Tradition der Lehrlingsheime wiederentdecken - Kolpinghaus Bochum
Tradition der Lehrlingsheime wiederentdecken - Kolpinghaus Bochum
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<strong>Tradition</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrlingsheime</strong> wie<strong>der</strong>entdecken<br />
Ein Beitrag zum Jugendwohnen von Stefan Müller,<br />
MdB, Bildungspolitischer Sprecher <strong>der</strong> CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
In Lehrlingswohnheimen erfahren Jugendliche Geborgenheit und Orientierung. Das<br />
gemeinschaftliche Leben in diesen Einrichtungen unter sozialpädagogischer<br />
Begleitung trägt zur Überwindung von Benachteiligungen junger Menschen und zur<br />
Persönlichkeitsentwicklung bei und ist somit eine wichtige Voraussetzung für<br />
Ausbildungserfolg und Integration.<br />
Die Erfolgsgeschichte <strong>der</strong> großen sozialen Projekte <strong>der</strong> Lehrlings- und<br />
Ausbildungshilfe ist wesentlich geprägt vom fürsorgenden und seelsorgerischen<br />
Anspruch <strong>der</strong> frühen Gesellenheime, aber auch dem familienpädagogischen Ansatz<br />
<strong>der</strong> Nachkriegszeit. Die „Sozialen Fragen“ damals und heute weisen in mancherlei<br />
Hinsicht epochenübergreifende Parallelen auf und lassen <strong>Lehrlingsheime</strong> auch heute<br />
noch als Bestandteil einer sozialen Infrastruktur erscheinen, an <strong>der</strong>en Pflege und<br />
Ausbau dem Staat gelegen sein sollte.<br />
Die Häuser stehen in einer großen <strong>Tradition</strong>, in <strong>der</strong> seit Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Grün<strong>der</strong>väter wie Adolph Kolping (1813-1865) bemüht waren, wan<strong>der</strong>nden<br />
Handwerksburschen und Industriearbeitern nicht nur Unterkunft, son<strong>der</strong>n ein<br />
Zuhause zu geben.<br />
Kolping reagierte damals mit <strong>der</strong> Gründung von Gesellenvereinen auf die<br />
gesellschaftlichen Verwerfungen <strong>der</strong> Industrialisierung, in <strong>der</strong> Lehrlingen den Halt<br />
und die Unterstützung <strong>der</strong> tradierten Meisterfamilie verloren hatten. Als Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
lutherischen Gesellenvereine gilt Johann Heinrich Wichern, <strong>der</strong> ebenfalls um eine<br />
„geistige, charakterliche Bewältigung des Handwerkerschicksals“ bemüht war. Die<br />
aus dieser Bewegung dazu entstehenden Gesellenheime wurden zu Orten, die<br />
durch familienhafte Gemeinschaften den wan<strong>der</strong>nden Handwerksgesellen neben<br />
Unterkunft und Verpflegung auch seelische und geistige Betreuung boten.<br />
Auf ähnliche Weise widmete sich die 1859 gegründete katholische<br />
Ordensgemeinschaft <strong>der</strong> Salesianer in dieser Zeit des allgemeinen Umbruchs,<br />
wirtschaftlicher Not und großer Orientierungslosigkeit <strong>der</strong> Fürsorge und Erziehung<br />
armer und benachteiligter Lehrlinge: Bis zum Tod des Grün<strong>der</strong>s, des italienischen
Priesters Don Bosco, waren in ganz Europa und in Lateinamerika bereits mehr als<br />
250 Häuser entstanden, in denen rund 130.000 Jungen aufgenommen und rund<br />
18.000 Lehrlinge ausgebildet wurden.<br />
<strong>Lehrlingsheime</strong> blieben im Wandel <strong>der</strong> Zeiten stets Teil <strong>der</strong> Lösungsversuche bei<br />
neuen sozialen Herausfor<strong>der</strong>ungen: In <strong>der</strong> Weltwirtschaftskrise waren sie einerseits<br />
fester Bestandteil <strong>der</strong> Arbeiterfürsorge <strong>der</strong> Weimarer Republik, entwickelten sich<br />
jedoch zunehmend auch zu Stätten, in denen Jugendliche, die einem Lehr- o<strong>der</strong><br />
Arbeitsverhältnis noch nicht gewachsen schienen, in ihrer persönlichen Entwicklung<br />
geför<strong>der</strong>t werden konnten. In <strong>der</strong> Nachkriegszeit boten sie zunächst vielen Waisen<br />
und Vertriebenen, später auch jugendlichen Flüchtlingen, ausländischen<br />
Arbeitskräften und Zugewan<strong>der</strong>ten aus <strong>der</strong> DDR Unterkunft.<br />
Die im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs gestiegene mobilitätsbedingte<br />
