17.02.2013 Aufrufe

Augenblick 6/05 - Verband der Kolpinghäuser eV

Augenblick 6/05 - Verband der Kolpinghäuser eV

Augenblick 6/05 - Verband der Kolpinghäuser eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einstimmig beschlossen:<br />

Leitlinien im VKH<br />

Rund siebzig Vertreter <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

sind am 9. November 2007 zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

<strong>eV</strong> (VKH) nach Köln gekommen, um<br />

die Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong> im<br />

<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> zu verabschieden.<br />

Die VKH-Leitlinien sind das Ergebnis<br />

eines über ein Jahr angelegten Konsultations-<br />

und Dialogprozesses.<br />

Alle Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Verband</strong>es wurden nach<br />

ihrer Einschätzung zu den Inhalten <strong>der</strong><br />

Leitlinien und zu <strong>der</strong>en Stellenwert befragt.<br />

Da die Leitlinien alle Mitglie<strong>der</strong> betreffen,<br />

sollten auch alle Mitglie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong>en<br />

Entwicklung mitwirken können. Darüber hinaus<br />

wurden Prominente aus Wirtschaft,<br />

Politik, Kirche und Gesellschaft um ihre<br />

Einschätzungen zu den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />

gebeten. Ziel dabei war es, einen Eindruck<br />

davon zu erhalten, wie die <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

und ihre Angebote von außen wahrgenommen<br />

werden. Unter den zahlreichen Rückmeldungen,<br />

die wir zum Teil in den letzen<br />

Ausgaben <strong>der</strong> AUGENBLICKMAL präsentiert<br />

haben, sind <strong>der</strong> Heilige Vater, Papst Benedikt<br />

XVI., <strong>der</strong> Präsident des Europäischen Parlamentes,<br />

Hans-Gerd Pöttering, <strong>der</strong> ehemalige<br />

Bundesarbeitsminister Franz Müntefering,<br />

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, <strong>der</strong> Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz<br />

Kardinal Karl Lehmann sowie <strong>der</strong> Jugendbischof<br />

Franz-Josef Bode.<br />

Aus den Reihen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> gingen<br />

überraschend viele Rückmeldungen und<br />

Einschätzungen bei <strong>der</strong> VKH-Geschäftsstelle<br />

ein, wo sie zusammen mit Vorstand und<br />

Verwaltungsrat des VKH ausgewertet und zu<br />

einem Textentwurf ausgearbeitet wurden.<br />

Dieser wurde wie<strong>der</strong>um allen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

zur Kommentierung und zur Vorbereitung auf<br />

die Abstimmung zur Verfügung gestellt.<br />

Zuletzt wurde <strong>der</strong> Textentwurf im Plenum <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung diskutiert, bevor die<br />

Leitlinien einstimmig beschlossen wurden.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Bedeutung des Ereignisses<br />

wurde dieses Ergebnis mit großem Applaus<br />

gefeiert. „Wir freuen uns, dass wir mit diesen<br />

Leitlinien nun klare Hinweise nach innen<br />

und außen haben, die uns sagen, was<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> nicht sind, aber eben auch,<br />

welche Ziele <strong>Kolpinghäuser</strong> immer wie<strong>der</strong><br />

anstreben", so <strong>der</strong> Vorsitzende Bundespräses<br />

Msgr. Alois Schrö<strong>der</strong> in seiner<br />

Einschätzung. Und weiter: „Dadurch, dass<br />

alle Mitglie<strong>der</strong> daran beteiligt waren, haben<br />

diese Leitlinien ein hohes Maß an Verpflichtung<br />

für alle, die sich <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

nennen.“<br />

Mit <strong>der</strong> Zusage, diese Leitlinien mit einer<br />

Arbeits- und Umsetzungshilfe breit unter den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n zu streuen, endete die außerordentliche<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung, die im<br />

Vorfeld des Engagiertentreffens des Kolpingwerkes<br />

Deutschland stattfand.<br />

Lesen Sie auf Seite 3 bis 5 mehr über die<br />

Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />

Liebe Vorstandsmitglie<strong>der</strong>,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n!<br />

schneller als man glaubt, ist schon wie<strong>der</strong><br />

ein Jahr vorüber. Für uns im VKH ist es tatsächlich<br />

wie im Flug vergangen. Ein Rückblick<br />

wird für uns in einer stillen Stunde vonnöten<br />

sein, um Erreichtes angemessen zu bewerten<br />

aber auch verarbeiten zu können.<br />

Zum einen denken wir an die Leitlinien für<br />

die <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />

Zum ersten Mal haben wir als<br />

Dachverband zusammen mit allen <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />

nach innen einen Kompass, <strong>der</strong> uns<br />

die Richtung in die Zukunft weist. Gleichzeitig<br />

haben wir auch nach außen ein Profil, das uns<br />

erkennbar und unverwechselbar macht. Darauf<br />

wollen wir aufbauen und die Marke<br />

„Kolpinghaus“ weiter entwickeln. Wir denken<br />

auch an den Moment <strong>der</strong> Zusage aus dem<br />

Bundesjugendministerium für das Forschungsund<br />

Praxisentwicklungsprojekt für die Jugendwohnheime.<br />

Dieses Projekt ist eine wertvolle<br />

Weichenstellung für die Zukunft des Jugendwohnens<br />

und damit auch für die Zukunft <strong>der</strong><br />

Kolping-Jugendwohnheime. Mit unserer weltweiten<br />

Hotelplattform sind wir ebenfalls wichtige<br />

Schritte in <strong>der</strong> Erweiterung unserer<br />

Dienstleistungen für unsere Mitglie<strong>der</strong> und für<br />

die Kolping-Hotels allgemein gegangen.<br />

Alles in allem und für alle ein gutes Jahr, wie<br />

wir meinen. Bleibt uns, Ihnen an dieser Stelle<br />

Danke zu sagen für das Mittun und für die Zusammenarbeit<br />

an <strong>der</strong> gemeinsamen Sache.<br />

Wir danken für die freundliche Aufnahme, für<br />

die guten Begegnungen und für das Vertrauen,<br />

das Sie uns stets entgegenbringen.<br />

Haben Sie eine besinnliche Advents- und<br />

Weihnachtszeit und kommen Sie gut ins Neue<br />

Jahr!<br />

Guido Gröning<br />

Geschäftsführer<br />

Andreas Finke<br />

Referent<br />

4/2007


2<br />

Hintergedanken<br />

Sternstunden<br />

Das Erleben von Sternstunden ist <strong>der</strong><br />

Traum, ist die Sehnsucht eines jeden<br />

Menschen. Und es gibt sie, die Sternstunden<br />

<strong>der</strong> Menschheit, in <strong>der</strong> Geschichte unseres<br />

Volkes, in <strong>der</strong> Geschichte unserer Kirche,<br />

auch in <strong>der</strong> Geschichte des Kolpingwerkes<br />

und des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />

Eine solche Sternstunde durfte ich am<br />

9.11.2007 dieses Jahres erleben, und mit mir<br />

über 60 weitere Personen. Sie waren <strong>der</strong><br />

Einladung zur außerordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

im Kolpinghaus International in<br />

Köln gefolgt. Es ging um die Beratung und<br />

Verabschiedung <strong>der</strong> Leitlinien. Einstimmig fiel<br />

die Entscheidung aus. Darüber habe ich mich<br />

mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> Geschäftsstelle, vor allem mit Herrn<br />

Gröning und Herrn Finke gefreut. Eine<br />

Sternstunde im Leben und in <strong>der</strong> Geschichte<br />

des VKH! Eine gemeinsame und einhellige<br />

Weichenstellung für unsere weitere Arbeit<br />

und Zusammenarbeit. Das lässt für die<br />

Zukunft darauf hoffen, dass für uns gilt: „Wo<br />

KOLPING drauf steht, ist auch KOLPING drin!“<br />

Wir dürfen die Freude über diese<br />

„Sternstunde“ hineinnehmen in die frohe<br />

Erwartung, die wir mit <strong>der</strong> Zeit des Advent<br />

und <strong>der</strong> Feier des Weihnachtsfestes verbinden.<br />

Da kommen wie<strong>der</strong> jene 3 Männer in<br />

unseren Blick, die uns als die 3 Weisen o<strong>der</strong><br />

3 Könige vertraut sind. Ihnen war ein Stern<br />

aufgegangen. Diesem sind sie gefolgt. Und so<br />

erlebten sie die große „Überraschung“ ihres<br />

Lebens: Im Kind in <strong>der</strong> Krippe fanden sie den<br />

verheißenen Messias (vgl. Mt 2, 1-12). Sie<br />

waren am Ziel ihres Suchens und Fragens<br />

angekommen.<br />

Ich hoffe, dass auch Sie im Laufe dieses nun<br />

zu Ende gehenden Jahres die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Sternstunde erlebt haben! Und ich wünsche<br />

