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Saustark-Magazin Nr. 39 - German Genetic

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Winter 2005/2006<br />

<strong>Magazin</strong> für unsere Mitglieder,<br />

Kunden und Interessenten<br />

IN DER OFFENSIVE<br />

BW*Hybridzuchtprogramm<br />

BW*REPORTAGE<br />

TOP-Leistung mit Eingliederung<br />

GUTE ZUCHTKONDITION<br />

Expertentipp von Prof. Hühn<br />

WAS FORDERT DER MARKT<br />

Podiumsdiskussion<br />

Nummer <strong>39</strong>


Muswiese<br />

Rot am See<br />

R Ü C K B L I C K<br />

Oberrheinmesse<br />

Offenburg<br />

Oberschwabenschau<br />

Ravensburg


Sehr geehrte Berufskollegen !<br />

Ein für uns sehr schwieriges Jahr geht dem Ende zu.<br />

Steigende Kosten in der Erzeugung, zeitweise sehr<br />

geringe Ferkelpreise, eine schlechte finanzielle Situation<br />

in vielen Betrieben und unkalkulierbare Rahmenbedingungen<br />

für Investitionen in die Zukunft kennzeichnen<br />

die Situation der Schweinehalter im Land.<br />

Wir als Schweinezuchtverband und ZEG verstehen uns<br />

als Dienstleister in der Schweineproduktion und sind<br />

bestrebt, besonders in schwierigen Zeiten unseren<br />

Kunden ein verlässlicher Partner zu sein.<br />

Sehr gefreut haben wir uns deshalb über den guten<br />

Besuch bei unseren Fachtagungen in Ilshofen und<br />

Ehingen (die Fachtagung in Offenburg folgt im Januar).<br />

Zeigt doch dieses große Interesse die Verbundenheit mit<br />

unserem Verband und gibt uns Motivation immer weiter<br />

zu „kämpfen“, wie einer unserer Referenten, Herr<br />

Clemens gr. Macke, auf unseren Fachtagungen gefordert<br />

hat.<br />

Unsere Bemühungen stehen nie still, Sie bei der<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit Ihrer<br />

Betriebe zu unterstützen. So haben wir mit<br />

einer Reihe von Neuerungen im züchterischen Bereich<br />

und im Bereich im vergangenen Jahr<br />

unser Serviceangebot erweitert.<br />

Über ganz beachtliche Leistungssteigerungen in den<br />

BW*Zuchtbetrieben kann wiederum die Zuchtabteilung<br />

berichten.<br />

Die Herbst-Eliteversteigerung in Ilshofen hat eindrucksvoll<br />

unseren hohen Leistungsstand in der Piétrainzucht<br />

verdeutlicht. Auch auf den Eberschauen konnten wir<br />

Ihnen eine große Anzahl von Ebern zeigen, die sich<br />

durch ihre Leistungsdaten und ihr Erscheinungsbild hervorragend<br />

zur Erzeugung marktgerechter Ferkel bzw.<br />

Mastschweine eignen.<br />

Auf der Sauenseite sind deutliche Zuchtfortschritte hinsichtlich<br />

der Fruchtbarkeit nachweisbar und wir brauchen<br />

uns in keinster Weise vor Vergleichen scheuen.<br />

Über die erweiterte Lineare Beschreibung und die<br />

Erhöhung der Selektionsintensität sowie die neue<br />

Nachkommenprüfung für Large White-Eber wird unser<br />

Zuchtprogramm qualitativ weiter abgesichert.<br />

Zusätzlich ist die Weiterentwicklung des BW*Hybridzuchtprogrammes<br />

in Richtung F2-Sauenlinie mit noch<br />

höheren Kreuzungseffekten und abgesicherter Nutzungsdauer<br />

durch Einkreuzung der sehr fruchtbaren<br />

und robusten Rasse Leicoma auf den Weg gebracht.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

Entsprechend unserer<br />

Philosophie der Marktorientierung<br />

sind wir für<br />

die zukünftigen Anforderungen<br />

des Ferkelerzeuger,<br />

des Mästers,<br />

aber auch des Schlachthofes<br />

oder Metzgerhandwerkes<br />

und des<br />

Lebensmitteleinzelhandels<br />

bestens gerüstet.<br />

Bei den Podiumsdiskussionen der Fachtagungen kam<br />

dies deutlich zum Ausdruck.<br />

Das Zuchtprogramm passt für die Zukunft und wird im<br />

Sinne der Wertschöpfung für unsere Mitgliedsbetriebe<br />

mit dem O.A.S.E.-Programm und z.B. dem Gutfleisch-<br />

Programm bestens ergänzt.<br />

Ihr<br />

Liebe Mitglieder und Kunden, wir bedanken<br />

uns für Ihre Treue in diesem Jahr<br />

und wünschen Ihnen eine frohe<br />

Weihnachtszeit und für das Neue<br />

Jahr 2006 in der Familie und im<br />

Betrieb alles Gute und viel Erfolg !<br />

Hans-Benno Wichert<br />

Präsident von SZV und ZEG<br />

Inhalte<br />

BW*Zucht<br />

BW*Hybridzuchtprogramm<br />

in der Offensive Seite 4<br />

BW*Beratertipp<br />

Futter / Tipps seit 2002 Seite 10<br />

BW*Reportage<br />

Der Eingliederungsstall Seite 12<br />

Expertentipp<br />

von Prof. U. Hühn Seite 14<br />

BW*O.A.S.E. ®<br />

Was fordert der Markt ? Seite 16<br />

Eberinfos Seite 18<br />

Sau + Service GmbH<br />

BONUS6PLUS Seite 21<br />

Info / News Seite 22<br />

Personal, Termine, Anschriften Seite 25<br />

SCHÖN ZU WISSEN... gerüstet für die Zukunft


BW*ZUCHT<br />

Der Erfolg eines Zuchtprogramms hängt in hohem Maß<br />

von der Akzeptanz der nachgelagerten Stufen ab. Die<br />

Anforderungen der Nutzer von Zuchtprodukten skizzieren<br />

das Spannungsfeld, das sich um ein Zuchtprogramm<br />

aufbaut.<br />

Die Beurteilung in Abbildung 1 zeigt, wie sich Anforderungen<br />

über einen gewissen Zeitraum verändern. So hat<br />

das Niveau des Fleischanteils mittlerweile geringere<br />

Bedeutung als die Einheitlichkeit der Mastschweine bzw.<br />

die Einheitlichkeit des Fleischanteils. Die Mastleistung, mit<br />

einer entsprechenden Anzahl an Umtrieben, wird für die<br />

Wirtschaftlichkeit der Schweinemast zunehmend bedeutend.<br />

In puncto Fruchtbarkeit wird eine fruchtbare, milchergiebige<br />

Sau benötigt, die sich in großen Betrieben durch<br />

Robustheit und Unkompliziertheit auszeichnet.<br />

Der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg hat zielführende<br />

Maßnahmen umgesetzt, um Zuchttiere zur<br />

Verfügung zu stellen, die den Anforderungen des Marktes<br />

gerecht werden und eine wirtschaftliche Schweineerzeugung<br />

ermöglichen.<br />

4<br />

Das BW*Hybridzuchtprogr<br />

BW*Hybridzuchtprogramm<br />

amm in der Offensi Of ensive<br />

Schlachtkörper<br />

1990 2000 2010<br />

Fleischanteil-Niveau +++ + +<br />

Fleischanteil-Varianz + ++ +++<br />

Bauchqualität - ++ +<br />

Mastleistung - + ++<br />

Fleischbeschaffenheit - (+) +<br />

Fettqualität - - -<br />

Fruchtbarkeit<br />

lebend geborene Ferkel + ++ +++<br />

Aufzuchtleistung - + ++<br />

Nutzungsdauer - + ++<br />

Tier- und Umweltschutz - - ++<br />

Abb. 1: Bedeutung der Leistungsmerkmale (nach Krieter, 2001)<br />

Meilensteine des Erfolges<br />

Zahlreiche Maßnahmen haben in ihrer Summe zu einer<br />

ständigen Verbesserung der Zuchttiere beigetragen.<br />

Entscheidend für den Erfolg des BW*Hybridzuchtprogrammes<br />

war eine konsequente Ausrichtung sowohl<br />

auf die züchterische Verbesserung der Zuchtprodukte als<br />

auch auf gesundheitlich stabile Bestände, die anhand eines<br />

definierten Gesundheitsprogramms von neutraler Seite<br />

betreut werden. Beispielhaft hierfür steht der Umgang mit<br />

Rhinitis atrophicans (Schnüffelkrankheit). Betriebe, die im<br />

Rahmen des engmaschigen Untersuchungsrasters auffielen,<br />

wurden vor die Entscheidung gestellt, ihre Bestände<br />

zu keulen und mit SPF-Tieren neu aufzubauen oder aus der<br />

Zuchtstufe auszusteigen. Eine Impfung gegen diese<br />

Krankheit wurde und wird nicht toleriert.<br />

Genetischer Trend<br />

Der Genetische Trend gibt Aufschluss, wie sich der<br />

Gesamtzuchtwert einzelner Populationen entwickelt. Im<br />

Rahmen der BLUP-Zuchtwertschätzung werden für die<br />

Einzelmerkmale Teilzuchtwerte geschätzt. Diese Teilzuchtwerte<br />

werden ihrer Bedeutung entsprechend für die<br />

Zuchtzielsetzung der jeweiligen Population mit einem<br />

Wirtschaftlichkeitskoeffizienten gewichtet. Für die<br />

Zuchtzielsetzung haben bei der Rasse Piétrain die<br />

Mastleistung, der Fleischanteil und die Fleischbeschaffenheit<br />

große Bedeutung, bei den Mutterrassen<br />

sind dies im Wesentlichen die täglichen Zunahmen und die<br />

Fruchtbarkeit.<br />

Abb. 2: Genetischer Trend<br />

In allen am BW*Hybridzuchtprogramm beteiligten Linien<br />

konnten in den vergangenen Jahren wesentliche<br />

Zuchtfortschritte in den wertbestimmenden Merkmalen<br />

realisiert werden, was die Wirtschaftlichkeit der<br />

Schweineerzeugung deutlich beeinflusst.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Stresssanierung Piétrain<br />

