Augenblick 6/05 - Verband der Kolpinghäuser eV
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Augenblick 6/05 - Verband der Kolpinghäuser eV
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Einstimmig beschlossen:<br />
Leitlinien im VKH<br />
Rund siebzig Vertreter <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
sind am 9. November 2007 zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
<strong>eV</strong> (VKH) nach Köln gekommen, um<br />
die Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong> im<br />
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> zu verabschieden.<br />
Die VKH-Leitlinien sind das Ergebnis<br />
eines über ein Jahr angelegten Konsultations-<br />
und Dialogprozesses.<br />
Alle Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Verband</strong>es wurden nach<br />
ihrer Einschätzung zu den Inhalten <strong>der</strong><br />
Leitlinien und zu <strong>der</strong>en Stellenwert befragt.<br />
Da die Leitlinien alle Mitglie<strong>der</strong> betreffen,<br />
sollten auch alle Mitglie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong>en<br />
Entwicklung mitwirken können. Darüber hinaus<br />
wurden Prominente aus Wirtschaft,<br />
Politik, Kirche und Gesellschaft um ihre<br />
Einschätzungen zu den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />
gebeten. Ziel dabei war es, einen Eindruck<br />
davon zu erhalten, wie die <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
und ihre Angebote von außen wahrgenommen<br />
werden. Unter den zahlreichen Rückmeldungen,<br />
die wir zum Teil in den letzen<br />
Ausgaben <strong>der</strong> AUGENBLICKMAL präsentiert<br />
haben, sind <strong>der</strong> Heilige Vater, Papst Benedikt<br />
XVI., <strong>der</strong> Präsident des Europäischen Parlamentes,<br />
Hans-Gerd Pöttering, <strong>der</strong> ehemalige<br />
Bundesarbeitsminister Franz Müntefering,<br />
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, <strong>der</strong> Vorsitzende<br />
<strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz<br />
Kardinal Karl Lehmann sowie <strong>der</strong> Jugendbischof<br />
Franz-Josef Bode.<br />
Aus den Reihen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> gingen<br />
überraschend viele Rückmeldungen und<br />
Einschätzungen bei <strong>der</strong> VKH-Geschäftsstelle<br />
ein, wo sie zusammen mit Vorstand und<br />
Verwaltungsrat des VKH ausgewertet und zu<br />
einem Textentwurf ausgearbeitet wurden.<br />
Dieser wurde wie<strong>der</strong>um allen Mitglie<strong>der</strong>n<br />
zur Kommentierung und zur Vorbereitung auf<br />
die Abstimmung zur Verfügung gestellt.<br />
Zuletzt wurde <strong>der</strong> Textentwurf im Plenum <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung diskutiert, bevor die<br />
Leitlinien einstimmig beschlossen wurden.<br />
Angesichts <strong>der</strong> Bedeutung des Ereignisses<br />
wurde dieses Ergebnis mit großem Applaus<br />
gefeiert. „Wir freuen uns, dass wir mit diesen<br />
Leitlinien nun klare Hinweise nach innen<br />
und außen haben, die uns sagen, was<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> nicht sind, aber eben auch,<br />
welche Ziele <strong>Kolpinghäuser</strong> immer wie<strong>der</strong><br />
anstreben", so <strong>der</strong> Vorsitzende Bundespräses<br />
Msgr. Alois Schrö<strong>der</strong> in seiner<br />
Einschätzung. Und weiter: „Dadurch, dass<br />
alle Mitglie<strong>der</strong> daran beteiligt waren, haben<br />
diese Leitlinien ein hohes Maß an Verpflichtung<br />
für alle, die sich <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
nennen.“<br />
Mit <strong>der</strong> Zusage, diese Leitlinien mit einer<br />
Arbeits- und Umsetzungshilfe breit unter den<br />
Mitglie<strong>der</strong>n zu streuen, endete die außerordentliche<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung, die im<br />
Vorfeld des Engagiertentreffens des Kolpingwerkes<br />
Deutschland stattfand.<br />
Lesen Sie auf Seite 3 bis 5 mehr über die<br />
Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />
Liebe Vorstandsmitglie<strong>der</strong>,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n!<br />
schneller als man glaubt, ist schon wie<strong>der</strong><br />
ein Jahr vorüber. Für uns im VKH ist es tatsächlich<br />
wie im Flug vergangen. Ein Rückblick<br />
wird für uns in einer stillen Stunde vonnöten<br />
sein, um Erreichtes angemessen zu bewerten<br />
aber auch verarbeiten zu können.<br />
Zum einen denken wir an die Leitlinien für<br />
die <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />
Zum ersten Mal haben wir als<br />
Dachverband zusammen mit allen <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />
nach innen einen Kompass, <strong>der</strong> uns<br />
die Richtung in die Zukunft weist. Gleichzeitig<br />
haben wir auch nach außen ein Profil, das uns<br />
erkennbar und unverwechselbar macht. Darauf<br />
wollen wir aufbauen und die Marke<br />
„Kolpinghaus“ weiter entwickeln. Wir denken<br />
auch an den Moment <strong>der</strong> Zusage aus dem<br />
Bundesjugendministerium für das Forschungsund<br />
Praxisentwicklungsprojekt für die Jugendwohnheime.<br />
Dieses Projekt ist eine wertvolle<br />
Weichenstellung für die Zukunft des Jugendwohnens<br />
und damit auch für die Zukunft <strong>der</strong><br />
Kolping-Jugendwohnheime. Mit unserer weltweiten<br />
Hotelplattform sind wir ebenfalls wichtige<br />
Schritte in <strong>der</strong> Erweiterung unserer<br />
Dienstleistungen für unsere Mitglie<strong>der</strong> und für<br />
die Kolping-Hotels allgemein gegangen.<br />
Alles in allem und für alle ein gutes Jahr, wie<br />
wir meinen. Bleibt uns, Ihnen an dieser Stelle<br />
Danke zu sagen für das Mittun und für die Zusammenarbeit<br />
an <strong>der</strong> gemeinsamen Sache.<br />
Wir danken für die freundliche Aufnahme, für<br />
die guten Begegnungen und für das Vertrauen,<br />
das Sie uns stets entgegenbringen.<br />
Haben Sie eine besinnliche Advents- und<br />
Weihnachtszeit und kommen Sie gut ins Neue<br />
Jahr!<br />
Guido Gröning<br />
Geschäftsführer<br />
Andreas Finke<br />
Referent<br />
4/2007
2<br />
Hintergedanken<br />
Sternstunden<br />
Das Erleben von Sternstunden ist <strong>der</strong><br />
Traum, ist die Sehnsucht eines jeden<br />
Menschen. Und es gibt sie, die Sternstunden<br />
<strong>der</strong> Menschheit, in <strong>der</strong> Geschichte unseres<br />
Volkes, in <strong>der</strong> Geschichte unserer Kirche,<br />
auch in <strong>der</strong> Geschichte des Kolpingwerkes<br />
und des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />
Eine solche Sternstunde durfte ich am<br />
9.11.2007 dieses Jahres erleben, und mit mir<br />
über 60 weitere Personen. Sie waren <strong>der</strong><br />
Einladung zur außerordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
im Kolpinghaus International in<br />
Köln gefolgt. Es ging um die Beratung und<br />