Ihnen, dass die Feier des Weihnachtsfestes<br />

Ihr Leben mit Licht erfüllt und Ihr Herz<br />

froh werden lässt. Das wird ganz gewiss so<br />

sein, wenn wir Weihnachten als ein religiöses<br />

und christliches Fest feiern und gestalten.<br />

Dann wird <strong>der</strong> „Stern über Betlehem“ unser<br />

Leben mit all seinen Ängsten und Einsamkeiten,<br />

mit seinen Tiefen und Schattenseiten<br />

durchstrahlen. Denn Jesus Christus ist<br />

als Licht zu uns gekommen! So mögen uns<br />

folgende Worte begleiten:<br />

„Stern über Betlehem, zeig’ uns den Weg!<br />

Führ uns zur Krippe hin, zeig’, wo sie steht!<br />

Leuchte du uns voran, bis wir dort sind!<br />

Stern über Betlehem, führ uns zum Kind!“<br />

Ich danke Ihnen für jegliches Engagement<br />

im Geiste Adolph Kolpings, für jeden persönlichen<br />

Beitrag zum Gelingen unserer Arbeit im<br />

VKH!<br />

Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und<br />

Freunden ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest,<br />

für das neue Jahr 2008 Gottes<br />

gütiges Geleit!<br />

Mit herzlichem Gruß und TREU KOLPING<br />

Alois Schrö<strong>der</strong><br />

Bundespräses/1. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

S. 3-9: <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

„Wo Kolping draufsteht, ist auch<br />

Kolping drin!“ Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

im VKH<br />

Jubiläum in Pforzheim<br />

Kolpinghausleiter erhält Ehrenzeichen<br />

des Kolpingwerkes Deutschland<br />

Kolpinghaus Wattenscheid-Höntrop<br />

feiert Wie<strong>der</strong>eröffnung<br />

Jugend- und Studentenwohnheime<br />

Augsburg mit neuem Internetauftritt<br />

Familienferienstätte Vogelsbergdorf<br />

jetzt mit Arche Noah für Feriengäste<br />

Kurzinfos aus den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />

S. 10-12: Jugendwohnen/<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Start-up Tagung<br />

„leben.lernen.chancen nutzen“<br />

Expertenrunde zum Jugendwohnen in<br />

Berlin<br />

AUSWÄRTS ZUHAUSE erneut auf<br />

Fachmessen präsentiert<br />

S. 13: Wir über uns<br />

VKH begrüßt bei egat 07 zahlreiche<br />

prominente Gäste<br />

S. 14-15: Hotel und<br />

Gastronomie<br />

Wie Bio eine runde Sache wird<br />

S. 16: Steuern und Recht<br />

Jahresabschlüsse unbedingt<br />

offenlegen<br />

Mehr Steuervorteile und Vergünstigungen<br />

für Vereine und Ehrenamt<br />

Impressum 4/2007<br />

Herausgeber: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong>,<br />

Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln<br />

Guido Gröning: Tel.:0221/20701-162<br />

Andreas Finke: Tel.:0221/20701-160<br />

Anne Bergmann: Tel.:0221/20701-122<br />

Fax: 0221/20701-270 // info@kolpinghaeuser.de<br />

Internet: www.kolpinghaeuser.de<br />

Gestaltung: Plett, Schulte & Partner, München


„Wo Kolping draufsteht, ist auch Kolping drin!“<br />

Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

In den letzten Ausgaben <strong>der</strong> AUGEN-<br />

BLICKMAL! haben wir Ihnen an dieser<br />

Stelle Statements von prominenten<br />

Persönlichkeiten aus Kirche, Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft vorgestellt.<br />

All diese Eindrücke und Einschätzungen<br />

haben uns auf dem Weg <strong>der</strong> Entwicklung<br />

unserer Leitlinien begleitet. Auch aus<br />

dem <strong>Verband</strong> gab es eine ganze Menge<br />

Anregungen, Ideen und Vorschläge. Alle<br />

wurden gewissenhaft diskutiert, die<br />

jeweiligen Bedeutungen abgewogen und<br />

intensiv an den Formulierungen gefeilt.<br />

Die vielen Rückmeldungen, nicht zuletzt<br />

die große Teilnehmerzahl bei <strong>der</strong> außerordentlichen<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

und vor allem <strong>der</strong> einstimmig gefasste<br />

Beschluss zeigen, dass dieses Projekt<br />

alle <strong>Kolpinghäuser</strong> betrifft und von allen<br />

mitgetragen wird.<br />

Der Prozess <strong>der</strong> Leitlinienentwicklung ist<br />

erfolgreich abgeschlossen und wir freuen<br />

uns, Ihnen die Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong><br />

präsentieren zu können.<br />

Adolph Kolping – Ursprung und Auftrag<br />

Unsere Leitlinien:<br />

Grundlage unserer Leitlinien ist das Leitbild<br />

des Kolpingwerkes Deutschland. Sie bauen<br />

darauf auf und konkretisieren dieses für den<br />

Bereich <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>. Unsere Leitlinien<br />

sind das Ergebnis einer Befragung <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> und<br />

haben daher einen hohen Grad an Verbindlichkeit<br />

für unsere gemeinsame Arbeit.<br />

Alle Verantwortlichen in den Rechtsträgern<br />

<strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>, die sich im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> zusammenschließen, bekennen<br />

sich zu dem in diesen Leitlinien formulierten<br />

Verständnis und Auftrag. Diese Leitlinien<br />

sind für uns alle die Grundlage, an <strong>der</strong><br />

Wir bekennen uns zu Adolph Kolping. Er ist die Leitfigur für jedes Kolpinghaus. Sichtbar<br />

machen wir dieses durch optische Bezüge, durch die Bezeichnung des Hauses als<br />

Kolpinghaus sowie durch die Ableitung <strong>der</strong> Aufgaben des Hauses von Adolph Kolping her und<br />

auf die verbandlichen Ziele des Kolpingwerkes hin.<br />

Die grundsätzliche Zielsetzung, die Adolph Kolping mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> katholischen<br />

Gesellenhäuser verband, bleibt auch für uns maßgebend und richtungweisend. Seine Überzeugung<br />

ist für uns Ermutigung und Herausfor<strong>der</strong>ung zugleich.<br />

Werte, die uns verbinden<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong><br />

wir die Arbeit in und mit den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />

ausrichten.<br />

Diese Leitlinien wurden im Rahmen <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> am 9. November 2007 in Köln<br />

beschlossen. Sie beschreiben die <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> als<br />

Solidaritäts- und Qualitätsgemeinschaft.<br />

Diese Leitlinien sind für uns Grundlage und<br />

Orientierung unserer Arbeit. Sie stehen auf<br />

dem Fundament einer reichen Tradition und<br />

Erfahrung.<br />

Bei unserer Arbeit lassen wir uns leiten von dem Glauben an Jesus Christus und seiner<br />

Frohen Botschaft, von dem Beispiel Adolph Kolpings sowie von den Prinzipien <strong>der</strong> katholischen<br />

Soziallehre/ christlichen Gesellschaftslehre.<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Seine Bedürfnisse und Erwartungen<br />

nehmen wir ernst. Menschen spüren in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n eine wertschätzende<br />

Atmosphäre.<br />

Unser Ziel ist, unseren Beitrag zu einer menschenwürdigen Gestaltung <strong>der</strong> Gesellschaft zu<br />

leisten.<br />

3


4<br />

„Wo Kolping draufsteht, ist auch Kolping drin!“<br />

Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

Kolpinghaus – ein Name, <strong>der</strong> verpflichtet<br />

Wir richten das Kolpinghaus an den Zielen und <strong>der</strong> Programmatik des Kolpingwerkes aus<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> stehen heute als Jugendwohnheime, Hotels, Gästehäuser, Vereins- und<br />

Tagungshäuser, als Bildungs- und Begegnungszentren, als Wohnheime, Gaststätten und<br />

Restaurants, als Familienferienstätten sowie als Veranstaltungszentren im Dienst an den<br />

Menschen.<br />

In ihrer Vielfalt und Verschiedenartigkeit dienen die <strong>Kolpinghäuser</strong> dem gleichen und<br />

gemeinsamen Auftrag und Ziel:<br />

- Orte <strong>der</strong> Begegnung und <strong>der</strong> Bildung zu sein,<br />

- den Menschen Orientierung und Lebenshilfe anzubieten,<br />

- Bewusstsein für ein verantwortliches Leben und solidarisches Handeln zu för<strong>der</strong>n,<br />

- einen Beitrag in <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit, in <strong>der</strong> Familienför<strong>der</strong>ung, im Zusammenwachsen<br />

in <strong>der</strong> Einen Welt und in <strong>der</strong> Bewahrung <strong>der</strong> Schöpfung sowie in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu leisten,<br />

- Glaube und Religion in unseren Häusern erfahrbar zu machen.<br />

Kolpinghaus – ein Haus mit Herz und Sinn<br />

Kolpinghaus – ein Ort, an dem Kolpingsfamilien zu Hause sind<br />

Wir stellen das Kolpinghaus in den Dienst <strong>der</strong> Kolpingsfamilie<br />

Wir orientieren uns bei unseren Entscheidungen an betriebswirtschaftlichen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

Wir verbinden unseren ideellen Auftrag mit dem Ziel des wirtschaftlichen Erfolges. Wirtschaftlicher<br />

Erfolg ist allerdings kein Selbstzweck. Er steht für uns im Dienst <strong>der</strong> inhaltlichen<br />

Ausrichtung.<br />

Wirtschaftliches Denken und Handeln muss unseren ethischen Grundsätzen entsprechen.<br />

Es muss die programmatischen Ziele des Kolpingwerkes för<strong>der</strong>n.<br />

Im Umgang mit Kunden, Dienstleistern, Gästen und Pächtern sowie dem hauptberuflichen<br />

Personal beachten wir die Grundsätze <strong>der</strong> Fairness, Transparenz und Ehrlichkeit.<br />

Wir setzen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kolpingsfamilien. Eine personelle Verknüpfung<br />

zwischen <strong>der</strong> Kolpingsfamilie und dem Trägerverein des Kolpinghauses ist uns wichtig.<br />

Wir unterstützen die Arbeit <strong>der</strong> Kolpingsfamilien und schaffen Möglichkeiten, dass sie für ihre<br />

Aktivitäten und die Angebote des Kolpingwerkes werben können.<br />

Im Kolpinghaus haben Kolpingsfamilien im Rahmen <strong>der</strong> jeweiligen Möglichkeiten des Kolpinghauses<br />

ihre feste Bleibe und Anlaufstelle für ihre Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Unsere <strong>Kolpinghäuser</strong> sind auch für an<strong>der</strong>e Vereine und Organisationen offen, soweit sie mit<br />

rechtsstaatlichen Prinzipien übereinstimmen und christlichen Wertmaßstäben nicht wi<strong>der</strong>sprechen.