Nachfrage nach Wohnheimplätzen spiegelt sich 1960 im hohen Bestand von über<br />
1200 Jugendwohnheimen allein in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n – die Zahl reduziert sich<br />
jedoch durch die Nachkriegsrezessionen <strong>der</strong> 70/80er Jahre deutlich auf etwa 480.<br />
In einer seit den 60er Jahren vorgenommenen qualitativen Neuausrichtung öffnen<br />
sich die <strong>Lehrlingsheime</strong> jungen Frauen und Mädchen; neue Wohnangebote werden<br />
auf die Phase schulischer und beruflicher Vorbereitung und Ausbildung junger<br />
Menschen abgestimmt und im Zuge des Paradigmenwechsels <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik<br />
im Hinblick auf die außerbetriebliche Ausbildung und die Benachteiligtenför<strong>der</strong>ung in<br />
<strong>der</strong> Berufsvorbereitung ergänzt.<br />
Angesichts <strong>der</strong> seit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung stark gestiegenen ausbildungsbedingten<br />
Mobilität junger Menschen – gerade auch in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n, dem Ausbau<br />
überbetrieblicher Ausbildungsstätten und <strong>der</strong> Blockbeschulung als Teil des<br />
Berufsschulunterrichts sowie einer von allen Untersuchungen prognostizierten<br />
zunehmenden Zentralisierung und Konzentration von Berufsschulen als Folge <strong>der</strong><br />
demographischen Entwicklung ist auf absehbare Zeit ein weiteres Anwachsen des<br />
Bedarfs zu vermuten.<br />
Zurzeit stehen 558 Einrichtungen mit knapp 60.000 Plätzen zur Verfügung, um<br />
jungen Menschen, die im Rahmen ihrer Ausbildung in einer entfernten Stadt leben<br />
Ein Beitrag zum Jugendwohnen von Stefan Müller, MdB, Bildungspolitischer Sprecher <strong>der</strong> CDU/CSU-Bundestagsfraktion.<br />
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o<strong>der</strong> in regelmäßigen Abständen an einer überbetrieblichen Unterweisung in<br />
Berufsbildungsstätten teilnehmen, angemessene Unterkunft, Betreuung und<br />
Versorgung zu bieten. Insgesamt 200.000 Blockschüler/innen und Auszubildende<br />
machten im Jahr 2007 von diesem Angebot phasenweise o<strong>der</strong> längerfristig<br />
Gebrauch.<br />
Die vorhandenen Einrichtungen sind – trotz <strong>der</strong> seit 1990 nahezu verdoppelten<br />
Anzahl von Lehrlingswohnheimen – weitgehend ausgelastet o<strong>der</strong> geraten<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den großen Städten bereits an die Grenzen ihrer Kapazität. Zudem<br />
gibt es nach wie vor Versorgungslücken, wie etwa in Hamburg, wo trotz einer<br />
Pendlerquote von 10.000 Auszubildenden keine Lehrlingswohnheime verfügbar sind.<br />
Die rechtliche Grundlage für <strong>Lehrlingsheime</strong> und Jugendwohnstätten bildet seit<br />
Inkrafttreten am 1. Januar 1991 <strong>der</strong> § 13, Abs. 3 des Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendhilfegesetztes (SGB VIII): „Jungen Menschen kann während <strong>der</strong> Teilnahme<br />
an schulischen o<strong>der</strong> beruflichen Bildungsmaßnahmen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> beruflichen<br />
Einglie<strong>der</strong>ung Unterkunft in sozialpädagogisch begleiteten Wohnformen angeboten<br />
werden.“ Die entsprechenden Einrichtungen agieren mithin im Rahmen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-<br />
und Jugendhilfe.<br />
Ein mit dem örtlichen Jugendamt vereinbartes Leistungsangebot und anerkanntes<br />
Leistungsentgelt sowie eine Qualitätsentwicklungsvereinbarung (§§ 78 a-g SGB VIII)<br />
ist Grundlage zur Finanzierung durch unterschiedliche Kostenträger. Einer<br />
Einrichtungsbefragung zufolge beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Wirtschaft dabei 14%, die<br />
Bundesagentur für Arbeit finanziert insbeson<strong>der</strong>e Plätze in Verbindung von Reha-<br />
Maßnahmen <strong>der</strong> Berufsvorbereitung und -ausbildung. Im Rahmen <strong>der</strong><br />
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist die Bundesagentur mit einem Anteil von 3,4%<br />
nur geringfügig an <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Wohnheimplätze beteiligt, ebenso macht die<br />