Ähnlich wie die gesamte Herdbuchzucht in Deutschland<br />

hat sich auch der Schweinezuchtverband von Anfang an<br />

bemüht, die Rasse Piétrain in ein stressstabiles Schwein<br />

umzuzüchten. Wichtige Maxime waren immer die<br />

Entwicklung bzw. Beachtung des Rassestandards sowie die<br />

Stabilisierung des Fleischanteils auf günstigem Niveau. In<br />

diesem Zusammenhang haben wir es vermieden, die stressresistenten<br />

Piétraintiere mit einer Zuchtzielsetzung zu<br />

favorisieren, bei der der Fleischanteil nur zu einem untergeordneten<br />

Prozentsatz gewichtet ist. Züchterische<br />

Verwendung finden die Tiere, die sowohl die<br />

Stressresistenz als auch die rassetypische Fleischfülle und<br />

Trockenheit zeigen. Als entscheidender Vorteil in der<br />

Piétrainzucht kann auch der vorhandene Linienpool<br />

gewertet werden. Aktuell stehen 33 verschiedene Stämme<br />

bzw. Linien für den züchterischen Einsatz zur Verfügung.<br />

Ziel ist, die bewährten über viele Generationen entwickelten<br />

und leistungsstarken Linien des Verbandsgebietes über<br />

gezielte Verpaarung in stressresistente Linien umzuzüchten.<br />

Somit können Inzuchtdepressionen, die bei einer zu<br />

starken Konzentration auf einzelne Vererber entstehen,<br />

vermieden werden.<br />

Feldprüfung<br />

Der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg e.V. hat<br />

1996 begonnen die Feldprüfung aufzubauen. Inzwischen<br />

wurden fast 100.000 Mastendprodukte aus dem<br />

BW*Hybridzuchtprogramm ausgewertet. Aktuell werden<br />

jährlich cirka 15.000 Mastschweine im Rahmen der<br />

Feldprüfung erfasst. Im Rahmen der Feldprüfung sind 11<br />

vertraglich gebundene Betriebe, die im geschlossenen<br />

System und mit 100% BW*Hybridgenetik arbeiten, mit der<br />

Durchführung beauftragt. Besamungseber werden in mindestens<br />

3 Betrieben mit mindestens 3 Würfen mit der<br />

Zielsetzung eingesetzt, mehr als 40 Mastschweine für<br />

die Auswertung zur Verfügung zu haben. Diese<br />

Datengrundlage bietet die Basis für eine BLUP-<br />

Zuchtwertschätzung mit einer entsprechenden<br />

Genauigkeit der Zuchtwerte. Gegenüber anderen<br />

Prüfsystemen, bei denen weibliche Tiere auf Station<br />

geprüft werden, hat sich die Prüfung von gesamten<br />

Würfen im Hinblick auf eine Reduzierung der Streuung,<br />

insbesondere bei Kastraten, als entscheidender Vorteil<br />

herauskristallisiert.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

BW*ZUCHT<br />

Kastraten Jahr 2002 Jahr 2003 Jahr 2004<br />

Gesamt 7.516 7.143 7.062<br />

Handelsklasse E in % 75,6 80,7 83,5<br />

Schlachtgewicht in kg 90,9 91,4 91,4<br />

Klassifizierung FOM<br />

Anzahl 7.516 5.127 4.636<br />

MFA in % 56,8 57,2 57,5<br />

Standardabweichung 3,53 3,06 2,98<br />

Abb. 3: Entwicklung der Streuung bei Kastraten<br />

Die Ergebnisse der Feldprüfung zeigen eine kontinuierliche<br />

Leistungsentwicklung in den wertbestimmenden<br />

Merkmalen auf. Im Jahr 2004 waren erstmals mehr als<br />

90% der ausgewerteten Tiere in der Handelsklasse E. Die<br />

Ergebnisse der Auto-FOM Klassifizierung zeigen eine hervorragende<br />

Eignung der BW*Genetik für dieses Verfahren.<br />

In diesem Zusammenhang kommen die Vorteile einer jahrzehntelangen<br />

Selektion der Nukleuslinien anhand der zur<br />

Ermittlung des Fleischanteils exaktesten Methode, der<br />

Teilstückzerlegung, zum Tragen.<br />

Merkmal<br />

Kastraten weiblich gesamt<br />

Anzahl 7.062 7.133 14.195<br />

Nettolebenstagszunahmen<br />

in g 465 452 459<br />

(Schlachtgewicht<br />

warm / Schlachtalter)<br />

Magerfleischanteil<br />

in % 57,5 60,0 58,8<br />

(apparative<br />

Klassifizierung)<br />

Anteil Handelsklasse<br />

E in % 83,4 97,2 90,3<br />

Anzahl Tiere 2.505 2.351 4.856<br />

AutoFOM<br />

Index/kg 0,97 1,01 0,99<br />

Bauch-MFA 52,5 56,4 54,4<br />

Abb. 4: Ergebnisse aus der Feldprüfung 2004<br />

5


BW*ZUCHT<br />

Fruchtbarkeit<br />

Die Entwicklung von Linien, die im Merkmal Fruchtbarkeit<br />

deutlich positive Abweichungen zeigen, wurde nach<br />

Einführung der BLUP-Zuchtwertschätzung konsequent<br />

vorangetrieben. Neben den Bemühungen in der eigenen<br />

Basiszucht wurden Ergänzungen der genetischen Nuklei<br />

durch weltweite Ankäufe vorgenommen. So hatten insbesondere<br />

amerikanische und französische Importe Einfluss<br />

auf die züchterische Entwicklung der Mutterlinien.<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Anzahl Würfe 1010 1023 1176 994<br />

leb. geb. Ferkel ges. 10927 11214 13462 11835<br />

leb. geb. Ferkel<br />

Durchschnitt 10,8 11,0 11,4 11,9<br />

Dass diese Maßnahmen zielführend sind kann beispielhaft<br />

an der Entwicklung der Fruchtbarkeit im Large White<br />

Nukleus gezeigt werden. Die Zahl der lebend geborenen<br />

Ferkel bei dieser Nukleuslinie konnte binnen 4 Jahren um<br />

1,1 Ferkel gesteigert werden.<br />

Ähnlich positive Entwicklungen konnten bei der<br />

Deutschen Landrasse erreicht werden.<br />

6<br />

Anzahl lebend geborene Ferkel / Wurf<br />

in der BW*Large White-Basiszucht<br />

Hyperprolifique-Eber Pegasus<br />

Seit Generationen bewährt: Tolstoi<br />

Neben den bereits beschriebenen Maßnahmen wird der<br />

Schweinezuchtverband eine weitere Linie im Rahmen des<br />

BW*Hybridzuchtprogrammes einsetzen. Ziel dieser Maßnahme<br />

ist die Erstellung einer Hybridsau, die noch<br />

größeres Potential im Hinblick auf Stabilität und<br />

Robustheit aber auch auf die Fruchtbarkeit haben wird.<br />

Ebenfalls soll die Stärke dieser Linie im Hinblick auf die<br />

Merkmale Tropsaftverlust und intramuskulärem Fettgehalt<br />

genutzt werden. Durch die Nutzung von Heterosiseffekten<br />

werden die Geburtsgewichte sowie die Entwicklung der<br />

Ferkel an der Sau positiv beeinflusst. Seit April 2005 werden<br />

die Betriebe Hermann in Nellingen und Alber in<br />

Sielmingen mit Ferkeln der „Linie D“ aufgebaut. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Schweinegesundheitsdienst<br />

wurden bislang an fünf verschiedenen Terminen Sauen für<br />

die Gewinnung von SPF-Ferkeln hysterektomiert (schnittentbunden).<br />

Mit diesen Ferkeln wird der Grundstock für die eigene<br />

Basiszucht gelegt. Die bislang selektierten Tieren zeigen<br />

ein enormes Potential hinsichtlich der täglichen Zunahmen.<br />

So haben die im Betrieb Hermann selektierten<br />

männlichen Tiere aus der ersten Hysterektomie (Ammenaufzucht!)<br />

durchschnittlich 825 g tägliche Zunahme, die<br />

weiblichen Tiere durchschnittlich 733 g. Diese Daten sind<br />

aufgrund der geringen Tierzahl nicht repräsentativ, zeigen<br />

aber, welches Potential in dieser Linie steckt.<br />

Fazit<br />

Spitzenvererber Ford<br />

„Züchten bedeutet, in Generationen denken“. Dieser<br />

Grundsatz hat auch im Hinblick auf die Nutzung wissenschaftlich<br />

modernster Methoden im Rahmen der<br />

Schweinezucht nichts an Bedeutung verloren. Nur wer die<br />

Entwicklungen des Marktes und die Anforderungen der<br />

Nutzer entsprechend berücksichtigt hat langfristig Erfolg.<br />

Albrecht Weber<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Der lange Weg Weg<br />

zum TOP*Genetik-Eber<br />

TOP*Genetik-Eber<br />

Erneut wurde von uns eine größere Zahl von Zuchttieren<br />

nach Frankreich exportiert. Die französische Besamungsorganisation<br />

Genes Diffusion kaufte aus verschiedenen<br />

BW*Zuchtbetrieben Piétraineber für ihre Besamungsstationen.<br />

In Frankreich ist die Piétraingenetik derzeit<br />

stark gefragt, vor allem stressresistente Piétrains.<br />

Das Zuchtunternehmen BPS (Breton Porc Selection) hat<br />

neben umfangreichen Spermaimporten von der Besamungsstation<br />

Herbertingen auch wieder Zuchttiere für<br />

1450 Herdbuchsauen in Baden-Württemberg<br />

der Rasse Piétrain ziehen pro Jahr<br />

ca. 13000 männliche Ferkel auf<br />

davon gehen ca. 6000 in die Eberaufzucht<br />

davon werden ca. <strong>39</strong>00 zur Eigenleistungsprüfung<br />

und Bewertung vorgestellt<br />

davon sind 550 – 560 Jungeber<br />

herdbuchfähig<br />

davon werden 320 für die<br />

Besamungsstationen angekauft<br />

davon erlangen 250 die<br />

Besamungstauglichkeit<br />

davon leben noch 220<br />

nach Abschluß der<br />

Feldprüfung auf<br />

BW*Hybridsauen<br />

davon werden<br />

nur<br />

65<br />

TOP*Genetik<br />

Frankreich ankreich<br />

kauft kauft<br />

stressstabile stressstabile<br />

Eber<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

BW*ZUCHT<br />

ihre Nukleusherden in Baden-Württemberg gekauft.<br />

Großes Interesse zeigte die Einkaufsdelegation bei einem<br />

Besuch der Besamungsstation Abstetterhof und<br />

Herbertingen an den vorgestellten Mutterlinienebern.<br />

Sowohl die BW*Landrasse als auch die BW*Large White<br />

Eber überzeugten die Kaufinteressenten aufgrund der<br />

exzellenten Leistungsveranlagung, des Typs und der stabilen<br />

Fundamente.<br />

Albrecht Weber<br />

7


VERSTEIGERUNG<br />

Am 9. November fand die 28. Eliteauktion des Schweinezuchtverbandes<br />

in der Arena in Ilshofen statt. Der<br />

Präsident des Schweinezuchtverbandes Hans-Benno<br />

Wichert konnte ein großes Publikum mit Einkaufsdelegationen<br />

aus nahezu allen deutschen Zuchtgebieten<br />

sowie aus Frankreich und Österreich begrüßen.<br />

Exzellente Piétrainkollektion<br />

Eine große Einheitlichkeit kennzeichnete die Piétrainkollektion<br />

mit einem entsprechenden Anteil stressresistenter<br />

Eber. Die angebotenen Eber wiesen durchschnittlich 692 g<br />

tägliche Zunahme, eine Rückenspeckdicke von 0,65 cm sowie<br />

einen Zuchtwert von durchschnittlich 124 Punkten auf.<br />

FLOR-Sohn an der Spitze<br />

An der Spitze der Piétrainkollektion stand ein stressresistenter<br />

FLOR-Sohn aus der Zucht von Eckhard Weber in<br />

Streichental. Der hervorragend entwickelte Eber präsentierte<br />

sich großrahmig und lang. Darüber hinaus verfügt er<br />

über eine überdurchschnittliche Bemuskelung und wurde<br />

mit Höchstnoten bewertet. Der Eber wurde für 3.300 2 für<br />

die Eberstation Herbertingen angekauft.<br />

Aus der Zuchstätte Sommer in Unterhof wurde ein vollbemuskelter,<br />

stressresistenter WADER-Sohn vorgestellt. Der<br />

im Fundament korrekt gestellte Eber wurde von der<br />

Besamungsstation Hohenwarth in Niederösterreich für<br />

4.000 2 angekauft. Ein MERLIN-Sohn aus der Zucht der<br />

Familie Hermann in Nellingen konnte durch seinen eleganten<br />

Typ überzeugen. Der großrahmige und im Gewebe<br />

straffe Eber wechselte für 2.200 2 an die Besamungsstation<br />

Abstetterhof. Vom Zuchtbetrieb Wichert in<br />

Oberdischingen wurde ein voll bemuskelter Sohn des Top-<br />

Genetik Ebers MAURICE vorgestellt. Der harmonische Eber<br />

entstammt einer überdurchschnittlichen Vollgeschwisterprüfung<br />

und verfügt über die rassetypische Trockenheit.<br />

8<br />

„WULLUS“ triumphiert in Ilshofen Ilshofen<br />

Der Spitzeneber FLORETT<br />

Der WADER-Sohn ging nach Niederösterreich<br />

Spitzenkollektion von WULLUS<br />

Mit einer viel beachteten Gruppe von Söhnen konnte der<br />

Spitzenvererber WULLUS das Piétrainangebot dominieren.<br />

Das Höchstgebot der Veranstaltung errang die<br />

Katalognummer 16 aus der Zucht Weber in Streichental.<br />

Der vorwüchsige Eber zeigte neben einem weit überdurchschnittlichen<br />

Rahmen sehr viel Eleganz und Trockenheit.<br />

Darüber hinaus verfügt der Eber über ein sehr korrektes<br />

Fundament und ist stressresistent.<br />

Der vielversprechende Eber wechselte zum Spitzengebot<br />

von 4.300 2 an die Besamungsstation Abstetterhof. Ein<br />

noch junger WULLUS-Sohn aus der Zucht Hermann in<br />

Nellingen wurde von der GFS in Ascheberg erworben. Aus<br />

der gleichen Zuchstätte wurde ein weiterer WULLUS-Sohn<br />

angeboten. Der langgestreckte Eber, der eine extrem geringe<br />

Fettabdeckung und eine sehr plastische Bemuskelung<br />

hat, wechselte in das niedersächsische Zuchtgebiet und<br />

wurde von der Besamungsstation Göttingen erworben.<br />

Der WULLUS-Sohn wurde für 4.300 2 verkauft<br />

Vom Verband niederbayrischer Schweinezüchter wurde ein<br />

WULLUS-Sohn angekauft, der sich durch extremste<br />

Muskelfülle auszeichnet. Der langgestreckte Eber wechselte<br />

für 2.600 2 den Besitzer und wurde vom Zuchtbetrieb<br />

Sommer vorgestellt. Aus der Zucht von Eckhard Weber<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