Verabschiedung <strong>der</strong> Leitlinien. Einstimmig fiel<br />
die Entscheidung aus. Darüber habe ich mich<br />
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> Geschäftsstelle, vor allem mit Herrn<br />
Gröning und Herrn Finke gefreut. Eine<br />
Sternstunde im Leben und in <strong>der</strong> Geschichte<br />
des VKH! Eine gemeinsame und einhellige<br />
Weichenstellung für unsere weitere Arbeit<br />
und Zusammenarbeit. Das lässt für die<br />
Zukunft darauf hoffen, dass für uns gilt: „Wo<br />
KOLPING drauf steht, ist auch KOLPING drin!“<br />
Wir dürfen die Freude über diese<br />
„Sternstunde“ hineinnehmen in die frohe<br />
Erwartung, die wir mit <strong>der</strong> Zeit des Advent<br />
und <strong>der</strong> Feier des Weihnachtsfestes verbinden.<br />
Da kommen wie<strong>der</strong> jene 3 Männer in<br />
unseren Blick, die uns als die 3 Weisen o<strong>der</strong><br />
3 Könige vertraut sind. Ihnen war ein Stern<br />
aufgegangen. Diesem sind sie gefolgt. Und so<br />
erlebten sie die große „Überraschung“ ihres<br />
Lebens: Im Kind in <strong>der</strong> Krippe fanden sie den<br />
verheißenen Messias (vgl. Mt 2, 1-12). Sie<br />
waren am Ziel ihres Suchens und Fragens<br />
angekommen.<br />
Ich hoffe, dass auch Sie im Laufe dieses nun<br />
zu Ende gehenden Jahres die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Sternstunde erlebt haben! Und ich wünsche<br />
Ihnen, dass die Feier des Weihnachtsfestes<br />
Ihr Leben mit Licht erfüllt und Ihr Herz<br />
froh werden lässt. Das wird ganz gewiss so<br />
sein, wenn wir Weihnachten als ein religiöses<br />
und christliches Fest feiern und gestalten.<br />
Dann wird <strong>der</strong> „Stern über Betlehem“ unser<br />
Leben mit all seinen Ängsten und Einsamkeiten,<br />
mit seinen Tiefen und Schattenseiten<br />
durchstrahlen. Denn Jesus Christus ist<br />
als Licht zu uns gekommen! So mögen uns<br />
folgende Worte begleiten:<br />
„Stern über Betlehem, zeig’ uns den Weg!<br />
Führ uns zur Krippe hin, zeig’, wo sie steht!<br />
Leuchte du uns voran, bis wir dort sind!<br />
Stern über Betlehem, führ uns zum Kind!“<br />
Ich danke Ihnen für jegliches Engagement<br />
im Geiste Adolph Kolpings, für jeden persönlichen<br />
Beitrag zum Gelingen unserer Arbeit im<br />
VKH!<br />
Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und<br />
Freunden ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest,<br />
für das neue Jahr 2008 Gottes<br />
gütiges Geleit!<br />
Mit herzlichem Gruß und TREU KOLPING<br />
Alois Schrö<strong>der</strong><br />
Bundespräses/1. Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
S. 3-9: <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
„Wo Kolping draufsteht, ist auch<br />
Kolping drin!“ Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
im VKH<br />
Jubiläum in Pforzheim<br />
Kolpinghausleiter erhält Ehrenzeichen<br />
des Kolpingwerkes Deutschland<br />
Kolpinghaus Wattenscheid-Höntrop<br />
feiert Wie<strong>der</strong>eröffnung<br />
Jugend- und Studentenwohnheime<br />
Augsburg mit neuem Internetauftritt<br />
Familienferienstätte Vogelsbergdorf<br />
jetzt mit Arche Noah für Feriengäste<br />
Kurzinfos aus den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />
S. 10-12: Jugendwohnen/<br />
Jugendsozialarbeit<br />
Start-up Tagung<br />
„leben.lernen.chancen nutzen“<br />
Expertenrunde zum Jugendwohnen in<br />
Berlin<br />
AUSWÄRTS ZUHAUSE erneut auf<br />
Fachmessen präsentiert<br />
S. 13: Wir über uns<br />
VKH begrüßt bei egat 07 zahlreiche<br />
prominente Gäste<br />
S. 14-15: Hotel und<br />
Gastronomie<br />
Wie Bio eine runde Sache wird<br />
S. 16: Steuern und Recht<br />
Jahresabschlüsse unbedingt<br />
offenlegen<br />
Mehr Steuervorteile und Vergünstigungen<br />
für Vereine und Ehrenamt<br />
Impressum 4/2007<br />
Herausgeber: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong>,<br />
Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln<br />
Guido Gröning: Tel.:0221/20701-162<br />
Andreas Finke: Tel.:0221/20701-160<br />
Anne Bergmann: Tel.:0221/20701-122<br />
Fax: 0221/20701-270 // info@kolpinghaeuser.de<br />
Internet: www.kolpinghaeuser.de<br />
Gestaltung: Plett, Schulte & Partner, München
„Wo Kolping draufsteht, ist auch Kolping drin!“<br />
Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
In den letzten Ausgaben <strong>der</strong> AUGEN-<br />
BLICKMAL! haben wir Ihnen an dieser<br />
Stelle Statements von prominenten<br />
Persönlichkeiten aus Kirche, Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft vorgestellt.<br />
All diese Eindrücke und Einschätzungen<br />
haben uns auf dem Weg <strong>der</strong> Entwicklung<br />
unserer Leitlinien begleitet. Auch aus<br />
dem <strong>Verband</strong> gab es eine ganze Menge<br />
Anregungen, Ideen und Vorschläge. Alle<br />
wurden gewissenhaft diskutiert, die<br />
jeweiligen Bedeutungen abgewogen und<br />
intensiv an den Formulierungen gefeilt.<br />
Die vielen Rückmeldungen, nicht zuletzt<br />
die große Teilnehmerzahl bei <strong>der</strong> außerordentlichen<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
und vor allem <strong>der</strong> einstimmig gefasste<br />
Beschluss zeigen, dass dieses Projekt<br />
alle <strong>Kolpinghäuser</strong> betrifft und von allen<br />
mitgetragen wird.<br />
Der Prozess <strong>der</strong> Leitlinienentwicklung ist<br />
erfolgreich abgeschlossen und wir freuen<br />
uns, Ihnen die Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong><br />
präsentieren zu können.<br />
Adolph Kolping – Ursprung und Auftrag<br />
Unsere Leitlinien:<br />
Grundlage unserer Leitlinien ist das Leitbild<br />
des Kolpingwerkes Deutschland. Sie bauen<br />
darauf auf und konkretisieren dieses für den<br />
Bereich <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>. Unsere Leitlinien<br />
sind das Ergebnis einer Befragung <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> und<br />
haben daher einen hohen Grad an Verbindlichkeit<br />
für unsere gemeinsame Arbeit.<br />
Alle Verantwortlichen in den Rechtsträgern<br />
<strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>, die sich im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> zusammenschließen, bekennen<br />
sich zu dem in diesen Leitlinien formulierten<br />
Verständnis und Auftrag. Diese Leitlinien<br />
sind für uns alle die Grundlage, an <strong>der</strong><br />
Wir bekennen uns zu Adolph Kolping. Er ist die Leitfigur für jedes Kolpinghaus. Sichtbar<br />
machen wir dieses durch optische Bezüge, durch die Bezeichnung des Hauses als<br />
Kolpinghaus sowie durch die Ableitung <strong>der</strong> Aufgaben des Hauses von Adolph Kolping her und<br />
auf die verbandlichen Ziele des Kolpingwerkes hin.<br />
Die grundsätzliche Zielsetzung, die Adolph Kolping mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> katholischen<br />
Gesellenhäuser verband, bleibt auch für uns maßgebend und richtungweisend. Seine Überzeugung<br />
