2005 - Verband der Kolpinghäuser eV

2005 - Verband der Kolpinghäuser eV 2005 - Verband der Kolpinghäuser eV

17.02.2013 Aufrufe

VKH macht Lobbyarbeit in Berlin „Es ist für mich absolut plausibel, dass Ihre Einrichtungen erforderlich sind.“ Dieser Ausspruch von Dr. Hermann Kues, Bundestagsabgeordneter und Kolpingbruder bringt wohl am besten den Erfolg der Jugendwohnheimtagung des Verbandes der Kolpinghäuser auf den Punkt. 25 Einrichtungsleitungen nahmen vom 1.-3. Juni 2005 teil an einer Veranstaltung, in der die Information, Sensibilisierung und die Darstellung der Bedeutung, Chancen und Notwendigkeiten des Jugendwohnens im Mittelpunkt stand. Spätestens seit dem Jahr 2003 ist die Existenz der Einrichtungen des Jugendwohnens massiv gefährdet. Bundesländer haben ihre Zuschüsse im bauinvestiven Bereich und in der pädagogischen Beihilfe komplett gestrichen. Zuständigkeiten sind sowohl vom Ressort als auch von der politischen Handlungsebene unklar. Manchen Einrichtungen gelingt es durch einen flexiblen Belegungsmix, die Zukunft zu sichern, andere haben ihr Personal bis an die Grenze der Belastbarkeit reduziert, die Einrichtung geschlossen oder Einzelvereinbarungen vor Ort getroffen, die den Weg in die Zukunft erst mal sichern. Grund genug, Kontakt zur Politik aufzunehmen, um mit den Gesprächspartnern Lösungswege zu diskutieren. So standen am 1. Juni auf Einladung des Bundesvorsitzenden des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger, MdB, Gespräche mit Bundestagsabgeordneten an, die gleichzeitig Mitglied im Kolpingwerk sind. Festzustellen war, dass auch hier Informationslücken über die Angebote Kolpings geschlossen werden konnten. Die Kolping-MdB`s erklärten sich bereit, in künftigen Gesetzesvorhaben die Anliegen der Kolping-Jugendwohnheime mit einbringen zu wollen. Gleichzeitig wurde vereinbart, einen konkreten politischen Handlungsbedarf auf den entsprechenden Ebenen auszuarbeiten, um auf dieser Grundlage weitere Wege zu beschreiten. Nichts desto trotz wurde allerdings auch klar, wie groß die Finanznot des Bundeshaushaltes ist und wie gering daher zusätzliche Finanzierungsspielräume sind. „Wir müssen froh sein, wenn wir den gegenwärtigen Status quo des SGB VIII überhaupt halten können“, so Thomas Dörflinger in seiner Einschätzung. „Was Sie da tun, ist im ureigensten kirchlichen Interesse. Einen solchen lobenswerten Anspruch will ich gern unterstützen.“ Prälat Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros erklärt sich bereit zur Unterstützung der Kolping-Jugendwohnheime Der Vormittag des 2. Juni stand ganz im Zeichen der Gespräche mit dem Kommissariat der Deutschen Bischöfe, Katholisches Büro in Berlin. Die ausgesprochen große Gastfreundschaft des Hauses drückte sich nicht nur in der Teilnahme von dessen Leiter Prälat Karl Jüsten, des stellvertretenden Leiters Heiner B. Lendermann und dem Fortsetzung s. S. 3 Foto: Erich Daniel Liebe Vorstandsmitglieder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kolpinghäusern! Die vergangenen Wochen waren sehr turbulent. Grund dafür war unsere diesjährige Jugendwohnheimtagung in Berlin, mit der wir unseren Einrichtungen eine Plattform zur politischen Interessenvertretung und zur Sensibilisierung für die Bedeutung und die Anliegen des Jugendwohnens gegeben haben. Wir sind der Meinung, dass dies ein guter und wichtiger Anfang für eine zunehmend erforderliche Lobbyarbeit des Verbandes der Kolpinghäuser ist. Dieser Aufgabe wollen und werden wir uns weiter stellen. Gleichzeitig ist uns in den zahlreichen Gesprächen aufgefallen, dass die Angebote oft nicht bekannt sind. Dies liegt sicherlich auch an der Öffentlichkeitsarbeit. Von daher ist der Beschluss des Vorstandes und Verwaltungsrates des VKH auf seiner letzen Sitzung im Mai zur Entwicklung eines Corporate Designs für die Kolpinghäuser und den Verband der Kolpinghäuser genau die richtige Antwort. Aufbauend auf den neuen Internetauftritt, der sehr hohe Besucherzahlen verzeichnet, wollen wir angemessene und am Layout orientierte Printprodukte entwickeln. Sie sollen einen Beitrag zur Identität der Marke „Kolpinghaus“ aber auch zur Steigerung der Bekanntheit der Angebote in den Kolpinghäusern leisten. Gleichzeitig werden wir ein CD-Konzept entwickeln, das wir allen Mitgliedern zur Nachahmung anbieten können. Diese AUGENBLICKMAL! erreicht Sie kurz vor der vielleicht von vielen ersehnten Sommerpause. Wir danken ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit im ersten Halbjahr und wünschen allen gute und erholsame Urlaubstage. Guido Gröning Geschäftsführer Andreas Finke Referent 2 / 2005

VKH macht Lobbyarbeit<br />

in Berlin<br />

„Es ist für mich absolut plausibel, dass<br />

Ihre Einrichtungen erfor<strong>der</strong>lich sind.“ Dieser<br />

Ausspruch von Dr. Hermann Kues, Bundestagsabgeordneter<br />

und Kolpingbru<strong>der</strong> bringt<br />

wohl am besten den Erfolg <strong>der</strong> Jugendwohnheimtagung<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> auf den Punkt. 25 Einrichtungsleitungen<br />

nahmen vom 1.-3. Juni<br />

<strong>2005</strong> teil an einer Veranstaltung, in <strong>der</strong> die<br />

Information, Sensibilisierung und die Darstellung<br />

<strong>der</strong> Bedeutung, Chancen und<br />

Notwendigkeiten des Jugendwohnens im<br />

Mittelpunkt stand.<br />

Spätestens seit dem Jahr 2003 ist die<br />

Existenz <strong>der</strong> Einrichtungen des Jugendwohnens<br />

massiv gefährdet. Bundeslän<strong>der</strong><br />

haben ihre Zuschüsse im bauinvestiven<br />

Bereich und in <strong>der</strong> pädagogischen Beihilfe<br />

komplett gestrichen. Zuständigkeiten sind<br />

sowohl vom Ressort als auch von <strong>der</strong> politischen<br />

Handlungsebene unklar. Manchen<br />

Einrichtungen gelingt es durch einen flexiblen<br />

Belegungsmix, die Zukunft zu sichern,<br />

an<strong>der</strong>e haben ihr Personal bis an die Grenze<br />

<strong>der</strong> Belastbarkeit reduziert, die Einrichtung<br />

geschlossen o<strong>der</strong> Einzelvereinbarungen vor<br />

Ort getroffen, die den Weg in die Zukunft<br />

erst mal sichern. Grund genug, Kontakt zur<br />

Politik aufzunehmen, um mit den Gesprächspartnern<br />

Lösungswege zu diskutieren.<br />

So standen am 1. Juni auf Einladung des<br />

Bundesvorsitzenden des Kolpingwerkes<br />

Deutschland, Thomas Dörflinger, MdB,<br />

Gespräche mit Bundestagsabgeordneten<br />

an, die gleichzeitig Mitglied im Kolpingwerk<br />

sind. Festzustellen war, dass auch hier<br />

Informationslücken über die Angebote Kolpings<br />

geschlossen werden konnten. Die<br />

Kolping-MdB`s erklärten sich bereit, in künftigen<br />

Gesetzesvorhaben die Anliegen <strong>der</strong><br />

Kolping-Jugendwohnheime mit einbringen<br />

zu wollen. Gleichzeitig wurde vereinbart,<br />

einen konkreten politischen Handlungsbedarf<br />

auf den entsprechenden Ebenen auszuarbeiten,<br />

um auf dieser Grundlage weitere<br />

Wege zu beschreiten. Nichts desto trotz<br />

wurde allerdings auch klar, wie groß die<br />

Finanznot des Bundeshaushaltes ist und wie<br />

gering daher zusätzliche Finanzierungsspielräume<br />

sind. „Wir müssen froh sein,<br />

wenn wir den gegenwärtigen Status quo des<br />

SGB VIII überhaupt halten können“, so<br />

Thomas Dörflinger in seiner Einschätzung.<br />

„Was Sie da tun, ist im ureigensten kirchlichen<br />

Interesse. Einen solchen lobenswerten<br />

Anspruch will ich gern unterstützen.“<br />

Prälat Karl Jüsten, Leiter des Katholischen<br />

Büros erklärt sich bereit zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Kolping-Jugendwohnheime<br />