wurde ein weiterer mischerbig stressresistenter Eber vorgestellt.<br />

Der aus einer Tochter des belgischen Spitzenvererbers<br />

ESPANOL gezogene Eber zeigte einen exzellenten<br />

Piétraintyp mit Fleischfülle, Rahmen und Trockenheit.<br />

Der typvolle Jungeber wurde für 3.000 2 für die<br />

Eberstation Herbertingen erworben. Aus der Zucht<br />

Hermann in Nellingen wurde mit der Katalognummer 43<br />

ein weiterer stressresistenter Jungeber mit sehr guter<br />

Fleischfülle vorgestellt. Der Verband niederösterreicher<br />

Schweinezüchter machte sich für einen WULLUS-Sohn aus<br />

der Zucht von Alfons Lohr in Aach-Linz stark. Die WULLUS-<br />

Kollektion konnte insbesondere durch ihre Einheitlichkeit<br />

überzeugen und setzt neue Maßstäbe in der Piétrainzucht.<br />

Leistungsstarke RAY-Nachzucht<br />

Der Stammeber RAY aus der bekannten RANDO-<br />

Genealogie macht sowohl aufgrund seiner extremen<br />

Leistungsveranlagung als auch durch seine herausragende<br />

Typvererbung auf sich aufmerksam. Vom Zuchtbetrieb<br />

Sommer in Unterhof wurden zwei Wurfbrüder aus RAY<br />

vorgestellt. Beide Eber überzeugten aufgrund ihres guten<br />

Typs und ihres Rahmens. Die Katalognummer 30 wurde für<br />

2.300 2 vom Verband niederbayrischer Schweinezüchter<br />

angekauft, der Wurfbruder wechselte ebenfalls nach<br />

Bayern an die Besamungsstation Neustadt/Aisch. Ein großrahmiger,<br />

sehr massig und voll bemuskelter Sohn aus Ray<br />

wurde von der Zuchtstätte Lohr angeboten. Der im<br />

Fundament korrekt gestellte Eber ging zum Preis von<br />

1.700 2 an die Besamungsstation Herbertingen. Der Eber<br />

hatte eine überdurchschnittliche Eigenleistung mit 738g<br />

täglicher Zunahme und 0,65 cm Rückenspeckdicke, was<br />

zum höchsten Zuchtwert mit 164 Punkten führte. Aus der<br />

gleichen Blutlinie stammt ein vollbemuskelter RANDO-<br />

Sohn aus der Zucht der Familie Schwarz in Aglasterhausen.<br />

Frankreichexport<br />

Die französische Besamungsstation CIA du Perche, die sich<br />

in regelmäßigen Abständen mit BW*Ebern versorgt, machte<br />

sich für die Katalognummer 522 stark. Der extrem<br />

bemuskelte METEOR-Sohn aus der Zucht von Alfred<br />

Schwarz zeigt neben einer guten Länge sehr viel Wuchs<br />

und Masse. Der vielversprechende Eber wurde für 3.500 2<br />

von der französischen Einkaufsdelegation erworben.<br />

Ebenfalls nach Frankreich wechselt ein mischerbig stressresistenter<br />

UNIKAT-Sohn aus der Zucht von Guido Schick in<br />

Kirchbierlingen. Der mittelrahmige Eber verfügt neben<br />

einer guten Länge über eine volle, rassetypische Bemuskelung.<br />

Vom Zuchtbetrieb Müller in Leuterstal wurde ein<br />

junger, aber hervorragend entwickelter BALDER-Sohn präsentiert,<br />

der sich großrahmig und massig bemuskelt zeigte.<br />

Auch dieser elegante Eber wird künftig in Frankreich<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

VERSTEIGERUNG<br />

Der METEOR-Sohn ging nach Frankreich<br />

Typvolle Jungeber<br />

Ein sehr eleganter Typeber wurde vom Zuchtbetrieb Lohr<br />

präsentiert. Der Sohn des Herbertinger Top-Genetik Ebers<br />

CHAPLIN verfügt neben einer extremen Bemuskelung über<br />

ein sehr korrekt gestelltes Fundament. Zwei reinerbig<br />

stressresistente Söhne des Spitzenebers MUFFIN wurden<br />

vom Zuchtbetrieb Hermann in Nellingen vorgestellt. Die<br />

beiden mittelrahmigen Eber verfügen über eine volle<br />

Bemuskelung in allen fleischtragenden Partien. Der jüngste<br />

Eber der Veranstaltung wurde vom Zuchtbetrieb Schick<br />

angeboten. Der Sohn des Bestandsebers BARDO verfügt<br />

über eine extreme Fleischfülle. Insbesondere die<br />

Bauchpartie des Ebers zeigte eine auffällige Trockenheit.<br />

Deutsche Landrasse<br />

Die Deutsche Landrasse war mit 4 Jungebern und 3<br />

Jungsauen vertreten. Den Spitzeneber stellte der<br />

Zuchtbetrieb Benz in Bingen. Der Sohn des Hyperprolifique-Ebers<br />

IDEAL zeigte sehr viel Rahmen und Länge.<br />

Darüber hinaus hat der Eber eine sehr gute Eigenleistung<br />

mit 760 g täglicher Zunahme. Vom Verband niederbayrischer<br />

Schweinezüchter wurde ein NOVELL-Sohn vom<br />

Basiszuchtbetrieb Benz erworben. Der großrahmige Eber<br />

verfügt über eine herausragende Vollgeschwisterprüfung<br />

mit extremer Leistungsveranlagung. Die typvollen<br />

Jungsauen wurden vom Betrieb Lohr in Aach-Linz präsentiert.<br />

Die Wurfschwestern wurden aus dem gut geprüften<br />

Top-Genetik Eber TEXAS gezogen und hatten ein makelloses<br />

Exterieur.<br />

Die Leistungsstärke der Schweinezucht in Baden-<br />

Württemberg konnte insbesondere durch das große<br />

Interesse auswärtiger Kaufinteressen untermauert werden.<br />

Vor allem die stressresistenten Piétraineber konnten<br />

aufgrund ihres exzellenten Typs und ihrer hohen<br />

Leistungsveranlagung überzeugen. Diese Eber zeigten<br />

sehr eindrücklich, wie weit die züchterischen Bemühungen<br />

im Rahmen der Stresssanierung gediehen sind.<br />

Albrecht Weber<br />

9


ZUCHT / BW*BERATERTIPP<br />

Ehrenpr Ehrenpreis<br />

eis des Landes<br />

Baden-Württ<br />

Baden-Württember<br />

emberg g<br />

für Ludwig Ruppert-Merz<br />

Ruppert-Merz<br />

Anlässlich der Eliteauktion<br />

in Ilshofen am<br />

9. November wurde<br />

eine der herausragendenZüchterpersönlichkeiten<br />

der Schweinezucht<br />

in Baden-<br />

Württemberg, Ludwig<br />

Ruppert-Merz, mit dem<br />

Ehrenpreis des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

für sein Lebenswerk<br />

geehrt. Anlass dieser<br />

Ehrung war die letztmalige Beschickung der Eliteauktion<br />

des Schweinezuchtverbandes, da die Zuchtsstätte Ruppert-<br />

Merz leider aus der aktiven züchterischen Arbeit Anfang<br />

des nächsten Jahres ausscheiden wird. Mit weit mehr als<br />

hundert Tieren hat der Betrieb Ruppert-Merz die<br />

Schweinezucht des Landes auf Verbands-, Regional- und<br />

Bundesschauen vertreten. Die Erfolge der züchterischen<br />

Arbeit wurden national wie international anerkannt.<br />

Sowohl bei der Deutschen Landrasse als auch bei der Rasse<br />

Piétrain, mit deren Zucht Ende der 80er Jahre begonnen<br />

wurde, hat Ludwig Ruppert-Merz herausragende Vererber<br />

gezüchtet. Im In- und Ausland haben diese Tiere die<br />

Schweinezucht in hohem Maß positiv beeinflusst. Als<br />

Beispiele können die Eber EMILO in Frankreich, POL in<br />

Belgien und der legendäre ELK in Österreich genannt werden.<br />

Bei allem Erfolg ist Ludwig Ruppert-Merz die<br />

Kollegialität und Bescheidenheit nie abhanden gekommen,<br />

was für die hohe Wertschätzung seiner Person bei<br />

den Züchterkollegen verantwortlich ist.<br />

Wir wünschen der Familie Ruppert-Merz für die Zukunft<br />

alles Gute und Gesundheit.<br />

10<br />

Albrecht Weber<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Futt utterunt erunter ersuch suchungen ungen 2005<br />

Seit dem Jahr 2003 werden zur Produktions- und<br />

Qualitätsabsicherung die Getreideproben aller Zuchtbetriebe<br />

nach der Ernte auf die wichtigsten Nährstoffe<br />

und die Fusariumtoxine DON und Zearalenon untersucht.<br />

Bei der diesjährigen Untersuchung lagen bei Weizen 97 %,<br />

bei Gerste 100 % und bei Hafer 98 % der Proben unter<br />

dem vom Schweinezuchtverband empfohlenen DON-<br />

Richtwert kleiner 300 µg/kg. Unter dem empfohlenen<br />

Zearalenon-Richtwert kleiner 50 µg/kg lagen bei Weizen<br />

92 %, bei Gerste 90 % und bei Hafer 69 % der Proben.<br />

Die Ergebnisse bestätigen, dass 2005 aufgrund teilweise<br />

ungünstiger Witterung im Frühjahr und entsprechender<br />

Verzögerung der Ernte kein optimales Haferjahr war.<br />

Bei Überschreitung der Richtwerte je fertiger Mischung<br />

sollten sofort folgende Maßnahmen eingeleitet werden:<br />

Die Verfütterung belasteter Partien in der Mast,<br />

Verschneiden mit nachweislich unbelastetem Getreide,<br />

sowie der Einsatz von Bierhefe und Toxinbindern.<br />

Ergebnisse der Nährstoffuntersuchungen:<br />

Inhaltsstoffe Weizen:<br />

Min. Max. Ø DLG-Wert<br />

Energie (MJ) 12,97 13,99 13,36 13,79<br />

Rohprotein (%) 7,90 13,30 10,80 12,10<br />

Rohfaser (%) 2,40 3,10 2,76 2,60<br />

Inhaltsstoffe Gerste:<br />

Min. Max. Ø DLG-Wert<br />

Energie (MJ) 12,25 13,05 12,79 12,65<br />

Rohprotein (%) 8,30 14,30 10,99 10,90<br />

Rohfaser (%) 3,40 6,10 4,34 5,00<br />

Inhaltsstoffe Hafer:<br />

Min. Max. Ø DLG-Wert<br />

Energie (MJ) 10,28 13,17 11,33 11,20<br />

Rohprotein (%) 9,50 14,40 11,94 10,60<br />

Rohfaser (%) 6,50 14,70 9,31 10,20<br />

Wiederum auffällig sind die extrem starken<br />

Schwankungen der Inhaltstoffe zwischen den einzelnen<br />

Betrieben. Die Ursachen hierfür liegen im unterschiedlich<br />

intensiven Ackerbau, der Düngung jedes einzelnen<br />

Betriebes und den Sortenunterschieden.<br />

Auf die Toxinbelastung und den Rohfasergehalt hat die<br />

Vorreinigung des Getreides einen großen Einfluss, da<br />

gerade in Staub, Spelzen und Strohresten hohe Pilzbelastungen<br />

festzustellen sind. Deshalb empfehlen wir<br />

eine intensive, eventuell sogar zweimalige Vorreinigung<br />

des Getreides vor der endgültigen Lagerung.<br />

Thomas Endres<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Infos Infos<br />

und BW*Berat<br />

BW*Beratertipps<br />

ertipps<br />

in den SA S USTARK USTARK-<strong>Magazin</strong>en<br />

-<strong>Magazin</strong>en<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