ist für uns Ermutigung und Herausfor<strong>der</strong>ung zugleich.<br />
Werte, die uns verbinden<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong><br />
wir die Arbeit in und mit den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />
ausrichten.<br />
Diese Leitlinien wurden im Rahmen <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> am 9. November 2007 in Köln<br />
beschlossen. Sie beschreiben die <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> als<br />
Solidaritäts- und Qualitätsgemeinschaft.<br />
Diese Leitlinien sind für uns Grundlage und<br />
Orientierung unserer Arbeit. Sie stehen auf<br />
dem Fundament einer reichen Tradition und<br />
Erfahrung.<br />
Bei unserer Arbeit lassen wir uns leiten von dem Glauben an Jesus Christus und seiner<br />
Frohen Botschaft, von dem Beispiel Adolph Kolpings sowie von den Prinzipien <strong>der</strong> katholischen<br />
Soziallehre/ christlichen Gesellschaftslehre.<br />
Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Seine Bedürfnisse und Erwartungen<br />
nehmen wir ernst. Menschen spüren in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n eine wertschätzende<br />
Atmosphäre.<br />
Unser Ziel ist, unseren Beitrag zu einer menschenwürdigen Gestaltung <strong>der</strong> Gesellschaft zu<br />
leisten.<br />
3
4<br />
„Wo Kolping draufsteht, ist auch Kolping drin!“<br />
Leitlinien für die <strong>Kolpinghäuser</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
Kolpinghaus – ein Name, <strong>der</strong> verpflichtet<br />
Wir richten das Kolpinghaus an den Zielen und <strong>der</strong> Programmatik des Kolpingwerkes aus<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> stehen heute als Jugendwohnheime, Hotels, Gästehäuser, Vereins- und<br />
Tagungshäuser, als Bildungs- und Begegnungszentren, als Wohnheime, Gaststätten und<br />
Restaurants, als Familienferienstätten sowie als Veranstaltungszentren im Dienst an den<br />
Menschen.<br />
In ihrer Vielfalt und Verschiedenartigkeit dienen die <strong>Kolpinghäuser</strong> dem gleichen und<br />
gemeinsamen Auftrag und Ziel:<br />
- Orte <strong>der</strong> Begegnung und <strong>der</strong> Bildung zu sein,<br />
- den Menschen Orientierung und Lebenshilfe anzubieten,<br />
- Bewusstsein für ein verantwortliches Leben und solidarisches Handeln zu för<strong>der</strong>n,<br />
- einen Beitrag in <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit, in <strong>der</strong> Familienför<strong>der</strong>ung, im Zusammenwachsen<br />
in <strong>der</strong> Einen Welt und in <strong>der</strong> Bewahrung <strong>der</strong> Schöpfung sowie in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu leisten,<br />
- Glaube und Religion in unseren Häusern erfahrbar zu machen.<br />
Kolpinghaus – ein Haus mit Herz und Sinn<br />
Kolpinghaus – ein Ort, an dem Kolpingsfamilien zu Hause sind<br />
Wir stellen das Kolpinghaus in den Dienst <strong>der</strong> Kolpingsfamilie<br />
Wir orientieren uns bei unseren Entscheidungen an betriebswirtschaftlichen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
Wir verbinden unseren ideellen Auftrag mit dem Ziel des wirtschaftlichen Erfolges. Wirtschaftlicher<br />
Erfolg ist allerdings kein Selbstzweck. Er steht für uns im Dienst <strong>der</strong> inhaltlichen<br />
Ausrichtung.<br />
Wirtschaftliches Denken und Handeln muss unseren ethischen Grundsätzen entsprechen.<br />
Es muss die programmatischen Ziele des Kolpingwerkes för<strong>der</strong>n.<br />
Im Umgang mit Kunden, Dienstleistern, Gästen und Pächtern sowie dem hauptberuflichen<br />
Personal beachten wir die Grundsätze <strong>der</strong> Fairness, Transparenz und Ehrlichkeit.<br />
Wir setzen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kolpingsfamilien. Eine personelle Verknüpfung<br />
zwischen <strong>der</strong> Kolpingsfamilie und dem Trägerverein des Kolpinghauses ist uns wichtig.<br />
Wir unterstützen die Arbeit <strong>der</strong> Kolpingsfamilien und schaffen Möglichkeiten, dass sie für ihre<br />
Aktivitäten und die Angebote des Kolpingwerkes werben können.<br />
Im Kolpinghaus haben Kolpingsfamilien im Rahmen <strong>der</strong> jeweiligen Möglichkeiten des Kolpinghauses<br />
ihre feste Bleibe und Anlaufstelle für ihre Mitglie<strong>der</strong>.<br />
Unsere <strong>Kolpinghäuser</strong> sind auch für an<strong>der</strong>e Vereine und Organisationen offen, soweit sie mit<br />
rechtsstaatlichen Prinzipien übereinstimmen und christlichen Wertmaßstäben nicht wi<strong>der</strong>sprechen.
Kolpinghaus – in kompetenten Händen<br />
Wir geben das Kolpinghaus in die Hände von Menschen, die es mit Kompetenz und Herz<br />
begleiten<br />
Die <strong>Kolpinghäuser</strong> beziehen und leben ihre Stärke beson<strong>der</strong>s aus dem kompetenten und auch<br />
ehrenamtlichen Engagement <strong>der</strong> Verantwortlichen. Ein wichtiger Beitrag zum Erfolg <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> ist für uns ein gutes Zusammenwirken von ehrenamtlichen und hauptberuflichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Mit <strong>der</strong> Leitung eines Kolpinghauses verbinden wir eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung für den<br />
Schutz und die För<strong>der</strong>ung des Namens „Kolpinghaus“.<br />
Die Identifikation <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den <strong>Kolpinghäuser</strong>n mit dem christlichen<br />
Menschenbild und eine positive Einstellung zu Adolph Kolping und zum Kolpingwerk sind<br />
wichtige Voraussetzungen ihres Dienstes.<br />
Die Aufgabe zum Austausch mit an<strong>der</strong>en <strong>Kolpinghäuser</strong>n sowie zur Fortbildung in wichtigen,<br />
mit <strong>der</strong> Führung eines Kolpinghauses verbundenen Fragen, nehmen wir wahr.<br />
Unsere Geschichte<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung von Gesellenvereinen<br />
(heute Kolpingsfamilien) verband Adolph<br />
Kolping (1813-1865) auch den Auftrag zur<br />
Errichtung von Gesellenhäusern als Treffpunkte<br />
des Vereins und als Unterkunftsmöglichkeiten<br />
für wan<strong>der</strong>nde Handwerksgesellen.<br />
Viele <strong>Kolpinghäuser</strong> wurden von<br />
Adolph Kolping selbst gegründet. Das erste<br />
„Gesellenhospitium“ eröffnete er im Mai<br />
1853 in Köln. Weitere Häuser folgten. Mittlerweile<br />
gibt es analog zur Entwicklung des<br />
<strong>Verband</strong>es in mehr als 50 Län<strong>der</strong>n dieser Welt<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong><br />
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> – das Band, das uns verbindet<br />
Vorstand, Verwaltungsrat und Mitglie<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> verstehen sich als Teil<br />
einer Solidaritäts- und Qualitätsgemeinschaft. Mit seiner Geschäftsstelle ist <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> Dienstleister in diesem Sinne. Deshalb wollen wir im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>:<br />