Der Vormittag des 2. Juni stand ganz im<br />

Zeichen <strong>der</strong> Gespräche mit dem Kommissariat<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bischöfe, Katholisches<br />

Büro in Berlin. Die ausgesprochen große<br />

Gastfreundschaft des Hauses drückte sich<br />

nicht nur in <strong>der</strong> Teilnahme von dessen Leiter<br />

Prälat Karl Jüsten, des stellvertretenden<br />

Leiters Heiner B. Len<strong>der</strong>mann und dem<br />

Fortsetzung s. S. 3<br />

Foto: Erich Daniel<br />

Liebe Vorstandsmitglie<strong>der</strong>,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n!<br />

Die vergangenen Wochen waren sehr<br />

turbulent. Grund dafür war unsere diesjährige<br />

Jugendwohnheimtagung in Berlin,<br />

mit <strong>der</strong> wir unseren Einrichtungen<br />

eine Plattform zur politischen Interessenvertretung<br />

und zur Sensibilisierung für<br />

die Bedeutung und die Anliegen des<br />

Jugendwohnens gegeben haben. Wir sind<br />

<strong>der</strong> Meinung, dass dies ein guter und<br />

wichtiger Anfang für eine zunehmend<br />

erfor<strong>der</strong>liche Lobbyarbeit des <strong>Verband</strong>es<br />

<strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> ist. Dieser Aufgabe<br />

wollen und werden wir uns weiter stellen.<br />

Gleichzeitig ist uns in den zahlreichen<br />

Gesprächen aufgefallen, dass die Angebote<br />

oft nicht bekannt sind. Dies liegt<br />

sicherlich auch an <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Von daher ist <strong>der</strong> Beschluss des<br />

Vorstandes und Verwaltungsrates des<br />

VKH auf seiner letzen Sitzung im Mai zur<br />

Entwicklung eines Corporate Designs für<br />

die <strong>Kolpinghäuser</strong> und den <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> genau die richtige Antwort.<br />

Aufbauend auf den neuen Internetauftritt,<br />

<strong>der</strong> sehr hohe Besucherzahlen<br />

verzeichnet, wollen wir angemessene<br />

und am Layout orientierte Printprodukte<br />

entwickeln. Sie sollen einen Beitrag zur<br />

Identität <strong>der</strong> Marke „Kolpinghaus“ aber<br />

auch zur Steigerung <strong>der</strong> Bekanntheit <strong>der</strong><br />

Angebote in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n leisten.<br />

Gleichzeitig werden wir ein CD-Konzept<br />

entwickeln, das wir allen Mitglie<strong>der</strong>n zur<br />

Nachahmung anbieten können.<br />

Diese AUGENBLICKMAL! erreicht Sie<br />

kurz vor <strong>der</strong> vielleicht von vielen ersehnten<br />

Sommerpause. Wir danken ganz<br />

herzlich für die gute Zusammenarbeit im<br />

ersten Halbjahr und wünschen allen gute<br />

und erholsame Urlaubstage.<br />

Guido Gröning<br />

Geschäftsführer<br />

Andreas Finke<br />

Referent<br />

2 / <strong>2005</strong>


2<br />

Hintergedanken<br />

Wo Bildung Trumpf<br />

ist!<br />

Adolph Kolping war ein bildungshungriger<br />

Mensch. Schon als Jugendlicher hatte er den<br />

Wert einer soliden Allgemeinbildung erkannt.<br />

War die Entscheidung für das Schusterhandwerk<br />

eine Art Notlösung gewesen, so erfüllte<br />

sich durch Abitur und Studium <strong>der</strong> Wunsch<br />

nach höherer Bildung. Als Priester sah er<br />

seine vorrangige Aufgabe in <strong>der</strong> pädagogischen<br />

und volksbildnerischen Arbeit. Nicht<br />

von ungefähr sollte <strong>der</strong> Gesellenverein eine<br />

„wahre Volksschule“ sein. Und er selbst fühlte<br />

sich statt wissenschaftlicher Karriere als<br />

„Volksprofessor ganz in seinem Elemente“.<br />

Im Dienste an <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> jungen<br />

Handwerksgesellen sah er seine Lebensaufgabe.<br />

Es sollte ihm gelingen, mit und im<br />

Gesellenverein eine „Akademie im Volkston“<br />

zu verwirklichen. Und so meinte er damals,<br />

<strong>der</strong> „Geistliche sei <strong>der</strong> geborene Volkserzieher“<br />

(KS 3, S. 56).<br />

Was lag da näher, als dass das Gesellenhaus<br />

im Dienste <strong>der</strong> allgemeinen und<br />

religiösen, beson<strong>der</strong>s auch <strong>der</strong> beruflichen<br />

Aus- und Weiterbildung stand. Die heutigen<br />

Berufsschulen haben in den Gesellenhäusern<br />

einen ihrer Ursprünge. Auch das ist allemal<br />

ein Grund, über das Kolpinghaus als Haus <strong>der</strong><br />

Bildung nachzudenken und entsprechend<br />

aus- und einzurichten. Vielfach werden unsere<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> diesem Anspruch gerecht.<br />

Sie sollten ein ausgezeichneter Ort sein und<br />

vielleicht auch noch mehr werden, wo sich<br />

Bildung im weitesten Sinne ereignet, als<br />

Kopf- und Herzensbildung. „Also, mit einer<br />

bloßen Kopfbildung ist nichts getan, wenn<br />

die Herzensbildung dabei zu kurz kommt, ja,<br />

alle Kopf-Bildung soll und muss die<br />

Herzensbildung zum Zwecke haben...“ (KS 4,<br />

S. 144). Und: „Man kann ungeheuer viel wissen<br />

und ein grundschlechtes Möbel im<br />

Haushalt Gottes sein; man kann sehr, fast<br />

unmenschlich gelehrt sein und zugleich eine<br />

wahre Fratze, ein lebendiger Hohn auf das<br />

ewige Urbild, auf Gott...“ (KS 4, S. 143).<br />

Ja, Bildung ist Trumpf in unseren <strong>Kolpinghäuser</strong>n!<br />

Da kommen Freunde und Fremde,<br />

Kolpingmitglie<strong>der</strong> und Gäste zusammen und<br />

machen sich kundig über „Gott und alle<br />

Welt“; sie kennen sich aus im Leben, lernen<br />

mit- und voneinan<strong>der</strong>; werden mehr und<br />

mehr kritik- und konfliktfähig; freuen sich am<br />

dialogischen und demokratischen Umgang<br />

untereinan<strong>der</strong>; scheuen nicht den offenen<br />

und ehrlichen Disput; geben sich und an<strong>der</strong>en<br />

keinen Maulkorb; lassen sich beraten<br />

und begleiten von Fachleuten und Experten<br />

unterschiedlicher Couleur. So sind und so<br />

bleiben sie auf dem Weg zum „tüchtigen<br />

Christen“, ganz nach dem Wunsch und Willen<br />

Adolph Kolpings. Herzlichen Dank und Glückwunsch<br />

an jene <strong>Kolpinghäuser</strong>, die auf je<br />

eigene Art Stätten <strong>der</strong> Bildung sind!<br />

Mit herzlichem "Treu Kolping"<br />

Msgr. Alois Schrö<strong>der</strong><br />

Bundespräses/1.Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 2: Hintergedanken<br />

