Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf
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insgeheim seine Lehre vom »mühelosen Überleben« beibrachte. Kiets quietistische Einstellung und Augusts Entschlossenheit hatten es ihm ermöglicht zu überleben. August atmete wieder aus. Nachdem er für einen Augenblick unbeweglich verharrt hatte, verließ er das Büro. Sein Gang war schneller als zuvor, sein Blick konzentrierter. Während er versuchte, den Schock über die Nachricht zu verdauen, dachte er nicht an Mike Rodgers oder das ROC. Er hatte nur einen Gedanken im Kopf: sein Team so schnell wie möglich an Bord des Flugzeuges zu bringen. Darin bestand ein weiterer Trick, den er im Gefangenenlager gelernt hatte. Es war einfacher, mit einer Krisensituation fertig zu werden, indem man sie in überschaubare Abschnitte unterteilte. An den Handgelenken aufgehängt, bis zum Kinn in einer stinkenden, von Fliegen wimmelnden Kloake steckend oder in einem sarggroßen Käfig in der Mittagssonne bratend, fragte man sich besser nicht, wann man dort wieder herauskäme. Diese Art des Denkens machte einen Gefangenen verrückt. Man mußte versuchen so lange auszuhalten, wie es dauerte, bis eine Wolke von einem Baumwipfel zum nächsten gezogen war, oder bis eine zehn Zentimeter große Spinne eine Mulde im Boden durchquert hatte, oder bis man hundert Atemzüge der Sorte >Buddha-Bauch< getan hatte. Er war bereit, sagte August zu sich selbst. Genau wie sein Team. Zumindest war es ihnen anzuraten. Denn in weniger als einer halben Minute würde er anfangen, den Strikers in den Hintern zu treten, wie ihnen noch nie jemand in den Hintern getreten hatte. 22 Montag, 15 Uhr 13 - über der Chesapeake Bay Die 727 des Außenministeriums war um 15 Uhr 03 von der Andrews Air Force Base gestartet und schnell in die tief über Washington hängenden Wolken eingetaucht. Der Jet 195
mit der Spezialeinrichtung würde so lange wie möglich in den Wolken bleiben. Das gehörte zur standardisierten Vorgehensweise bei Flügen des Außenministeriums, um von seegestützten Terroristen nicht gesichtet und als Ziel anvisiert werden zu können. Der Flug wurde dadurch sicherer, aber auch unruhiger. Paul Hood kannte nur sehr wenige der etwas über 40 Passagiere. Unter ihnen waren muskulöse, einsilbige diplomatische Sicherheitsagenten - DSA-Agenten genannt -, ein halbes Dutzend müde wirkender Journalisten und eine Schar von Berufsdiplomaten in schwarzen Anzügen und mit ledernen Aktenkoffern. Es herrschte die übliche Geschäftigkeit nach dem Start. Der ABC-Korrespondent im Außenministerium, Hully Burroughs, war bereits damit beschäftigt, den traditionellen >Flugzeug-Jackpot< zu organisieren. Jeder Mitspieler mußte einen Dollar einzahlen und eine Zahl nennen; anschließend wurde ein offizieller Zeitnehmer ernannt. Der- oder diejenige hatte bei der Landung zu zählen, wie viele Sekunden es dauerte, bis das Flugzeug nach dem Aufleuchten des Anschnallsignals mit den Rädern auf der Rollbahn aufsetzte. Wer auf die richtige Sekundenzahl getippt hatte, bekam den Jackpot. Hood beteiligte sich nicht. Er saß auf einem Fensterplatz und hatte Warner Bicking den Platz am Gang überlassen. Nach Hoods Erfahrung quatschten chronische Schwätzer weniger, wenn sie sich herüberbeugen mußten - besonders dann, wenn sie bereits ein paar Drinks intus hatten. Hoods Piepser war um 15 Uhr 07 ertönt. Martha hatte versucht ihn zu erreichen; wahrscheinlich um das Gespräch fortzusetzen, das er vom Auto aus mit ihr geführt hatte. Sie war nicht eben erbaut darüber ge wesen, daß der Präsident nicht sie, sondern Hood nach Damaskus schickte. Schließlich, so hatte sie argumentiert, habe sie mehr diplomatische Erfahrung als jeder andere im OP-Center, und außerdem kenne sie einige wichtige Akteure in der Region persönlich. Sie hatte ebenfalls mit der Maschine fliegen oder ihn in London treffen wollen. Beides hatte Hood abgelehnt. Erstens, hatte er erklärt, sei dies nicht seine Idee gewesen, sondern 196
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insgeheim seine Lehre vom »mühelosen Überleben« beibrachte.<br />
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hatten es ihm ermöglicht zu überleben.<br />
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möglich an Bord des Flugzeuges zu bringen. Darin bestand<br />
ein weiterer Trick, den er im Gefangenenlager gelernt hatte.<br />
Es war einfacher, mit einer Krisensituation fertig zu werden,<br />
indem man sie in überschaubare Abschnitte unterteilte. An<br />
den Handgelenken aufgehängt, bis zum Kinn in einer stinkenden,<br />
von Fliegen wimmelnden Kloake steckend oder in<br />
einem sarggroßen Käfig in der Mittagssonne bratend, fragte<br />
man sich besser nicht, wann man dort wieder herauskäme.<br />
Diese Art des Denkens machte einen Gefangenen verrückt.<br />
Man mußte versuchen so lange auszuhalten, wie es dauerte,<br />
bis eine Wolke von einem Baumwipfel zum nächsten gezogen<br />
war, oder bis eine zehn Zentimeter große Spinne eine<br />
Mulde im Boden durchquert hatte, oder bis man hundert<br />
Atemzüge der Sorte >Buddha-Bauch< getan hatte.<br />
Er war bereit, sagte August zu sich selbst. Genau wie sein<br />
Team. Zumindest war es ihnen anzuraten. Denn in weniger<br />
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Die 727 des Außenministeriums war um 15 Uhr 03 von der<br />
Andrews Air Force Base gestartet und schnell in die tief<br />
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