- Fortbildungsbedarf feststellen und an Schulungen teilnehmen,<br />
- bei rechtlichen, betriebswirtschaftlichen, baulichen, konzeptionellen und strategischen Fragen<br />
Rat einholen,<br />
- an Austausch- und Informationsforen mit den Leitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
an<strong>der</strong>er <strong>Kolpinghäuser</strong> teilnehmen,<br />
- Informationen aus den <strong>Kolpinghäuser</strong>n veröffentlichen,<br />
- die Marke „Kolpinghaus“ schützen und dafür positiv werben,<br />
- unsere Anliegen und Interessen zusammen mit dem <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> nach innen<br />
und außen vertreten.<br />
Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> ist für uns das Band, das uns verbindet und zusammenhält.<br />
Wir stellen uns gemeinsam dem Anspruch: „Wo KOLPING draufsteht, ist auch KOLPING drin!“<br />
Ab 1910 setzte sich für die Gesellenhospitien<br />
die Bezeichnung <strong>Kolpinghäuser</strong> durch. 1936<br />
wird diese Bezeichnung zur Pflicht. Der Name<br />
steht für eine lange Geschichte und Tradition,<br />
er steht für Kontinuität, Zuverlässigkeit, und<br />
die Fähigkeit, die „Nöte <strong>der</strong> Zeit“ zu erkennen<br />
und darauf im Sinne <strong>der</strong> Menschen zu antworten.<br />
Am 4. August 1909 beschloss <strong>der</strong> Generalrat<br />
des Internationalen Kolpingwerkes die Gründung<br />
eines „Revisionsverbandes zur Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Verwaltungen <strong>der</strong> Gesellenhäuser“.<br />
Erst unter dem Druck <strong>der</strong> ersten<br />
Krisenjahre <strong>der</strong> Weimarer Republik kam es<br />
allerdings zur Gründung eines <strong>Verband</strong>es, <strong>der</strong><br />
eigens für die Belange <strong>der</strong> sich rasch entwik-<br />
kelnden Gesellenhäuser zuständig sein sollte.<br />
Diese am 3. Januar 1923 vom Generalrat getroffene<br />
Entscheidung wurde mit Wirkung<br />
vom 5. Mai 1925 und mit Eintragung ins<br />
Vereinsregister beim Amtsgericht Köln vollzogen.<br />
Der „<strong>Verband</strong> Katholischer Gesellenhäuser,<br />
Lehrlings- und Ledigenheime“ war<br />
gegründet. Seit dem 3. März 1953 heißt er<br />
„<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong>“.<br />
Die Quartalszeitschrift des <strong>Verband</strong>es heißt<br />
AUGENBLICKMAL! und geht zurück auf die<br />
Schrift „Das Gesellenheim“, die erstmals im<br />
Februar 1927 erschien. Sie informiert aus<br />
dem Leben <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong> und über viele<br />
relevante Themen und Fragestellungen <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong>.<br />
5
6<br />
Jubiläum in Pforzheim<br />
Gleich zwei beson<strong>der</strong>e Ereignisse galt es bei <strong>der</strong> Kolpingsfamilie Pforzheim-Zentral zu<br />
feiern: zum einen das 125-jährige Bestehen <strong>der</strong> Kolpingsfamilie, zum an<strong>der</strong>en den fünfzigsten<br />
Jahrestag des Wie<strong>der</strong>aufbaus des Pforzheimer Kolpinghauses nach seiner<br />
Zerstörung im Krieg.<br />
Nach dem Gottesdienst folgten einige<br />
Grußworte, die die Geschichte <strong>der</strong> Pforzheimer<br />
Kolpingsfamilie in Wort und Bild<br />
lebendig werden ließen.<br />
Am 4. Juni 1882 beschlossen einige<br />
Männer, die von <strong>der</strong> Idee Adolph Kolpings<br />
begeistert waren, einen Gesellenverein zu<br />
gründen. Rasch wuchs dieser Verein zu einer<br />
harmonischen Gruppe zusammen, die sich<br />
regelmäßig traf. Die Geselligkeit kam dabei<br />
selbstverständlich nie zu kurz. Große und<br />
kleine Festlichkeiten das Jahr hindurch sorgten<br />
stets für ein volles Haus. Wenn die<br />
Gesellen riefen, waren die Säle in den Lokalen<br />
oft zu klein. Die sangesfreudigen Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Gruppe schlossen sich bald in einem<br />
Gesangverein zusammen. 1919 ging daraus<br />
<strong>der</strong> Gesangverein Konstantia hervor, <strong>der</strong> den<br />
Gottesdienst und den festlichen Abend<br />
anlässlich <strong>der</strong> Jubiläen musikalisch umrahmte.<br />
Beim Angriff auf Pforzheim am 23. Februar<br />
1945 fiel das ursprüngliche Pforzheimer<br />
Kolpinghaus in Schutt und Asche. Doch<br />
bereits 1947 nahmen Heimkehrer aus dem<br />
Krieg und neue Kolpingmitglie<strong>der</strong> die Vereinstätigkeit<br />
wie<strong>der</strong> auf. Nach beschwerlichen<br />
Behördengängen und schwieriger<br />
Materialbeschaffung stand <strong>der</strong> Kolpingsfamilie<br />
im November 1948 wenigstens wie<strong>der</strong><br />
eine Baracke als Versammlungsraum zur<br />
Verfügung. Sportfeste, Theaterspiele und<br />
Faschingsabende sorgten dort dann nicht nur<br />
für gute Laune, son<strong>der</strong>n ermöglichten es<br />
auch, dass bald mit dem Wie<strong>der</strong>aufbau des<br />
Kolpinghauses begonnen werden konnte.<br />
1957 wurde das Haus eingeweiht und seitdem<br />
ließen Kulturabende, Bildungs- und<br />
Tanzveranstaltungen sowie zahlreiche Feste<br />
dort so manche gute Freundschaft entstehen.<br />
Seit 1959 leben junge Menschen im<br />
Kolpinghaus. Meist waren es Meisterschüler,<br />
Lehrlinge und Praktikanten, die aus allen<br />
Teilen Deutschlands und aus dem Ausland<br />
nach Pforzheim kamen. Und auch heute ist<br />
das Kolpinghaus eine Anlaufstelle für junge<br />
Leute, die in <strong>der</strong> Stadt für kürzere o<strong>der</strong> längere<br />
Zeit ein Dach über dem Kopf suchen. Nach<br />
verschiedenen Umbauten und einer Generalsanierung<br />
hat das Pforzheimer Kolpinghaus<br />
heute 65 Betten in mo<strong>der</strong>n eingerichteten<br />
Zimmern und ist gut ausgelastet. Neu sind die<br />
Integrationskurse, die auch wie<strong>der</strong> internationale<br />
Gäste ins Haus führen.<br />
Gert Hager, Karlheinz Speckert, Bernhard Ihle, Robert<br />
Henrich und Bernhard Brodbeck (v.l.) freuen sich über<br />
das doppelte Jubiläum. (links)<br />
Auftritt des Gesangsvereins Konstantia beim<br />
Jubiläumsfest. (unten)<br />
Kolpinghausleiter erhält<br />
Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland<br />
Fotos: Kolpinghaus Pforzheim<br />
Der Leiter des Kolpinghaus Mannheim,<br />
Mathias Owerrin, wurde für sein langjähriges<br />
Kolping-Engagement geehrt. 1985 trat er <strong>der</strong><br />
Kolpingsfamilie Wallenhorst im Diözesanverband<br />
Osnabrück bei, wo sein Engagement<br />
im Namen Kolpings als Gruppenleiter und Bezirksleiter<br />
begann. Später wurde er zunächst<br />
Diözesan- dann Bundesleiter <strong>der</strong> Kolpingjugend.<br />
Sein Schwerpunkt war und ist die Internationale<br />
Begegnungs- und Partnerschaftsarbeit<br />
sowie das entwicklungspolitische<br />
Engagement. Für seinen Einsatz im Sinne<br />
Adolph Kolpings wurde Mathias Owerrin jetzt<br />
im Rahmen des Engagiertentreffens das<br />
Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland<br />
verliehen.