Seite 3: Jugendwohnen/<br />

Jugendsozialarbeit<br />

VKH macht Lobbyarbeit in Berlin<br />

Seite 3/4: <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

Einweihung Kolpingcenter Mainfranken<br />

Kolpinghaus am Herrgottseck<br />

Azubi-Austausch<br />

Seite 5: Vereinsmanagement<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Vereinsrecht geplant<br />

Seite 5: Wir über uns<br />

Kolpinghaus im Gespräch:<br />

Neue Mitarbeiter vorgestellt:<br />

Seite 6: Fortbildung<br />

Veranstaltungen<br />

Hinweise<br />

Jugendwohnen offensiv...<br />

Allein auf weiter Flur!<br />

Und wenn es doch passiert...<br />

Buchtipp!<br />

Befragung zur Lage<br />

Viele Welten leben<br />

Seite 6/7: Steuern/Recht<br />

Wichtige Mitteilung des<br />

BUNDESANZEIGER<br />

Kündigung auch bei kleineren Arbeitsmängeln<br />

möglich<br />

Vertragsverhältnisse mit den Bewohner/<br />

innen in den Kolping-Wohnheimen<br />

Schadensersatz bei Überbuchung<br />

Umsatzsteuer auf Mitgliedsbeiträge<br />

Seite 8: Hotel und Gastronomie<br />

Die neuen Strategien <strong>der</strong> Brauereien<br />

Fernsehen im Hotel wird teurer<br />

Impressum 2/<strong>2005</strong><br />

Herausgeber: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong>,<br />

Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln<br />

Guido Gröning: Tel.: 0221/ 20701-162<br />

Andreas Finke: Tel.: 0221/ 20701-160<br />

Fax: 0221/ 20701-270 // Email: vkh@kolping.de<br />

www.kolpinghaeuser.de<br />

Gestaltung: Plett, Schulte & Partner, München


Jugendwohnen/<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Fortsetzung:<br />

VKH macht Lobbyarbeit in Berlin<br />

Referenten Robert Wessels aus, <strong>der</strong> auch<br />

das Fachpolitische Gespräch am Nachmittag<br />

mo<strong>der</strong>ierte. Das Katholische Büro trug die<br />

Anliegen <strong>der</strong> Kolping-Jugendwohnheime voll<br />

uns ganz mit und sicherte seine Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Interessenvertretung zu.<br />

Gleichzeitig brachte Prälat Jüsten seine Bereitschaft<br />

zum Ausdruck, sich auch zukünftig<br />

dort einzubringen, wo es dem Anliegen und<br />

<strong>der</strong> Sache des Jugendwohnens dient.<br />

Das Fachpolitische Gespräch am Nachmittag<br />

des 2. Juni <strong>2005</strong> fand unter Beteiligung<br />

von Vertretern aus dem Bundestagsausschuss<br />

für Wirtschaft und Arbeit<br />

(Dr. Hermann Kues, CDU und Hans-Werner<br />

Bertl, SPD) von Vertretern aus dem Bundestagsausschuss<br />

für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend (Kerstin Griese, SPD, Vorsitzende<br />

des Ausschusses und Thomas Dörflinger,<br />

CDU) und Vertretern des Bundesjugendministeriums<br />

(Dr. Peter Fricke, Abteilungsleiter<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugend und Peter<br />

Kupferschmid, Referat Jugendsozialarbeit)<br />

statt. Auch hier konnte Überzeugung für<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Einrichtungen des<br />

Jugendwohnens erzielt werden. Gleichzeitig<br />

wurde das Bemühen zur Beteiligung des VKH<br />

an Gesprächen mit den Ausbildungspaktpartnern<br />

und dem Vorstand <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit zugesichert.<br />

Ein Besuch des unlängst eröffneten<br />

Denkmals für die ermordeten Juden in<br />

Europa und eine interne Sitzung, in <strong>der</strong> die<br />

Gespräche ausgewertet und über aktuelle<br />

Entwicklungen in den Einrichtungen aber<br />

auch hinsichtlich des Projektes „AUSWÄRTS<br />

ZUHAUSE – Jugendwohnen mit Zukunft“<br />

informiert wurde, rundete die diesjährige<br />

Jugendwohnheimtagung ab.<br />

„Ich danke Euch für die tolle Erfahrung und<br />

die mega gute Stimmung, für die natürlich<br />

auch die hervorragende Organisation <strong>der</strong><br />

Tagung verantwortlich war. Was mich<br />

beson<strong>der</strong>s beeindruckt hat, war <strong>der</strong> absolut<br />

homogene Auftritt in unseren Gesprächen<br />

bei aller Heterogenität <strong>der</strong> Einrichtungen und<br />

Einrichtungsvertreter.“<br />

Erich Daniel, Leiter des Kolping-Jugendwohnheims<br />

in Nürnberg in seiner abschließenden<br />

Bewertung <strong>der</strong> Jugendwohnheimtagung.<br />

Einweihung<br />

des Kolping-Center<br />

Mainfranken<br />

Am Donnerstag, 28.04.<strong>2005</strong> wurde<br />

durch den Würzburger Bischof Friedhelm<br />

Hofmann das Kolping-Center Mainfranken<br />

eingeweiht.<br />

Rund 250 Gäste kamen am 28. April ins<br />

neue Haus am Kolpingplatz 1. Vor <strong>der</strong><br />

Hauptveranstaltung weihte Bischof Dr.<br />

Friedhelm Hofmann den Altar in <strong>der</strong> Adolph-<br />

Kolping-Kapelle im 5. Stock und setzte dabei<br />

auch eine Reliquie des Seligen Adolph<br />

Kolping im Altarstein bei. Anschließend<br />

waren Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft<br />

und Kolping zu einer bunten Präsentation im<br />

Rahmen einer Bühnenshow im Kolping-<br />

Center Mainfranken geladen. Hier wurde die<br />

Kolping in 12 Sätzen<br />

Wir laden ein und machen Mut zur<br />

Gemeinschaft<br />

Wir handeln im Auftrag Jesu Christi<br />

Wir nehmen uns Adolph Kolping zum<br />

Vorbild<br />

Wir sind in <strong>der</strong> Kirche zu Hause<br />

Wir sind eine generationenübergreifende<br />

familienhafte Gemeinschaft<br />

Wir prägen als katholischer Sozialverband<br />

die Gesellschaft mit<br />

Wir begleiten Menschen in ihrer persönlichen<br />

und beruflichen Bildung<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong><br />