Kolpinghaus – in kompetenten Händen<br />

Wir geben das Kolpinghaus in die Hände von Menschen, die es mit Kompetenz und Herz<br />

begleiten<br />

Die <strong>Kolpinghäuser</strong> beziehen und leben ihre Stärke beson<strong>der</strong>s aus dem kompetenten und auch<br />

ehrenamtlichen Engagement <strong>der</strong> Verantwortlichen. Ein wichtiger Beitrag zum Erfolg <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> ist für uns ein gutes Zusammenwirken von ehrenamtlichen und hauptberuflichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Mit <strong>der</strong> Leitung eines Kolpinghauses verbinden wir eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung für den<br />

Schutz und die För<strong>der</strong>ung des Namens „Kolpinghaus“.<br />

Die Identifikation <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n mit dem christlichen<br />

Menschenbild und eine positive Einstellung zu Adolph Kolping und zum Kolpingwerk sind<br />

wichtige Voraussetzungen ihres Dienstes.<br />

Die Aufgabe zum Austausch mit an<strong>der</strong>en <strong>Kolpinghäuser</strong>n sowie zur Fortbildung in wichtigen,<br />

mit <strong>der</strong> Führung eines Kolpinghauses verbundenen Fragen, nehmen wir wahr.<br />

Unsere Geschichte<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung von Gesellenvereinen<br />

(heute Kolpingsfamilien) verband Adolph<br />

Kolping (1813-1865) auch den Auftrag zur<br />

Errichtung von Gesellenhäusern als Treffpunkte<br />

des Vereins und als Unterkunftsmöglichkeiten<br />

für wan<strong>der</strong>nde Handwerksgesellen.<br />

Viele <strong>Kolpinghäuser</strong> wurden von<br />

Adolph Kolping selbst gegründet. Das erste<br />

„Gesellenhospitium“ eröffnete er im Mai<br />

1853 in Köln. Weitere Häuser folgten. Mittlerweile<br />

gibt es analog zur Entwicklung des<br />

<strong>Verband</strong>es in mehr als 50 Län<strong>der</strong>n dieser Welt<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong><br />

<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> – das Band, das uns verbindet<br />

Vorstand, Verwaltungsrat und Mitglie<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> verstehen sich als Teil<br />

einer Solidaritäts- und Qualitätsgemeinschaft. Mit seiner Geschäftsstelle ist <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> Dienstleister in diesem Sinne. Deshalb wollen wir im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>:<br />

- Fortbildungsbedarf feststellen und an Schulungen teilnehmen,<br />

- bei rechtlichen, betriebswirtschaftlichen, baulichen, konzeptionellen und strategischen Fragen<br />

Rat einholen,<br />

- an Austausch- und Informationsforen mit den Leitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

an<strong>der</strong>er <strong>Kolpinghäuser</strong> teilnehmen,<br />

- Informationen aus den <strong>Kolpinghäuser</strong>n veröffentlichen,<br />

- die Marke „Kolpinghaus“ schützen und dafür positiv werben,<br />

- unsere Anliegen und Interessen zusammen mit dem <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> nach innen<br />

und außen vertreten.<br />

Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> ist für uns das Band, das uns verbindet und zusammenhält.<br />

Wir stellen uns gemeinsam dem Anspruch: „Wo KOLPING draufsteht, ist auch KOLPING drin!“<br />

Ab 1910 setzte sich für die Gesellenhospitien<br />

die Bezeichnung <strong>Kolpinghäuser</strong> durch. 1936<br />

wird diese Bezeichnung zur Pflicht. Der Name<br />

steht für eine lange Geschichte und Tradition,<br />

er steht für Kontinuität, Zuverlässigkeit, und<br />

die Fähigkeit, die „Nöte <strong>der</strong> Zeit“ zu erkennen<br />

und darauf im Sinne <strong>der</strong> Menschen zu antworten.<br />

Am 4. August 1909 beschloss <strong>der</strong> Generalrat<br />

des Internationalen Kolpingwerkes die Gründung<br />

eines „Revisionsverbandes zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Verwaltungen <strong>der</strong> Gesellenhäuser“.<br />

Erst unter dem Druck <strong>der</strong> ersten<br />

Krisenjahre <strong>der</strong> Weimarer Republik kam es<br />

allerdings zur Gründung eines <strong>Verband</strong>es, <strong>der</strong><br />

eigens für die Belange <strong>der</strong> sich rasch entwik-<br />

kelnden Gesellenhäuser zuständig sein sollte.<br />

Diese am 3. Januar 1923 vom Generalrat getroffene<br />

Entscheidung wurde mit Wirkung<br />

vom 5. Mai 1925 und mit Eintragung ins<br />

Vereinsregister beim Amtsgericht Köln vollzogen.<br />

Der „<strong>Verband</strong> Katholischer Gesellenhäuser,<br />

Lehrlings- und Ledigenheime“ war<br />

gegründet. Seit dem 3. März 1953 heißt er<br />

„<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>“.<br />

Die Quartalszeitschrift des <strong>Verband</strong>es heißt<br />

AUGENBLICKMAL! und geht zurück auf die<br />

Schrift „Das Gesellenheim“, die erstmals im<br />

Februar 1927 erschien. Sie informiert aus<br />

dem Leben <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> und über viele<br />

relevante Themen und Fragestellungen <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />

5


6<br />

Jubiläum in Pforzheim<br />

Gleich zwei beson<strong>der</strong>e Ereignisse galt es bei <strong>der</strong> Kolpingsfamilie Pforzheim-Zentral zu<br />

feiern: zum einen das 125-jährige Bestehen <strong>der</strong> Kolpingsfamilie, zum an<strong>der</strong>en den fünfzigsten<br />

Jahrestag des Wie<strong>der</strong>aufbaus des Pforzheimer Kolpinghauses nach seiner<br />

Zerstörung im Krieg.<br />

Nach dem Gottesdienst folgten einige<br />

Grußworte, die die Geschichte <strong>der</strong> Pforzheimer<br />

Kolpingsfamilie in Wort und Bild<br />

lebendig werden ließen.<br />

Am 4. Juni 1882 beschlossen einige<br />

Männer, die von <strong>der</strong> Idee Adolph Kolpings<br />

begeistert waren, einen Gesellenverein zu<br />

gründen. Rasch wuchs dieser Verein zu einer<br />

harmonischen Gruppe zusammen, die sich<br />

regelmäßig traf. Die Geselligkeit kam dabei<br />

selbstverständlich nie zu kurz. Große und<br />

kleine Festlichkeiten das Jahr hindurch sorgten<br />

stets für ein volles Haus. Wenn die<br />

Gesellen riefen, waren die Säle in den Lokalen<br />

oft zu klein. Die sangesfreudigen Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Gruppe schlossen sich bald in einem<br />

Gesangverein zusammen. 1919 ging daraus<br />

<strong>der</strong> Gesangverein Konstantia hervor, <strong>der</strong> den<br />

Gottesdienst und den festlichen Abend<br />

anlässlich <strong>der</strong> Jubiläen musikalisch umrahmte.<br />

Beim Angriff auf Pforzheim am 23. Februar<br />

1945 fiel das ursprüngliche Pforzheimer<br />

Kolpinghaus in Schutt und Asche. Doch<br />

bereits 1947 nahmen Heimkehrer aus dem<br />

Krieg und neue Kolpingmitglie<strong>der</strong> die Vereinstätigkeit<br />

wie<strong>der</strong> auf. Nach beschwerlichen<br />

Behördengängen und schwieriger<br />

Materialbeschaffung stand <strong>der</strong> Kolpingsfamilie<br />

im November 1948 wenigstens wie<strong>der</strong><br />

eine Baracke als Versammlungsraum zur<br />

Verfügung. Sportfeste, Theaterspiele und<br />

Faschingsabende sorgten dort dann nicht nur<br />

für gute Laune, son<strong>der</strong>n ermöglichten es<br />

auch, dass bald mit dem Wie<strong>der</strong>aufbau des<br />

Kolpinghauses begonnen werden konnte.<br />

1957 wurde das Haus eingeweiht und seitdem<br />

ließen Kulturabende, Bildungs- und<br />

Tanzveranstaltungen sowie zahlreiche Feste<br />

dort so manche gute Freundschaft entstehen.<br />

Seit 1959 leben junge Menschen im<br />

Kolpinghaus. Meist waren es Meisterschüler,<br />

Lehrlinge und Praktikanten, die aus allen<br />

Teilen Deutschlands und aus dem Ausland<br />

nach Pforzheim kamen. Und auch heute ist<br />

das Kolpinghaus eine Anlaufstelle für junge<br />

Leute, die in <strong>der</strong> Stadt für kürzere o<strong>der</strong> längere<br />

Zeit ein Dach über dem Kopf suchen. Nach<br />

verschiedenen Umbauten und einer Generalsanierung<br />

hat das Pforzheimer Kolpinghaus<br />

heute 65 Betten in mo<strong>der</strong>n eingerichteten<br />

Zimmern und ist gut ausgelastet. Neu sind die<br />

Integrationskurse, die auch wie<strong>der</strong> internationale<br />

Gäste ins Haus führen.<br />

Gert Hager, Karlheinz Speckert, Bernhard Ihle, Robert<br />

Henrich und Bernhard Brodbeck (v.l.) freuen sich über<br />

das doppelte Jubiläum. (links)<br />

Auftritt des Gesangsvereins Konstantia beim<br />

Jubiläumsfest. (unten)<br />

Kolpinghausleiter erhält<br />

Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland<br />

Fotos: Kolpinghaus Pforzheim<br />

Der Leiter des Kolpinghaus Mannheim,<br />

Mathias Owerrin, wurde für sein langjähriges<br />

Kolping-Engagement geehrt. 1985 trat er <strong>der</strong><br />

Kolpingsfamilie Wallenhorst im Diözesanverband<br />

Osnabrück bei, wo sein Engagement<br />

im Namen Kolpings als Gruppenleiter und Bezirksleiter<br />

begann. Später wurde er zunächst<br />

Diözesan- dann Bundesleiter <strong>der</strong> Kolpingjugend.<br />

Sein Schwerpunkt war und ist die Internationale<br />

Begegnungs- und Partnerschaftsarbeit<br />

sowie das entwicklungspolitische<br />

Engagement. Für seinen Einsatz im Sinne<br />

Adolph Kolpings wurde Mathias Owerrin jetzt<br />

im Rahmen des Engagiertentreffens das<br />

Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland<br />

verliehen.