Blockschulför<strong>der</strong>ung durch die Kultusministerien und/o<strong>der</strong> Schulämter nur einen<br />
kleinen Teil <strong>der</strong> Finanzierung aus. Eine Eigenfinanzierung durch die Bewohner findet<br />
in 20% <strong>der</strong> Fälle statt. Obwohl das Jugendwohnen als Leistung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendhilfe definiert ist, bildet die finanzielle För<strong>der</strong>ung im Rahmen <strong>der</strong><br />
Jugendsozialarbeit mit einem Anteil von 6% gemäß § 13 SGB VIII nur einen<br />
Ein Beitrag zum Jugendwohnen von Stefan Müller, MdB, Bildungspolitischer Sprecher <strong>der</strong> CDU/CSU-Bundestagsfraktion.<br />
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geringfügigen Anteil – die rechtliche Verankerung des Jugendwohnens in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-<br />
und Jugendhilfe und die tatsächlichen Formen <strong>der</strong> Finanzierung in diesem Bereich<br />
stehen somit in keinem ausgewogenen Verhältnis.<br />
Während überbetriebliche Ausbildungsstätten mit ihren Internaten durch<br />
Investitionskostenzuschüsse aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie geför<strong>der</strong>t<br />
werden, fehlen entsprechende Unterstützungen für die übrigen <strong>Lehrlingsheime</strong>.<br />
Schon <strong>der</strong> im Jahr 2003 vollzogene Rückzug <strong>der</strong> meisten Bundeslän<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />
institutionellen För<strong>der</strong>ung von Jugendwohnheimen hat eine För<strong>der</strong>lücke im Bereich<br />
von Personalkosten- und Investitionskostenzuschüssen hinterlassen. Zuletzt wurde<br />
2008 dann auch die rechtliche Grundlage für Investitionskostenzuschüsse durch die<br />
Bundesagentur aufgehoben (§ 252 SGB II), für die aber bereits seit 2004 keine<br />
Mittel mehr bereitgestellt worden waren.<br />
Die finanzielle Ausstattung <strong>der</strong> meisten Heime ist deswegen unzureichend.<br />
Bestandserhaltende Investitionen können daher nicht im nötigen Umfang getätigt<br />
werden. Eine Studie errechnete 2008 einen Investitionsbedarf für notwendige<br />
bauinvestive Maßnahmen <strong>der</strong> bestehenden Einrichtungen von durchschnittlich ca.<br />
750.000 Euro pro Einrichtung (vgl. Projekt Jugendwohnen). Bundesweit muss daher<br />
von einem Gesamtinvestitionsbedarf von über 270 Millionen Euro ausgegangen<br />
werden.<br />
Die <strong>Lehrlingsheime</strong> nehmen gemäß ihrer tradierten Funktion eine wichtige Position in<br />
<strong>der</strong> Unterstützung junger Menschen beim Übergang von <strong>der</strong> Schule in den Beruf<br />
wahr. Gemäß dem Motto "Keiner darf verloren gehen!" des evangelischen Pfarrer<br />
Arnold Dannenmann, Grün<strong>der</strong> von Ausbildungsjugenddörfern und einem<br />
Berufsvorbereitungsjahr für noch nicht berufsreife Jugendliche, sind sie nach wie vor<br />
Orte <strong>der</strong> Persönlichkeitsbildung und –för<strong>der</strong>ung. Dieser Aufgabe kommen sie durch<br />
vielfältige Kooperationen mit <strong>der</strong> öffentlichen Erziehungshilfe und<br />
sozialpädagogischen Betreuungsangeboten nach, wobei die spezifischen<br />
Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen – wie etwa jugendliche<br />
Spätaussiedler/innen und Migrant/innen berücksichtigt werden können.<br />
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Wie wichtig <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Reifeför<strong>der</strong>ung ist, zeigen die Ergebnisse von<br />
Befragungen, nach denen bei jedem dritten jungen Menschen das sozialpädagogisch<br />
begleitete Wohnangebot maßgeblich zum Ausbildungserfolg bzw. zur Verhin<strong>der</strong>ung<br />
eines Ausbildungsabbruchs beigetragen hat; außerdem ist eine präventive Wirkung<br />
im Hinblick auf „Maßnahmenkarrieren“ belegt. Die gesetzlich festgeschriebenen<br />
Betreuungsangebote ermöglichen jedoch auch die Unterstützung und För<strong>der</strong>ung von<br />
jungen Menschen mit sozialer Benachteiligung und/o<strong>der</strong> individueller<br />
Beeinträchtigung; Lehrlingswohnheime können die erste Schritte aus einem<br />