Bandbreite deutlich, mit <strong>der</strong> sich Kolping in<br />

Mainfranken in sozialer Verantwortung für<br />

die Menschen in <strong>der</strong> Region engagiert.<br />

Nach jahrelanger Planung eines Neubaus<br />

für das nicht mehr sanierungsfähige<br />

Kolpinghaus Würzburg, wurde dieses Projekt<br />

im Jahre 2002 begonnen. Der erste symbolische<br />

Spatenstich folgte am 26. November<br />

2002.<br />

Die Verwirklichung dieses Projektes wurde<br />

möglich durch die umfassende Unterstützung<br />

durch die Diözese Würzburg. Die Baupläne<br />

des Architekturbüros Appel boten die<br />

Voraussetzung für die Zusammenführung<br />

<strong>der</strong> Aktivitäten Kolpings. Das neue Kolping-<br />

Center inmitten <strong>der</strong> Stadt bietet nun die<br />

Möglichkeit, viele unterschiedliche Aktivitäten,<br />

die Kolping in Mainfranken Profil<br />

geben, zusammenzuführen. Das Kolpingwerk<br />

des Diözesanverbandes hat hier ebenso<br />

Platz wie die Kolpingsfamilie Würzburg.<br />

Das hier immer schon ansässige Jugendwohnheim<br />

hat zusätzliche Räume im Freizeitbereich<br />

bekommen, so dass die über 100<br />

Jugendlichen besser betreut werden können.<br />

Der Kolping-Akademie bieten sich nun<br />

bessere Voraussetzungen für ihre Bildungsangebote<br />

aber auch für die Vermietung an<br />

Veranstalter verschiedener Maßnahmen.<br />

Schließlich komplettiert die Geschäftsleitung<br />

<strong>der</strong> Kolping-Mainfranken GmbH mit den Servicebereichen<br />

Personal und Finanzen sowie<br />

das Kolping-Schulwerk den Kreis <strong>der</strong> Nutzer.<br />

Wir eröffnen Perspektiven für junge<br />

Menschen<br />

Wir vertreten ein christliches<br />

Arbeitsverständnis<br />

Wir verstehen uns als Anwalt für Familie<br />

Wir spannen ein weltweites Netz <strong>der</strong><br />

Partnerschaft<br />

3


4<br />

Das Kolpinghaus<br />

am Herrgottseck<br />

in München<br />

Seit Anfang 1997 ist das Kolping-<br />

Bildungswerk DV München und Freising e.V.<br />

Mieter des Hauses am Herrgottseck in<br />

München, ganz in <strong>der</strong> Nähe des Deutschen<br />

Museums. Dieses Haus bietet zur Zeit zwei<br />

recht unterschiedlichen Aktivitäten des<br />

Kolping-Bildungswerkes Raum: einem<br />

Wohnheim für junge Menschen in Ausbildung<br />

mit 28 Plätzen und einem Ausbildungshotel<br />

mit 39 Betten in sechs abgeschlossenen<br />

Wohneinheiten, in dem hauptsächlich<br />

Schulklassen übernachten.<br />

Beide Aktivitäten sehen sich in <strong>der</strong><br />

Tradition von Adolph Kolping, denn das<br />

Wohnheim bietet jungen Menschen aus<br />

allen Teilen <strong>der</strong> Erde für die Dauer ihrer<br />

(Berufs-)ausbildung in München eine<br />

Unterkunft in drei Wohngemeinschaften und<br />

sieben Appartements. Durch die kunterbunte<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Bewohner/innen<br />

ist interkulturelles Lernen und damit auch<br />

Persönlichkeitsentwicklung möglich.<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong><br />

Im Adolph-Kolping-Ausbildungshotel dagegen<br />

werden benachteiligte junge<br />

Menschen mit Unterstützung <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit zur Fachkraft im<br />

Gastgewerbe ausgebildet. Es handelt sich<br />

dabei um eine zweijährige Berufsausbildung<br />

nach dem Berufsbildungsgesetz.<br />

Neben <strong>der</strong> fachlichen Ausbildung legen wir<br />

(zwei Ausbil<strong>der</strong> und ein Pädagoge) besonde-<br />

Je zwei Auszubildende des Ratskellers<br />

München und des Adolph-Kolping-Ausbildungshotels<br />

(Träger: Kolping-Bildungswerk<br />

München und Freising e. V.) hielten sich<br />

in <strong>der</strong> Zeit vom 3. bis 23. April im Rahmen<br />

eines Austauschprogrammes in und um<br />

Tönsberg/Norwegen auf. Sie absolvierten<br />

dort einen Teil ihrer Berufsausbildung.<br />

Die beiden Auszubildenden des Ratskellers<br />

München (eine angehende Restaurantfachfrau<br />

sowie eine angehende Köchin) vertieften<br />

ihre Fachkenntnisse im Fünf-Sterne-<br />

Hotel Engö gard und die beiden Auszubildenden<br />

des Adolph-Kolping-Ausbildungshotels<br />

– beide gehören zur Gruppe <strong>der</strong><br />

benachteiligten Jugendlichen und werden im<br />

ren Wert auf die Vermittlung von Sozialkompetenzen.<br />

Diesen Zielen dienen <strong>der</strong> direkte<br />

Kontakt mit zahlenden Gästen, aber auch<br />

Ausbildungsabschnitte in <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />

und -hotels außerhalb Münchens, sowie in<br />

an<strong>der</strong>en Betrieben wie zum Beispiel Aramark<br />

o<strong>der</strong> die Karstadt Systemgastronomie.<br />

Mindestens einmal während ihrer Berufsausbildung<br />

müssen die Auszubildenden<br />

einen Berufsausbildungsabschnitt im Ausland<br />

absolvieren. Partner sind hier die<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> und -hotels in Bozen, Linz und<br />

Meran. Darüber hinaus waren dieses Jahr<br />

erstmals zwei <strong>der</strong> Auszubildenden zur<br />

Berufsausbildung in Tönsberg/Norwegen,<br />

ca. 100 km südlich von Oslo. Jede/r Auszubildende<br />

erhält den EUROPASS Berufsbildung,<br />

in dem sein/ihr Auslandsaufenthalt<br />

dokumentiert wird.<br />

Die Berufsausbildung ist in fünf Module<br />

aufgeteilt, die sich strikt am Ausbildungsrahmenplan<br />

für die Fachkraft im Gastgewerbe<br />

orientieren. Am Ende eines jeden<br />

Moduls findet jeweils eine Modulabschluss-<br />

Auszubildendenaustausch mit Norwegen<br />

Auftrag <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit zur<br />

Fachkraft im Gastgewerbe ausgebildet –<br />

lernten in den Hotels Rica Klubben in<br />

Tönsberg und Rainbow Asgardstrand. „Die<br />

Auslandserfahrung war für mich sehr wichtig<br />

und bestimmt hilft mir <strong>der</strong> Aufenthalt in<br />

Norwegen dabei, nach <strong>der</strong> Ausbildung eine<br />

Stelle zu finden“, meinte ein Auszubilden<strong>der</strong><br />

des Ausbildungshotels.<br />

An <strong>der</strong> Austauschmaßnahme beteiligten<br />

sich ebenfalls vier Auszubildende aus<br />

Tönsberg, Norwegens ältester Stadt, die ca.<br />

100 km südlich von Oslo liegt. Sie waren in<br />

<strong>der</strong> Zeit vom 13. März bis 2. April in<br />

München. Je zwei von ihnen lernten in <strong>der</strong><br />

Küche des Ratskellers und in <strong>der</strong> Kantine des<br />

prüfung statt. Das Ergebnis dieser Prüfung<br />

wird zertifiziert. Dieses Verfahren soll die<br />

Auszubildenden zum kontinuierlichen Lernen<br />

anregen, dient aber auch im Falle einer vorzeitigen<br />

Entlassung aus <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />

als Anlernnachweis. Dieses Modulsystem<br />

ist ausbaufähig im Hinblick auf das<br />

ECVET (Kreditpunktesystem in <strong>der</strong> Berufsbildung),<br />

dessen Einführung <strong>der</strong>zeit auf europäischer<br />

Ebene diskutiert wird, um die<br />

Berufsbildungsabschlüsse <strong>der</strong> einzelnen Mitgliedslän<strong>der</strong><br />

besser vergleichen zu können.<br />

Theoretische Anregungen für dieses<br />

Modulkonzept bekamen wir von einem<br />

Fachaufsatz des Bundesinstitutes für Berufsbildung.<br />

Ideen für die praktische Ausgestaltung<br />

holten wir uns in <strong>der</strong> Schweiz,<br />

Norwegen und Finnland bei Treffen mit dortigen<br />

Berufsbildungsexperten. Kontakt zu<br />

diesen Experten bekamen wir über unsere<br />

Beteiligung am Internationalen Fachkräfteaustausch<br />

für Berufsbildung, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong> aus<br />

Geldmangel von <strong>der</strong> Bundesregierung eingestellt<br />

wurde.<br />

Roland Neuner<br />

Europäischen Patentamtes II, die die Firma<br />

Aramark betreibt.<br />

Organisiert wurde <strong>der</strong> Auszubildendenaustausch<br />

im Rahmen des Gjör-Det-Programmes<br />

auf norwegischer Seite von <strong>der</strong><br />

Vestfold Fylkeskommune und auf deutscher<br />

Seite vom Kolping-Bildungswerk München<br />

und Freising e. V.<br />

Der Austausch wird finanziell unterstützt<br />

vom Utdannings og Forskningsdepartementet<br />

und vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung.<br />

Eine Fortsetzung des Austausches im kommenden<br />

Jahr ist geplant.


