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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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an. Die neuen Schuhe saßen wie maßgefertigt, obwohl sie es<br />

nicht waren. Er erinnerte sich an die Zeit, als sein Vater ihm<br />

keine neuen Schuhe hatte kaufen können. Das war vor<br />

35 Jahren gewesen, als Paul neun Jahre alt und Präsident<br />

Kennedy ermordet worden war. Sein Vater, Frank >das<br />

Schlachtschiff< Hood, Marinesoldat im Zweiten Weltkrieg,<br />

hatte eben einen Job als Buchhalter gekündigt, um einen anderen<br />

Posten anzunehmen, und die Hoods waren im Begriff<br />

gewesen, von Long Island nach Los Angeles umzuziehen.<br />

Seine Eltern hatten ihr Haus bereits verkauft, als die neue<br />

Firma plötzlich alle Neueinstellungen aussetzte. Das Unternehmen<br />

entschuldigte sich tausendmal, aber es hieß, daß<br />

niemand wisse, was nun aus der Firma, der Wirtschaft und<br />

dem Land werde. 13 Monate lang war sein Vater arbeitslos.<br />

Sie mußten in ein Apartment umziehen, das so klein war,<br />

daß Paul nachts hörte, wie seine Mutter seinen weinenden<br />

Vater tröstete.<br />

Jetzt saß er hier - relativ wohlhabend und Direktor des<br />

OP-<strong>Center</strong>s. In weniger als einem Jahr hatten Hood und seine<br />

Mannschaft eine Institution - das ehemalige Nationale<br />

Krisenzentrum NCMC -, die nichts weiter als ein Verbindungsbüro<br />

zwischen CIA, Weißem Haus und anderen<br />

Dienststellen gewesen war, in ein eigenständiges Team für<br />

Krisenmanagement verwandelt.<br />

Hoods Beziehung zu einigen seiner engsten Mitarbeiter<br />

war von Auseinandersetzungen geprägt. Das galt für seinen<br />

Stellvertreter Mike Rodgers, Intelligence Officer Bob Herbert<br />

und die Beauftragte für Politik und Wirtschaft Martha<br />

Mackall. Aber er begrüßte die Meinungsdifferenzen. Wäre<br />

er nicht in der Lage, in seinem eigenen Büro ausgeprägte<br />

Charaktere miteinander in Einklang zu bringen, dann wäre<br />

er auch nicht fähig, mit militärischen Spannungen in mehreren<br />

tausend Kilometern Entfernung fertig zu werden. Die<br />

Schreibtischscharmützel hielten ihn wach und in Form für<br />

die größeren, wichtigeren Schlachten.<br />

Langsam trank Hood seinen Kaffee. Beinahe jeden Morgen<br />

saß er bequem allein auf diesem Sofa. Er dachte über<br />

sein Leben nach und lud die Zufriedenheit ein, seine Insel<br />

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