Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf
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totyp nicht in den Vereinigten Staaten testen konnten. Feinde haben wir auch zu Hause. Jeder Richter hätte mir die Genehmigung erteilt, mutmaßliche Terroristen, paramilitärische Banden, Mafiosi oder was immer Sie wollen auszuspionieren.« »Sie kennen die Antwort auf Ihre Frage so gut wie ich.« »Sicher.« Coffey leerte die Dose in einem Zug und warf sie in den Abfalleimer aus Plastik, bevor er zum Wohnmobil zurückkam. »Wenn wir die gemäßigte Partei des Rechten Weges nicht unterstützen, dann fassen die islamischen Fundamentalisten und ihre Wohlstandspartei weiter Fuß. Außerdem müssen wir uns um die Sozialdemokratische Volkspartei, die Demokratisch-Sozialistische Partei, das Demokratische Zentrum, die Reformdemokratische Partei, die Wachstumspartei, die Nationalistische Arbeitspartei und die Mutterlandspartei kümmern, die alle ihren Teil vom sehr kleinen türkischen Kuchen abhaben wollen. Ganz zu schweigen von den Kurden, die Unabhängigkeit von Türkei, Irak und Syrien verlangen.« Mit dem Zeigefinger wischte sich Coffey den Schweiß von den Augenlidern. »Wenn die Wohlstandspartei die Herrschaft über die Türkei und deren Militär gewinnt, dann ist Griechenland in Gefahr. Es wird zu Auseinandersetzungen im Ägäischen Meer kommen, und die NATO zerfällt. Sowohl Europa als auch der Mittlere Osten werden sich bedroht fühlen, und alle wenden sich um Hilfe an die Vereinigten Staaten. Natürlich gewähren wir sie gerne, aber nur in Form von Pendeldiplomatie. Wir können es uns nicht erlauben, in einem solchen Krieg Partei zu ergreifen.« »Eine hervorragende Zusammenfassung.« »Bis auf eines - bezahlen will ich das mit meinem Geld nicht. Das ist etwas anderes als der unbezahlte Urlaub, den Sie nahmen, um die vom Aussterben bedrohten Fleckeneulen vor Holzfällern zu beschützen.« »Genug«, meinte Katzen. »Sie beschämen mich. So tugendhaft bin ich nicht.« »Ich rede nicht von Tugend«, fuhr Coffey fort. »Ich meine einfach, daß es etwas anderes ist, sich für eine sinnvolle Sa 21
ehe einzusetzen. Sie waren in Oregon, hielten Ihren Protest ab, brachten das Thema an die Öffentlichkeit und lösten das Problem. Hier besteht das Problem seit 5000 Jahren. Ethnische Gruppen haben sich immer bekämpft und werden es immer tun. Wir können sie nicht daran hindern. Allein der Versuch stellt schon eine Verschwendung wertvoller Ressourcen dar.« »Da bin ich anderer Meinung«, gab Katzen zurück. »Wir können die Lage entspannen. Wer weiß, vielleicht werden die nächsten 5000 Jahre besser.« »Oder die Vereinigten Staaten werden in einen religiösen Krieg gezogen, der sie auseinanderreißt. Im Herzen bin ich Isolationist, Phil. Das habe ich mit Senatorin Fox gemeinsam. Wir haben das beste Land in der Geschichte der Menschheit, und alle, die dem demokratischen Schmelztiegel nicht beitreten wollen, können sich von mir aus gegenseitig erschießen oder in die Luft sprengen, sich vergasen und Atombomben auf die Köpfe werfen oder sich gegenseitig zu Märtyrern machen - so lange, bis sie im Paradies sind. Mir ist das wirklich egal.« Katzen blickte finster. »Das scheint tatsächlich Ihre Meinung zu sein.« »Verdammt richtig, und ich werde mich nicht dafür entschuldigen. Nur eines können Sie mir sagen.« »Was?« Coffey verzog den Mund. »Was ist der Unterschied zwischen einem Tümmler und einem Delphin?« Bevor Katzen antworten konnte, wurde die Tür des Wohnmobils aufgerissen, und Mike Rodgers trat heraus. Coffey genoß einen Schwall kühler klimatisierter Luft, bevor der General die Tür wieder schloß. Er trug Jeans und ein enges graues T-Shirt der Gettysburg-Kampagne. Seine hellbraunen Augen schimmerten im Sonnenlicht beinahe golden. Mike Rodgers lächelte selten, aber jetzt bemerkte Coffey den Anflug eines Grinsens um seine Mundwinkel. »Und?« fragte Coffey. »Es läuft. Wir konnten die Verbindung zu allen fünf an 22
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totyp nicht in den Vereinigten Staaten testen konnten. Feinde<br />
haben wir auch zu Hause. Jeder Richter hätte mir die Genehmigung<br />
erteilt, mutmaßliche Terroristen, paramilitärische<br />
Banden, Mafiosi oder was immer Sie wollen auszuspionieren.«<br />
»Sie kennen die Antwort auf Ihre Frage so gut wie ich.«<br />
»Sicher.« Coffey leerte die Dose in einem Zug und warf<br />
sie in den Abfalleimer aus Plastik, bevor er zum Wohnmobil<br />
zurückkam. »Wenn wir die gemäßigte Partei des Rechten<br />
Weges nicht unterstützen, dann fassen die islamischen Fundamentalisten<br />
und ihre Wohlstandspartei weiter Fuß. Außerdem<br />
müssen wir uns um die Sozialdemokratische Volkspartei,<br />
die Demokratisch-Sozialistische Partei, das Demokratische<br />
Zentrum, die Reformdemokratische Partei, die<br />
Wachstumspartei, die Nationalistische Arbeitspartei und<br />
die Mutterlandspartei kümmern, die alle ihren Teil vom<br />
sehr kleinen türkischen Kuchen abhaben wollen. Ganz zu<br />
schweigen von den Kurden, die Unabhängigkeit von Türkei,<br />
Irak und Syrien verlangen.« Mit dem Zeigefinger<br />
wischte sich Coffey den Schweiß von den Augenlidern.<br />
»Wenn die Wohlstandspartei die Herrschaft über die Türkei<br />
und deren Militär gewinnt, dann ist Griechenland in Gefahr.<br />
Es wird zu Auseinandersetzungen im Ägäischen Meer<br />
kommen, und die NATO zerfällt. Sowohl Europa als auch<br />
der Mittlere Osten werden sich bedroht fühlen, und alle<br />
wenden sich um Hilfe an die Vereinigten Staaten. Natürlich<br />
gewähren wir sie gerne, aber nur in Form von Pendeldiplomatie.<br />
Wir können es uns nicht erlauben, in einem solchen<br />
Krieg Partei zu ergreifen.«<br />
»Eine hervorragende Zusammenfassung.«<br />
»Bis auf eines - bezahlen will ich das mit meinem Geld<br />
nicht. Das ist etwas anderes als der unbezahlte Urlaub, den<br />
Sie nahmen, um die vom Aussterben bedrohten Fleckeneulen<br />
vor Holzfällern zu beschützen.«<br />
»Genug«, meinte Katzen. »Sie beschämen mich. So tugendhaft<br />
bin ich nicht.«<br />
»Ich rede nicht von Tugend«, fuhr Coffey fort. »Ich meine<br />
einfach, daß es etwas anderes ist, sich für eine sinnvolle Sa<br />
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