Kolpinghaus<br />
Wattenscheid-Höntrop<br />
feiert Wie<strong>der</strong>eröffnung<br />
Schon mehr als vierzig Jahre nutzt die<br />
Kolpingsfamilie Wattenscheid-Höntrop die<br />
Gaststätte am Wattenschei<strong>der</strong> Hellweg in<br />
Bochum als Vereinshaus. Vor zwei Jahren hat<br />
<strong>der</strong> Kolpinghaus e.V. das Haus im Rahmen<br />
von Umstrukturierungsmaßnahmen im Bistum<br />
Essen von <strong>der</strong> Kirchengemeinde gekauft.<br />
Die Gaststätte blieb weiter verpachtet. Um<br />
mit <strong>der</strong> Zeit zu gehen, wurde damals auch<br />
beschlossen, die fälligen Renovierungsarbeiten<br />
anzugehen. Gemeinsam mit renommierten<br />
Architekten wurden Pläne entwickelt,<br />
die den An- und Umbau sowie die Renovierung<br />
in drei Bauabschnitte teilten, damit<br />
<strong>der</strong> Restaurantbetrieb auch während <strong>der</strong><br />
Bauphase weiterlaufen konnte. Im letzten<br />
Bauabschnitt wurde jetzt auch <strong>der</strong> große Saal<br />
fertig. Dessen Wie<strong>der</strong>eröffnung und das Ende<br />
<strong>der</strong> Renovierungsmaßnahmen wurden mit<br />
vielen Gästen und einem bunten Programm<br />
mit Sketchen und Musik sowie einem Auftritt<br />
<strong>der</strong> Laienspielgruppe gefeiert. Offensichtlich<br />
sind alle mit dem Ergebnis zufrieden, denn<br />
die Umbaupläne gehen schon weiter. Als<br />
nächstes will die Kolpingsfamilie den Dachboden<br />
des Hauses für eigene Aktivitäten ausbauen.<br />
Jugend- und Studentenwohnheime<br />
Augsburg mit<br />
neuem Internetauftritt<br />
Die Kolping-Stiftung-Augsburg bietet an<br />
verschiedenen Orten in <strong>der</strong> Diözese Augsburg<br />
insgesamt mehr als 700 Wohnheimplätze für<br />
junge Menschen in beruflicher Ausbildung<br />
sowie für Studenten an. Das gemeinschaftlich<br />
gestaltete und durch Mitverantwortung und<br />
Engagement <strong>der</strong> Bewohner getragene Leben<br />
in den Wohnheimen liegt <strong>der</strong> Stiftung dabei<br />
beson<strong>der</strong>s am Herzen. Die Angebote eines <strong>der</strong><br />
größten Trägers für Jugend- und Studentenwohnheime<br />
in Schwaben können jetzt auch<br />
unter www.kolping-stiftung.de im Internet<br />
angesehen werden.<br />
Möchten auch Sie ihr Haus mit einem<br />
neuen Internetauftritt präsentieren? Um allen<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong>n im VKH eine eigene Homepage<br />
zu ermöglichen, wurden leicht zu bedienende<br />
„Internet-Baukästen" entwickelt. Darüber<br />
hinaus bietet <strong>der</strong> VKH an, Domains<br />
anzumelden und darauf abgestimmte Emailkonten<br />
einzurichten. Weitere Informationen<br />
rund um das Internetangebot des VKH finden<br />
Sie unter www.kolpinghaeuser.de o<strong>der</strong><br />
richten Sie Ihre Anfrage an Andreas Finke:<br />
finke@kolpinghaeuser.de<br />
Tel.: 0221- 20 70 1 160.<br />
Familienferienstätte Vogelsbergdorf jetzt<br />
mit Arche Noah für Feriengäste<br />
Zwei Tage haben die Kursteilnehmer gebaut,<br />
bis die Arche Noah auf dem Waldspielplatz<br />
<strong>der</strong> Kolping Familienferienstätte<br />
Vogelsbergdorf in Herbstein fertig war. Im<br />
Oktober errichteten die Soldaten des<br />
Spezialpionierbataillons aus Speyer das zweistöckige<br />
Schiff, das stolze acht Meter lang,<br />
drei Meter siebzig hoch und drei Meter achtzig<br />
tief ist. Angeleitet wurden die Soldaten, die<br />
als Teilnehmer einer Werkwoche das Kolping<br />
Feriendorf besuchten, von Zimmermann<br />
Clemens Schnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> das nötige Know-how<br />
für den Umgang mit dem Rohstoff Holz und<br />
für die Umsetzung <strong>der</strong> Baupläne mit nach<br />
Herbstein brachte. Außerdem unterstützte<br />
Kolpingpräses Christian Preis, <strong>der</strong> zugleich<br />
auch Militärseelsorger ist, das Großprojekt in<br />
<strong>der</strong> Familienferienstätte. Die Idee, auf dem<br />
Außengelände <strong>der</strong> Urlaubsanlage eine Arche<br />
Noah zu bauen, hat Vogelsberg-Geschäftsführer<br />
Hubert Straub entwickelt. Ziel des<br />
Viele fleißige Helfer packen beim Bau <strong>der</strong> Arche<br />
Noah in Herbstein mit an.<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong><br />
Projektes ist es, nicht nur den Erbauern, son<strong>der</strong>n<br />
allen Besuchern und Gästen von jung bis<br />
alt vor Augen zu halten, dass die Menschen<br />
Verantwortung für ihren Planeten tragen.<br />
Dazu werden im Innenraum des Schiffes<br />
aktuelle Umweltschutzthemen erklärt und<br />
zahlreiche Umweltschutzprogramme vorgestellt.<br />
„Die Arche Noah steht für das Überleben,<br />
für unsere Zukunft. Wir tragen die<br />
Verantwortung für diese Erde – für alles, was<br />
nach uns kommt“, mahnt Projektleiter Hubert<br />
Straub. Dass dies nicht nur eine werbewirksame<br />
Botschaft, son<strong>der</strong>n gelebte Überzeugung<br />
ist zeigt sich auch daran, dass im<br />
Feriendorf Vogelsbergdorf in allen Bereichen<br />
auf Umweltschutz und Ökologie geachtet<br />
wird. Eine umweltfreundliche Heizung, die<br />
siebzig Prozent Kohlendioxid einspart, ist nur<br />
ein praktisches Beispiel dafür.<br />
Fotos: Hubert Straub<br />
7
8<br />
Kurzinfos aus den <strong>Kolpinghäuser</strong>n<br />
Im Kolpinghaus Rotthausen in Gelsenkirchen<br />
fand im großen Saal eine<br />
Feierstunde <strong>der</strong> Kolpingsfamilie statt.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> gedachten <strong>der</strong> Gründung<br />
vor 111 Jahren. In einem Spiel- und Bildvortrag<br />
wurde an die Grün<strong>der</strong>jahre, die<br />
jüngere Vergangenheit, den Bau des<br />
Kolpinghauses vor 52 Jahren sowie an<br />
das Leben und die Idee Adolph Kolpings<br />
erinnert.<br />
Der ADAC Westfalen veranstaltete im<br />
Kolpinghaus Olpe in Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> Stadt Olpe, dem AMC Olpe und dem<br />
Olper AC ein Regionalforum zum<br />
Straßenverkehr in Olpe.<br />
Ein Höhepunkt im Programm <strong>der</strong><br />
Lorcher Kulturtage war <strong>der</strong> Auftritt des<br />
Mainzer Kabarettisten Tobias Mann. Er<br />
sorgte mit seinem Programm „Man(n)<br />
sieht sich“ für einen ausverkauften Saal<br />
im Kolpinghaus Lorch.<br />
Der Augsburger Bischof Walter Mixa<br />
hielt im Kolpinghaus Regensburg zum<br />
Auftakt einer Veranstaltungsreihe des<br />
Arbeitskreises „Ehe und Familie“ einen<br />