BW*BERATERTIPP<br />

THEMA IN MAGAZIN NUMMER: THEMA IN MAGAZIN NUMMER:<br />

I. ZUCHT<br />

• BW*Hybridzuchtprogramm in der Offensive <strong>39</strong><br />

• Die Linie D im BW*Hybridzuchtprogramm 38<br />

• Lineare Beschreibung optimiert 38<br />

• BW*Hybridzuchtprogramm 37<br />

• Mehr Information mit ZwISSS 36<br />

• TOP TEN 2004 36<br />

• Top-Fruchtbarkeit mit BW*Zuchttieren 35<br />

• PW*Piétrain – stresssicher 34<br />

• BLUP-Zuchtwertschätzung angepaßt 33<br />

• BW*Piétrain – „Top in Europe“ 32<br />

• Stichprobentest Hybridzuchtprogramm 31<br />

• Lineare Beschreibung –Diplomarbeit 30<br />

II. PRODUKTION UND GESUNDHEIT<br />

• Futteruntersuchungen 2005 <strong>39</strong><br />

• Futteruntersuchungen 2004 36<br />

• Praxistipps für Sauenhalter, Prof. Hühn 38<br />

• Wie schwer sind Ihre Sauen ? 37<br />

• Wasserversorgung 37<br />

• <strong>Saustark</strong>-Check für die Ferkelerzeugung 36<br />

• Hygiene im Abferkelstall 36<br />

• Tipps zur Ferkelfütterung und Haltung 34<br />

• QS auch in den Zuchtbetrieben 34<br />

• Futteruntersuchungen beim SZV 32<br />

• Salmonellenbekämpfung beim Schwein 29<br />

III. MANAGEMENT / FRUCHTBARKEIT<br />

• Gute Zuchtkondition, Prof. Hühn <strong>39</strong><br />

• SZV-Aktion „Eingliederung“ 38<br />

• Mykotoxine, Prof. Schnurrbusch 36<br />

• Nichttragende Sauen, Prof. Hühn 35<br />

• Der Pessimist hat oft recht... , Dr. Pieper 33<br />

• Jungsaueneingliederung 31<br />

• „PALM“ – aktuell 30<br />

• Umgang mit Stress, Prof. Steiner 30<br />

• Künstliche Besamung nicht ohne Eberkontakt 29<br />

• Sauenplaner-Management 29<br />

IV. BW*REPORTAGE<br />

• Eingliederungsstall Familie Eiberger <strong>39</strong><br />

• Leistung ausschöpfen, Familie Zapf 38<br />

• Eingliederung muss sein, Familie Fetzer 37<br />

• Kooperation, Familien Wahl und Linder 35<br />

• Neueinsteiger mit Erfolg, Familie Billich 34<br />

• Homöopathie in der Praxis, Familie Weik 31<br />

V. MARKT / BW*O.A.S.E. ®<br />

• Was fordert der Markt ? <strong>39</strong><br />

• BW*O.A.S.E. ® – 10 Jahre Erfolg 37<br />

• BW*O.A.S.E. ® – 10 Jahre Erfolg (2. Teil) 38<br />

• Große, gesunde Ferkelpartien 32<br />

• AutoFOM und Nachkommenprüfung 31<br />

• Gutfleisch „ausgelobt“ 31<br />

• Qualitätsschwein Süd GmbH:<br />

Vertrag mit der Schwarzwaldhof Fleischzentrale 30<br />

VI. VERSTEIGERUNG<br />

• Eliteversteigerung 2005 <strong>39</strong><br />

• Eliteversteigerung 2004 36<br />

• Landesversteigerung 2004 35<br />

• Landesversteigerung 2003 32<br />

VII. SAU + SERVICE GMBH<br />

• BONUS6PLUS <strong>39</strong><br />

• Unser Tipp – Ihr Nutzen 38<br />

• Fliegenbekämpfung mit System 37<br />

• Sau + Service erfolgreich angelaufen 36<br />

• Optimierung Ihrer Stallhygiene 35<br />

Eberinfo in jedem <strong>Magazin</strong><br />

Info/News in jedem <strong>Magazin</strong><br />

Letzte Übersicht der Inhalte der<br />

SZV/ZEG-Rundschreiben in Nummer 32<br />

Gerne schicken wir Ihnen gewünschte Artikel zu !<br />

11


BW*REPORTAGE<br />

Bereits in Rundschreiben <strong>Nr</strong>. 37 wurde an einem Beispiel<br />

die Umsetzung eines Eingliederungsstalls geschildert.<br />

Da uns dieses Thema sehr wichtig ist und eine Eingliederung<br />

seit dem 01.07.05 vom SZV mit 5,- 2 je eingegliederter<br />

Jungsau gefördert wird, soll anhand des Eingliederungsstalls<br />

der Familie Eiberger hier eine weitere<br />

praktikable Lösung aufgezeigt werden.<br />

Der Betrieb Eiberger<br />

Die „Betriebsumstrukturierung“<br />

fand<br />

im Jahr 1997 statt. Bis<br />

damals wurden auf<br />

dem 25 ha großen<br />

Betrieb Milchvieh<br />

und einige wenige<br />

Schweine gehalten.<br />

Mit 120 Zuchtsauen<br />

wurde damals in die<br />

Produktion von<br />

Babyferkeln eingestiegen.<br />

Der nächste<br />

größere Schritt fand<br />

im Jahr 2002 mit der<br />

Aufstockung des Sauenbestands von 170 auf 300<br />

Zuchtsauen statt. Mit dieser Aufstockung begann die<br />

Überlegung zum Bau eines Jungsauen – Eingliederungsstalls.<br />

„Es war für uns eine hygienische<br />

Vorraussetzung für das Betriebswachstum“ sagt Jürgen<br />

Eiberger, der Betriebsleiter, heute. Und das, obwohl der<br />

Betrieb seit 1997 die Jungsauen immer vom selben<br />

Vermehrungsbetrieb bezieht.<br />

Die heute vorhandenen 300 BW*Hybridsauen werden im<br />

3-Wochen-Rhythmus mit einer Leistung von 24,4 abgesetzten<br />

Ferkeln / Sau und Jahr gefahren. Dazu kommen noch<br />

90 ha LF, die vom Betriebsleiter und seinem Vater bewirtschaftet<br />

werden.<br />

Der Umbau<br />

Es bot sich im Zuge der Neu- und Umbaumaßnahmen 2001<br />

an, einen Teil der Wartesauenplätze umzubauen. Dabei<br />

handelte es sich um eine Reihe Kastenstände, die getrennt<br />

von der restlichen Sauenherde, mit getrennter Lüftung<br />

und getrenntem Güllekanal, genutzt wurden.<br />

12<br />

Der Eingliederungsstall – Vor Vorausse<br />

aussetzung tzung<br />

für eine TOP-Leistung<br />

TOP-Leistung<br />

Betriebsreportage bei Familie Eiberger in Ellenberg/Rothof<br />

So wurden die ehemaligen Warteplätze in drei Buchten<br />

mit Einzel – Fressplätzen unterteilt. Es entstanden 2 x 10<br />

Jungsauenplätze sowie eine Bucht für Schlachtsauen, die<br />

während der Akklimatisationsphase zugestallt werden.<br />

Die Jungsauenbuchten im Innenbereich sind 16 m 2 groß<br />

und mit Vollspalten ausgestattet.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Zusätzlich wurde ein Auslauf mit Tiefstreu im Außenbereich<br />

geschaffen (14,4 m2 / Bucht). Das Platzangebot entspricht<br />

somit 3 m2 / Sau, was sehr großzügig bemessen ist.<br />

Die Tiere gelangen durch einen Durchlass über eine 30 cm<br />

tiefere Stufe in den Auslauf. Der Strohbedarf liegt bei<br />

etwa einem Rundballen pro Woche.<br />

Wichtig ist hierbei v. a. die saubere Strohbergung, da mit<br />

Fusarien belastete Einstreu den selben negativen Effekt<br />

auf die Gesundheit der Tiere hat wie die Fütterung von<br />

belastetem Getreide.<br />

Ansonsten machen sich Bewegung und frische Luft in vitalen<br />

Jungsauen bemerkbar. Das Stroh sorgt für Beschäftigung<br />

und wird auch gerne gefressen, was für Ruhe in<br />

den Gruppen sorgt.<br />

Der Anbau besteht aus einer 20 cm dicken Bodenplatte<br />

und wurde bis zu einer Höhe von 1,20 m betoniert.<br />

Darüber wurden die Wände mit Holz gestaltet sowie mit<br />

großen Fenstern aus Hohlkammerplexiglas ausgestattet.<br />

Diese können bei Bedarf, mittels einer Seilwinde geöffnet<br />

werden (s. Bild). Das Sandwichdach wurde 6 cm dick isoliert.<br />

Viel Licht ist dringend im Auslauf erforderlich.<br />

Der gesamte Eingliederungsstall entstand in Eigenleistung<br />

mit Kosten von ca. 14.000 2, wobei 4.000 2 allein auf das<br />

Dach und 6.000 2 auf die neue Inneneinrichtung<br />

entfallen.<br />

Die Eingliederung<br />

Der Jungsauenvermehrer bringt alle 8 Wochen ca. 20 Jungsauen<br />

in 2 Altersgruppen in den gereinigten und desinfizierten<br />

Stall. Die ältere Gruppe ist hierbei ca. 200 Tage alt<br />

und höchstens 110 kg schwer, die jüngere Gruppe entsprechend<br />

leichter. Es wurde bereits für das ganze kommende<br />

Jahr eine schriftliche Lieferplanung aufgestellt, damit dies<br />

immer einwandfrei klappt und sich auch der Vermehrer<br />

auf die festen Termine einstellen kann. Während der<br />

Eingliederung werden die Tiere einmal täglich per Hand<br />

mit Wartesauen – Futter gefüttert (3 kg / Tier und Tag) und<br />

Impfmaßnahmen (Wiederholungsimpfung von Parvovirose<br />

und Rotlauf) sowie die Entwurmung durchgeführt .<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