problematischen Umfeld heraus erleichtern, jungen Menschen den Weg in eine<br />
Ausbildung, Umschulung o<strong>der</strong> berufsvorbereitende Maßnahme ebnen und ihnen so<br />
zu größerer Unabhängigkeit und Selbständigkeit verhelfen.<br />
Durch die Situation auf dem Lehrstellenmarkt haben die Mobilitätsanfor<strong>der</strong>ungen an<br />
Jugendliche stark zugenommen. <strong>Lehrlingsheime</strong> bieten als behütetes Umfeld gerade<br />
jungen Menschen mit unteren o<strong>der</strong> mittleren Bildungsabschlüssen eine wichtige<br />
Voraussetzung, diesen Erwartungen auch gerecht werden zu können. Eine<br />
Befragung <strong>der</strong> pädagogischen Fachkräfte und Bewohner/innen ergab, dass bei mehr<br />
als <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> jungen Menschen <strong>der</strong> Schul- bzw. Ausbildungsort über 100 km<br />
vom Herkunftswohnort entfernt liegt. Zudem gab knapp die Hälfte <strong>der</strong><br />
Auszubildenden in den Jugendwohnheimen an, dass sie ohne einen<br />
Jugendwohnheimplatz, den Platz <strong>der</strong> schulischen o<strong>der</strong> beruflichen Ausbildung nicht<br />
hätten annehmen können. Zudem ist die Hälfte <strong>der</strong> Auszubildenden bei Einzug in<br />
das Jugendwohnheim min<strong>der</strong>jährig und bei jeden vierten Jugendlichen besteht ein<br />
För<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Unterstützungsbedarf bei <strong>der</strong> Ausbildungsreife.<br />
Das Bereitstellen entsprechen<strong>der</strong> Angebote ist nicht nur im Interesse <strong>der</strong><br />
Auszubildenden, son<strong>der</strong>n stellt vor dem Hintergrund des durch die demographische<br />
Entwicklung zu erwartenden Fachkräftemangels auch ein Gebot wirtschaftlicher<br />
Vernunft dar: Die demographischen Prognosen lassen weiterhin sinkende<br />
Geburtenraten, eine Verschiebung <strong>der</strong> Altersstruktur und eine zahlenmäßig kleiner<br />
werdende Bevölkerung erwarten. Der damit einhergehende Fachkräftemangel wird<br />
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selbst durch die Zuwan<strong>der</strong>ung junger Menschen aus dem Ausland nicht<br />
auszugleichen sein.<br />
Umso mehr wird es auf Angebote ankommen, die jungen Migranten, die ihre<br />
Ausbildung in Deutschland absolvieren und ihre Potenziale auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt einsetzen möchten, eine Anlaufstelle, Unterkunft und Integrationshilfen<br />
zur Verfügung stellen. Die Erfahrungen nach <strong>der</strong> Anwerbung ausländischer<br />
Arbeitskräfte in den 60er Jahren haben gezeigt, dass eine nicht-separierende<br />
Unterkunftssituation sowie die Möglichkeiten <strong>der</strong> Sprach- und Ausbildungsför<strong>der</strong>ung<br />
frühe Voraussetzung für das Gelingen einer allmählichen Integration sind.<br />
Es besteht Handlungsbedarf. Eine Neuordnung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>strukturen ist geboten. Um<br />
die Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> Infrastruktur von <strong>Lehrlingsheime</strong>n zu gewährleisten,<br />
müssen insbeson<strong>der</strong>e die Investitionskostenför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Internate überbetrieblicher<br />
Berufsbildungsstätten auf alle Wohnheime ausgedehnt werden, die junge Menschen<br />
zum Zwecke ihrer Berufsausbildung bzw. zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung<br />
beherbergen. Mittelfristig sind angesichts <strong>der</strong> zu erwartenden steigenden Auslastung<br />
<strong>der</strong> Einrichtungen Strategien zur Erweiterung von Kapazitäten und <strong>der</strong> Neuerrichtung<br />
im Bedarfsfall zu entwerfen, – wobei die prognostizierten, <strong>der</strong> demographischen<br />
Entwicklung geschuldeten Konzentrationsprozesse ebenso zu berücksichtigen wären<br />
wie Projekte zur Integration zukünftiger Auszubilden<strong>der</strong> ausländischer Herkunft.<br />
Ein Beitrag zum Jugendwohnen von Stefan Müller, MdB, Bildungspolitischer Sprecher <strong>der</strong> CDU/CSU-Bundestagsfraktion.<br />
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