Kolpinghaus<br />

Wattenscheid-Höntrop<br />

feiert Wie<strong>der</strong>eröffnung<br />

Schon mehr als vierzig Jahre nutzt die<br />

Kolpingsfamilie Wattenscheid-Höntrop die<br />

Gaststätte am Wattenschei<strong>der</strong> Hellweg in<br />

Bochum als Vereinshaus. Vor zwei Jahren hat<br />

<strong>der</strong> Kolpinghaus e.V. das Haus im Rahmen<br />

von Umstrukturierungsmaßnahmen im Bistum<br />

Essen von <strong>der</strong> Kirchengemeinde gekauft.<br />

Die Gaststätte blieb weiter verpachtet. Um<br />

mit <strong>der</strong> Zeit zu gehen, wurde damals auch<br />

beschlossen, die fälligen Renovierungsarbeiten<br />

anzugehen. Gemeinsam mit renommierten<br />

Architekten wurden Pläne entwickelt,<br />

die den An- und Umbau sowie die Renovierung<br />

in drei Bauabschnitte teilten, damit<br />

<strong>der</strong> Restaurantbetrieb auch während <strong>der</strong><br />

Bauphase weiterlaufen konnte. Im letzten<br />

Bauabschnitt wurde jetzt auch <strong>der</strong> große Saal<br />

fertig. Dessen Wie<strong>der</strong>eröffnung und das Ende<br />

<strong>der</strong> Renovierungsmaßnahmen wurden mit<br />

vielen Gästen und einem bunten Programm<br />

mit Sketchen und Musik sowie einem Auftritt<br />

<strong>der</strong> Laienspielgruppe gefeiert. Offensichtlich<br />

sind alle mit dem Ergebnis zufrieden, denn<br />

die Umbaupläne gehen schon weiter. Als<br />

nächstes will die Kolpingsfamilie den Dachboden<br />

des Hauses für eigene Aktivitäten ausbauen.<br />

Jugend- und Studentenwohnheime<br />

Augsburg mit<br />

neuem Internetauftritt<br />

Die Kolping-Stiftung-Augsburg bietet an<br />

verschiedenen Orten in <strong>der</strong> Diözese Augsburg<br />

insgesamt mehr als 700 Wohnheimplätze für<br />

junge Menschen in beruflicher Ausbildung<br />

sowie für Studenten an. Das gemeinschaftlich<br />

gestaltete und durch Mitverantwortung und<br />

Engagement <strong>der</strong> Bewohner getragene Leben<br />

in den Wohnheimen liegt <strong>der</strong> Stiftung dabei<br />

beson<strong>der</strong>s am Herzen. Die Angebote eines <strong>der</strong><br />

größten Trägers für Jugend- und Studentenwohnheime<br />

in Schwaben können jetzt auch<br />

unter www.kolping-stiftung.de im Internet<br />

angesehen werden.<br />

Möchten auch Sie ihr Haus mit einem<br />

neuen Internetauftritt präsentieren? Um allen<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong>n im VKH eine eigene Homepage<br />

zu ermöglichen, wurden leicht zu bedienende<br />

„Internet-Baukästen" entwickelt. Darüber<br />

hinaus bietet <strong>der</strong> VKH an, Domains<br />

anzumelden und darauf abgestimmte Emailkonten<br />

einzurichten. Weitere Informationen<br />

rund um das Internetangebot des VKH finden<br />

Sie unter www.kolpinghaeuser.de o<strong>der</strong><br />

richten Sie Ihre Anfrage an Andreas Finke:<br />

finke@kolpinghaeuser.de<br />

Tel.: 0221- 20 70 1 160.<br />

Familienferienstätte Vogelsbergdorf jetzt<br />

mit Arche Noah für Feriengäste<br />

Zwei Tage haben die Kursteilnehmer gebaut,<br />

bis die Arche Noah auf dem Waldspielplatz<br />

<strong>der</strong> Kolping Familienferienstätte<br />

Vogelsbergdorf in Herbstein fertig war. Im<br />

Oktober errichteten die Soldaten des<br />

Spezialpionierbataillons aus Speyer das zweistöckige<br />

Schiff, das stolze acht Meter lang,<br />

drei Meter siebzig hoch und drei Meter achtzig<br />

tief ist. Angeleitet wurden die Soldaten, die<br />

als Teilnehmer einer Werkwoche das Kolping<br />

Feriendorf besuchten, von Zimmermann<br />

Clemens Schnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> das nötige Know-how<br />

für den Umgang mit dem Rohstoff Holz und<br />

für die Umsetzung <strong>der</strong> Baupläne mit nach<br />

Herbstein brachte. Außerdem unterstützte<br />

Kolpingpräses Christian Preis, <strong>der</strong> zugleich<br />

auch Militärseelsorger ist, das Großprojekt in<br />

<strong>der</strong> Familienferienstätte. Die Idee, auf dem<br />

Außengelände <strong>der</strong> Urlaubsanlage eine Arche<br />

Noah zu bauen, hat Vogelsberg-Geschäftsführer<br />

Hubert Straub entwickelt. Ziel des<br />

Viele fleißige Helfer packen beim Bau <strong>der</strong> Arche<br />

Noah in Herbstein mit an.<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong><br />

Projektes ist es, nicht nur den Erbauern, son<strong>der</strong>n<br />

allen Besuchern und Gästen von jung bis<br />

alt vor Augen zu halten, dass die Menschen<br />

Verantwortung für ihren Planeten tragen.<br />

Dazu werden im Innenraum des Schiffes<br />

aktuelle Umweltschutzthemen erklärt und<br />

zahlreiche Umweltschutzprogramme vorgestellt.<br />

„Die Arche Noah steht für das Überleben,<br />

für unsere Zukunft. Wir tragen die<br />

Verantwortung für diese Erde – für alles, was<br />

nach uns kommt“, mahnt Projektleiter Hubert<br />

Straub. Dass dies nicht nur eine werbewirksame<br />

Botschaft, son<strong>der</strong>n gelebte Überzeugung<br />

ist zeigt sich auch daran, dass im<br />

Feriendorf Vogelsbergdorf in allen Bereichen<br />

auf Umweltschutz und Ökologie geachtet<br />

wird. Eine umweltfreundliche Heizung, die<br />

siebzig Prozent Kohlendioxid einspart, ist nur<br />

ein praktisches Beispiel dafür.<br />

Fotos: Hubert Straub<br />

7


8<br />

Kurzinfos aus den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />

Im Kolpinghaus Rotthausen in Gelsenkirchen<br />

fand im großen Saal eine<br />

Feierstunde <strong>der</strong> Kolpingsfamilie statt.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> gedachten <strong>der</strong> Gründung<br />

vor 111 Jahren. In einem Spiel- und Bildvortrag<br />

wurde an die Grün<strong>der</strong>jahre, die<br />

jüngere Vergangenheit, den Bau des<br />

Kolpinghauses vor 52 Jahren sowie an<br />

das Leben und die Idee Adolph Kolpings<br />

erinnert.<br />

Der ADAC Westfalen veranstaltete im<br />

Kolpinghaus Olpe in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Stadt Olpe, dem AMC Olpe und dem<br />

Olper AC ein Regionalforum zum<br />

Straßenverkehr in Olpe.<br />

Ein Höhepunkt im Programm <strong>der</strong><br />

Lorcher Kulturtage war <strong>der</strong> Auftritt des<br />

Mainzer Kabarettisten Tobias Mann. Er<br />

sorgte mit seinem Programm „Man(n)<br />

sieht sich“ für einen ausverkauften Saal<br />

im Kolpinghaus Lorch.<br />

Der Augsburger Bischof Walter Mixa<br />

hielt im Kolpinghaus Regensburg zum<br />

Auftakt einer Veranstaltungsreihe des<br />

Arbeitskreises „Ehe und Familie“ einen<br />

Vortag mit dem Titel „Kin<strong>der</strong>betreuung –<br />

kann´s <strong>der</strong> Staat besser?“<br />

Mehrere Monate lang wurden Mitglie<strong>der</strong><br />

von in Südtirol lebenden, zugewan<strong>der</strong>ten<br />

Familien zu ihren Lebensund<br />

Alltagsbedingungen befragt. Die<br />

Ergebnisse dieser im Auftrag <strong>der</strong><br />

Landesbeobachtungsstelle zur Einwan<strong>der</strong>ung<br />

erstellten Studie, wurden im<br />

Kolpinghaus Bozen vorgestellt.<br />

Zahlreiche hohe Vertreter <strong>der</strong> Geistlichkeit<br />

waren nach Regensburg gekommen,<br />

um mit Bischof Dr. Gerhard Ludwig<br />

Müller den 5. Jahrestag seiner Bischofsweihe<br />

zu begehen. Am Vormittag feierte<br />

<strong>der</strong> Bischof ein Pontifikalamt im Dom.<br />

Der anschließende Festakt fand im<br />

Kolpinghaus Regensburg statt.<br />

Das Komitee ehemaliger Prinzen <strong>der</strong><br />

Karnevalsgesellschaft Attendorn e.V. traf<br />

sich im Restaurant Kolpinghaus Attendorn.<br />

In geselliger Runde wurde ein<br />

Rückblick auf die vergangene Session<br />

sowie eine Vorschau auf die kommenden<br />

Karnevalstage gehalten. Wichtigster<br />

Punkt des Abends war die Wahl des<br />

neuen Vorsitzenden.<br />

Die Wahl <strong>der</strong> neuen Kreisvorsitzenden<br />

<strong>der</strong> Jungen Union Regensburg fand im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Kreisdelegiertenversammlung<br />