BW*REPORTAGE<br />

Insgesamt drei Wochen werden die Jungsauen isoliert,<br />

danach werden ein bis zwei Altsauen in die „Schlachtsauenbucht“<br />

dazugestallt. Nach weiteren drei Wochen<br />

werden die Jungsauen zum Belegen ins Deckzentrum<br />

umgestallt (wobei die Tiere verladen und in den schräg<br />

gegenüber gelegenen Stall transportiert werden).<br />

Die erste Gruppe wird direkt belegt, die jüngere Gruppe verbleibt<br />

nochmals drei Wochen im Deckzentrum, bis sie<br />

besamt wird. Ziel ist ein Erstbelegealter von 230 – 260 Tagen.<br />

Danach werden die Trenngitter im Auslauf an die Wände<br />

geklappt und mit dem Frontlader ausgemistet, sowie der<br />

gesamte Stall innen und außen gereinigt und desinfiziert.<br />

Nun kann der Stall im Idealfall noch zwei Wochen leer stehen,<br />

bis die nächsten Tiere kommen.<br />

Die Familie Eiberger ist bis heute mit ihrem Eingliederungsstall<br />

sehr zufrieden. Nur die Zwangslüftung im<br />

Stall sei durch den Auslauf eigentlich unnötig geworden,<br />

sagt Herr Eiberger.<br />

Unsere Eingliederungsaktion läuft.<br />

5 22 Zuschuss für jede Jungsau, die konsequent<br />

eingegliedert wird.<br />

Wenden Sie sich an Ihren ZEG-Berater!<br />

Petra Blümig<br />

13


EXPERTENTIPP<br />

Gute Gute<br />

Zuchtkondition Zuchtkondition<br />

fördert fördert<br />

hohe Befruchtungsergebnisse<br />

Befruchtungsergebnisse<br />

Die Sauen durchlaufen vom<br />

Pubertätseintritt über die<br />

Zuchtreife, Erstbelegung,<br />

Trächtigkeit,<br />

Geburt und Säugezeit<br />

bis zum Absetz-Östrusbzw.<br />

-Konzeptions-<br />

Intervall verschiedene<br />

Reproduktionsstadien. Diese<br />

gehen mit Veränderungen ihrer Gewichtsentwicklung (Zubzw.<br />

Abnahme), der Stoffwechselsituation (anabol, katabol)<br />

sowie der Körperzusammensetzung einher, denen es<br />

mit bestimmten Ernährungsregimen und Fütterungsmaßnahmen<br />

zu entsprechen gilt.<br />

Speckdicke messen !<br />

Zwischen den Individuen einer Tiergruppe oder Herde<br />

können die Gewichte und Fettgehalte im Sauenkörper<br />

erheblich schwanken. Mittels regelmäßiger Wiegungen<br />

(stichprobenartig oder auf der Basis ganzer<br />

Sauengruppen), betrieblicher Sauenbonituren bzw. der<br />

Vergabe von Noten für die Körperkondition (sog. body<br />

condition score) lässt sich der Ernährungszustand der weiblichen<br />

Zuchttiere kontrollieren und der Ist-Zustand mit<br />

Orientierungswerten oder Soll-Vorgaben vergleichen.<br />

Besonders zuverlässige Anhaltspunkte liefern Messwerte<br />

der mittleren Rückenspeckdicke und deren Bezug auf das<br />

Gewicht der Sauen im jeweiligen Reproduktionsstadium.<br />

Dafür sind leicht zu handhabende Ultraschallgeräte verfügbar,<br />

um die Speckdicken am lebenden Tier zu messen.<br />

Diese weisen eine enge Korrelation zum Fettanteil im<br />

Körper auf. Um vergleichbare Daten zu gewinnen, sind<br />

einheitliche Messpunkte zu wählen.<br />

Fettzellen bilden Leptin<br />

Es bestehen praktisch nutzbare Zusammenhänge zwischen<br />

der aktuellen Körperverfassung der Sauen und ihrer reproduktiven<br />

Fitness. Sie erwachsen aus der physiologischen<br />

Wirkung des Fettgewebes im Sauenkörper sowie seiner<br />

aktiven Beteiligung am Stoffwechselgeschehen und an der<br />

weiblichen Fortpflanzungsfähigkeit. Neuere Untersuchungen<br />

haben ergeben, dass die Fettzellen das Hormon<br />

Leptin bilden, welches in vielseitiger Weise die Nahrungsaufnahme,<br />

den Stoffwechsel sowie die Fortpflanzung<br />

reguliert.<br />

14<br />

von Prof. Dr. Uwe Hühn, Wölfershausen<br />

Das Adipozytenhormon Leptin, ein aus 146<br />

Aminosäuren bestehendes niedermolekulares Protein,<br />

fördert die Synthese verschiedener Hormone, die für<br />

die reproduktive Fitness bedeutungsvoll sind<br />

(Wachstumshormon, Thyroxin, Insulin) und steigert<br />

die Verbrennung von Glukose und von Fettsäuren.<br />

Leptin stimuliert die Sekretion von LH-Releasing-<br />

Hormon, von Follikelstimulierendem und Luteinisierungshormon<br />

(FSH, LH) sowie die Ausreifung und<br />

Erhaltung der Funktion der Fortpflanzungsorgane.<br />

Nutzungsdauer erhöhen<br />

Ein bestimmter Teil der ungewollten Sauenabgänge lässt<br />

sich auf einen zu niedrigen Rohfettgehalt im Tierkörper<br />

zurückführen. Ein Mangel an Fettdepots hat negative<br />

Auswirkungen auf die reproduktive Fitness. Bei unzureichender<br />

Energieaufnahme und Ausbildung von subkutanem<br />

Fett während der Jungsauenvorbereitung auf die<br />

erste Zuchtbenutzung wird der Eintritt der Geschlechtsreife<br />

verzögert, die erwartete Transport- oder<br />

Umstellungsrausche bleibt aus bzw. der angelaufene<br />

Sexualzyklus kommt ins Stocken.<br />

Dafür ist häufig eine verminderte Bildung von Leptin verantwortlich.<br />

Bei Jungsauen, die zu jung, zu leicht oder bei<br />

unvollkommener Reife erstbelegt werden, steigt das<br />

Ausfallrisiko erheblich an und die wahrscheinliche<br />

Nutzungsdauer ist von vornherein gering. Bei den säugenden<br />

Sauen vermindern die phasenweise mangelhafte<br />

Versorgung mit umsetzbarer Energie und ein laktationsbedingter<br />

Gewichtsverlust von über 15 kg (1. Wurf) bzw.<br />

mehr als 20 kg (ab Wurfnummer 2) die ausreichende<br />

Bildung von Leptin. Die betroffenen Tiere reagieren darauf<br />

mit ausbleibenden oder verzögerten Brunsteintritten<br />

und einer erhöhten Anzahl von Leertagen. Auch bei einer<br />

Infektion sowie durch Belastungen kommt es zu einer<br />

Hemmung der Fortpflanzung.<br />

Praxisbewährte Orientierungswerte<br />

Aus der Tabelle gehen praxisbewährte Orientierungswerte<br />

für die Gewichtsentwicklung und mittlere Rückenspeckdicke<br />

von Zuchtsauen hervor, die für die Erzeugung<br />

von Mastferkeln benutzt werden. Die Muttertiere verlieren<br />

bei der Geburt durchschnittlich ca. 20 kg (Wurfmasse,<br />

Fruchtwasser und Nachgeburt). Ab 6. Wurf findet i. d. R.<br />

kein Nettozuwachs mehr statt.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Orientierungswerte für die Körperkondition von Hybridsauen<br />

Wurfnummer Körpergewicht (kg) nach 4wöchiger Säugezeit<br />

bei 85. vor dem Körpergewicht Rückenspeckdicke*<br />

Erstbelegung Trächtigkeitstag<br />

Abferkeln (kg) (mm)<br />

1 130 170 195 160 20<br />

2 160 195 220 185 17<br />

3 185 210 235 205 15<br />

4 205 225 250 215 14<br />

5 215 230 255 220 13<br />

6 220 235 260 225 12<br />

*LEAN MEATER<br />

„Erst Zuchtreife, dann Belegung“<br />

Bei den zur Bestandsremontierung vorgesehenen Erstlingssauen<br />

ist erst nach erreichter Zuchtreife die<br />

Erstbelegung/-besamung in Betracht zu ziehen. Der landläufige<br />

Begriff “deckfähige Jungsau” bedarf für Tiere, die<br />

im Rahmen der Zukaufsreproduktion im Alter von 6 bis<br />

6 1/2 Monaten (Gewicht 95 - 115 kg) gehandelt und eingestallt<br />

werden, aus fortpflanzungsbiologischer und<br />

reproduktionsmedizinischer Sicht der Korrektur. Für die<br />

Ingangsetzung und Aufrechterhaltung normaler Sexualfunktionen<br />

brauchen die Tiere eine “Konditionierungsphase”<br />

zur immunologischen, körperlichen und<br />

geschlechtlichen Reifung sowie zum Aufbau sozialer Tier-<br />

Mensch-Kontakte (zutrauliche Tiere sind fruchtbarer als<br />

ängstliche) bis zum Start ins aktive Zuchtleben. Dafür sollten<br />

eine sechswöchige Eingliederungsphase vorgesehen<br />

und die entsprechenden räumlichen, personellen und produktionstechnischen<br />

Voraussetzungen geschaffen werden.<br />

Im Gewichtsabschnitt ab 100 kg bis zur erlangten<br />

Zuchtreife soll eine gezielte “Konditionierungsfütterung”<br />

für den Ansatz der erforderlichen Fettdepots sorgen und<br />

die reproduktive Fitness fördern. Dazu bedarf es täglicher<br />

Zunahmen von 650 bis 700 g über einen Zeitraum von<br />

sechs Wochen. Die Jungsauen benötigen hierfür eine tägliche<br />

Energieversorgung mit 35 bis 40 MJ ME und ca. 300 g<br />

Rohprotein je Tier und Tag.<br />

Geeignete Alleinfuttermischungen für den genannten<br />

Abschnitt der Vorbereitung auf die erste Zuchtbenutzung<br />

können den folgenden Orientierungswerten folgen:<br />

Energiegehalt 13,0 - 13,4 MJ ME<br />

Rohproteingehalt 13 - 14 %<br />

Lysin-Energie-Verhältnis<br />

(g/MJ ME)<br />

0,50- 0,55 : 1<br />

Ausstattung des Futters (ohne Phytasezusatz)<br />

Calcium 0,75 %<br />

Phosphor 0,50 %<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

Um die Tiere bedarfsgerecht zu versorgen, benötigen sie<br />

hiervon eine tägliche Futtermenge von 2,7 - 3,0 kg.<br />

Jungsauen, die vor Erreichen der empfohlenen<br />

Rückenspeckdicke erstbesamt/-belegt werden, lassen deutlich<br />

niedrigere Wurfleistungen erwarten als “normgerecht”<br />

mit Speck ausgestattete Tiere.<br />

Wiege- und Messtechnik erforderlich<br />

EXPERTENTIPP<br />

Ein leistungsorientiertes Reproduktionsmanagement<br />

schließt ein, dass die sauenhaltenden Betriebe mit entsprechender<br />

Wiege- und Messtechnik ausgestattet sind.<br />

Letztere kann auch als Dienstleistung der betreuenden<br />

Zucht- und/oder Beratungsorganisation in Anspruch<br />

genommen werden, welche zugleich bei der Bewertung<br />

der betrieblichen Ergebnisse einbezogen werden sollten.<br />

Regelmäßige, gegebenenfalls stichprobenweise Tierkontrollen<br />

(Einzelgewicht, Speckdickenmessung) vor der<br />

gruppenweisen Einstallung (Synchronisations- bzw.<br />

Besamungsstall bei Jungsauen) sowie nach der Ausstallung<br />

der abgesetzten Sauen sollten einen festen Bestandteil der<br />

zyklogrammgesteuerten Herdenführung bilden.<br />

Die dokumentierten Daten der deutschen Erzeugerringe<br />

demonstrieren, dass die erfolgreichen Betriebe die vorliegend<br />

zusammengestellten Erfahrungen konsequent in das<br />

Herdenmanagement umsetzen. In den mittleren Betrieben<br />

und vor allem im “unteren Viertel” der Sauenhaltung lassen<br />

sich noch erhebliche Leistungs- und Effektivitätsreserven<br />

in den angesprochenen Bereichen mobilisieren.<br />

Dabei gilt es, die Ratschläge der betreuenden Hoftierärzte<br />

einzubringen und ebenso zu beherzigen wie die<br />

Empfehlungen der Berater vor Ort.<br />

Nutzen Sie das Sau + Service Angebot:<br />

Messung der Speckdicke<br />

Sprechen Sie Ihren ZEG-Berater an !<br />

15


BW*O.A.S.E. ®<br />

Die Podiumsdiskussionen anlässlich unserer Fachtagungen<br />

2005 in Ilshofen und Ehingen zeigten ein<br />

umfassendes Bild der zukünftigen Marktanforderungen.<br />

Hans-Benno Wichert wies auf die rasante<br />

Entwicklung der BW*O.A.S.E. ® in den letzten 10 Jahren<br />

hin: O.A.S.E. heißt Marktorientierung über alle Stufen<br />

der Schweinefleisch-Erzeugung hinweg. Dies ist<br />

Philosophie und Strategie von SZV und ZEG.<br />

Im Folgenden sind einige wichtige Inhalte der beiden<br />

Nachmittage zusammengefasst.<br />

16<br />

Was as for fordert<br />

dert der Markt –<br />

Dr. Albert Hortmann –<br />

Scholten, Leiter der Abt.<br />

“Markt und Qualitätssicherung“<br />

an der Landwirtschaftskammer<br />

Weser-Ems<br />

Er definiert die Anforderungen<br />

an ein<br />

Qualitätssferkel.<br />

„Die Zukunft beginnt<br />

heute – packen wir´s an“<br />

Er sieht für den bäuerlichen<br />

Familienbetrieb im Bereich der Ferkelerzeugung im<br />

Vergleich zu Großbetrieben eine sehr gute Ausgangssituation.<br />

Ziel muss aber sein, mindestens 24 Ferkel<br />

pro Sau und Jahr zu verkaufen und die Gruppengröße auf<br />

mindestens 150-200 Ferkel auszurichten.<br />

Ein durchaus richtiger Weg ist auch die betriebliche<br />

Kooperation. 2-3 Ferkelerzeuger schließen sich zusammen<br />

und betreiben gemeinsam einen ausgelagerten<br />

Aufzuchtstall mit 2000-2500 Plätzen. „Die Beratung muss<br />

daran arbeiten“.<br />

mittel- und langfristig ?<br />

Hr. Herbert Klein,<br />

Geschäftsführer der UEG<br />

Hohenlohe – Franken<br />

Gefragt ist grundsätzlich<br />

eine einheitliche, leistungsfähige<br />

Genetik.<br />

„Die O.A.S.E. hat dies<br />

schon zukunftsweisend<br />

auf den Weg gebracht“.<br />

Große Partien mit 150,<br />

langfristig auch 200<br />

Ferkeln sind anzustreben,<br />

für die dann eine 1:1-<br />

Beziehung Ferkelerzeuger zum Mäster aufgebaut wird.<br />

Wichtig ist aber auch, den „Gesundheitsstatus besser zu<br />

pflegen“.<br />

Heutzutage müssen Mykoplasmen – Impfung, Endo- und<br />

Ektoparasiten – Behandlung und Teilnahme am QS –<br />

System als Standard angesehen werden. Im Feedback zwischen<br />

Ferkelerzeuger, Mäster und Tierarzt sieht er ein<br />

„gewaltiges Potenzial an Ertrag“.<br />

“Wir dürfen nicht fragen warum es nicht geht, sondern<br />

wir müssen fragen wie es geht!“<br />

Info zum Bonus für Gutfleisch-Schweine: „Crailsheim hilft<br />

uns und legt noch einen Cent drauf“<br />

Dr. Rainer Pflugfelder,<br />

Geschäftsführer der<br />

Fleischzentrale Südwest<br />

in Crailsheim<br />

Herr Pflugfelder wies zunächst<br />

darauf hin, dass<br />

der Marktwert des<br />

Einzeltiers nur mittels<br />

AutoFOM genau erfasst<br />

werden kann. Die Marktimpulse<br />

gehen eindeutig<br />

in Richtung Teilstück –<br />

Vermarktung, der klassische<br />

Hälftenmarkt wird zunehmend an Bedeutung verlieren.<br />

Es muss jedoch eine weitere Standardisierung der<br />

Mastschweine erfolgen.<br />

„Dies ist ein Appell an die grüne Seite, das vorhandene<br />

Potenzial auszuschöpfen.“ Dazu sollen in Zukunft die<br />

Ergebnisse der Einzelbetriebe im Vergleich zum<br />

Schlachthofdurchschnitt dargestellt werden. Als Ziel sieht<br />

er einen Magerfleischanteil von 56 – 57 %, ein<br />

Schlachtgewicht von ca. 95 kg und die zunehmende<br />

Bedeutung der Fleischqualität im Hinblick auf den zunehmenden<br />

SB – Markt.<br />

Hinsichtlich EDEKA: „EDEKA ist ein zuverlässiger Partner,<br />

Gutfleisch hat Zukunft.“<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Hr. Helmut Schleker,<br />