Vereinsmanagement<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Vereinsrecht geplant<br />

Seit dem 25.08.2004 kursiert ein Referentenentwurf<br />

des Justizministeriums zur Än<strong>der</strong>ung<br />

des Vereinsrechtes. Ziel ist es, „das seit<br />

hun<strong>der</strong>t Jahren im Wesentlichen unverän<strong>der</strong>te<br />

Vereinsrecht des … BGB mo<strong>der</strong>ner zu<br />

gestalten, zu vereinfachen und den heutigen<br />

Bedürfnissen anzupassen.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei Neuregelungen<br />

hinsichtlich des zulässigen Umfangs<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Betätigung von Vereinen<br />

(§ 21 BGB). Demnach soll ein eigener wirtschaftlicher<br />

Geschäftsbetrieb des Vereins<br />

dann unschädlich sein, wenn dieser <strong>der</strong><br />

Erreichung des Vereinszweckes dient und<br />

gegenüber <strong>der</strong> nichtwirtschaftlichen Vereinstätigkeit<br />

verhältnismäßig geringfügig ist.<br />

Geklärt ist damit allerdings noch nicht<br />

die Frage <strong>der</strong> Abgrenzung <strong>der</strong> nichtwirtschaftlichen<br />

von <strong>der</strong> wirtschaftlichen Betätigung.<br />

Zurzeit gelten am Markt unternehmerisch<br />

tätige Vereine, die Leistungen gegen Entgelt<br />

anbieten, als wirtschaftliche Vereine, selbst<br />

wenn sie keine Gewinne erzielen wollen.<br />

Nach Ansicht des EuGH entspricht es einer<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> im Gespräch:<br />

Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> hatte in<br />

den letzten Wochen viele Gelegenheiten,<br />

die Angebote <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> vorzustellen:<br />

Hier in einem Live-Interview im Dom-<br />

Radio des Erzbistums Köln am 2. Mai <strong>2005</strong>.<br />

wirtschaftlichen Tätigkeit, soziale Dienstleistungen<br />

zu erbringen. Dies würde allerdings<br />

für Wohlfahrtsverbände, die bereits<br />

nach <strong>der</strong> jetzigen Rechtsprechung bestehende<br />

Gefahr weiter erhöhen, dass die<br />

Rechtsform des Idealvereins (nichtwirtschaftlicher<br />

Verein) für ihre Betätigung in<br />

Frage gestellt wird.<br />

Darüber hinaus sind<br />

Reformen in folgenden<br />

Bereichen geplant:<br />

Regelungen bezüglich des nichtrechtsfähigen<br />

Vereins (§54 BGB)<br />

Neuregelungen zur Entziehung <strong>der</strong> Rechtsfähigkeit<br />

(§43 BGB)<br />

Neuregelung zur Auflösung des Vereins<br />

bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

(§42 BGB)<br />

In <strong>der</strong> Literatur wird dieser Entwurf überwiegend<br />

abgelehnt, da es notwendiger<br />

erscheint, zunächst eine gesellschaftsrecht-<br />

Aber auch beim Generalrat des Internationalen<br />

Kolpingwerkes am 24.05.<strong>2005</strong><br />

konnte über die Bedeutung des Jugendwohnens<br />

in Deutschland berichtet werden.<br />

Ein Artikel in <strong>der</strong> kommenden Ausgabe des<br />

Dialog des Internationalen<br />

Kolpingwerkes wird<br />

diese Informationen vertiefen.<br />

Darüber hinaus<br />

wird auch das Kolpingblatt<br />

in seiner kommenden<br />

Ausgabe über die<br />

Jugendwohnheimtagung<br />

des VKH berichten. Ein<br />

Artikel in <strong>der</strong> Wochenzeitung<br />

„DIE ZEIT“ sowie<br />

ein ausführliches Gespräch<br />

im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Arbeit rundete die erfolgreicheÖffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>der</strong> vergangenen<br />

Wochen ab.<br />

liche Gesamtkonzeption zu erarbeiten. Diese<br />

müsste neben dem Problem <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Betätigung von Vereinen auch an<strong>der</strong>e<br />

drängende Fragen wir z.B. die <strong>der</strong> Rechnungslegung,<br />

Publizität und Kontrolle bei<br />

(Groß-)Vereinen in den Blick nehmen.<br />

Quelle: Solidaris 1/<strong>2005</strong>. (Stand: 31.03.<strong>2005</strong>).<br />

Wir über uns<br />

Als neue Mitarbeiterin<br />

des VKH stellen wir vor:<br />

Sabine Frantzen<br />

Frau Frantzen ist 45<br />

Jahre alt, verheiratet<br />

und Mutter von vier<br />

Kin<strong>der</strong>n. Seit 1. Juni<br />

<strong>2005</strong> unterstützt sie<br />

als Sekretärin die<br />

Geschäftsstelle des<br />

VKH als Teilzeitkraft<br />

(montags, dienstags<br />

und freitags) sowie die Arbeitsgemeinschaft<br />

Kolping Familienferienstätten (AG Kolping<br />

FFS), den Kath. Arbeitskreis für Familien-<br />

Erholung (KAFE) und die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Familien-Erholung (BAG FE).<br />

Zum Aufgabenbereich von Frau Frantzen<br />

im VKH gehören die Pflege <strong>der</strong> datenbankgestützten<br />

Mitglie<strong>der</strong>verwaltung für <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

und Familienferienstätten, <strong>der</strong> Bereich<br />

Rechnungswesen sowie allgemeine<br />

Sekretariatstätigkeiten. Zum Aufgabenbereich<br />

bei <strong>der</strong> AG Kolping FFS, dem KAFE<br />

und <strong>der</strong> BAG FE gehören u. a. die Organisation,<br />

Koordination und Versand des<br />

Kataloges „Familienerholung in Deutschland“,<br />

die Organisation von Fachtagungen<br />

und Gremiensitzungen, die Koordination <strong>der</strong><br />

Bewerbungen von Ferienhelfern und die<br />

Erstellung von Belegungsstatistiken.<br />

Wir wünschen unserer neuen Kollegen<br />

einen guten Start.<br />

5


6<br />

Fortbildung<br />

Veranstaltungen<br />

Hinweise<br />

„Jugendwohnen<br />

offensiv …“<br />

Unter diesem Motto findet seit einigen<br />

Jahren eine gemeinsame Tagung unter<br />

Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> BAG KJS und <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Jugendsozialarbeit statt. In diesem<br />

Jahr wird sie wie<strong>der</strong> in Schweinfurt vom<br />

8.-9. Dezember <strong>2005</strong> stattfinden. Ein<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Tagung wird die Vorstellung<br />

und Diskussion <strong>der</strong> Expertise zum Projekt<br />

„AUSWÄRTS ZUHAUSE – Jugendwohnen mit<br />

Zukunft“ sein, die die Ergebnisse <strong>der</strong> gegenwärtig<br />

durchgeführten Umfrageaktion in allen<br />

Einrichtungen des Jugendwohnens zusammenfasst.<br />

„Und wenn es doch<br />

passiert …<br />

Fachtagung zum Krisen- und Notfallmanagement<br />

5.-6. Oktober <strong>2005</strong> im Kardinal Schulte<br />

Haus in Bergisch Gladbach<br />

BAG KJS, Katholische Akademie für<br />

Jugendfragen und das Jugendhaus<br />

Düsseldorf laden ein zu einer Fachtagung, bei<br />

<strong>der</strong> es konkret und praxisnah um das richtige<br />

Handeln im Notfall geht. Relevanz hat dieses<br />

Seminar u.a. für Wohnheime im Umgang mit<br />

Bewohner/innen bei einem Unfall, plötzlichen<br />

Todesfall o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en extremen<br />