im Kolpinghaus Regensburg statt.<br />

Das Unternehmen Stadtwerke Georgsmarienhütte<br />

GmbH beging sein 10-jähriges<br />

Firmenjubiläum mit einer kleinen<br />

Feierstunde im Kolpinghaus Georgsmarienhütte.<br />

Der Kolping-Bundeshauptausschuss<br />

tagte im Oktober im Kolpinghaus<br />

Frankfurt. Etwa 150 Delegierte aus den<br />

27 Diözesanverbänden trafen sich zu<br />

<strong>der</strong> Tagung, die mit dem Titel „Wir stehen<br />

im Wort – Kolping im Einsatz für<br />

weltweite Partnerschaft und Gerechtigkeit“<br />

überschrieben war.<br />

Zum Auftakt <strong>der</strong> Karnevalssaison 2008<br />

findet <strong>der</strong> Krönungsball <strong>der</strong> Neuburger<br />

Burgfunken mit ihrem Prinzenpaar und<br />

<strong>der</strong>en Hofstaat Anfang Januar im<br />

Neuburger Kolpinghaus statt.<br />

Zur Eröffnung <strong>der</strong> Fuldaer Dia-Reihe<br />

„Blickfang“ präsentierte <strong>der</strong> preisgekrönte<br />

Fotograf Hans Thurner im<br />

Kolpinghaus Fulda eine außergewöhnliche<br />

Diashow. Unter an<strong>der</strong>em zeigte er<br />

atemberaubende Aufnahmen des Kilimanjaro,<br />

des höchsten Bergmassivs<br />

Afrikas.<br />

Einen informativen und lebendigen<br />

Film über den Jakobsweg, den beliebtesten<br />

Pilgerweg in Europa, konnten<br />

Interessierte bei einer Vorführung im<br />

Kolpinghaus Fulda sehen. Außerdem<br />

führte die Fuldaer Diareihe „Blickfang“<br />

ihre Besucher im Kolpinghaus in die Welt<br />

von 1001 Nacht. Der Fotojournalist<br />

Wigbert Röth präsentierte ein farbenprächtiges<br />

Porträt über die Schönheit<br />

und Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit Marokkos.<br />

Eine Amerikanische Delegation aus<br />

Fuldas Partnerstadt Wilmington war im<br />

Kolpinghaus Fulda zu Gast. Anlässlich<br />

des 10-jährige Bestehen <strong>der</strong> Städtepartnerschaft<br />

will man die Freundschaft<br />

mit neuen Ideen im politischen, wirtschaftlichen,<br />

kulturellen und künstlerischen<br />

Bereich weiter vertiefen.<br />

Die Kreisvertreterversammlung <strong>der</strong><br />

CSU hat im Kolpinghaus Weiler die<br />

Bewerberliste für die Wahl <strong>der</strong> Kreisräte<br />

verabschiedet. Damit stehen jene 60<br />

Frauen und Männer fest, die die CSU im<br />

März 2008 ins Rennen um die Mandate<br />

im Kreistag schicken will.<br />

Das Kolpinghaus Meran partizipiert<br />

als eines von zwölf Schülerheimen an<br />

<strong>der</strong> Ausschüttung von 2,85 Millionen<br />

Euro durch die Landesregierung zur<br />

Abdeckung von Investitionsausgaben.<br />

Bildungslandesrat Otto Sauer sieht in<br />

<strong>der</strong> Schaffung und För<strong>der</strong>ung von<br />

Heimplätzen eine wichtige Maßnahme<br />

für Chancengleichheit im Bildungswesen.<br />

In Günzburg steht ein Großereignis vor<br />

<strong>der</strong> Tür: Der Orts- und Landesverband<br />

<strong>der</strong> Krippenfreunde feiert seinen 90.<br />

Geburtstag. Ein Höhepunkt ist die diesjährige<br />

Krippenausstellung an dem<br />

Geburtsort <strong>der</strong> Günzburger Krippenfreunde<br />

dem Kolpinghaus Günzburg.<br />

Im Münchner Kolpinghaus Zentral<br />

fand ein Kunsthandwerker-Markt statt,<br />

bei dem 50 Künstler ihre handwerklichen<br />

Weihnachtsangebote präsentierten<br />

und verkauften.<br />

Fortsetzung: auf Seite 9


Fortsetzung Kurzinfos aus den<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong>n:<br />

Die Präsidentin des närrischen Parlamentes<br />

in Wesel stellte den diesjährigen<br />

Träger des traditionsreichen Eselordens<br />

Didi Jünemann im Weseler<br />

Kolpinghaus vor. Der Kabarettist,<br />

Schauspieler, Musiker und Mitglied <strong>der</strong><br />

Kölner Stunksitzung erhält den Orden für<br />

seine „Missionstätigkeit“ im Dienste des<br />

Rheinischen Frohsinns<br />

Das diesjährige Wohltätigkeitskonzert<br />

des Bundespolizei-Orchesters Hannover<br />

zugunsten <strong>der</strong> Aktion „Seniorenhilfe <strong>der</strong><br />

Stadt Hünfeld“ fand in <strong>der</strong> Stadthalle<br />

Kolpinghaus Hünfeld statt.<br />

Die CDU-Senioren-Union im Kreis<br />

Unna wählte bei ihrer Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

im Kolpinghaus Werne<br />

einen neuen Vorsitzenden. Zwischen den<br />

Wahlgängen gab es Grußworte <strong>der</strong><br />

Verwaltung und <strong>der</strong> Kommunalpolitiker,<br />

anschließend ein gemütliches Beisammensein<br />

mit Kaffee und Kuchen.<br />

Kolping in 12 Sätzen<br />

Wir laden ein und machen Mut zur<br />

Gemeinschaft<br />

Wir handeln im Auftrag Jesu Christi<br />

Wir nehmen uns Adolph Kolping zum<br />

Vorbild<br />

Wir sind in <strong>der</strong> Kirche zu Hause<br />

Wir sind eine generationenübergreifende<br />

familienhafte Gemeinschaft<br />

Wir prägen als katholischer Sozialverband<br />

die Gesellschaft mit<br />

Wir begleiten Menschen in ihrer<br />

persönlichen und beruflichen Bildung<br />

Abläufe optimieren.<br />

Energie sparen. Kosten dämpfen.<br />

Energie ist ein Kostenfaktor, <strong>der</strong> in Einrichtungen immer relevanter<br />

wird. Das BFE-System hilft Einrichtungen, mit Energie<br />

effizienter zu wirtschaften, Kosten zu senken und damit Erträge<br />

zu sichern. Für über 12.000 Kunden haben wir bereits<br />

erhebliche Betriebskostensenkungen erreicht und darüber<br />

hinaus Funktionsabläufe optimiert und Ergebnisse verbessert.<br />

Vereinbaren Sie ein Informationsgespräch – und erfahren Sie,<br />

wie viel BFE als Rahmenvertragspartner <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

für Ihr Unternehmen tun kann.<br />

<strong>Kolpinghäuser</strong><br />

Gerne berichten wir auch von Veranstaltungen und Ereignissen aus Ihrem<br />

Kolpinghaus! Schreiben Sie uns eine Mail o<strong>der</strong> rufen Sie uns an:<br />

bergmann@kolpinghaeuser.de o<strong>der</strong> Telefon 0221-20701 122<br />

Wir eröffnen Perspektiven für junge<br />

Menschen<br />

Wir vertreten ein christliches<br />

Arbeitsverständnis<br />

Wir verstehen uns als Anwalt für Familie<br />

Wir spannen ein weltweites Netz <strong>der</strong><br />

Partnerschaft<br />

Ruhbergstraße 26<br />

D-69242 Mühlhausen<br />

Fon +49 (0) 62 22/9 55-0<br />

Fax +49 (0) 62 22/9 55-2 99<br />

info@bfe-institut.com<br />

www.bfe-institut.com<br />

ANZEIGE<br />

9


10<br />

Start-up Tagung<br />

„leben.lernen.chancen nutzen“<br />

Am 4. und 5. Dezember 2007 fiel im<br />

Rahmen <strong>der</strong> diesjährigen „Jugendwohnen<br />

offensiv“-Tagung in Köln <strong>der</strong><br />

Startschuss für das Forschungs- und<br />

Praxisentwicklungsprojekt zum Jugendwohnen.<br />

Der Einladung zur start-up<br />

Tagung sind über neunzig Verantwortliche<br />

aus Einrichtungen des Jugendwohnens<br />

sowie weitere relevante Akteure<br />

aus dem Bereich Jugend, Bildung und<br />

Arbeit gefolgt.<br />

Jugendwohnen/<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Nach kurzen Grußworten von Guido<br />

Gröning, Geschäftsführer VKH, Andreas Finke,<br />

Projektleiter VKH, sowie Hermann Laubach,<br />

BAG Katholische Jugendsozialarbeit, zur<br />

Einstimmung in die Tagung beleuchteten<br />

Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

das Thema Jugendwohnen aus ihren jeweiligen<br />

fachlichen Perspektiven.<br />

Ministerialrat Dr. Martin Neubauer, Referatsleiter<br />

im Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), beleuchtete<br />

das Thema aus <strong>der</strong> Sicht des<br />

Bundesjugendministeriums. Bildung sei eine<br />

wesentliche Schlüsselfunktion für gelingende<br />

soziale und berufliche Integration, sagt er in<br />

seinem Vortrag. Jungen Menschen Bildung<br />

zu ermöglichen ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe und eine Herausfor<strong>der</strong>ung an<br />