Vortag mit dem Titel „Kin<strong>der</strong>betreuung –<br />
kann´s <strong>der</strong> Staat besser?“<br />
Mehrere Monate lang wurden Mitglie<strong>der</strong><br />
von in Südtirol lebenden, zugewan<strong>der</strong>ten<br />
Familien zu ihren Lebensund<br />
Alltagsbedingungen befragt. Die<br />
Ergebnisse dieser im Auftrag <strong>der</strong><br />
Landesbeobachtungsstelle zur Einwan<strong>der</strong>ung<br />
erstellten Studie, wurden im<br />
Kolpinghaus Bozen vorgestellt.<br />
Zahlreiche hohe Vertreter <strong>der</strong> Geistlichkeit<br />
waren nach Regensburg gekommen,<br />
um mit Bischof Dr. Gerhard Ludwig<br />
Müller den 5. Jahrestag seiner Bischofsweihe<br />
zu begehen. Am Vormittag feierte<br />
<strong>der</strong> Bischof ein Pontifikalamt im Dom.<br />
Der anschließende Festakt fand im<br />
Kolpinghaus Regensburg statt.<br />
Das Komitee ehemaliger Prinzen <strong>der</strong><br />
Karnevalsgesellschaft Attendorn e.V. traf<br />
sich im Restaurant Kolpinghaus Attendorn.<br />
In geselliger Runde wurde ein<br />
Rückblick auf die vergangene Session<br />
sowie eine Vorschau auf die kommenden<br />
Karnevalstage gehalten. Wichtigster<br />
Punkt des Abends war die Wahl des<br />
neuen Vorsitzenden.<br />
Die Wahl <strong>der</strong> neuen Kreisvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> Jungen Union Regensburg fand im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Kreisdelegiertenversammlung<br />
im Kolpinghaus Regensburg statt.<br />
Das Unternehmen Stadtwerke Georgsmarienhütte<br />
GmbH beging sein 10-jähriges<br />
Firmenjubiläum mit einer kleinen<br />
Feierstunde im Kolpinghaus Georgsmarienhütte.<br />
Der Kolping-Bundeshauptausschuss<br />
tagte im Oktober im Kolpinghaus<br />
Frankfurt. Etwa 150 Delegierte aus den<br />
27 Diözesanverbänden trafen sich zu<br />
<strong>der</strong> Tagung, die mit dem Titel „Wir stehen<br />
im Wort – Kolping im Einsatz für<br />
weltweite Partnerschaft und Gerechtigkeit“<br />
überschrieben war.<br />
Zum Auftakt <strong>der</strong> Karnevalssaison 2008<br />
findet <strong>der</strong> Krönungsball <strong>der</strong> Neuburger<br />
Burgfunken mit ihrem Prinzenpaar und<br />
<strong>der</strong>en Hofstaat Anfang Januar im<br />
Neuburger Kolpinghaus statt.<br />
Zur Eröffnung <strong>der</strong> Fuldaer Dia-Reihe<br />
„Blickfang“ präsentierte <strong>der</strong> preisgekrönte<br />
Fotograf Hans Thurner im<br />
Kolpinghaus Fulda eine außergewöhnliche<br />
Diashow. Unter an<strong>der</strong>em zeigte er<br />
atemberaubende Aufnahmen des Kilimanjaro,<br />
des höchsten Bergmassivs<br />
Afrikas.<br />
Einen informativen und lebendigen<br />
Film über den Jakobsweg, den beliebtesten<br />
Pilgerweg in Europa, konnten<br />
Interessierte bei einer Vorführung im<br />
Kolpinghaus Fulda sehen. Außerdem<br />
führte die Fuldaer Diareihe „Blickfang“<br />
ihre Besucher im Kolpinghaus in die Welt<br />
von 1001 Nacht. Der Fotojournalist<br />
Wigbert Röth präsentierte ein farbenprächtiges<br />
Porträt über die Schönheit<br />
und Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit Marokkos.<br />
Eine Amerikanische Delegation aus<br />
Fuldas Partnerstadt Wilmington war im<br />
Kolpinghaus Fulda zu Gast. Anlässlich<br />
des 10-jährige Bestehen <strong>der</strong> Städtepartnerschaft<br />
will man die Freundschaft<br />
mit neuen Ideen im politischen, wirtschaftlichen,<br />
kulturellen und künstlerischen<br />
Bereich weiter vertiefen.<br />
Die Kreisvertreterversammlung <strong>der</strong><br />
CSU hat im Kolpinghaus Weiler die<br />
Bewerberliste für die Wahl <strong>der</strong> Kreisräte<br />
verabschiedet. Damit stehen jene 60<br />
Frauen und Männer fest, die die CSU im<br />
März 2008 ins Rennen um die Mandate<br />
im Kreistag schicken will.<br />
Das Kolpinghaus Meran partizipiert<br />
als eines von zwölf Schülerheimen an<br />
<strong>der</strong> Ausschüttung von 2,85 Millionen<br />
Euro durch die Landesregierung zur<br />
Abdeckung von Investitionsausgaben.<br />
Bildungslandesrat Otto Sauer sieht in<br />
<strong>der</strong> Schaffung und För<strong>der</strong>ung von<br />
Heimplätzen eine wichtige Maßnahme<br />
für Chancengleichheit im Bildungswesen.<br />
In Günzburg steht ein Großereignis vor<br />
<strong>der</strong> Tür: Der Orts- und Landesverband<br />
<strong>der</strong> Krippenfreunde feiert seinen 90.<br />
Geburtstag. Ein Höhepunkt ist die diesjährige<br />
Krippenausstellung an dem<br />
Geburtsort <strong>der</strong> Günzburger Krippenfreunde<br />
dem Kolpinghaus Günzburg.<br />
Im Münchner Kolpinghaus Zentral<br />
fand ein Kunsthandwerker-Markt statt,<br />
bei dem 50 Künstler ihre handwerklichen<br />
Weihnachtsangebote präsentierten<br />
und verkauften.<br />
Fortsetzung: auf Seite 9
Fortsetzung Kurzinfos aus den<br />
<strong>Kolpinghäuser</strong>n:<br />
Die Präsidentin des närrischen Parlamentes<br />
in Wesel stellte den diesjährigen<br />
Träger des traditionsreichen Eselordens<br />
Didi Jünemann im Weseler<br />
Kolpinghaus vor. Der Kabarettist,<br />
Schauspieler, Musiker und Mitglied <strong>der</strong><br />
Kölner Stunksitzung erhält den Orden für<br />
seine „Missionstätigkeit“ im Dienste des<br />
Rheinischen Frohsinns<br />
Das diesjährige Wohltätigkeitskonzert<br />
des Bundespolizei-Orchesters Hannover<br />
zugunsten <strong>der</strong> Aktion „Seniorenhilfe <strong>der</strong><br />
Stadt Hünfeld“ fand in <strong>der</strong> Stadthalle<br />
Kolpinghaus Hünfeld statt.<br />
Die CDU-Senioren-Union im Kreis<br />
Unna wählte bei ihrer Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
im Kolpinghaus Werne<br />
einen neuen Vorsitzenden. Zwischen den<br />
Wahlgängen gab es Grußworte <strong>der</strong><br />
Verwaltung und <strong>der</strong> Kommunalpolitiker,<br />
anschließend ein gemütliches Beisammensein<br />
mit Kaffee und Kuchen.<br />
Kolping in 12 Sätzen<br />
Wir laden ein und machen Mut zur<br />
Gemeinschaft<br />
Wir handeln im Auftrag Jesu Christi<br />
Wir nehmen uns Adolph Kolping zum<br />
Vorbild<br />
Wir sind in <strong>der</strong> Kirche zu Hause<br />
Wir sind eine generationenübergreifende<br />
familienhafte Gemeinschaft<br />
Wir prägen als katholischer Sozialverband<br />
die Gesellschaft mit<br />
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persönlichen und beruflichen Bildung<br />
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9
10<br />
Start-up Tagung<br />
„leben.lernen.chancen nutzen“<br />