Geschäftsführer der<br />

Schleker GmbH,<br />

Schaiblishausen<br />

Herr Schleker betonte,<br />

dass die O.A.S.E. „ein<br />

Schritt in die richtige<br />

Zukunft“ war. Wichtig sei<br />

eine 1 : 1 – Zuordnung.<br />

Hier könnten die<br />

Zuschläge für Genetik<br />

und Gruppengröße<br />

gesteigert werden. Ziel<br />

muss eine Gruppengröße von über 150 Ferkeln im 3 –<br />

Wochen – Rhythmus, aus einem Betrieb mit einer Genetik<br />

und wenn möglich noch demselben Tierarzt in<br />

Ferkelerzeuger- und Mastbetrieb sein: „Ferkelerzeuger<br />

schaut, dass ihr gesunde Ferkel habt“.<br />

„Wir haben auch unsere Marktchancen.“ sagte er ganz<br />

deutlich. „Wir müssen Profis werden, 20 % sind in der<br />

Wirtschaftlichkeit noch möglich.“<br />

Zur Zeit kommen noch 70 – 80 % seiner Ferkel aus Partien<br />

unter 100 Ferkeln.<br />

„Man muss mit dem Markt gehen,<br />

um nicht später vom Markt zu gehen.“<br />

Hr. Rolf Michelberger,<br />

Geschäftsführer der<br />

Ulmer Fleisch GmbH<br />

BW*O.A.S.E.<br />

Herr Michelberger sieht<br />

insgesamt positive Chancen<br />

im Schweinemarkt. Er<br />

ist sich sicher, die<br />

Erwartungen der Abnehmer<br />

erfüllen zu können.<br />

„Wir haben den<br />

Markt vor der Haustür“<br />

sagt er und sieht seine<br />

schlagkräftigen Marktpartner<br />

mit ihren Fleischwerken in unmittelbarer Nähe.<br />

Dies bedeutet eindeutige Vorteile im Kostenbereich<br />

Logistik. „Wir können es uns zukünftig nicht mehr leisten,<br />

Geld auf der Straße zu lassen.“<br />

Als Ziel sieht er ein Schlachtgewicht von 94 – 95 kg sowie<br />

einen Magerfleischanteil von 57 – 59 %. Wichtig sind eine<br />

Kontinuität in der Belieferung, die Fleischqualität und<br />

eine einheitliche Genetik.<br />

Das sehr hochprozentige Schwein mit über 60 % MFA<br />

wird in den marktrelevanten Schienen nicht mehr bedeutend<br />

sein, sich nicht entsprechend honorieren lassen.<br />

Ein Ziel für 2006, nach Abschluss aller Baumassnahmen,<br />

wird die Neu-Anerkennung von Ulmer Fleisch als<br />

Gutfleisch – Schlachtbetrieb sein.<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

Hr. Albrecht Weber, Zuchtleiter beim SZV<br />

BW*O.A.S.E. ®<br />

Hr. Jürgen Sinn,<br />

Geschäftsführer der<br />

EDEKA Südwest Fleisch<br />

GmbH<br />

„Ziel ist ein Schlachtkörper<br />

mit ca. 90-95 kg und<br />

einem MFA von 56-58 %.“<br />

Potential sieht Hr. Sinn in<br />

der Steigerung des Genusswertes,<br />

vor allem<br />

durch Steigerung des<br />

intramuskulären Fettgehaltes<br />

auf zunächst 1,5 %,<br />

dann 2 % und einem maximalen Tropfsaftverlust von 2 %.<br />

Das klare Ziel von EDEKA ist laut Herrn Sinn die Unterstützung<br />

heimischer Erzeuger und Produzenten. EDEKA<br />

wird weiterhin auf Service und Beratung der Verbraucher<br />

an der Fleischtheke setzen. „Wir sind gegen das<br />

Verramschen von Fleisch und den Einsatz von Fleisch als<br />

Lockmittel.“<br />

Bonus für Gutfleisch-Schweine:<br />

Durch den Einstieg der Discounter in den Frischfleisch –<br />

Sektor sind die Rahmenbedingungen heute anders als vor<br />

4 Jahren, als mit dem Gutfleisch – Programm begonnen<br />

wurde, so dass der Bonus gesenkt werden muss. Jedoch<br />

betonte er die Absatzsicherheit, die durch die Firma<br />

EDEKA mittels des Gutfleisch – Programms zugesichert<br />

wird. Die vertraglich vereinbarten Mengen werden auch<br />

in schlechten Zeiten abgenommen werden. Dies bedeutet<br />

für den Landwirt einen „bestmöglichen Marktpreis auch<br />

in schwierigen Marktsituationen“.<br />

Nach wie vor besteht im Süden leider ein Defizit von ca.<br />

1.000 Mastschweinen für das Gutfleisch - Programm pro<br />

Woche, das im Moment mit Tieren aus dem Norden<br />

gedeckt werden muss. Es ist denkbar, dass in Ulm zukünftig<br />

wieder für Gutfleisch geschlachtet wird.<br />

Auf die Frage, inwieweit der Piétrain-Eber noch zeitgemäß<br />

ist, gibt es für Herrn Weber nur eine Antwort:<br />

„Man kann sagen, dass es in Europa einen Sieger in der<br />

Schweinzucht gibt: Den Piétrain.“ Die Tendenz in ganz<br />

Europa geht in Richtung reinem Piétrain, Kreuzungseber<br />

fliegen raus, wobei die mittelfristige Ausrichtung zum<br />

reinerbig stressstabilen Piétrain klar ist.<br />

Tiere, die in den Masken nach unten abgestraft werden,<br />

sind „Schweine die richtig weh tun.“<br />

Die Wirtschaftlichkeit hängt nach wie vor vom Anteil der<br />

Mastschweine in der Handelsklasse E ab.<br />

Petra Blümig/Dr. Christian Hodapp<br />

17


EBERINFO<br />

Deutsche Landrasse<br />

ARTHAN<br />

Züchter: Familie Lohr, Aach-Linz<br />

Der exzellente Typeber ARTHAN entstammt der leistungsstarken<br />

ARTUS-Genealogie. Der Eber verfügt über eine gute Länge, eine<br />

durchschnittliche Bemuskelung und hat neben einem korrekt<br />

gestellten Fundament eine sehr gute Zitzenanlage. ARTHAN entstammt<br />

einer Vollgeschwisterprüfung, die in allen Merkmalen positive<br />

Abweichungen zeigt und insbesondere in der Mastleistung mit<br />

Spitzenergebnissen aufwarten kann. Auch im Merkmal Fruchtbarkeit<br />

ist der Eber überdurchschnittlich. Der Eber dürfte insbesondere<br />

zur Anpaarung an TOLSTOI-blütige Sauen interessant sein.<br />

Piétrain<br />

MADORO 92051<br />

Züchter: Alfred Schwarz, Aglasterhausen<br />

MADORO ist einer der typvollsten Söhne des Spitzenvererbers MARE-<br />

DO. Der elegante Eber wurde aus einer sehr gut geprüften VOSS-<br />

Tochter gezogen und ist somit das Produkt zweier leistungsstarker<br />

Piétraingenealogien. Der Eber verfügt über einen guten Rahmen, viel<br />

Länge und eine sehr gute Muskelfülle. Ins Auge sticht die auffällige<br />

Trockenheit im Gewebe und insbesondere im Bauch. MADORO steht<br />

auf einem exakt gestellten Fundament mit gleichmäßigen Klauen.<br />

HENK NN 92057<br />

Züchter: Hainut Porcs S.C., Grosage - Belgien<br />

Der reinerbig stressresistente HENK wurde in der bekannten belgischen<br />

Zuchtstätte Lempereur angekauft. Der mittelrahmige Eber ist<br />

als extrem bemuskelter Fleischträger einzustufen. Schulter, Rücken<br />

und Schinken sind breit angelegt. Imponierend ist auch die<br />

Trockenheit des Ebers. Als Belgienimport bringt HENK eine neue<br />

Blutlinie und sollte als Linienalternative im Rahmen der<br />

Stresssanierung genutzt werden.<br />

18<br />

A B S T E T T E R H O F<br />

CHASAN 92062<br />

Züchter: Eckhard Weber, Streichental<br />

Der Sohn des Herbertinger Top-Genetik Ebers CHAPLIN wurde aus einer<br />

überdurchschnittlich gut geprüften WATT-Tochter gezogen. Der großrahmige<br />

Eber zeigt viel Länge. Der Eber hat eine auffallende Brusttiefe<br />

und zeigt eine volle Bemuskelung in allen fleischtragenden Partien. Das<br />

Fundament des Ebers ist fehlerfrei. Die auf den österreichischen<br />

Spitzenvererber CHAOS zurückgehende C-Genealogie zeigt eine hervorragende<br />

Kreuzungseignung in Anpaarung an die BW*Hybridsauen<br />

und hat zahlreiche Top-Genetik Eber hervorgebracht.<br />

MULITZ NN 92063<br />

Züchter: Alfred Schwarz, Aglasterhausen<br />

MULITZ entstammt einem der besten Würfe des Jahres. Drei reinerbig<br />

stressresistente Eber gingen aus diesem Wurf in den Besamungseinsatz.<br />

MULITZ ist ein hocheleganter, trockener Piétraineber mit idealer<br />

Oberlinie und exakt gestelltem Fundament. Gezogen wurden die Brüder<br />

aus dem an der Besamungsstation Göttingen stehenden und in Baden-<br />

Württemberg gezogenen Eber MUSTANG, der bestechende Prüfergebnisse<br />

aufweist. Der harmonische MULITZ stammt aus einer bestens<br />

geprüften Tochter des westfälischen Ebers VANCOUVER und hat einen<br />

tadellosen Kopf. MULITZ hat alle Qualitäten eines Linienfortsetzers und<br />

sollte in der Reinzucht entsprechend eingesetzt werden.<br />

DONATUS NN 92071<br />

Züchter: Manfred Sommer, Unterhof<br />

Der Sohn des Besamungsebers DOMINO stellt einen wüchsigen und sehr<br />

gut bemuskelten Piétraineber dar. Der bullige Eber ist hochgestellt und<br />

zeigt eine gute Länge. Der Vater DOMINO hat im Rahmen der<br />

Feldprüfung bei der Auto-FOM Klassifizierung Spitzenergebnisse<br />

erreicht. DONATUS entstammt einer Tochter des Herbertinger Vererbers<br />

CAMUS und steht auf einem sehr knochigen Fundament. Der Eber<br />

erzielte in der Eigenleistungsprüfung mit 750 g tägliche Zunahme überdurchschnittliche<br />

Ergebnisse.<br />

Albrecht Weber / Fotos: Karl-Friedrich Müller<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Piétrain<br />