das BMFSFJ. Die spezielle Verknüpfung von<br />

Wohnen und sozialpädagogischer Begleitung,<br />

die das Jugendwohnen anbietet, Wohnraum<br />

und Betreuung in einem Paket, sei genau die<br />

Leistung, die durch gezielte För<strong>der</strong>ung den<br />

Ausbildungserfolg <strong>der</strong> Jugendlichen sicher-<br />

stellt. Für ihn bietet das Jugendwohnen eine<br />

umfassende Hilfe und Begleitung für junge<br />

Menschen bei ihrer Ausbildung und ist damit<br />

eine wichtige Säule im Prozess <strong>der</strong> Integration.<br />

In seinem Fazit sagte er, dass es viele<br />

gute Gründe gebe das Thema aufzugreifen<br />

und er davon überzeugt sei, dass die geplante<br />

Bestandsaufnahme viele offenen Fragen,<br />

auch im Hinblick auf die Zuständigkeiten <strong>der</strong><br />

einzelnen Ressorts im BMFSFJ, klären werde.<br />

Dr. Neubauer ist zuversichtlich, dass es gelingen<br />

wird, neue Impulse in die Politik zu bringen<br />

und in einen aktiven Dialog über die<br />

Zukunft des Jugendwohnens zu treten.<br />

Eine Einschätzung des Nutzens <strong>der</strong> Jugendwohneinrichtungen<br />

von Seiten <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

gaben Hans-Dieter Weiland, Leiter <strong>der</strong> Zentralen<br />

Berufsausbildung <strong>der</strong> Adam Opel<br />

GmbH, und Janine Ahrens, Ausbildungsberaterin<br />

<strong>der</strong> DIRK ROSSMANN GmbH.<br />

Herr Weiland berichtete, dass Opel seine<br />

Azubis mittlerweile bundesweit rekrutiert. Die<br />

jährlich 151 einzustellenden Azubis benötigen<br />

nicht nur gute naturwissenschaftliche und<br />

sprachliche Qualifikationen son<strong>der</strong>n auch,<br />

und das ist heute im Berufsleben immer<br />

wichtiger, Leistungsbereitschaft, Motivation,<br />

Flexibilität und Mobilität. Durch die Zusammenarbeit<br />

und Kooperation mit dem<br />

Jugendwohnheim Kolpinghaus Mainz ist es<br />

möglich geworden, auch Jugendlichen unter<br />

18 Jahren, welche die Ausbildungsqualifikation<br />

erreicht haben und bereit sind, ihr<br />

Elternhaus zu verlassen, einen Ausbildungsplatz<br />

anzubieten.<br />

Herr Weiland berichtete von seinen langjährigen<br />

Erfahrungen mit den Angeboten des<br />

Jugendwohnens. Bereits seit 2001 führt er<br />

eine interne Statistik über die Ausbildungsverläufe<br />

seiner Azubis,<br />

die deutlich<br />

zeigt, dass die intensivesozialpädagogische<br />

Betreuung<br />

und Begleitung seiner<br />

Auszubildenden<br />

im Jugendwohnheim<br />

Kolpinghaus<br />

Mainz erfolgreich<br />

ist. Alle Auszubildenden<br />

<strong>der</strong> Adam<br />

Am Rednerpult: MinR<br />

Dr. Martin Neubauer<br />

referiert über berufliche<br />

und soziale Integration.<br />

Opel GmbH, die in diesem Zeitraum im<br />

Jugendwohnheim untergebracht waren,<br />

haben ihre Abschlussprüfungen mit überdurchschnittlichen<br />

Ergebnissen bestanden<br />

und keiner dieser Azubis hat seine Ausbildung<br />

vorzeitig abgebrochen. Für Herrn Weiland ist<br />

die zentrale Aufgabe <strong>der</strong> Jugendwohnheime,<br />

Elternersatz für die jungen Menschen zu sein.<br />

Frau Ahrens ist erst kürzlich auf das Angebot<br />

Jugendwohnen gestoßen und sieht darin<br />

das geeignete Angebot, um ihre Auszubildenden<br />

bei ihrer Mobilität zu unterstützen.<br />

Mobile Auszubildende sind für das Unternehmen<br />

wichtig, weil es den Fachkräftebedarf<br />

aus den eigenen Reihen decken möchte,<br />

die Ausbildung jedoch nicht immer da stattfinden<br />

kann, wo später <strong>der</strong> Bedarf entsteht.<br />

Außerdem möchte die Firma möglichst vielen<br />

Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anbie-<br />

ten und mit dem Angebot Jugendwohnen<br />

haben auch Jugendliche aus strukturschwachen<br />

Gebieten die Möglichkeit, ihre<br />

Ausbildungsstelle anzunehmen.<br />

Wie die Situation des Jugendwohnens aus<br />

wissenschaftlicher Perspektive aussieht,<br />

stellte Heinz Müller, Geschäftsführer des<br />

Instituts für Sozialpädagogische Forschung<br />

Mainz e.V., das die wissenschaftliche Begleitung<br />

des Projektes übernommen hat, vor.<br />

Zunächst beschrieb er, dass es auch in <strong>der</strong><br />

Wissenschaft mehr Nicht-Wissen als Wissen<br />

über das Thema gäbe. Das Jugendwohnen<br />

würde ein Nischendasein in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendhilfe fristen. Es gäbe keine validen<br />

Daten zu Angeboten, Zielgruppen o<strong>der</strong><br />

Leistungen. Schwierig sei es für die Wissenschaft,<br />

da es „Das Jugendwohnen“ gar nicht<br />

gäbe. An <strong>der</strong> Schnittstelle unterschiedlicher<br />

Bildungs- und Sozialleistungssysteme sei die<br />

Bestimmung des Handlungsfeldes schwierig.<br />

Herr Müller sagte aber auch: „Wenn es das<br />

Jugendwohnen nicht schon gäbe, müsste<br />

man es erfinden.“ Jugendwohnen ist nach<br />

seiner Einschätzung ein mo<strong>der</strong>nes Angebot<br />

mit Tradition. Jugendwohnen leistet einen<br />

Beitrag für mehr Zugangs-, Befähigungs- und<br />

Verwirklichungsgerechtigkeit von jungen<br />

Menschen.


Michael Kroll, Geschäftsführer <strong>der</strong> Katholischen<br />

Jugendsozialarbeit Bayern, mo<strong>der</strong>ierte<br />

im Anschluss an die Vorträge eine<br />

Podiumsdiskussion unter dem Motto<br />

„Jugendwohnen – Integration in Gesellschaft<br />

und Beruf?!“ Neben den Referenten nahm<br />

auch Sabine Brinkmann, wissenschaftliche<br />

Referentin des Forschungsprojektes, auf dem<br />

Podium Platz. Während <strong>der</strong> Diskussion wurden<br />

noch zahlreiche weitere Aspekte des<br />

Jugendwohnens angesprochen und auch<br />

durch die rege Beteiligung des Publikums<br />

wurden viele interessante Ansätze in die<br />

Debatte eingebracht.<br />

Mit einem kurzen Film und einem Vortrag<br />

von Andreas Finke, in dem er allen Teilnehmern<br />

die Ausgangssituation, Ziele und<br />

Methoden des Projektes vorstellte, war <strong>der</strong><br />

Startschuss des Projektes vollzogen.<br />

Beratung zu aktuellen Fragen des Jugendwohnens<br />

sowie Berichte aus den Einrichtungen<br />

waren, wie es sich bei „Jugendwohnen<br />

offensiv“ bewährt hat, ein Schwerpunkt<br />

des zweiten Tages. Der Erfahrungsaustausch<br />

mit den Kollegen ist für viele<br />

Einrichtungsleiter ganz wesentlich für ihre alltägliche<br />

Arbeit. Auch diesmal hat sich wie<strong>der</strong><br />

gezeigt, dass die Probleme in den Einrichtungen<br />

ähnlich gelagert sind und Tipps<br />

von den Kollegen bei <strong>der</strong>en Bewältigung<br />

helfen können. Schwierigkeiten mit <strong>der</strong><br />

Finanzierung <strong>der</strong> Häuser o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umgang<br />

mit den unterschiedlichen Kostenträgern<br />

sowie die Auswirkung des Nichtraucherschutzgesetzes<br />

für die Arbeit in den Ein-<br />

richtungen haben sich als aktuelle Themen<br />

herauskristallisiert.<br />

Auch für die Arbeit im Projekt gab es von<br />

den Einrichtungen wesentliche Tipps, wie die<br />

Evaluation erfolgreich verlaufen kann. Es gab<br />

einige Hinweise, wie man den Abläufen in den<br />

Einrichtungen entgegenkommen könnte, um<br />

die Rückmeldungen zu verbessern und<br />

Missverständnisse sowie verfälschte Ergebnisse<br />

zu vermeiden.<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> Tagung gab es eine<br />

Präsentation zu den Entwicklungen zu Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Marketing im Projekt<br />

AUSWÄRTS ZUHAUSE. Das Webportal <strong>der</strong><br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Wirtschaft: Hans-Dieter Weiland<br />

berichtet von den Erfahrungen seines Unternehmens<br />

mit dem Jugendwohnen.<br />

Auf dem Podium: Sabine Brinkmann, Heinz Müller,<br />

Hans-Dieter Weiland, Dr. Martin Neubauer und Michael<br />

Kroll (v.l.).<br />

Großes Plenum: Gespannt verfolgen die Gäste die<br />

Vorträge.<br />

Jugendwohnheime in Deutschland, ist vor<br />

einigen Jahren im Rahmen einer „Jugendwohnen<br />

offensiv“-Tagung entstanden und die<br />

Informations- und Vermarktungsplattform des<br />

Jugendwohnens.<br />

Insgesamt war die Start-up Tagung eine<br />

rundherum gelungene Veranstaltung. Ganz<br />

viele Teilnehmer gaben positive Rückmeldungen<br />

zu Programm und Organisation<br />

und dem Projektteam viel Motivation und<br />

Optimismus für den weiteren Verlauf des<br />

Projektes mit auf den Weg.<br />

11


12<br />

Expertenrunde zum<br />

Jugendwohnen in Berlin<br />

Am 22. Januar 2008 treffen sich die<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Projektbeirates des Forschungs-<br />

und Praxisentwicklungsprojektes<br />

zum Jugendwohnen zu ihrer ersten<br />

Sitzung in Berlin.<br />

Der Projektbeirat stellt im Rahmen des<br />

Projektes die Plattform zur Kommunikation<br />

und Reflexion <strong>der</strong> Projektergebnisse dar.<br />

Dabei sollen aus den unterschiedlichen<br />

Perspektiven <strong>der</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik Empfehlungen<br />

für den weiteren Verlauf des Projektes<br />

und Anregungen für die Praxis <strong>der</strong> Einrichtungen<br />

gewonnen werden. Gleichzeitig<br />

bietet <strong>der</strong> Projektbeirat den Rahmen zur<br />

Initiierung und Etablierung von Netzwerken<br />

und dauerhaften Kooperationen, die das<br />

Jugendwohnen/<br />

Jugendsozialarbeit<br />

AUSWÄRTS ZUHAUSE<br />

erneut auf Fachmessen<br />

präsentiert<br />

Die Vermarktung von AUSWÄRTS ZUHAU-<br />

SE schreitet weiter erfolgreich voran.<br />

Jetzt wurde das Projekt wie<strong>der</strong> auf zahlreichen<br />

Fachmessen präsentiert.<br />

Vertreter <strong>der</strong> Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Katholische Jugendsozialarbeit in Bayern<br />

machten das Projekt auf <strong>der</strong> Consozial in<br />

Nürnberg sowie auf <strong>der</strong> 10. bayerischen Bildungsmesse<br />

in München bekannt. Auch auf<br />

<strong>der</strong> Azubi-Messe in Leipzig war AUSWÄRTS<br />

ZUHAUSE vertreten. Jacqueline Röhm, Kolpinghaus<br />

Koblenz und Michael Schmidt,<br />

Kolpinghaus International Köln, haben das<br />

Jugendwohnen dort vorgestellt. Sie berich-<br />

Jugendwohnen, als Angebot von Unterkunft<br />

und Verpflegung in Verbindung mit sozialpädagogischer<br />

Begleitung, weiterentwickeln<br />

können.<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Projektbeirates sind neben<br />

den 21 Mitglie<strong>der</strong>n des Fachberatungskreises<br />

Thomas Dörflinger, MdB, Kerstin Griese, MdB,<br />

Guido Gröning, Geschäftsführer VKH, Markus<br />

Kurth, MdB, Heiner B. Len<strong>der</strong>mann,<br />

Kommissariat <strong>der</strong> Deutschen Bischöfe,<br />

teten von mehreren hun<strong>der</strong>t Gesprächen und<br />

großem Interesse an den Angeboten und<br />

Leistungen sowie den damit verbundenen<br />

Möglichkeiten des Jugendwohnens bei jungen<br />

Menschen und <strong>der</strong>en Eltern. Zahlenmäßig<br />

nicht ganz so erfolgreich, aber dennoch positiv<br />

war die Resonanz auch bei <strong>der</strong> Ausstellung<br />

Andreas Lorenz, BAG KJS/<br />

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit,<br />

Prof. Dr. Richard Münchmeier, MinR<br />

Dr. Martin Neubauer, BMFSFJ, Pater Franz-<br />

Ulrich Otto, Vorsitzen<strong>der</strong> BAG KJS, Karl<br />

Schiewerling, MdB, Bundespräses Msgr. Alois<br />

Schrö<strong>der</strong>, Vorsitzen<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong>, sowie Prof. Dr. Peter<br />