Am 4. und 5. Dezember 2007 fiel im<br />
Rahmen <strong>der</strong> diesjährigen „Jugendwohnen<br />
offensiv“-Tagung in Köln <strong>der</strong><br />
Startschuss für das Forschungs- und<br />
Praxisentwicklungsprojekt zum Jugendwohnen.<br />
Der Einladung zur start-up<br />
Tagung sind über neunzig Verantwortliche<br />
aus Einrichtungen des Jugendwohnens<br />
sowie weitere relevante Akteure<br />
aus dem Bereich Jugend, Bildung und<br />
Arbeit gefolgt.<br />
Jugendwohnen/<br />
Jugendsozialarbeit<br />
Nach kurzen Grußworten von Guido<br />
Gröning, Geschäftsführer VKH, Andreas Finke,<br />
Projektleiter VKH, sowie Hermann Laubach,<br />
BAG Katholische Jugendsozialarbeit, zur<br />
Einstimmung in die Tagung beleuchteten<br />
Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
das Thema Jugendwohnen aus ihren jeweiligen<br />
fachlichen Perspektiven.<br />
Ministerialrat Dr. Martin Neubauer, Referatsleiter<br />
im Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), beleuchtete<br />
das Thema aus <strong>der</strong> Sicht des<br />
Bundesjugendministeriums. Bildung sei eine<br />
wesentliche Schlüsselfunktion für gelingende<br />
soziale und berufliche Integration, sagt er in<br />
seinem Vortrag. Jungen Menschen Bildung<br />
zu ermöglichen ist eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe und eine Herausfor<strong>der</strong>ung an<br />
das BMFSFJ. Die spezielle Verknüpfung von<br />
Wohnen und sozialpädagogischer Begleitung,<br />
die das Jugendwohnen anbietet, Wohnraum<br />
und Betreuung in einem Paket, sei genau die<br />
Leistung, die durch gezielte För<strong>der</strong>ung den<br />
Ausbildungserfolg <strong>der</strong> Jugendlichen sicher-<br />
stellt. Für ihn bietet das Jugendwohnen eine<br />
umfassende Hilfe und Begleitung für junge<br />
Menschen bei ihrer Ausbildung und ist damit<br />
eine wichtige Säule im Prozess <strong>der</strong> Integration.<br />
In seinem Fazit sagte er, dass es viele<br />
gute Gründe gebe das Thema aufzugreifen<br />
und er davon überzeugt sei, dass die geplante<br />
Bestandsaufnahme viele offenen Fragen,<br />
auch im Hinblick auf die Zuständigkeiten <strong>der</strong><br />
einzelnen Ressorts im BMFSFJ, klären werde.<br />
Dr. Neubauer ist zuversichtlich, dass es gelingen<br />
wird, neue Impulse in die Politik zu bringen<br />
und in einen aktiven Dialog über die<br />
Zukunft des Jugendwohnens zu treten.<br />
Eine Einschätzung des Nutzens <strong>der</strong> Jugendwohneinrichtungen<br />
von Seiten <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
gaben Hans-Dieter Weiland, Leiter <strong>der</strong> Zentralen<br />
Berufsausbildung <strong>der</strong> Adam Opel<br />
GmbH, und Janine Ahrens, Ausbildungsberaterin<br />
<strong>der</strong> DIRK ROSSMANN GmbH.<br />
Herr Weiland berichtete, dass Opel seine<br />
Azubis mittlerweile bundesweit rekrutiert. Die<br />
jährlich 151 einzustellenden Azubis benötigen<br />
nicht nur gute naturwissenschaftliche und<br />
sprachliche Qualifikationen son<strong>der</strong>n auch,<br />
und das ist heute im Berufsleben immer<br />
wichtiger, Leistungsbereitschaft, Motivation,<br />
Flexibilität und Mobilität. Durch die Zusammenarbeit<br />
und Kooperation mit dem<br />
Jugendwohnheim Kolpinghaus Mainz ist es<br />
möglich geworden, auch Jugendlichen unter<br />
18 Jahren, welche die Ausbildungsqualifikation<br />
erreicht haben und bereit sind, ihr<br />
Elternhaus zu verlassen, einen Ausbildungsplatz<br />
anzubieten.<br />
Herr Weiland berichtete von seinen langjährigen<br />
Erfahrungen mit den Angeboten des<br />
Jugendwohnens. Bereits seit 2001 führt er<br />
eine interne Statistik über die Ausbildungsverläufe<br />
seiner Azubis,<br />
die deutlich<br />
zeigt, dass die intensivesozialpädagogische<br />
Betreuung<br />
und Begleitung seiner<br />
Auszubildenden<br />
im Jugendwohnheim<br />
Kolpinghaus<br />
Mainz erfolgreich<br />
ist. Alle Auszubildenden<br />
<strong>der</strong> Adam<br />
Am Rednerpult: MinR<br />
Dr. Martin Neubauer<br />
referiert über berufliche<br />
und soziale Integration.<br />
Opel GmbH, die in diesem Zeitraum im<br />
Jugendwohnheim untergebracht waren,<br />
haben ihre Abschlussprüfungen mit überdurchschnittlichen<br />
Ergebnissen bestanden<br />
und keiner dieser Azubis hat seine Ausbildung<br />
vorzeitig abgebrochen. Für Herrn Weiland ist<br />
die zentrale Aufgabe <strong>der</strong> Jugendwohnheime,<br />
Elternersatz für die jungen Menschen zu sein.<br />
Frau Ahrens ist erst kürzlich auf das Angebot<br />
Jugendwohnen gestoßen und sieht darin<br />
das geeignete Angebot, um ihre Auszubildenden<br />
bei ihrer Mobilität zu unterstützen.<br />
Mobile Auszubildende sind für das Unternehmen<br />
wichtig, weil es den Fachkräftebedarf<br />
aus den eigenen Reihen decken möchte,<br />
die Ausbildung jedoch nicht immer da stattfinden<br />
kann, wo später <strong>der</strong> Bedarf entsteht.<br />
Außerdem möchte die Firma möglichst vielen<br />
Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anbie-<br />
ten und mit dem Angebot Jugendwohnen<br />
haben auch Jugendliche aus strukturschwachen<br />
Gebieten die Möglichkeit, ihre<br />
Ausbildungsstelle anzunehmen.<br />
Wie die Situation des Jugendwohnens aus<br />
wissenschaftlicher Perspektive aussieht,<br />
stellte Heinz Müller, Geschäftsführer des<br />
Instituts für Sozialpädagogische Forschung<br />
Mainz e.V., das die wissenschaftliche Begleitung<br />
des Projektes übernommen hat, vor.<br />
Zunächst beschrieb er, dass es auch in <strong>der</strong><br />
Wissenschaft mehr Nicht-Wissen als Wissen<br />
über das Thema gäbe. Das Jugendwohnen<br />
würde ein Nischendasein in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendhilfe fristen. Es gäbe keine validen<br />
Daten zu Angeboten, Zielgruppen o<strong>der</strong><br />
Leistungen. Schwierig sei es für die Wissenschaft,<br />
da es „Das Jugendwohnen“ gar nicht<br />
gäbe. An <strong>der</strong> Schnittstelle unterschiedlicher<br />
Bildungs- und Sozialleistungssysteme sei die<br />
Bestimmung des Handlungsfeldes schwierig.<br />
Herr Müller sagte aber auch: „Wenn es das<br />
Jugendwohnen nicht schon gäbe, müsste<br />
man es erfinden.“ Jugendwohnen ist nach<br />
seiner Einschätzung ein mo<strong>der</strong>nes Angebot<br />
mit Tradition. Jugendwohnen leistet einen<br />
Beitrag für mehr Zugangs-, Befähigungs- und<br />
Verwirklichungsgerechtigkeit von jungen<br />
Menschen.
