />

einem weißen Ohrhörer führte diskret ein Kabel an seinem<br />

Hemdkragen entlang in das Innere seines weißen Jacketts.<br />

»Ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen.« Azizis Englisch<br />

klang überaus korrekt. »Dem Namen nach ist mir allerdings<br />

nur der verehrte Dr. Nasr bekannt. Ich habe vor kurzem<br />

Ihr Buch Reichtum und Sorge über die alte Mekka-Karawane<br />

gelesen.«<br />

»Ich fühle mich geehrt.« Nasr neigte leicht den Kopf.<br />

Azizis Lächeln hielt an. »Glauben Sie wirklich, daß die Beduinen<br />

die Karawane angegriffen und 20 000 Menschen dem<br />

Tod in der Wüste überlassen hätten, wenn sie nicht selbst<br />

verzweifelt und dem Hungertod nahe gewesen wären?«<br />

Nasr hob langsam den Kopf. »Die Beduinen jener Zeit und<br />

in jener Gegend waren barbarisch und grausam. Ihre Untaten<br />

hatten wenig mit existentiellen Bedürfnissen zu tun.«<br />

»Wenn meine Vorfahren im 18. Jahrhundert wirklich barbarisch<br />

und grausam waren, wie Sie sagen«, erwiderte Azizi,<br />

»dann deshalb, weil sie von den Osmanen unterdrückt<br />

wurden. Repression stellt eine gewaltige Motivation dar.«<br />

Bicking, der auf seiner Wange herumgekaut hatte, sah<br />

Azizi jetzt ins Gesicht. »Wie gewaltig?« fragte er.<br />

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