Schruth. Den Vorsitz des Gremiums übernimmt<br />

die langjährige Vorsitzende des<br />

Bundesjugendkuratoriums und Aufsichtsratsvorsitzende<br />

des BBJ e.V. Ingrid Mielenz<br />

aus Nürnberg künftig wird sich <strong>der</strong><br />

Projektbeirat zweimal jährlich, jeweils an<br />

einem Dienstag im Januar und September, im<br />

Rahmen einer Sitzungswoche des Deutschen<br />

Bundestages in Berlin treffen.<br />

im Rahmen des 16. Europäischen Aus- und<br />

Weiterbildungskongresses in Köln.<br />

Die fünf AUSWÄRTS ZUHAUSE-Stellwände<br />

können einzeln o<strong>der</strong> auch im Set für Messebesuche<br />

und Präsentationen ausgeliehen<br />

werden. Das professionelle Equipment ist<br />

kin<strong>der</strong>leicht aufzubauen und gut zu transportieren.<br />

Seit Anfang Dezember ist auch die<br />

Neuauflage des AUSWÄRTS ZUHAUSE-Flyers<br />

fertig gestellt und kann – wie die Stellwände<br />

– bei Andreas Finke (finke@auswaertszuhause.de)<br />

angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Messepräsentation des Projektes<br />

AUSWÄRTS ZUHAUSE


VKH begrüßt bei egat 07 zahlreiche prominente Gäste<br />

Das Engagiertentreffen des Kolpingwerkes<br />

war auch für den <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />

<strong>eV</strong> ein großer Erfolg. Der Messestand, den <strong>der</strong><br />

VKH gemeinsam mit den Kolping Hotels &<br />

Resorts und den Kolping Familienferienstätten<br />

gestaltet hatte, fand bei vielen EGAT-Gästen<br />

regen Zuspruch. Neben dem attraktiven Gewinnspiel<br />

lockten auch kulinarische Köstlichkeiten<br />

zahlreiche Besucher an den Stand.<br />

Knackige Äpfel, bayerischer Bergkäse und<br />

feiner Rotwein aus den Urlaubsregionen <strong>der</strong><br />

Familienferienstätten luden zum Verweilen ein<br />

und waren Ausgangspunkt manch angeregten<br />

Gespräches über die Angebote und<br />

Leistungen des VKH.<br />

Außerdem konnte das Team des VKH im<br />

Rahmen <strong>der</strong> <strong>Verband</strong>smesse auch eine ganze<br />

Reihe prominenter Gäste an seinem Stand<br />

begrüßen. Neben dem Bundessekretär des<br />

Kolpingwerkes Deutschland, Bernhard Hennecke,<br />

und dem Generalsekretär des Internationalen<br />

Kolpingwerkes, Hubert Tintelott,<br />

besuchten im Rahmen des Engagiertentreffens<br />

auch <strong>der</strong> Parlamentarische Staatssekretär<br />

Dr. Hermann Kues, MdB, sowie Karl<br />

Schiewerling, MdB, und Thomas Dörflinger,<br />

MdB, den VKH.<br />

Dabei zeigten sie spontan vollen Einsatz,<br />

indem sie in die Lostrommel – ein von <strong>der</strong><br />

Kolpingbildungsstätte Köln-Deutz im Rahmen<br />

einer Projektarbeit gestaltetes Kolpinghausmodel<br />

– griffen, um die Sieger des Gewinnspiels<br />

zu ermitteln.<br />

Insgesamt 13 glückliche Gewinner wurden<br />

an dem egat-Wochenende ermittelt, die sich<br />

jetzt über ein Wochenende in einem Hotel <strong>der</strong><br />

Kolping Hotels & Resorts Gruppe o<strong>der</strong> in einer<br />

Kolping Familienferienstätte freuen dürfen.<br />

Wir über uns<br />

Thomas Dörflinger, MdB, im Gespräch mit Guido<br />

Gröning, Geschäftsführer des VKH. (oben)<br />

Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Hermann Kues,<br />

MdB, gratuliert einer Gewinnerin. (Mitte links)<br />

Bundessekretär Bernhard Hennecke verkündet einen<br />

Sieger. (Mitte rechts)<br />

Generalsekretär Hubert Tintelott zieht einen Gewinner.<br />

(unten)<br />

13


14<br />

Wie Bio eine runde Sache wird<br />

Wer auf <strong>der</strong> Trendwelle reiten will, muss gut informiert sein.<br />

Ein Leitfaden zur Bio-Zertifizierung<br />

Wie können Lebensmittel aus kontrolliert<br />

ökologischem Landbau in das Speisenangebot<br />

integriert werden? Was muss<br />

man über die BioZertifizierung wissen<br />

und was gilt es zu beachten? Kaum ein<br />

Gastronom, <strong>der</strong> sich dem Bio-Trend nicht<br />

verschließen will, kommt an diesen<br />

Fragen vorbei. Eine Möglichkeit, sich in<br />

die Materie einzuarbeiten, sind die<br />

Workshops „Bio & Convenience“, die im<br />

Trainingszentrum von Nestle FoodServices<br />

von den För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Initiative „1000 Bio-Küchen“ durchgeführt<br />

werden.<br />

Hotel und<br />

Gastronomie<br />

Kleine Schritte machen<br />

Neueinsteigern wird dort empfohlen, im<br />

ersten Schritt einzelne Produktgruppen wie<br />

zum Beispiel Kartoffeln o<strong>der</strong> Brot auf Bio<br />

umzustellen. Erst im nächsten Schritt, wenn<br />

die ersten Erfahrungen dem Inhaber mehr<br />

Sicherheit geben, sollten dann Bio-Komponenten<br />

und Bio-Menüs folgen. Für die Zertifizierung<br />

gilt es, folgende Punkte zu beachten:<br />

1. Wann ist ein Unternehmen <strong>der</strong> Außer-<br />

Haus-Verpflegung kontrollpflichtig?<br />

Wer Bio auslobt, muss seinen Kunden auch<br />

Bio garantieren. Wird eine Speise, eine<br />

Komponente o<strong>der</strong> nur eine Zutat mit „Bio“<br />

(o<strong>der</strong> ähnlich) ausgewiesen, ist eine Teilnahme<br />

am Kontrollverfahren <strong>der</strong> EG-Öko-<br />

Verordnung nötig. Die Größe des Bio-Anteils<br />

spielt keine Rolle. Voraussetzung: Es muss<br />

ein „Käufer“ vorhanden sein. Das heißt: Hat<br />

<strong>der</strong> Gast keine Wahlentscheidung und kann<br />

damit auch keine Kaufentscheidung treffen<br />

und ist <strong>der</strong> Benutzerkreis geschlossen,<br />

besteht keine Kontrollpflicht. Das ist etwa<br />

bei Kin<strong>der</strong>tagesstätten <strong>der</strong> Fall, in denen es<br />

nur ein Essensangebot gibt, o<strong>der</strong> auch in<br />

Krankenhäusern.<br />

Verpackte Bio-Schokoriegel o<strong>der</strong> Biogetränke<br />

in Flaschen sind nicht kontrollpflichtig.<br />

Beim ausschließlichen Bio-Angebot<br />

nicht weiterverarbeiteter Lebensmittel o<strong>der</strong><br />

Speisen (in <strong>der</strong> Regel sind das verpackte) wie<br />

beim Verkauf von Getränkeflaschen o<strong>der</strong><br />

Schokoriegeln im Betriebskiosk ist keine Bio-<br />

Kontrolle des Betriebs erfor<strong>der</strong>lich.<br />

2. Wie wählt man die Kontrollstelle aus?<br />

Es ist sinnvoll, sich bis zu drei schriftliche<br />

Angebote von Kontrollstellen einzuholen. Das<br />

ermöglicht den Leistungsvergleich und gibt<br />

einen ersten Eindruck über die Arbeitsweise.<br />

Die Öko-Kontrollstelle sollte bereits über<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> Prüfung von gastronomischen<br />

Unternehmen verfügen. Eine Liste <strong>der</strong><br />

zugelassenen Kontrollstellen findet man unter<br />

www.biomirzuliebe.de/kampagne/pdf/listekontrollstellen.pdf.<br />

3. Wie wird die Erstkontrolle vorbereitet?<br />

a) Dokumente und Unterlagen zusammenstellen:<br />

Vor <strong>der</strong> ersten Inspektion hat <strong>der</strong><br />

Betrieb für die Öko-Kontrollstelle eine Betriebsbeschreibung<br />

zusammenzustellen.<br />

b) Die richtige Kennzeichnung: Die Bio-<br />

Auslobung muss auf ihre Richtigkeit überprüfbar<br />

sein. Zum Beispiel ist „Wir verwenden<br />

überwiegend Zutaten aus dem ökologischen<br />

Anbau“ nicht möglich. In dem Geflecht von<br />

Küchenalltag, Beschaffungsproblematik und<br />

Bio-Kontrollablauf ergeben sich in <strong>der</strong> Regel<br />

drei Bio-Ansätze und -Auslobungen:<br />

Bio-Speise – zum Beispiel Bio-Lasagne,<br />

Bio-Möhrensuppe, Bio-Kartoffelgratin, Bio-<br />

Nudelsalat, Bio-Schokopudding, Bio-Wiener<br />

Schnitzel.<br />

Ein komplettes Gericht darf nur dann als<br />

Öko- o<strong>der</strong> Bio-Gericht bezeichnet werden,<br />

wenn mindestens 95 Prozent <strong>der</strong> Zutaten<br />

landwirtschaftlichen Ursprungs aus ökologischem<br />

Landbau stammen. Die restlichen<br />

Zutaten dürfen aus konventioneller Erzeugung<br />

stammen, wenn sie in <strong>der</strong> „Verordnung<br />

(EWG) Nr. 2092/91 im Anhang VI, Teil C“<br />

aufgeführt sind. Dies sind Zutaten, die we<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> EU erzeugt noch dorthin importiert werden<br />

