Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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schulte.josefine23
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18.02.2013 Aufrufe

»Ich bin Paul Hood«, stellte Hood sich vor. Dann versuchte er mit der Hand auf seine Kollegen zu deuten, konnte jedoch in dem Gedränge kaum den Arm bewegen. »Dr. Nasr - Mr. Bicking.« »Guten Abend, Sir. Ich bin DSA-Agent Yul Davies, und das ist Agentin Madeleine Fernette«, schrie der junge Mann, wobei er mit dem Kopf auf eine neben ihm stehende Frau wies. »Bleiben Sie dicht hinter uns. Wir bringen Sie durch den Zoll.« Davies und Fernette wandten sich um und marschierten Seite an Seite davon, dicht gefolgt von Hood und den anderen. Unter Einsatz von Schultern und Ellbogen bahnten sie sich einen Weg durch die Menge. Hood war nicht überrascht, daß keine syrischen Sicherheitskräfte anwesend waren. Dafür war sein Rang nicht hoch genug. Dennoch erstaunte es ihn, daß so wenige Polizisten vor Ort waren. Er brannte darauf zu erfahren, was hier vor sich ging, wollte aber ihre Begleiter nicht ablenken. Sie brauchten fast zehn Minuten, um sich ins Hauptterminal durchzuarbeiten. An der Gepäckausgabe herrschte relativ wenig Betrieb. Während sie auf ihre Koffer warteten, erkundigte sich Hood bei den Agenten, was vorgefallen sei. »Es hat einen Zwischenfall an der Grenze gegeben, Mr. Hood«, erwiderte Agentin Fernette. Sie trug ihr braunes Haar kurz geschnitten, sprach leicht abgehackt und wirkte wie 22. »Wie schlimm?« wollte Hood wissen. »Sehr schlimm. Türkische Truppen, die die Grenze auf der Suche nach Terroristen überschritten hatten, wurden von syrischen Streitkräften eingeschlossen. Als die Syrer beschossen wurden, erwiderten sie das Feuer. Drei türkische Soldaten wurden getötet, bevor es dem Rest der Grenzpatrouille gelang, sich wieder in die Türkei zurückzuziehen.« »Da hat es schon üblere Zwischenfälle gegeben«, meinte Nasr. »Und deswegen entsteht eine solche Panik?« Fernette sah ihn aus dunklen Augen an. »Nein, Sir. Weil der syrische Kommandant die türkische Einheit anschließend bis auf türkisches Gebiet verfolgen und sie aufreiben 303

ließ. Sogar die Soldaten, die sich ergaben, wurden hingerichtet.« »Um Gottes willen!« Bicking konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken. »Was steckt dahinter?« wollte Nasr wissen. »Der Mann ist Kurde«, erklärte Fernette. »Was geschah dann?« fragte Hood. »Der Kommandant wurde entlassen, und Syrien distanzierte sich von dem Vorfall. Allerdings erst, als die Türken einen Teil ihrer regulären Truppen und Panzer an die Grenze verlegten. Unseren letzten Informationen zufolge sind sie noch immer dort.« »Also versucht jeder, hier rauszukommen«, stellte Hood fest. »Nicht jeder«, korrigierte Fernette. »Die meisten der Menschen hier sind Jordanier, Saudi-Araber und Ägypter. Die Regierungen dieser Länder schicken Flugzeuge, um ihre Bürger zu evakuieren. Man befürchtet allgemein, daß sich diese Nationen auf die Seite der Türkei stellen könnten. In diesem Fall dürfte es für Staatsangehörige dieser Länder nicht ratsam sein, sich in Syrien aufzuhalten.« Nachdem sie ihr Gepäck erhalten hatten, wurden Hood und die anderen in einen kleinen Raum auf der gegenüberliegenden, nördlichen Seite des Terminals gebracht, wo sie im Schnellverfahren die Zollformalitäten durchliefen. Dann führten die beiden Botschaftsangehörigen sie zu einem bereitstehenden Wagen. Hood mußte lächeln, als er in die lange Limousine mit amerikanischem Chauffeur stieg. Der Präsident ließ ihn extra ans andere Ende der Welt fliegen, um ihm dieses Vergnügen zu bereiten. Die Fahrt nach Norden in die Stadt hinein war kurz und verlief problemlos. Auf der Schnellstraße herrschte kaum Verkehr. Unter Umgehung der belebten Innenstadt gelangten sie in die Shafik-al-Mouaed-Straße. Dort bog der Fahrer nach Westen in die Mansour-Straße ab, in deren Nummer 2 sich die US-Botschaft befand. Beide Straßen waren menschenleer. Nasr schüttelte den Kopf, während sie die enge Straße 304

ließ. Sogar die Soldaten, die sich ergaben, wurden hingerichtet.«<br />

»Um Gottes willen!« Bicking konnte einen Aufschrei<br />

nicht unterdrücken.<br />

»Was steckt dahinter?« wollte Nasr wissen.<br />

»Der Mann ist Kurde«, erklärte Fernette.<br />

»Was geschah dann?« fragte Hood.<br />

»Der Kommandant wurde entlassen, und Syrien distanzierte<br />

sich von dem Vorfall. Allerdings erst, als die Türken<br />

einen Teil ihrer regulären Truppen und Panzer an die Grenze<br />

verlegten. Unseren letzten Informationen zufolge sind sie<br />

noch immer dort.«<br />

»Also versucht jeder, hier rauszukommen«, stellte Hood<br />

fest.<br />

»Nicht jeder«, korrigierte Fernette. »Die meisten der<br />

Menschen hier sind Jordanier, Saudi-Araber und Ägypter.<br />

Die Regierungen dieser Länder schicken Flugzeuge, um<br />

ihre Bürger zu evakuieren. Man befürchtet allgemein, daß<br />

sich diese Nationen auf die Seite der Türkei stellen könnten.<br />

In diesem Fall dürfte es für Staatsangehörige dieser Länder<br />

nicht ratsam sein, sich in Syrien aufzuhalten.«<br />

Nachdem sie ihr Gepäck erhalten hatten, wurden Hood<br />

und die anderen in einen kleinen Raum auf der gegenüberliegenden,<br />

nördlichen Seite des Terminals gebracht, wo sie<br />

im Schnellverfahren die Zollformalitäten durchliefen. Dann<br />

führten die beiden Botschaftsangehörigen sie zu einem bereitstehenden<br />

Wagen. Hood mußte lächeln, als er in die lange<br />

Limousine mit amerikanischem Chauffeur stieg. Der Präsident<br />

ließ ihn extra ans andere Ende der Welt fliegen, um<br />

ihm dieses Vergnügen zu bereiten.<br />

Die Fahrt nach Norden in die Stadt hinein war kurz und<br />

verlief problemlos. Auf der Schnellstraße herrschte kaum<br />

Verkehr. Unter Umgehung der belebten Innenstadt gelangten<br />

sie in die Shafik-al-Mouaed-Straße. Dort bog der Fahrer<br />

nach Westen in die Mansour-Straße ab, in deren Nummer 2<br />

sich die US-Botschaft befand. Beide Straßen waren menschenleer.<br />

Nasr schüttelte den Kopf, während sie die enge Straße<br />

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