Ereignissen im Wohnheim selbst bzw. während<br />

eines Ausflugs o<strong>der</strong> einer<br />

Freizeitmaßnahme. Ziel <strong>der</strong> Fachtagung ist<br />

die Vorbereitung auf Notfälle und extreme<br />

Ereignisse zur Gewährleistung adäquater<br />

Notfallmaßnahmen und zur Verhin<strong>der</strong>ung von<br />

Folgeschäden sowie die Vorbereitung von<br />

Maßnahmen aus Sicht <strong>der</strong> Versicherung zur<br />

Sicherstellung eines ausreichenden Versicherungsschutzes<br />

sowie einer reibungslosen<br />

Zusammenarbeit im Notfall.<br />

Rückfragen, nähere Infos, Anmeldung ist möglich<br />

bei <strong>der</strong> Katholischen Akademie für Jugendfragen,<br />

Tel.: 0211/4693-167, E-Mail:duesseldorf@<br />

kath-akademie.de, www.kath-akademie.de.<br />

„Allein auf weiter<br />

Flur?!<br />

Jugendarbeit mit rechtsextrem orientierten<br />

Jugendlichen im ländlichen<br />

Raum“<br />

Vom 19.-20. September <strong>2005</strong> veranstaltet<br />

die BAG KJS im Rahmen ihrer XENOS-<br />

Initiative in Kooperation mit dem Informations-<br />

und Dokumentationszentrum für<br />

Antirassismusarbeit (IDA) in Berlin ein<br />

Seminar zu diesem Thema. Grundlegende<br />

Ziele sind <strong>der</strong> Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

für Praktiker und Aktive in <strong>der</strong><br />

Jugend(sozial)arbeit, Anregungen für die<br />

Arbeit vor Ort und die Weiterentwicklung von<br />

bewährten Ansätzen und Konzepten im Kampf<br />

gegen Rechtsextremismus. Aspekte wie<br />

Abwan<strong>der</strong>ung und demographischer Wandel<br />

spielen ebenfalls eine Rolle.<br />

Weitere Informationen zu diesem Seminar gibt es<br />

bei <strong>der</strong> Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische<br />

Jugendsozialarbeit,<br />

Christine Müller. Tel.: 0211/9448529,<br />

E-Mail: christine.mueller @jugendsozialarbeit.de<br />

Buchtipp:<br />

Dr. Hans-Joachim Grumbach /<br />

Gabriele Pielsticker<br />

Sicherheitshandbuch für<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Leiter einer Schule o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Sicherheit<br />

dieser Einrichtung zu überwachen,<br />

Mängel zu beseitigen o<strong>der</strong> den Träger zur<br />

Beseitigung zu veranlassen! Hinweise/<br />

Checklisten zur Sicherheit von Räumen,<br />

Plätzen und Arbeitsmitteln, zum Thema Erste<br />

Hilfe, zum Brandschutz, zum Umgang mit<br />

Arbeitsstoffen zur Dokumentation <strong>der</strong><br />

Arbeitsschutzorganisation sowie die Darstellung<br />

<strong>der</strong> relevanten Gesetze, Verordnungen,<br />

Richtlinien sind auch für Einrichtungsleitungen<br />

in Jugendwohnheimen und<br />

darüber hinaus relevant. Die praxisorientierte<br />

und zeitsparende Checklistensammlung<br />

hilft dabei, mit einfachen Mitteln allen<br />

Aufsichts- und Verkehrssicherungspflichten<br />

nachzukommen. Alle Inhalte sind juristisch<br />

auf dem neuesten Stand!<br />

Preis: 78,00 EUR,<br />

inkl. MwSt., zzgl Versandkosten, Best.Nr.: 1238/17<br />

ISBN Nr.: 3-89827-765-8.<br />

Ausführliche Informationen zum Buch unter:<br />

www.forum-verlag.com<br />

Befragung zur Lage<br />

<strong>der</strong> türkischen Migrantinnen<br />

und Migranten“<br />

Das Essener „Zentrum für Türkeistudien“ hat<br />

im Auftrag des Sozialministeriums NRW eine<br />

„Befragung zur Lage <strong>der</strong> türkischen Migrantinnen<br />

und Migranten“ durchgeführt.<br />

Eine kostenlose Kurzfassung ist erhältlich beim: Ministerium<br />

für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie<br />

des Landes NRW, Broschürenstelle, 40190 Düsseldorf.<br />

„Viele Welten leben …“<br />

Eine Kurzfassung zu einer umfangreichen<br />

Studie <strong>der</strong> Uni Essen zu „Viele Welten leben.<br />

Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen<br />

mit griechischem, italienischem, jugoslawischem,<br />

türkischem und Aussiedlerhintergrund“<br />

ist als pdf-Datei beim Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend erhältlich. (www.bmfsfj.de)<br />

Steuern/<br />

Recht<br />

Wichtige Mitteilung des<br />

BUNDESANZEIGER<br />

Aus einem Schreiben des BUNDESAN-<br />

ZEIGERS: „Die Veröffentlichungen im Bundesanzeiger<br />

und in den amtlichen Beilagen zum<br />

Bundesanzeiger werden (von gewerblichen<br />

Unternehmen) in vielfältiger Weise ausgewertet<br />

und genutzt. Die Auswertung ist erlaubt.<br />

Immer häufiger erhalten Firmen und Institutionen<br />

nun „Angebote“, <strong>der</strong>en Grundlage vorher<br />

im Bundesanzeiger gedruckte Bekanntmachungen<br />

über die jeweiligen Formen bzw.<br />

Institutionen sind. Angeboten werden unter<br />

an<strong>der</strong>em „die Registrierung“ <strong>der</strong> Daten und<br />

<strong>der</strong> „Abruf“ aller „registrierten Daten“. Für die<br />

Aufnahme in ein solches Register und für das<br />

Recht zum Abruf <strong>der</strong> Daten wird die Zahlung<br />

eines Betrages gefor<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> die Veröffentlichungsentgelte<br />

im Bundesanzeiger zum Teil<br />

weit überschreitet. Unabhängig von <strong>der</strong> Höhe<br />

<strong>der</strong> Gebühr ist darauf hinzuweisen, dass die<br />

bloße Aufnahme in ein solches Register ohne<br />

Einverständnis <strong>der</strong> Betroffenen bzw. ohne Annahme<br />

des „Angebotes“ keinerlei Entgelto<strong>der</strong><br />

Gebührenanspruch auslöst. … Wir weisen<br />

darauf hin, dass diese Angebote nicht im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Bundesanzeiger Verlagsges. mbH gemacht<br />

werden. Die Ablehnung <strong>der</strong> Angebote<br />

hat keine Auswirkungen auf eine Rechtswirkung<br />

<strong>der</strong> vorangegangenen Veröffentlichung.”


Kündigung<br />

auch bei kleineren Arbeitsmängeln<br />

möglich<br />

Nach Auffassung des Arbeitsgerichtes<br />

Frankfurt besteht die Möglichkeit beson<strong>der</strong>s<br />

dann, wenn fehlerhafte Leistungen zu Kundenreklamationen<br />

führen und damit die Rufschädigung<br />

des Unternehmens verbunden ist.<br />

Laut Urteil ist „wie<strong>der</strong>holte Schlechtleistung“<br />

grundsätzlich ein Kündigungsgrund,<br />

wenn dem Arbeitnehmer vorher mit einer Abmahnung<br />

Gelegenheit gegeben wurde, seine<br />

Leistungen zu verbessern. Vor allem bei<br />

Kundenreklamationen müsse die Firma ein<br />

gesteigertes Interesse an <strong>der</strong> Vermeidung<br />

solcher Fälle haben. In dem konkreten Fall, <strong>der</strong><br />

zu <strong>der</strong> Entscheidung geführt hat, ging es um<br />

einen Schlosser, <strong>der</strong> innerhalb eines Jahres in<br />

vier Fällen Fehler beim Abmessen und Zuschneiden<br />

vorbestellter Rohre gemacht o<strong>der</strong><br />

übersehen hat, was jeweils zu Beschwerden<br />

<strong>der</strong> Kunden führte. Ansehen und Ruf <strong>der</strong> Firma<br />