können.<br />

Bio-Komponente (aus Verbrauchersicht<br />

abgrenzbar) – zum Beispiel Reis, Bratkartoffeln,<br />

Feldsalat, Joghurt, Rin<strong>der</strong>steaks.<br />

Wird eine Komponente mit „Bio“ gekennzeichnet,<br />

gilt nur bei dieser Komponente die<br />

95-Prozent-Regelung, also müssen auch die<br />

Petersilie auf den Salzkartoffeln o<strong>der</strong> die<br />

Butter auf den Nudeln Bio sein.<br />

Bio-Zutat (Bio-Rohstoff) – etwa „Wir verwenden<br />

ausschließlich BioKartoffeln“. Viele<br />

gastronomische Betriebe entscheiden sich<br />

für einen BioEinsatz in Form des kompletten<br />

Austauschs einer konventionell erzeugten<br />

Zutat durch eine Bio-Zutat. So kauft ein<br />

Betrieb beispielsweise ab einem bestimmten<br />

Zeitpunkt alle Kartoffeln in zertifizierter Bio-<br />

Qualität und setzt keine konventionell<br />

erzeugten Kartoffeln mehr ein.<br />

c) Trennung bei <strong>der</strong> Lagerhaltung: Zur<br />

Vermeidung von Verwechslungen zwischen<br />

Bio-Produkten und konventionellen Produkten.<br />

Das bezieht sich sowohl auf alle<br />

Lager (trocken, tiefkühl, kühl) als auch auf<br />

die Küchenräume.<br />

d) Wareneingang und Warenfluss: Beim<br />

Einsatz von Bio-Produkten sind wenige<br />

zusätzliche Anfor<strong>der</strong>ungen zu berücksichtigen.<br />

So muss vom Lieferanten ein aktuell<br />

gültiges Bio-Zertifikat einer Öko-Kontrollstelle<br />

vorliegen. Der Lieferant muss die<br />

Bio-Produkte als solche klar auf dem<br />

Lieferschein und <strong>der</strong> Rechnung kennzeichnen.<br />

Das angelieferte Erzeugnis muss seinerseits<br />

eindeutig etikettiert sein, nämlich<br />

mit Name und Anschrift des Lieferanten,<br />

einer Bezeichnung des Erzeugnisses mit<br />

Bio-Hinweis (zum Beispiel „BioZitronen“)<br />

und <strong>der</strong> Code-Nummer <strong>der</strong> für den Lieferanten<br />

zuständigen Kontrollstelle (DE-XXX-<br />

Öko-Kontrollstelle). Der überprüfte und<br />

abgezeichnete Lieferschein wird dann abgelegt<br />

– beispielsweise in einem Ordner. Bei<br />

Inspektionen werden die Lieferscheine/<br />

Rechnungen berücksichtigt.<br />

4. Wie sieht die Kontrolle aus?<br />

Wer Bio-Produkte erzeugt o<strong>der</strong> verarbeitet,<br />

wird mindestens einmal im Jahr kontrolliert.<br />

Umfang und Inhalt <strong>der</strong> Kontrolle sind durch<br />

die EG-ÖkoVerordnung festgeschrieben. Bei<br />

<strong>der</strong> Erstkontrolle, das heißt nach Vertragsabschluss,<br />

wird die Betriebsbeschreibung<br />

vervollständigt sowie eine Inspektion durch<br />

einen Mitarbeiter <strong>der</strong> Kontrollstelle durchgeführt.<br />

Für Großküchen und Gastronomie<br />

erfolgen die jährlichen Folgeinspektionen in<br />

<strong>der</strong> Regel unangekündigt. Bei erfolgreichem<br />

Kontrollverfahren erhält <strong>der</strong> Betrieb ein Bio-<br />

Zertifikat, mit dem er seinen Kunden gegenüber<br />

werben kann.


Kooperationspartner des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong><br />

Ihre Kochkunst braucht jahrelange Erfahrung.<br />

Unser Online-Bestellservice überhaupt keine.<br />

Einfacher geht’s nicht: Unter www.rewe-gvs.de können Sie alle Artikel<br />

aus unserem Sortiment per Mausklick bestellen – rund um die Uhr, wo<br />

immer Sie sind. Nützliche Tipps und Informationen gibt es gratis dazu.<br />

REWE-Großverbraucher-Service – ganz groß bis ins Detail.<br />

5. Wie funktioniert das Kontrollverfahren<br />

bei Systemgastronomie, Hotelketten und<br />

Catering-Unternehmen?<br />

Je nach Unternehmensstruktur und<br />

Gesellschaftsform muss im Kontroll- und<br />

Zertifizierungsverfahren nicht jede Betriebsstätte<br />

einzeln besucht werden. Wenn alle<br />

Betriebsstätten einer juristischen Person<br />

angehören, werden die Inspektionen durch<br />

die Öko-Kontrollstelle in <strong>der</strong> Zentrale und<br />

stichprobenartig in den einzelnen Betriebsstätten<br />

durchgeführt.<br />

6. Welche Kosten fallen an?<br />

Je nach Aufwand zwischen 300 Euro bis<br />

900 Euro für Kontrollverfahren inklusive Bio-<br />

Zertifikat, das eine Gültigkeit von einem Jahr<br />

hat.<br />

www.1000biokuechen.de.<br />

www.nfs.de<br />

Text: Monika Kraft / Quelle: AHGZ<br />

REWE-Großverbraucher-Service<br />

Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 18 · 55130 Mainz<br />

Tel. 0 61 31/5 02-0 · kontakt@rewe-gvs.de<br />

Info und Online-Bestellung: www.rewe-gvs.de<br />

Wie Bio kontrolliert wird :<br />

Wird eine Speise, eine Komponente o<strong>der</strong> nur eine Zutat mit „Bio“ (o<strong>der</strong><br />

ähnlich) ausgewiesen, ist eine Teilnahme am Kontrollverfahren nötig.<br />

Zur Auswahl <strong>der</strong> Kontrollstelle bis zu drei schriftliche Angebote einholen.<br />

Erstkontrolle beson<strong>der</strong>s gewissenhaft vorbereiten.<br />

Wer Bio-Produkte erzeugt o<strong>der</strong> verarbeitet, wird mindestens einmal im<br />

Jahr kontrolliert.<br />

Bei Systemgastronomie o<strong>der</strong> Hotelketten muss im Kontroll- und<br />

Zertifizierungsverfahren nicht unbedingt jede Betriebsstätte einzeln<br />

besucht werden.<br />

Die Kosten für die Kontrolle liegen je nach Aufwand zwischen 300 Euro<br />

und 900 Euro inklusive Bio-Zertifikat.<br />

ANZEIGE<br />

15


16<br />

Steuern und<br />

Recht<br />

Mehr Steuervorteile und Vergünstigungen für Vereine und Ehrenamt<br />

Die Reform des Gemeinnützigkeitsrechts<br />

ist verabschiedet. Der Bundesrat hat den<br />

Weg zur Stärkung ehrenamtlicher<br />

Tätigkeiten frei gemacht und das Gesetz<br />

„Hilfen für Helfer“ beschlossen.<br />

Dies bedeutet konkret:<br />

- <strong>der</strong> Übungsleiterfreibetrag steigt von 1.848<br />

Euro auf 2.100 Euro im Jahr<br />

- es wird ein allgemeiner steuerlicher Freibetrag<br />

in Höhe von jährlich 500 Euro für alle<br />

Personen eingeführt, die ehrenamtlich in<br />

Vereinen Verantwortung übernehmen<br />

- es wird eine steuerfreie Aufwandsentschädigung<br />

in Höhe von 500 Euro gewährt<br />

- die Höchstgrenzen für den steuerlichen<br />

Abzug von Spenden von bisher fünf bezie-<br />

KOOPERATIONSPARTNER<br />

DES VERBANDES DER KOLPINGHÄUSER E.V.<br />

pax<br />

Versicherung sdienst dienst<br />

20<strong>05</strong><br />

100 Jahre<br />

Eine gute<br />

PARTNERSCHAFT –<br />

PARTNER<br />

GEWINN<br />

Ein GEWINN<br />

für BEIDE SEITEN<br />

Versicherungen zu Top-Son<strong>der</strong>konditionen:<br />

Gebäude, Haftpflicht, Rechtsschutz, KFZ und und und<br />

SPAREN SIE BIS 40 PROZENT!<br />

Der Pax-Versicherungsdienst ist eine kirchliche Selbsthilfeorganisation<br />

mit außergewöhnlichen Leistungen zu preiswerten Tarifen – und<br />

Kooperationspartner des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> e.V.<br />

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern.<br />

Ihr Ansprechpartner: Marc Frost: 0221/16088 -33<br />

www.pax-versicherung.de<br />

ANZEIGE<br />

hungsweise zehn Prozent <strong>der</strong> Gesamteinkünfte<br />

werden auf einheitliche 20<br />

Prozent angehoben<br />

- <strong>der</strong> Höchstbetrag für die Ausstattung von<br />

Stiftungen mit Kapital werden von 307.000<br />

Euro auf eine Million Euro erhöht<br />

- die Besteuerungsgrenze für wirtschaftliche<br />

Betätigungen gemeinnütziger Körperschaften<br />

und die so genannte Zwecksbetriebgrenze<br />

bei sportlichen Veranstaltungen<br />

werden von 30.678 auf 35.000<br />

Euro Einnahmen im Jahr heraufgesetzt<br />

Quelle: „Der Verein – Update-Newsletter“,<br />

Jahresabschlüsse<br />

unbedingt offenlegen<br />

Obwohl bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit alle<br />

Unternehmen in den Rechtsformen einer<br />

AG, GmbH o<strong>der</strong> GmbH&Co. KG zu <strong>der</strong><br />

Offenlegung ihres Jahresabschlusses im<br />

Handelsregister verpflichtet waren, wurde<br />

dies von den Unternehmen vielfach ignoriert.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Einführung des elektronischen<br />

Bundesanzeigers (www.unternehmensregister.de)<br />

wurden Anfang des<br />

Jahres die Vorschriften geän<strong>der</strong>t. Auch die<br />

Überwachung <strong>der</strong> Einhaltung wurde erheblich<br />

verschärft. Der Jahresabschluss muss<br />

seitdem an die Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft<br />

mbH mit Sitz in Köln gesandt<br />

werden. Dort erfolgt die Prüfung <strong>der</strong><br />

Unterlagen auf Vollständigkeit sowie <strong>der</strong>en<br />

elektronische Veröffentlichung. Wenn ein<br />

Unternehmen seinen Jahresabschluss <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit nicht zugänglich macht, ist<br />

das Bundesamt für Justiz verpflichtet, ein<br />

Ordnungsgeldverfahren einzuleiten. Die<br />

Ordnungsgel<strong>der</strong> betragen zwischen 2500<br />

und 25.000 Euro. Erstmals sind die Jahresabschlüsse<br />

zum 31. Dezember 2006 von<br />

dieser Neuregelung betroffen. Die Frist für<br />

die Offenlegung endet am 31.Dezember<br />

2007.<br />

Quelle: Neuss-Grevenbroicher Zeitung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!