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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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wie ein Korallenriff zu umgeben. Aber sie tat es selten - zu ­<br />

mindest nicht auf allen Seiten. In dem Monat nach seiner<br />

Rückkehr aus Deutschland hatte sich das dort so unerwar ­<br />

tet mit Leidenschaft ausgefüllte Loch erneut aufgetan. Nach<br />

20 Jahren hatte er in Hamburg seine große Liebe Nancy<br />

wiedergetroffen. Auf dem Strand seiner Insel war das Feuer<br />

der Leidenschaft ausgebrochen. Nachts hatte es ihn um den<br />

Schlaf gebracht, tagsüber um seine Aufmerksamkeit ge ­<br />

buhlt.<br />

Aber er hatte nicht zugelassen, daß diese Leidenschaft<br />

von ihm Besitz ergriff. Er hatte nicht das Leben der Menschen<br />

zerstören wollen, für die dieses Zuhause tatsächlich<br />

Zufriedenheit bedeutete. Seine Kinder brauchten ihn als zu ­<br />

verlässige Quelle der Stärke und der emotionalen Sicher ­<br />

heit. Seine Frau achtete ihn, vertraute ihm und sagte ihm,<br />

daß sie ihn liebe. Wahrscheinlich tat sie es sogar. Womöglich<br />

liebte sie ihn auf die gleiche kameradschaftliche, schwesterliche<br />

Art, wie er sie liebte. Das war in Ordnung. Aber für<br />

Nancy hatte er etwas anderes empfunden.<br />

Hood leerte seine Tasse und beklagte im stillen, daß der<br />

letzte Schluck niemals so wunderbar schmeckte wie der er ­<br />

ste - weder beim Kaffee noch im Leben. Er stand auf und<br />

stellte die Tasse in die Spülmaschine. Dann nahm er seinen<br />

Trenchcoat aus dem Schrank und trat in den wohlriechenden<br />

Morgen hinaus.<br />

Er fuhr nach Südosten, durch Washington D. C., zum<br />

Hauptquartier des OP -<strong>Center</strong>s auf der Andrews Air Force<br />

Base. Während er durch den dichten Verkehr aus Lastwagen,<br />

Limousinen und Nachtkuriertransportern, die ihre<br />

morgendlichen Auslieferungen zustellten, manövrierte,<br />

dachte Hood darüber nach, wie viele Menschen wohl so<br />

fühlten wie er - wie viele auf den Verkehr fluchten und<br />

wie viele die Fahrt, den Morgen und etwas Jazzmusik genossen.<br />

Er legte eine Kassett e mit spanischer Zigeunermusik<br />

ein, mit der ihn sein in Kuba geborener Großvater be ­<br />

kannt gemacht hatte. Zigeunerwörter erfüllten den Wagen.<br />

Er verstand sie zwar nicht, fühlte aber ihre Leiden ­<br />

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