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Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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Angesichts des ohnehin langsamen Verkehrs sah Hood<br />

keinen Sinn darin, häufig die Fahrspur zu wechseln. Er grübelte<br />

über die Tatsache nach, daß der Tod unausweichlich<br />

zur Arbeit eines Geheimdienstlers gehörte. Das hatte ihm<br />

Bob Herbert während der Aufbauphase des OP-<strong>Center</strong>s eingebleut.<br />

Bei geheimen <strong>Op</strong>erationen im In- und Ausland<br />

kam es oft vor, daß Agenten enttarnt, gefoltert und getötet<br />

wurden. Manchmal trat auch der umgekehrte Fall ein, und<br />

Agenten mußten zum letzten Mittel greifen, um zu verhindern,<br />

daß ihre Tarnung aufflog.<br />

Da gab es zum Beispiel die Strikers, den militärischen<br />

Arm des OP-<strong>Center</strong>s. Es kam vor, daß Elitetruppen Mitglieder<br />

bei verdeckten Einsätzen verloren, und auch die Kampftruppe<br />

des OP-<strong>Center</strong>s hatte bisher zwei Verluste zu beklagen<br />

gehabt. Bass Moore war bei einem Einsatz in Nordkorea<br />

ums Leben gekommen, Lieutenant Charlie Squires in Rußland.<br />

Manchmal wurden Geheimdienstoffiziere im eigenen<br />

Land ermordet, manchmal traf es sie im Ausland. Erst kürzlich<br />

war Hood selbst in Lebensgefahr geraten, als er zusammen<br />

mit französischen Kollegen bei der Zerschlagung einer<br />

Organisation von Neonazis in Europa mitgearbeitet hatte.<br />

Aber auch wenn der Tod ein Risiko war, das dazugehörte<br />

- für die Überlebenden war er grausam. Nach dem Tod<br />

ihres Kommandeurs Squires hatten einige Strikers unter<br />

schweren depressiven Reaktionen gelitten. Wochenlang waren<br />

sie nicht in der Lage gewesen, einfachste Aufgaben zu<br />

verrichten. Nicht nur, daß die Überlebenden zuvor am Le ­<br />

ben und an den Träumen ihrer Kampfgefährten teilgehabt<br />

hatten, sie hatten auch das Gefühl, ihre Kameraden im Stich<br />

gelassen zu haben. Waren die Informationen so zuverlässig, wie<br />

sie hätten sein sollen? Waren unsere Deckung und unsere Rückzugstrategie<br />

wirklich durchdacht genug? Hatten wir ausreichende<br />

Vorsichtsmaßnahmen getroffen? Erbarmungslose, nie endgültig<br />

abzuschüttelnde Schuldgefühle stellten den Preis dar,<br />

den die Überlebenden in diesem Geschäft zu zahlen hatten.<br />

Hood erreichte das Weiße Haus um 12 Uhr 55, allerdings<br />

verlor er einige Minuten, weil er den Wagen parken und die<br />

Sicherheitskontrolle passieren mußte. Als er endlich ins In­<br />

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