seien dadurch beschädigt, so dass hinter dem<br />

Kündigungsgrund auch das Alter des Beschäftigten<br />

von 55 Jahren und seine 7-jährige<br />

Betriebszugehörigkeit zurückzustehen habe.<br />

Vertragsverhältnisse<br />

mit den Bewohner/innen in<br />

den Kolping-Wohnheimen<br />

Wer einen Menschen im Wohnheim aufnimmt,<br />

geht ein Vertragsverhältnis ein, das<br />

bestimmten gesetzlichen Regeln unterliegt.<br />

Um in diesem Bereich Hilfen für Einrichtungen<br />

anzubieten, hat <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

<strong>eV</strong> Musterverträge und einen juristischen<br />

Kurzkommentar ausarbeiten lassen. Diese<br />

Grundlagen sollen den Einrichtungen Sicherheit<br />

geben bei <strong>der</strong> vertraglichen Gestaltung<br />

und Hilfen bei konkreten Formulierungen.<br />

Darüber hinaus dient <strong>der</strong> Kurzkommentar zur<br />

Sensibilisierung und Überprüfung bisheriger<br />

Vertragstexte. Mitglie<strong>der</strong> haben die Möglichkeit,<br />

diese Unterlagen im Intranet downzuloaden<br />

o<strong>der</strong> per Post anzufor<strong>der</strong>n.<br />

Schadensersatz bei<br />

Überbuchung des Hotels<br />

Höchstrichterliche Entscheidung bewertet<br />

erstmalig „nutzlos aufgewendete<br />

Urlaubszeit“<br />

Für einen 14-tägigen Auslandsaufenthalt<br />

zahlte ein Urlauber rund 5000 Euro. Eine<br />

Woche vor dem vereinbarten Reisebeginn<br />

wurde ihm mitgeteilt, dass das Hotel über-<br />

bucht sei und es wurde ein Ausweichquartier<br />

angeboten. Nachdem <strong>der</strong> Urlauber kündigte,<br />

wurde ihm <strong>der</strong> Reisepreis erstattet. Nun verlangt<br />

<strong>der</strong> Urlauber darüber hinaus eine<br />

Entschädigung wegen nutzlos aufgewendeter<br />

Urlaubszeit in Höhe von 75 Euro pro Tag und<br />

Person, für 14 Urlaubstage insgesamt 2100<br />

Euro. Er war mit seiner Klage erfolgreich.<br />

Entschädigungsanspruch besteht auch<br />

für nicht o<strong>der</strong> nicht mehr berufstätige<br />

Personen<br />

Höchst richterlich wurde entschieden, dass,<br />

wenn ein Reiseveranstalter infolge einer<br />

Überbuchung den Urlauber nicht an dem<br />

gebuchten Urlaubsort unterbringen könne<br />

und <strong>der</strong> Kunde die Reise deshalb nicht antrete,<br />

dem Kunden wegen Vereitelung <strong>der</strong> Reise<br />

ein Entschädigungsanspruch zustehe. Der<br />

Reiseveranstalter sei nicht berechtigt, den<br />

Reisenden ohne seine Zustimmung an einem<br />

an<strong>der</strong>en Urlaubsort unterzubringen. Dem<br />

Urlauber könne auch nicht <strong>der</strong> Einwand <strong>der</strong><br />

unzulässigen Rechtsausübung mit <strong>der</strong><br />

Begründung entgegengehalten werden, man<br />

habe ein gleichwertiges Ersatzangebot zur<br />

Verfügung gestellt. Grundsätzlich obliege es<br />

nicht dem Reisenden, Rechtfertigungsgründe<br />

für seine Nichtannahme des Ersatzangebotes<br />

vorzutragen. Es sei Sache des Reiseveranstalters,<br />

beson<strong>der</strong>e Umstände darzutun und<br />

erfor<strong>der</strong>lichenfalls zu beweisen, <strong>der</strong>etwegen<br />

die Ablehnung des Reisenden ausnahmsweise<br />

gegen Treu und Glauben verstoße.<br />

Hoher Reisepreis als Indiz für immateriellen<br />

Gewinn des Kunden<br />

Der Schadensersatzanspruch umfasst auch<br />

„nutzlos aufgewendete Urlaubszeit“. Wenn<br />

ein berufstätiger Reisekunde den ihm vom<br />

Arbeitgeber bewilligten o<strong>der</strong> selbst organisierten<br />

Urlaub wi<strong>der</strong>ruft und weiter arbeitet<br />

und den Urlaub auf später verschiebt o<strong>der</strong><br />

wenn er in <strong>der</strong> geplanten Reisezeit eine an<strong>der</strong>e<br />

Reise durchführt (Ersatzurlaub), so beeinträchtigt<br />

dies den Entschädigungsanspruch<br />

nicht. Nicht nur im Erwerbsleben stehenden<br />

Reisenden, son<strong>der</strong>n auch nicht o<strong>der</strong> nicht<br />

mehr berufstätigen Personen, wie etwa<br />

Schülern o<strong>der</strong> Rentnern, sei eine Entschädigung<br />

wegen nutzlos aufgewendeter<br />

Urlaubszeit zuzubilligen. Richtig sei, bei <strong>der</strong><br />

Höhe <strong>der</strong> Entschädigung auf ein angemessenes<br />

Verhältnis zum Reisepreis abzustellen.<br />

Der Reisepreis zeige, wie viel Geld <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

geplanten Reise verbundene immaterielle<br />

Gewinn dem Kunden wert war. Dies gelte<br />

jedenfalls für Pauschalreisen. Die Entscheidung<br />

des Berufungsgerichtes, etwa die<br />

Hälfte des Reisepreises als Entschädigungssumme<br />

anzusetzen, lasse keinen Rechtsfehler<br />

erkennen. Der Rest des Erholungswertes<br />

eines zu Hause verbrachten Urlaubs<br />

sei kein Grund zur Schadensersatzmin<strong>der</strong>ung<br />

(vgl. BGH, Urt. V. 11.1.<strong>2005</strong> – X ZR 118/03),<br />

Quelle: AHGZ, Nr. 19.<br />

Umsatzsteuer<br />

auf Mitgliedsbeiträge<br />

Das Bundesfinanzministerium gibt Entwarnung<br />

Zur Diskussion über die Frage nach<br />

Umsatzsteuern kam es Anfang des Jahres im<br />

Zusammenhang mit einem Urteil des<br />

Europäischen Gerichtshofes, auf das das<br />

Bundesfinanzministerium in einer Pressemitteilung<br />

reagierte. Bei dem Verfahren vor<br />

dem EuGH ging es u.a. um die Frage, unter<br />

welchen Voraussetzungen die Leistungen<br />

eines Sportvereins an seine Mitglie<strong>der</strong><br />

umsatzsteuerpflichtig sind. Im Ergebnis hat<br />

<strong>der</strong> Gerichtshof die deutsche Position bestätigt,<br />

wonach die Jahresbeiträge <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

steuerfrei bleiben. Die EuGH-Rechtsprechung<br />

wird allenfalls Auswirkungen auf bestimmte<br />

Randbereiche haben, wie zum Beispiel<br />

Leistungen von Dachverbänden an selbständige<br />

Unterglie<strong>der</strong>ungen. Die Beratung gegebenenfalls<br />

notwendiger Än<strong>der</strong>ungen, die<br />

momentan von Bund und Län<strong>der</strong>n gemeinsam<br />

durchgeführt werden – so das BMF –,<br />

soll zeitnah abgeschlossen werden.<br />

Bisher gilt für die umsatzsteuerliche<br />

Behandlung, was das FG Hamburg im Tenor<br />

eines Urteils formulierte: „Echte Mitgliedsbeiträge,<br />

die nicht für eine konkrete Gegenleistung<br />

erbracht werden, sind nicht steuerbar.<br />

Soweit ein Verein tätig wird, um satzungsgemäß<br />

Gemeinschaftszwecke für sämtliche<br />

Mitglie<strong>der</strong> zu erfüllen, leistet er nicht an<br />

ein einzelnes Mitglied. Voraussetzung für die<br />

Annahme echter Mitgliedsbeiträge ist, dass<br />

die Beiträge gleich hoch sind o<strong>der</strong> nach einer<br />

für alle Mitglie<strong>der</strong> gleichen Staffel erhoben<br />

werden. Erbringt <strong>der</strong> Verein dagegen Leistungen<br />

im Interesse einzelner Mitglie<strong>der</strong> und<br />

erhebt dafür Gebühren entsprechend <strong>der</strong><br />

tatsächlichen o<strong>der</strong> vermuteten Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> Leistungen, so liegt ein<br />