MARENTAL 62826<br />

Züchter: Roland Deuss, Leonberg-Eltingen<br />

Die Vorzüge dieses Jungebers liegen in seinem sehr guten Rahmen<br />

und in seiner außerordentlichen Länge. Er zeigt ein harmonisches<br />

Gesamtbild mit guter Bemuskelung, trockenem Bauch und exaktem<br />

Fundament. Er stammt aus einer sehr guten Vollgeschwisterprüfung<br />

mit durchweg positiven Abweichungen vom<br />

Vergleichsmaßstab. Auch seine Teilzuchtwerte sind sowohl für die<br />

Zunahmen, als auch für den Futteraufwand, den Muskelfleischanteil<br />

und die Fleischbeschaffenheit ausnahmslos positiv. Als<br />

Enkelsohn des bekannten Ebers MAREDO aus der<br />

Besamungsstation Abstetterhof stammt er aus einer äußerst<br />

bewährten Familie.<br />

MURITAS NP 62832<br />

Züchter: Manfred Sommer, Dielheim-Unterhof<br />

„MURITAS NP“ ist ein weiterer Eber, der durch eine sehr gute Länge<br />

auffällt. Der mischerbig stressstabile Eber zeigt sich trocken, straff<br />

im Gewebe und mit einem breiten Kotelett. Sein Vater ist einer der<br />

bestgeprüften reinerbig stressstabilen Besamungseber in unserem<br />

Zuchtgebiet – der Eber MURIEL NN, der inzwischen fünfjährig seinen<br />

Dienst im Abstetterhof tut und von dem in den letzten<br />

Monaten eine Reihe sehr hoffnungsvoller Jungeber angekauft werden<br />

konnten.<br />

MYLFORD 62837<br />

Züchter: Eckhard Weber, Streichental<br />

H E R B E RT I N G E N<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

EBERINFO<br />

„MYLFORD“ stammt aus einer Vollgeschwister –geprüften Anpaarung,<br />

die ihresgleichen sucht. Seine Wurfgeschwister wurden in<br />

der Mastprüfanstalt in Forchheim mit überragenden Ergebnissen<br />

sowohl in der Mast- als auch in der Schlachtleistung geprüft. Sie<br />

brachten 800 g Lebenstagszunahmen bei einem Futteraufwand<br />

von nur 2,24 kg (+ 0,24 kg). Die Schlachtleistung ist enorm: bei<br />

95 cm Schlachtkörperlänge erreichten die Prüftiere 64,5 m 2<br />

Kotelettfläche und ein Fleisch-Fett-Verhältnis von 1: 0,1! Das ergab<br />

insgesamt einen Muskelfleischanteil von 64,4 % (+ 1,02 %) und 9<br />

Bauchpunkte. Gekrönt wird das Ganze von einer Fleischbeschaffenheitszahl<br />

von 63, die ebenfalls 5,4 Punkte über dem<br />

Vergleichsmaßstab liegt. MYLFORD selbst ist ein Eber mit außerordentlich<br />

guter Bemuskelung, einem trockenen Bauch und einer<br />

überdurchschnittlichen Länge. Er ist für jede Sauengrundlage<br />

geeignet, soll aber dort besonders empfohlen sein, wo es auf sehr<br />

viel Länge ankommt.<br />

CLAVOS NP 62866<br />

Züchter: Eckhard Weber, Streichental<br />

„CLAVOS NP“ beginnt seinen Besamungseinsatz mit einem ausgezeichneten<br />

Zuchtwert von 133 Indexpunkten. Er ist als Sohn des<br />

Herbertinger Besamungsebers CLAVIGO eine Fortführung der<br />

bewährten CLINSOR-Genealogie. Als mischerbig stressstabiler Eber<br />

verfügt er über eine volle Bemuskelung und eine ausgezeichnete<br />

Länge. Sein Vater ist in allen Merkmalen ohne Ausnahme positiv<br />

geprüft und das bei immerhin 20 in der Mastprüfanstalt in<br />

Forchheim geprüften Nachkommen. Der Eber ist ohne<br />

Einschränkung auf alle Sauengrundlagen zu empfehlen.<br />

MAUTIK 62869<br />

Züchter: Paul Wiker, Emeringen<br />

„MAUTIK“ ist ein Sohn des bewährten Herbertinger Besamungsebers<br />

MAUT, der neben seinem Bruder MAURICE in den letzten<br />

Monaten eine Reihe sehr guter Söhne gebracht hat. „MAUTIK“ ist<br />

ein sehr rumpfiger, voll bemuskelter Eber mit breitem Kotelett und<br />

viel Brusttiefe, der für den Einsatz auf ® BW*Hybridsauen besonders<br />

geeignet ist. Vater und Mutter des Ebers zeigen sowohl in den<br />

Zunahmen als auch in der Kotelettfläche und im Fleisch-Fett-<br />

Verhältnis gleichermaßen ihre Stärken. So ist die Mutter beispielsweise<br />

mit 69,2 cm 2 Kotelettfläche (+ 6,1 cm 2 !) geprüft. Der Eber sollte<br />

dort eingesetzt werden, wo es nach wie vor auf eine extrem<br />

volle Bemuskelung ankommt.<br />

Dr. Beate Schumann<br />

19


EBERINFO<br />

Deutsche Landrasse<br />

NASA NN 48155<br />

Züchter: AG Niederpöllnitz, Hardt-Pöllnitz<br />

Wie schon eine Reihe sehr bewährter DL-Eber wurde auch NASA<br />

NN“ aus dem Thüringer Zuchtgebiet angekauft. „NASA NN“ ist ein<br />

sehr rahmiger Eber, an dem besonders sein kräftiger Knochen auffällt.<br />

Bei sehr guter Zitzenanlage zeigt er eine durchschnittliche<br />

Bemuskelung.<br />

Von besonderem Interesse ist sein positiver Zuchtwert für die<br />

Fruchtbarkeit. Vater und Mutter sind mit einer sehr guten Schlachtkörperlänge<br />

und mit überdurchschnittlichen Zunahmen geprüft.<br />

Piétrain<br />

VIDEO 62805<br />

Züchter: Alfred und Uta Schwarz, Aglasterhausen<br />

Mit „VIDEO“ kam ein weiterer der zahlreichen Söhne des bewährten<br />

Bestandseber VOGGER aus dem Betrieb Schwarz in den Einsatz.<br />

Mit 750 g Lebenstagszunahmen und einer Rückenspeckdicke von<br />

0,67 cm hat der Eber eine beachtliche Eigenleistungsprüfung absolviert.<br />

„VIDEO“ ist ein rahmiger, robuster Eber mit viel Rumpf und<br />

einem sehr trockenen Bauch. Dieser Eber ist besonders für den<br />

Einsatz auf ® BW*Hybridsauen zu empfehlen.<br />

DOMAR NP 62859<br />

Züchter: Winfried Steinle, Pfraunstetten<br />

„DOMAR NP“ ist ein Jungeber, der besonders hinsichtlich des<br />

Merkmals Zunahme sehr gut veranlagt ist. Seine Mutter, eine PAGA-<br />

NINI-Tochter ist mit 949 g Prüftagszunahmen in Forchheim geprüft<br />

– das sind 126 g über dem Durchschnitt. Auch die gute Länge hat<br />

der Eber offensichtlich von seiner Mutter geerbt, die mit 97 cm<br />

Schlachtkörperlänge bei nahezu 65 cm 2 Kotelettfläche geprüft ist.<br />

20<br />

K I L L I N G E N<br />

Sowohl sein Vater DOMINO als auch seine Mutter sind, was die<br />

Fleischbeschaffenheit betrifft, hoch veranlagt. „DOMAR NP“ ist ein<br />

wüchsiger, trockener Eber, der neben einer sehr guten<br />

Schinkenbemuskelung auch einen guten Bug zeigt. Er wird vor allen<br />

Dingen dort empfohlen, wo es auf Fleischbeschaffenheit und Länge<br />

und damit auch auf gute Zunahmen ankommt.<br />

FERRIX 62840<br />

Züchter: Winfried Steinle, Pfraunstetten<br />

„FERRIX“ ist ein Enkel des bewährten Stammebers FERNANDEZ aus<br />

dem Bestand Weber, von denen in Baden-Württembergischen<br />

Besamungsstationen eine Reihe inzwischen ausgezeichnet geprüfter<br />

Besamungseber stehen. „FERRIX“ ist ein FERRERO-Sohn und<br />

beginnt seinen Besamungseinsatz mit sehr guten Prüfergebnissen<br />

sowohl auf Vater- als auch auf Mutterseite. Wie nahezu alle „FE“-<br />

Eber handelt es sich um einen trockenen, sehr gut bemuskelten<br />

Eber, der ein Garant für hohe Magerfleischanteile ist. Der Eber wird<br />

besonders für den Einsatz auf ® BW*Hybridsauen empfohlen.<br />

ADRENAL NP 62846 und ADMIRAL NP 62863<br />

Züchter: Gerhard und Markus Hermann, Nellingen<br />

Mit „ADRENAL NP“ und „ADMIRAL NP“ kamen zwei stressresistente<br />

ADONIS NN-Söhne in den Besamungseinsatz. Es handelt sich bei<br />

beiden Ebern um ausgeprochen trockene, rahmige und typvolle<br />

Jungeber. Die Mütter beider Eber sind mit hervorragenden<br />

Ergebnissen in der Mast- und Schlachtleistung geprüft und fallen<br />

vor allen Dingen durch ihre Länge und durch ihre ausgezeichnete<br />

Kotelettfläche aus dem Rahmen. Die Eber sind ein Beweis dafür,<br />

dass man auch mit reinerbig stressstabilen Sauen und Ebern viel<br />

Fleisch und ein günstiges Fleisch-Fett-Verhältnis produzieren kann.<br />

Aus diesem Grund sind beide Eber ohne Einschränkung für jede<br />

Sauengrundlage zu empfehlen, zumal sie auch über sehr gute<br />

Ergebnisse in der Fleischbeschaffenheit verfügen.<br />

Dr. Beate Schumann<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

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GmbH gemeinsam mit den Besamungsstationen an einem<br />

neuen, großzügig angelegten Standort auf der Muswiese<br />

präsentieren.<br />

Der große Zuspruch durch die fachlich interessierten<br />

Besucher machte die Messe zu einem vollen Erfolg.<br />

Für das erfolgreiche Jahr 2005 möchten wir uns<br />

bei allen Mitgliedern und Kunden sehr herzlich<br />

bedanken!<br />

Ihr Team der Sau + Service GmbH<br />

21


INFO / NEWS<br />

Am 30. November 2005<br />

beendet Herr Manfred Keck<br />

seinen aktiven Dienst beim<br />

Schweinezuchtverband BW<br />

und tritt in die Freizeitphase<br />

der Altersteilzeitregelung<br />

ein. Für seine langjährige<br />

erfolgreiche Tätigkeit in SZV<br />

und ZEG möchten wir unseren<br />

besonderen Dank aussprechen.<br />

Herr Keck ist einer<br />

unserer Mitarbeiter, der die<br />

Geschichte des Verbandes mitgeschrieben hat, was die<br />

nachfolgend aufgeführten Stationen seiner beruflichen<br />

Tätigkeit zum Wohle des Verbandes und unserer Züchter<br />

und Ferkelerzeuger aufzeigen:<br />

Nach Ablegung der Landwirtschaftsmeisterprüfung im<br />

Jahr 1967 und weiterer Praxis im elterlichen Betrieb<br />

erfolgte am 1. Januar 1971 die Anstellung von Herrn<br />

Keck beim Badischen Landesschweinezuchtverband<br />

Forchheim. Als Nachfolger des verstorbenen Verbands-<br />

Leistungsinspektors in Radolfzell oblag ihm die Betreuung<br />

und Beratung der Züchter und Ferkelerzeuger im oberbadischen<br />

Gebiet sowie die Vorbereitung der Versteigerungen<br />

in Donaueschingen und Meßkirch. Seine<br />

besonderen Fähigkeiten als Versteigerer und in der<br />

Beurteilung von Schweinen ist allseits bekannt. Im Zuge<br />

der Verwaltungs- und Verbandsreform kam Herr Keck<br />

zunächst nach Meßkirch und im Jahr 1978 nach<br />

Sigmaringen.<br />

Am 1. Oktober 1989 wurde er durch den Vorstand zum<br />

Verbandssekretär des Schweinezuchtverbandes Baden-<br />

Württemberg, Bezirk Sigmaringen, bestellt und mit der<br />

Herdbuchführung beauftragt. In dieser Tätigkeit trat Herr<br />

Keck als Vermittler zwischen Züchter und Verband auf und<br />

zeigte hier viel Geschick und Einfühlungsvermögen. Vor<br />

allem bei Reklamationen musste er den Interessen von<br />

Züchtern und Kunden gerecht werden. Dies hat er in hervorragender<br />

Weise erledigt.<br />

Am 1. Januar 1996 konnte Herr Manfred Keck auf seine<br />

25jährige erfolgreiche Tätigkeit beim Schweinezuchtverband<br />

Baden-Württemberg e. V. zurückblicken. Bei<br />

Eintritt in den endgültigen Ruhestand zum Ende des<br />

Jahres 2007 wird er die stolze Zahl von 37 erfolgreichen<br />

Dienstjahren hinter sich gebracht haben.<br />

22<br />

Manfred Manfred<br />

Keck in Alter Alterst<br />

steilzeit eilzeit<br />

In Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen auf<br />

dem Gebiet der Schweinezucht und der Zuchtschweinevermittlung<br />

- vor allem auch als Versteigerer - wurde Herr<br />

Manfred Keck 1996 mit der Silbernen Ehrennadel des<br />

Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion<br />

Bonn geehrt.<br />

Versteigerung in Riedlingen am 3.11.2005<br />

Wir alle wünschen Herrn Keck für diesen<br />

Lebensabschnitt alles erdenklich Gute, vor allem<br />

aber beste Gesundheit und immer mal einen Gedanken an<br />

seine Wirkungsstätten in Sigmaringen und Stuttgart. Mit<br />

den besten Wünschen für seine Zukunft danken wir ihm<br />

nochmals für seine engagierte Mitarbeit.<br />

Dankenswerterweise hat sich Herr Keck bereit erklärt,<br />

auch weiterhin als Versteigerer in Donaueschingen zur<br />

Verfügung zu stehen und stellt uns somit auch weiterhin<br />

einen Teil seiner Kompetenz zur Verfügung.<br />

Präsident Hans-Benno Wichert dankt Herrn Keck<br />

Dieser Tage wird Herr Keck in gebührendem Rahmen mit<br />

Vorstand, Mitarbeiter und Weggefährten verabschiedet.<br />

Jürgen Bölstler<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


80. Geburtstag<br />

von on Helmut Helmut<br />

Karle<br />

Am 20. Juli 2005 vollendete<br />

Herr Helmut Karle<br />

sen. aus Kupferzell-<br />

Einweiler sein 80.<br />

Lebensjahr. Lange Jahre<br />

leitete Herr Karle die<br />

Geschicke des heutigen<br />

SchweinezuchtverbandesBaden-Württemberg<br />

e. V. Im Jahr<br />

1966 wurde er zum<br />

Vorsitzenden des damals<br />

noch selbstständigen<br />

Landesverbandes württembergischer Schweinezüchter<br />

gewählt. Er trug entscheidend dazu bei, dass am<br />

23. Mai 1978 die konstituierende Vertreterversammlung<br />

den Zusammenschluss der damaligen drei eigenständigen<br />

Schweinezuchtverbände zu einem Verband herbeiführte.<br />

In den Folgejahren bis zum 13. Juli 1981 war Herr Helmut<br />

Karle Vorsitzender des Bezirks Stuttgart sowie<br />

1. Stellvertreter des Präsidenten des Schweinezuchtverbandes.<br />

Nach über 15 Jahren herausragender Arbeit in<br />

den Gremien des Verbandes stellte er sich auf der<br />

Mitgliederversammlung des Bezirks Stuttgart am 25. Juni<br />

1981 nicht mehr zur Wiederwahl. Trotzdem begleitete er<br />

die Entwicklung des Schweinezuchtverbandes in den letzten<br />

Jahrzehnten mit seiner großen Erfahrung. Wir wünschen<br />

ihm alles Gute für die weiteren Jahre.<br />

70. Geburtstag<br />

von on Karl Baumann<br />

Am 24.10.2005 feierte<br />

Karl Baumann seinen<br />

70. Geburtstag. Der in<br />

Kupferzell-Goggenbach<br />

lebende Baumann war<br />

über viele Jahre hinweg<br />

Vorsitzender des<br />

SchweinezuchtverbandesBaden-Württemberg<br />

e.V. -Bezirk Nordund<br />

in dieser Funktion<br />

von 1996 bis 2002<br />

Vizepräsident des Gesamtverbandes.<br />

Herr Baumann war entscheidend und mit<br />

Weitsicht daran beteiligt, dass aus den ehemals drei selbstständigen<br />

Bezirken Stuttgart, Forchheim und Sigmaringen<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

