Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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ketball- oder Volleyballspiel -je nach Wetterlage und Laune der Soldaten - ausklingen. Die Strikers hatten in nur wenigen Wochen viel erreicht. Rein physisch betrachtet, würde er sie in jeder Krisensituation und gegen jede Einsatztruppe der Welt in den Ring schicken. Psychisch war der Heilungsprozeß nach dem Tod von Lieutenant Colonel Squires noch nicht abgeschlossen. August hatte eng mit Liz Gordon, der Psychologin des OP- Centers, zusammengearbeitet, um den Soldaten bei der Bewältigung dieses Traumas zu helfen. Liz hatte sich auf eine zweistufige Therapie konzentriert. Zuerst hatte sie ihnen geholfen, die Wahrheit zu akzeptieren: Das Unternehmen in Rußland war erfolgreich verlaufen; die Striker-Truppe hatte Tausenden von Menschen das Leben gerettet. Als nächstes hatte sie mit Hilfe spezieller Computerprojektionen für diese Art von Einsatz aufgezeigt, daß die Verluste der Truppe weit unter dem in Militärkreisen als >akzeptabler Bereich< Bezeichneten gelegen hatten. Diese Form der emotionslosen, distanzierten Bewertung konnte den Schmerz nicht lindern. Aber Liz hoffte, damit die Schuldgefühle der Strikers zu mildern und ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Bis jetzt schien es zu funktionieren. Während der letzten Woche war August aufgefallen, daß die Soldaten während der Übungen konzentrierter waren, und in ihren Pausen hörte man sie wieder lachen. Der hochgewachsene, schlanke Colonel ging zügig, ohne den Anschein zu erwecken, in Eile zu sein. Obwohl seine Augen sanft blickten, hielt er den Blick geradeaus gerichtet. Er grüßte keinen der FBI-Angehörigen, denen er auf dem Flur begegnete. Seit er das Kommando über die Strikers übernommen hatte, war er bemüht, sich und die Truppe von äußeren Einflüssen abzuschirmen. Mehr noch als der verstorbene Lieutenant Squires war August davon überzeugt, daß eine Elitetruppe nicht nur besser sein mußte als andere Militärangehörige, sondern daß sie sich auch für besser halten mußte. Er wollte nicht eines Tages von einer Klippe baumeln, während ein zahlenmäßig überlegener Gegner anrückte, und feststellen, daß sich seine Leute fragten, ob sie 191

überhaupt gut genug wären, um es mit dem Feind aufzunehmen. Verbrüderung mit Außenstehenden verwässerte die Konzentration, das Einheitsgefühl und die Zielsetzung. Augusts Büro lag im selben Flur wie die Räume der FBI- Führungskräfte. Nachdem er seinen Code in das Tastenfeld am Türrahmen eingegeben hatte, betrat er den Raum. Wie immer fühlte er sich gleich wohler, als er die >Weißhemden

ketball- oder Volleyballspiel -je nach Wetterlage und Laune<br />

der Soldaten - ausklingen.<br />

Die Strikers hatten in nur wenigen Wochen viel erreicht.<br />

Rein physisch betrachtet, würde er sie in jeder Krisensituation<br />

und gegen jede Einsatztruppe der Welt in den Ring<br />

schicken. Psychisch war der Heilungsprozeß nach dem Tod<br />

von Lieutenant Colonel Squires noch nicht abgeschlossen.<br />

August hatte eng mit Liz Gordon, der Psychologin des OP-<br />

<strong>Center</strong>s, zusammengearbeitet, um den Soldaten bei der Bewältigung<br />

dieses Traumas zu helfen. Liz hatte sich auf eine<br />

zweistufige Therapie konzentriert. Zuerst hatte sie ihnen<br />

geholfen, die Wahrheit zu akzeptieren: Das Unternehmen in<br />

Rußland war erfolgreich verlaufen; die Striker-Truppe hatte<br />

Tausenden von Menschen das Leben gerettet. Als nächstes<br />

hatte sie mit Hilfe spezieller Computerprojektionen für diese<br />

Art von Einsatz aufgezeigt, daß die Verluste der Truppe<br />

weit unter dem in Militärkreisen als >akzeptabler Bereich<<br />

Bezeichneten gelegen hatten. Diese Form der emotionslosen,<br />

distanzierten Bewertung konnte den Schmerz nicht lindern.<br />

Aber Liz hoffte, damit die Schuldgefühle der Strikers<br />

zu mildern und ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Bis<br />

jetzt schien es zu funktionieren. Während der letzten Woche<br />

war August aufgefallen, daß die Soldaten während der<br />

Übungen konzentrierter waren, und in ihren Pausen hörte<br />

man sie wieder lachen.<br />

Der hochgewachsene, schlanke Colonel ging zügig, ohne<br />

den Anschein zu erwecken, in Eile zu sein. Obwohl seine<br />

Augen sanft blickten, hielt er den Blick geradeaus gerichtet.<br />

Er grüßte keinen der FBI-Angehörigen, denen er auf dem<br />

Flur begegnete. Seit er das Kommando über die Strikers<br />

übernommen hatte, war er bemüht, sich und die Truppe von<br />

äußeren Einflüssen abzuschirmen. Mehr noch als der verstorbene<br />

Lieutenant Squires war August davon überzeugt,<br />

daß eine Elitetruppe nicht nur besser sein mußte als andere<br />

Militärangehörige, sondern daß sie sich auch für besser halten<br />

mußte. Er wollte nicht eines Tages von einer Klippe baumeln,<br />

während ein zahlenmäßig überlegener Gegner anrückte,<br />

und feststellen, daß sich seine Leute fragten, ob sie<br />

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