Clancy, Tom - Op Center 04 - Sprengsatz.pdf

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18.02.2013 Aufrufe

Decknamen Carlton Knight absichtlich falsch ausgesprochen hatte. All das schoß dem Anwalt durch den Kopf, während er sich faßte, um mit einem fröhlichen »Schönen guten Abend, Mr. Kuhnigit« zu antworten. Gleichzeitig drückte Coffey die Aufnahmetaste am oberen Rand der Telefonhalterung. Dann öffnete er das Fenster auf der Fahrerseite und schnippte mit den Fingern. Phil Katzen, Mary Rose und die beiden Privates waren gerade dabei, zwei Hühnchen zu verspeisen, die sie am Morgen auf dem Markt erstanden und über einem offenen Feuer gebraten hatten. Coffey bedeutete ihnen mit dem Finger, schnell, aber leise hereinzukommen. Die beiden stellten ihre Pappteller ab und setzten sich in Bewegung. »Wie läuft's denn so bei Ihnen?« fragte Coffey. »Nicht so besonders«, antwortete Rodgers. »Benny, der Colonel und ich hatten einen verdammten Unfall hier draußen.« »Sind Sie verletzt?« »Kaum der Rede wert. Aber sagen Sie bitte Captain John Hawkins Bescheid, er soll alles zusammenpacken und so schnell wie möglich hierherkommen.« Katzen und Mary Rose traten ein. »Ich werde es Captain John Hawkins ausrichten«, versprach Coffey. Sich an Mary Rose wendend, zeigte er auf den Computer und tippte Buchstaben in die Luft. Mary Rose hatte verstanden und hob einen nach oben gerichteten Daumen. Sie setzte sich vor die Tastatur und gab den Namen ein. »Wo sind Sie?« fragte Coffey. Eigentlich brauchte er Rodgers nicht zu fragen, um das herauszufinden. Er konnte es Mary Rose und dem ROC überlassen. Aber er wollte Rodgers Gelegenheit geben, mehr zu reden, damit er ihnen weitere Informationen zuspielen konnte. »Haben Sie Karte 3 P wie >Perps< zur Hand?« fragte Rodgers. »Sofort«, entgegnete Coffey. »Ich muß sie nur kurz auseinanderfalten.« Fieberhaft dachte er nach. Jemand, der ihre Sprache sprach, belauschte das Gespräch offensichtlich. 115

Dieser jemand schien aber der Umgangssprache nicht mächtig zu sein und kannte offensichtlich die Geschichte der Vereinigten Staaten nicht besonders gut. Sonst hätte er gewußt, daß >Perps< eine umgangssprachliche Bezeichnung für >Verbrecher< war, außerdem hätte er die Anspielung auf Benedict Arnold verstanden. Was meint er damit? fragte sich Coffey. War mit Benedict Arnold Colonel Seden gemeint? Oder wollte Mike andeuten, daß man ihn zwang, das ROC zu verraten? Auf jeden Fall ging es um Verrat und um drei Personen, die ihn gefangenhielten. »Die Karte liegt jetzt vor mir«, behauptete Coffey. »Gut. Wir befinden uns neben der unbefestigten Straße, etwa 400 Meter von dort entfernt, wo sie anfängt. Östlich der ersten Erhebung liegt ein Hügel. Haben Sie den?« »Ja, hab' ich.« »Ich werde dort auf Sie warten.« »Sollen wir Verbandszeug mitbringen?« »Ein paar Mullbinden und vielleicht einen Schuß Whiskey für den Colonel reichen aus. Beeilen Sie sich, okay?« Coffey wußte, daß Rodgers keinen Alkohol trank. Er vermutete, daß jemand - Seden? - angeschossen worden war. »Ich habe verstanden. Wir kommen so schnell wie möglich.« Er zögerte. »Sind Sie sicher, daß Sie so lange durchhalten?« »Ich glaube, ich werde bis dahin überleben«, antwortete Rodgers. Coffey legte auf und ging zu Katzen hinüber. Er wirkte sehr ernst. »Ich reime mir daraus zusammen, daß Mike und der Colonel von drei Personen gefangengenommen wurden. Anscheinend sprechen sie unsere Sprache nicht besonders gut, sonst hätten sie Mikes Namen in seinem Ausweis nicht als Kuhnigit gelesen. Seden scheint angeschossen worden zu sein, und Mike haben sie gezwungen, hier anzurufen. Da Mike selten zu Kraftausdrücken neigt, nehme ich an, daß er die Anspielung auf den >verdammten< Unfall aus einem ganz besonderen Grund fallengelassen hat.« »Weil er über die Kerle gestolpert ist, die den Atatürk­ 116

Dieser jemand schien aber der Umgangssprache nicht<br />

mächtig zu sein und kannte offensichtlich die Geschichte<br />

der Vereinigten Staaten nicht besonders gut. Sonst hätte er<br />

gewußt, daß >Perps< eine umgangssprachliche Bezeichnung<br />

für >Verbrecher< war, außerdem hätte er die Anspielung auf<br />

Benedict Arnold verstanden.<br />

Was meint er damit? fragte sich Coffey. War mit Benedict<br />

Arnold Colonel Seden gemeint? Oder wollte Mike andeuten,<br />

daß man ihn zwang, das ROC zu verraten? Auf jeden<br />

Fall ging es um Verrat und um drei Personen, die ihn gefangenhielten.<br />

»Die Karte liegt jetzt vor mir«, behauptete Coffey.<br />

»Gut. Wir befinden uns neben der unbefestigten Straße,<br />

etwa 400 Meter von dort entfernt, wo sie anfängt. Östlich<br />

der ersten Erhebung liegt ein Hügel. Haben Sie den?«<br />

»Ja, hab' ich.«<br />

»Ich werde dort auf Sie warten.«<br />

»Sollen wir Verbandszeug mitbringen?«<br />

»Ein paar Mullbinden und vielleicht einen Schuß Whiskey<br />

für den Colonel reichen aus. Beeilen Sie sich, okay?«<br />

Coffey wußte, daß Rodgers keinen Alkohol trank. Er vermutete,<br />

daß jemand - Seden? - angeschossen worden war.<br />

»Ich habe verstanden. Wir kommen so schnell wie möglich.«<br />

Er zögerte. »Sind Sie sicher, daß Sie so lange durchhalten?«<br />

»Ich glaube, ich werde bis dahin überleben«, antwortete<br />

Rodgers.<br />

Coffey legte auf und ging zu Katzen hinüber. Er wirkte<br />

sehr ernst. »Ich reime mir daraus zusammen, daß Mike und<br />

der Colonel von drei Personen gefangengenommen wurden.<br />

Anscheinend sprechen sie unsere Sprache nicht besonders<br />

gut, sonst hätten sie Mikes Namen in seinem Ausweis<br />

nicht als Kuhnigit gelesen. Seden scheint angeschossen worden<br />

zu sein, und Mike haben sie gezwungen, hier anzurufen.<br />

Da Mike selten zu Kraftausdrücken neigt, nehme ich an,<br />

daß er die Anspielung auf den >verdammten< Unfall aus einem<br />

ganz besonderen Grund fallengelassen hat.«<br />

»Weil er über die Kerle gestolpert ist, die den Atatürk­<br />

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