Leistungsaustausch vor.“ (FG Hamburg<br />

16.4.2003, VII 335/98) Nach <strong>der</strong> Einschätzung<br />

des BMF wird sich hier keine wesentliche<br />

Än<strong>der</strong>ung ergeben.<br />

Mitgliedsbeiträge, die ein Leistungsentgelt<br />

beinhalten (sog. unechte Mitgliedsbeiträge),<br />

sind schon jetzt grundsätzlich – eventuell<br />

auch nur teilweise – umsatzsteuerpflichtig.<br />

Die ertragsteuerliche Behandlung (Körperschaft-<br />

und Gewerbesteuer) unechter<br />

Mitgliedsbeiträge hängt von <strong>der</strong> Zuordnung<br />

zum Zweckbetrieb o<strong>der</strong> dem steuerschädlichen<br />

wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ab.<br />

Wegen des Leistungsaustausches ist eine<br />

Zuordnung zum ideellen Bereich ausgeschlossen.<br />

Quelle: Nonprofit Management,<br />

Vereinsinfobrief. Volltext <strong>der</strong> Pressemitteilung: BMF<br />

– 15.04.<strong>2005</strong> – Pressemitteilung Nr. 48/<strong>2005</strong>.<br />

7


8<br />

Die neuen Strategien <strong>der</strong> Brauereien<br />

So finanziert man sich mit einer Brauerei<br />

Brauereien mit wirklich attraktiven Bieren<br />

hätten es nicht nötig, Darlehen zu vergeben,<br />

so Gerhard Schoolmann, Gastronom aus<br />

Bamberg. Etwa bei Andechser Klosterbiere<br />

o<strong>der</strong> Augustiner müsse man im Gegenteil betteln,<br />

überhaupt beliefert zu werden. Unternehmensberater<br />

Ingo Wessel pflichtet ihm<br />

bei: Die Bierhersteller sind wählerischer<br />

geworden. Längst gehen sie nicht mehr mit<br />

<strong>der</strong> breit streuenden Gießkanne durch die<br />

Gastronomie-Landschaft. Was gesucht wird,<br />

sind Lokale, von <strong>der</strong>en Image die Brauereien<br />

profitieren können. Was sie nicht mehr finanzieren<br />

möchten: Allerweltsgastronomie.<br />

Hotel und<br />

Gastronomie<br />

Denn die Gastronomie spielt bei Markenaufbau<br />

und Markenführung eine immer größere<br />

Rolle. Mit den inszenierten, dramatur-<br />

gisch faszinierenden, emotional wie sozial<br />

ansprechenden Räumen versuchen sich<br />

Marken ein Image zu geben, möchten von <strong>der</strong><br />

attraktiven Zielgruppe profitieren. Da wird die<br />

Frage nach <strong>der</strong> richtigen Location leicht zu<br />

einer strategischen Überlegung.<br />

Brauereien handeln selten uneigennützig<br />

„Marketing spüren“ heißt beispielsweise<br />

ein aktuelles Buch des Marketing-Experten<br />

Christian Mikunda, <strong>der</strong> für die „strategische<br />

Dramaturgie“ von Marken in erster Linie Kooperationen<br />

mit <strong>der</strong> Gastronomie empfiehlt.<br />

Der Autor beschreibt, dass die Bedeutung von<br />

Markenauftritten außerhalb <strong>der</strong> klassischen<br />

Marketing-Kampagnen wie Anzeigen o<strong>der</strong><br />

TV-Clips gar nicht überschätzt werden könne.<br />

Gute Nachrichten für alle Wirte – so scheint<br />

es. Und sie verfügen immer noch über genügend<br />

liquide Mittel o<strong>der</strong> können sich billiger<br />

refinanzieren als Existenzgrün<strong>der</strong>.<br />

„Das Brauereidarlehen wird in <strong>der</strong> Regel mit<br />

einer Bezugsverpflichtung vereinbart“, be-<br />

K OOPERATIONSPARTNER<br />

DES VERBANDES DER KOLPINGHÄUSER E.V.<br />

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Kooperationspartner des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> e.V.<br />

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richtet Schoolmann. Oft umfasst sie nicht nur<br />

Bier, son<strong>der</strong>n auch alkoholfreie Getränke,<br />

Wasser, Säfte, sogar Wein. Man muss auf <strong>der</strong><br />

Basis <strong>der</strong> vermuteten Umsätze dieser<br />

Produkte und des Mehrpreises, <strong>der</strong> verlangt<br />

wird, die Kosten des erhöhten Wareneinsatzes<br />

kalkulieren. Denn darüber finanzieren die<br />

Brauereien oft ihre attraktiven Gastronomie-<br />

Finanzierungen. Doch auch hier ist das Image<br />

entscheidend: Wenn die Produkte, die man<br />

beziehen muss, kein gutes Image haben,<br />

kann dies ein Objekt ruinieren o<strong>der</strong> zumindest<br />

viel Umsatz kosten, warnt Gerhard Schoolmann.<br />

Denn <strong>der</strong> Gast erwartet eine immer<br />

breitere Auswahl an Bierspezialitäten. Ist man<br />

an eine Brauerei gebunden, kann man diesen<br />

Trend nicht bedienen. Da wäre eine Bindung<br />

an einen Getränkefachgroßhändler mit seinem<br />

breiteren, Biere vieler Brauereien umfassenden<br />

Angebot vorzuziehen. „Wir haben beispielsweise<br />

in einem ehemals brauereigebundenen<br />

Objekt nach Aufhebung <strong>der</strong><br />

Lieferbedingung unseren Bierumsatz um 60<br />

Prozent steigern können”, berichtet <strong>der</strong><br />

Gastronom.<br />

Quelle: AHGZ, Nr. 16<br />

Fernsehen im Hotel<br />

erneut teurer<br />

DEHOGA und Hotelverband erzielen Nachlässe<br />

für Mitglie<strong>der</strong><br />

Seit April hat die VG Media ihre For<strong>der</strong>ungen<br />

gegenüber Hoteliers im Bereich <strong>der</strong> Fernsehgebühren<br />

erhöht. Der Anspruch beträgt demnach<br />

6,80 Euro pro Hotelzimmer und Jahr. Für<br />

die Mitglie<strong>der</strong> im DEHOGA Bundesverband und<br />

dem Hotelverband Deutschland (IHA) wurde<br />

allerdings ein Auslastungsabschlag und ein<br />

<strong>Verband</strong>snachlass in Höhe von 20% ausgehandelt.<br />

Daher werden in diesem Fall € 4,60<br />

pro Zimmer und Jahr berechnet. Rückwirkende<br />

For<strong>der</strong>ungen für die Jahre 2002 bis<br />

2004 konnten verhin<strong>der</strong>t werden. Diese jetzt<br />

geschlossene Vereinbarung gilt fünf Jahre<br />

lang bis zum 31.12.2009. Ab April <strong>2005</strong> werden<br />

diese Beträge eingefor<strong>der</strong>t. Der Hotelier ist<br />

gegenüber <strong>der</strong> VG Media gesetzlich dazu verpflichtet,<br />

Auskunft über die Anzahl <strong>der</strong> relevanten<br />

Zimmer zu geben. „Relevant“ sind die<br />

Zimmer, die über einen Fernseher verfügen<br />

und über eine Verteileranlage die Fernseh- und<br />

Hörfunkprogramme empfangen. Im Falle eines<br />

Empfangs über Zimmerantenne (Digitalfernsehen)<br />

entfallen alle urheberrechtlichen<br />

Vergütungen. Die VG Media vertritt die Rechte<br />

von <strong>der</strong>zeit 28 privaten Fernsehsen<strong>der</strong>n und<br />

fast 50 privaten Hörfunksendeunternehmen.<br />

Es deutet sich mit dieser und weiter zu erwartenden<br />

For<strong>der</strong>ungen in Verbindung mit den<br />

Urheberrechtsregelungen ein dringen<strong>der</strong> Reformbedarf<br />

des Urheberrechts an.<br />

Quelle: AHGZ, Nr. 15, S. 2

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