INFO / NEWS<br />

der nun Baden-Württemberg-weit agierende Schweinezuchtverband<br />

entstanden ist, der unter den bäuerlich<br />

geführten Zuchtverbänden in Deutschland seinesgleichen<br />

sucht. Die hohe Wertschätzung seiner Person und seiner<br />

Arbeit zeigte sich auch darin, dass er im Jahre 2002 zum<br />

Ehrenmitglied des SZV ernannt wurde. Daneben war er<br />

Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des<br />

Landwirtschaftlichen Beratungsdienstes Hohenlohe-<br />

Franken und Vorsitzender der Interessengemeinschaft der<br />

Schweinehalter im Altkreis Öhringen.<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

ProAgr ProAgrar<br />

ar<br />

im „Scannerser<br />

„Scannerservice“<br />

vice“<br />

Nachdem der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg<br />

im Einzugsgebiet der Besamungsstation Abstetterhof seit<br />

1. Juli 2005 einen eigenen „Scanner-Service“ anbietet,<br />

wird dieser Service nun ab dem 1. Januar 2006 auch im<br />

Süden von Baden-Württemberg verfügbar sein. Der bisher<br />

von der ProAgrar allein betreute Geschäftsbereich<br />

„Scannerdienst“ wird ab dem neuen Jahr gemeinsam mit<br />

dem SZV abgewickelt und organisiert. Beide Partner versprechen<br />

sich von dieser beispielhaften Zusammenarbeit<br />

eine deutliche Erhöhung der Beratungsqualität und der<br />

Effektivität. Möglich ist dies durch die Schaffung eines<br />

Netzwerks, das engen Informationsaustausch rund um die<br />

Beratung landwirtschaftlicher Betriebe im Bereich der<br />

Fruchtbarkeit ermöglicht und garantiert. Des weiteren<br />

kann und wird der Preis für das „Scannen“ deutlich sinken,<br />

da durch die Synergieeffekte erhebliche Kosten eingespart<br />

und diese Einsparungen direkt an die Kunden und<br />

Mitglieder weitergegeben werden.<br />

Nähere Informationen beim Schweinezuchtverband<br />

Baden-Württemberg e.V. unter 0711/459738- 0 oder der<br />

Geschäftsstelle der ProAgrar unter 07129/932136<br />

Unerlässlich:<br />

Jörg Sauter<br />

http://www.saustark.de<br />

23


INFO / NEWS<br />

24<br />

TERMINE<br />

Fachtagung Offenburg Mi., 11.01.2006<br />

Landesversteigerung Mo., 24./Di., 25.04.2006<br />

Landwirtschaftliches Hauptfest 23.9.-01.10.2006<br />

EuroTier Di.,14.-Fr.,17.11.2006<br />

ZUCHTSCHWEINE-<br />

VERSTEIGERUNGEN 2006<br />

JANUAR<br />

05. Jan. Riedlingen<br />

13. Jan. Ilshofen<br />

18. Jan. Donaueschingen<br />

FEBRUAR<br />

16. Febr. Riedlingen<br />

17. Febr. Ilshofen<br />

MÄRZ<br />

15. März Donaueschingen<br />

30. März Riedlingen<br />

31. März Ilshofen<br />

APRIL<br />

24./25. April Ulm/Donau<br />

(28. Landesversteigerung)<br />

MAI<br />

11. Mai Riedlingen<br />

12. Mai Ilshofen<br />

17. Mai Donaueschingen<br />

JUNI<br />

22. Juni Riedlingen<br />

23. Juni Ilshofen<br />

JULI<br />

12. Juli Donaueschingen<br />

AUGUST<br />

10. Aug. Riedlingen<br />

11. Aug. Ilshofen<br />

SEPTEMBER<br />

13. Sept. Donaueschingen<br />

21. Sept. Riedlingen<br />

22. Sept. Ilshofen<br />

OKTOBER<br />

26. Okt. Riedlingen<br />

NOVEMBER<br />

07./08. Nov. Ilshofen<br />

(Eliteversteigerung)<br />

22. Nov. Donaueschingen<br />

DEZEMBER<br />

07. Dez. Riedlingen<br />

08. Dez. Ilshofen<br />

Anfang Anfang<br />

des<br />

20. Jahrhunderts Jahrhunderts<br />

...<br />

Oberschwäbisch, wie es vor 80 Jahren<br />

gesprochen wurde<br />

aus Hans Angele<br />

„Bauernsprache und Bauerngeräte<br />

im Schwäbischen Oberland“<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005


INFO / NEWS<br />

Anschriften Zucht, Gesundheit und LSZ<br />

Albrecht Weber<br />

(0711 / 459 738 - 20, Fax - 40)<br />

Zuchtleitung für das BW*Hybridzuchtprogramm mit den<br />

Rassen BW*Large White und BW*Piétrain sowie das<br />

BW*Schwäbisch Hällische Schwein<br />

Die Zuchtleitung im SZV Baden-Württemberg<br />

Die züchterische Beratung durch die<br />

Berater für Schweinezucht (BSZ)<br />

Seit 1.1.2005 arbeiten die Berater für Schweinezucht<br />

unter einem neuen Dach, dem<br />

„Beratungsdienst Schweinehaltung und Schweinezucht e.V.“<br />

Bereich Nord-Württemberg:<br />

Günther Lenkner 01 70 / 326 02 40<br />

Bernhard Leppert 01 60 / 906 198 22<br />

Rainer Schmidt 01 72 / 697 68 94<br />

Manuela Wollenzien 01 62 / 632 24 07<br />

Bereich Süd-Württemberg:<br />

Siegfried Dürr 01 73 / 943 51 08<br />

Helmut Gabele 01 52 / 085 110 26<br />

Daniela Heinbach 01 79 / 698 51 07<br />

Rolf Kutter 01 60 / 210 96 04<br />

Hans Thierer 01 60 / 984 597 29<br />

Tierseuchenkasse Baden-Württemberg<br />

Schweinegesundheitsdienste<br />

Aulendorf: Talstr. 17, 88326 Aulendorf, Tel. 0 75 25/942-271 (Fax 942-288)<br />

Dr. Ernst Lohner (Durchwahl -282)<br />

Dr. Wolf Bader (Durchwahl -280)<br />

Dr. Uwe Gundlich (Durchwahl -281)<br />

Freiburg: Am Moosweiher 2, 79108 Freiburg, Tel. 07 61/15 02-266 (Fax 15 02-298)<br />

Dr. Otto Hornstein (Durchwahl -265)<br />

Dr. Holger Axt (Durchwahl -287)<br />

Stuttgart: Schaflandstraße 3/3, 70736 Fellbach, Tel. 07 11/957-1360 (Fax 957-1359)<br />

Dr. Hans Rudolf Gindele (Durchwahl -1368)<br />

Dr. Christian Fischäß (Durchwahl -1367)<br />

Dr. Ralf Igelbrink (Durchwahl -1369)<br />

Dr. Kathrin Lillie (Durchwahl -1373)<br />

Landesanstalt für Schweinezucht:<br />

Kutschenweg 30 · 76287 Rheinstetten-Forchheim, Tel. 07 21/95 18-0 (Fax 95 18-101)<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

INFO / NEWS<br />

Schweinezuchtverband Baden-Württemberg, Im Wolfer 10, 70599 Stuttgart-Plieningen, Tel. 0711/459 738 -0, Fax -40<br />

Hans Faber<br />

(0711 / 459 738 - 21, Fax - 40)<br />

Zuchtleitung für die BW*Landrasse einschließlich<br />

BW*Landrasse-Basiszucht<br />

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INFO / NEWS INFO / NEWS<br />

26<br />

SZV<br />

ZEG<br />

Schweinezuchtverband<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Zuchtschweine-Erzeugergemeinschaft<br />

BW w.V.<br />

Geschäftsstelle Stuttgart<br />

70599 Stuttgart, Im Wolfer 10 (Plieningen)<br />

Tel.: 07 11/ 459738 -0, Fax -40<br />

Telefon-Durchwahlen:<br />

Fr. Biedermann -10 (Sekretariat)<br />

Hr. Sauter -13 (Geschäftsführer SZV)<br />

Dr. Hodapp -30 (Geschäftsführer ZEG)<br />

Hr. Bölstler -14 (Verwaltung, Export)<br />

Fr. Baisch -16 (Personal)<br />

Fr. Cavalera -32 (Abrechnung, Statistik)<br />

Fr. Gerstberger -33 (Abrechnung)<br />

Fr. Hötzl -22 (Herdbuch)<br />

Fr. Mattes -15 (Buchhaltung)<br />

Fr. Mössinger -11 (Verwaltung)<br />

Hr. Rumpp -23 (Herdbuch)<br />

Hr. Schnaidt -25 (EDV)<br />

Fr. Würschum-<br />

Obele -24 (Herdbuch)<br />

eMail: Info@saustark.de Internet: http://www.saustark.de<br />

Anschriften SZV und ZEG<br />

Besucher aus Slowenien informieren sich<br />

®<br />

Das ZEG-Team ist<br />

für Sie da !<br />

Montags Büro Ilshofen: Tel. 0 79 04 /7007-528/-529<br />

(Fax 7007-530)<br />

Walter Hanselmann (Blaufelden, Tel. 0 79 52/2 06<br />

Schrozberg, Niederstetten, MGH): (Fax 64 83)<br />

Gerd Kübler<br />

(Nordbaden, HN, ÖHR, KÜN): Tel. + Fax 0 79 41 / 3 57 87<br />

Steffen Stier Tel. 0 79 07/94 25 22<br />

(FDS, Stgt., Langenb., SHA, Crailsh.): (Fax 94 25 23)<br />

Markus Stahl Tel. 0 98 42/95 33 35<br />

(Ilshofen, Bayern) (Fax 95 33 36)<br />

Petra Blümig Tel. 0 73 45/23 64 45<br />

(AA, UL, GP, HDH): (Fax 23 64 46)<br />

Walter Halmer Tel. 0 75 75/12 40<br />

(SIG, TUT, Reg.bez. FR): (Fax 92 65 16)<br />

Karl Sick Tel. 0 73 91/7 31 75<br />

(EHI, MÜN, Biberach, RV): (Fax 7 31 76)<br />

Die SZV-Besamungsstationen in:<br />

74360 Ilsfeld-Abstetterhof, Bächlesweg<br />

Tel.: 0 70 62/30 44 (Fax 56 57)<br />

88518 Herbertingen, Ölkofer Str. 33<br />

Tel.: 0 75 86/92 07-0 (Fax 92 07-77)<br />

73479 Ellwangen-Killingen, Von-Drey-Str. 16<br />

Tel.: 0 79 65/90 24-0 (Fax 90 24-77)<br />

Sau+Service GmbH<br />

Beratungs-Hotline: Roland Semle<br />

01 60 - 96 99 88 77<br />

ZEG – die Absatzorganisation<br />

des SZV<br />

Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Dezember 2005<br />

SZV/ZEG*SAUSTARK – das <strong>Magazin</strong> für Mitglieder, Kunden und Interessenten!<br />

Redaktion: Dr. Christian Hodapp Fotos: Blümig, Halmer, Hepp, Hodapp, Müller, Schumann, Semle, Stahl, Stier, Weber


Ilshofen<br />

F ACHTAGUNGEN 2005<br />

Präsident Präsident Wichert Wichert moderiert moderiert<br />

10 Jahre BW*O.A.S.E. ®<br />

Podiumsdiskussion Podiumsdiskussion Ilshofen Ilshofe<br />

Hr. Hr. gr. gr. Macke Macke<br />

„Wenn „Wenn Du Du Bauer Bauer bleiben bleiben willst, willst,<br />

dann dann kämpfe“ kämpfe“<br />

„Ihr Vorteil – unser Anliegen“<br />

Podiumsdiskussion Ehingen<br />

Ehingen

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