Michael Kroll, Geschäftsführer <strong>der</strong> Katholischen<br />
Jugendsozialarbeit Bayern, mo<strong>der</strong>ierte<br />
im Anschluss an die Vorträge eine<br />
Podiumsdiskussion unter dem Motto<br />
„Jugendwohnen – Integration in Gesellschaft<br />
und Beruf?!“ Neben den Referenten nahm<br />
auch Sabine Brinkmann, wissenschaftliche<br />
Referentin des Forschungsprojektes, auf dem<br />
Podium Platz. Während <strong>der</strong> Diskussion wurden<br />
noch zahlreiche weitere Aspekte des<br />
Jugendwohnens angesprochen und auch<br />
durch die rege Beteiligung des Publikums<br />
wurden viele interessante Ansätze in die<br />
Debatte eingebracht.<br />
Mit einem kurzen Film und einem Vortrag<br />
von Andreas Finke, in dem er allen Teilnehmern<br />
die Ausgangssituation, Ziele und<br />
Methoden des Projektes vorstellte, war <strong>der</strong><br />
Startschuss des Projektes vollzogen.<br />
Beratung zu aktuellen Fragen des Jugendwohnens<br />
sowie Berichte aus den Einrichtungen<br />
waren, wie es sich bei „Jugendwohnen<br />
offensiv“ bewährt hat, ein Schwerpunkt<br />
des zweiten Tages. Der Erfahrungsaustausch<br />
mit den Kollegen ist für viele<br />
Einrichtungsleiter ganz wesentlich für ihre alltägliche<br />
Arbeit. Auch diesmal hat sich wie<strong>der</strong><br />
gezeigt, dass die Probleme in den Einrichtungen<br />
ähnlich gelagert sind und Tipps<br />
von den Kollegen bei <strong>der</strong>en Bewältigung<br />
helfen können. Schwierigkeiten mit <strong>der</strong><br />
Finanzierung <strong>der</strong> Häuser o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umgang<br />
mit den unterschiedlichen Kostenträgern<br />
sowie die Auswirkung des Nichtraucherschutzgesetzes<br />
für die Arbeit in den Ein-<br />
richtungen haben sich als aktuelle Themen<br />
herauskristallisiert.<br />
Auch für die Arbeit im Projekt gab es von<br />
den Einrichtungen wesentliche Tipps, wie die<br />
Evaluation erfolgreich verlaufen kann. Es gab<br />
einige Hinweise, wie man den Abläufen in den<br />
Einrichtungen entgegenkommen könnte, um<br />
die Rückmeldungen zu verbessern und<br />
Missverständnisse sowie verfälschte Ergebnisse<br />
zu vermeiden.<br />
Zum Abschluss <strong>der</strong> Tagung gab es eine<br />
Präsentation zu den Entwicklungen zu Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Marketing im Projekt<br />
AUSWÄRTS ZUHAUSE. Das Webportal <strong>der</strong><br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Wirtschaft: Hans-Dieter Weiland<br />
berichtet von den Erfahrungen seines Unternehmens<br />
mit dem Jugendwohnen.<br />
Auf dem Podium: Sabine Brinkmann, Heinz Müller,<br />
Hans-Dieter Weiland, Dr. Martin Neubauer und Michael<br />
Kroll (v.l.).<br />
Großes Plenum: Gespannt verfolgen die Gäste die<br />
Vorträge.<br />
Jugendwohnheime in Deutschland, ist vor<br />
einigen Jahren im Rahmen einer „Jugendwohnen<br />
offensiv“-Tagung entstanden und die<br />
Informations- und Vermarktungsplattform des<br />
Jugendwohnens.<br />
Insgesamt war die Start-up Tagung eine<br />
rundherum gelungene Veranstaltung. Ganz<br />
viele Teilnehmer gaben positive Rückmeldungen<br />
zu Programm und Organisation<br />
und dem Projektteam viel Motivation und<br />
Optimismus für den weiteren Verlauf des<br />
Projektes mit auf den Weg.<br />
11
12<br />
Expertenrunde zum<br />
Jugendwohnen in Berlin<br />
Am 22. Januar 2008 treffen sich die<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Projektbeirates des Forschungs-<br />
und Praxisentwicklungsprojektes<br />
zum Jugendwohnen zu ihrer ersten<br />
Sitzung in Berlin.<br />
Der Projektbeirat stellt im Rahmen des<br />
Projektes die Plattform zur Kommunikation<br />
und Reflexion <strong>der</strong> Projektergebnisse dar.<br />
Dabei sollen aus den unterschiedlichen<br />
Perspektiven <strong>der</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik Empfehlungen<br />
für den weiteren Verlauf des Projektes<br />
und Anregungen für die Praxis <strong>der</strong> Einrichtungen<br />
gewonnen werden. Gleichzeitig<br />
bietet <strong>der</strong> Projektbeirat den Rahmen zur<br />
Initiierung und Etablierung von Netzwerken<br />
und dauerhaften Kooperationen, die das<br />
Jugendwohnen/<br />
Jugendsozialarbeit<br />
AUSWÄRTS ZUHAUSE<br />
erneut auf Fachmessen<br />
präsentiert<br />
Die Vermarktung von AUSWÄRTS ZUHAU-<br />
SE schreitet weiter erfolgreich voran.<br />
Jetzt wurde das Projekt wie<strong>der</strong> auf zahlreichen<br />
Fachmessen präsentiert.<br />
Vertreter <strong>der</strong> Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Katholische Jugendsozialarbeit in Bayern<br />
machten das Projekt auf <strong>der</strong> Consozial in<br />
Nürnberg sowie auf <strong>der</strong> 10. bayerischen Bildungsmesse<br />
in München bekannt. Auch auf<br />
<strong>der</strong> Azubi-Messe in Leipzig war AUSWÄRTS<br />
ZUHAUSE vertreten. Jacqueline Röhm, Kolpinghaus<br />
Koblenz und Michael Schmidt,<br />
Kolpinghaus International Köln, haben das<br />
Jugendwohnen dort vorgestellt. Sie berich-<br />
Jugendwohnen, als Angebot von Unterkunft<br />
und Verpflegung in Verbindung mit sozialpädagogischer<br />
Begleitung, weiterentwickeln<br />
können.<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Projektbeirates sind neben<br />
den 21 Mitglie<strong>der</strong>n des Fachberatungskreises<br />
Thomas Dörflinger, MdB, Kerstin Griese, MdB,<br />
Guido Gröning, Geschäftsführer VKH, Markus<br />
Kurth, MdB, Heiner B. Len<strong>der</strong>mann,<br />
Kommissariat <strong>der</strong> Deutschen Bischöfe,<br />
teten von mehreren hun<strong>der</strong>t Gesprächen und<br />
großem Interesse an den Angeboten und<br />
Leistungen sowie den damit verbundenen<br />
Möglichkeiten des Jugendwohnens bei jungen<br />
Menschen und <strong>der</strong>en Eltern. Zahlenmäßig<br />
nicht ganz so erfolgreich, aber dennoch positiv<br />
war die Resonanz auch bei <strong>der</strong> Ausstellung<br />
Andreas Lorenz, BAG KJS/<br />
Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit,<br />
Prof. Dr. Richard Münchmeier, MinR<br />
Dr. Martin Neubauer, BMFSFJ, Pater Franz-<br />
Ulrich Otto, Vorsitzen<strong>der</strong> BAG KJS, Karl<br />
Schiewerling, MdB, Bundespräses Msgr. Alois<br />
Schrö<strong>der</strong>, Vorsitzen<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Kolpinghäuser</strong> <strong>eV</strong>, sowie Prof. Dr. Peter<br />
Schruth. Den Vorsitz des Gremiums übernimmt<br />
die langjährige Vorsitzende des<br />
Bundesjugendkuratoriums und Aufsichtsratsvorsitzende<br />
des BBJ e.V. Ingrid Mielenz<br />
aus Nürnberg künftig wird sich <strong>der</strong><br />
Projektbeirat zweimal jährlich, jeweils an<br />
einem Dienstag im Januar und September, im<br />
Rahmen einer Sitzungswoche des Deutschen<br />
Bundestages in Berlin treffen.<br />
im Rahmen des 16. Europäischen Aus- und<br />
Weiterbildungskongresses in Köln.<br />
Die fünf AUSWÄRTS ZUHAUSE-Stellwände<br />
können einzeln o<strong>der</strong> auch im Set für Messebesuche<br />
und Präsentationen ausgeliehen<br />
werden. Das professionelle Equipment ist<br />
kin<strong>der</strong>leicht aufzubauen und gut zu transportieren.<br />
Seit Anfang Dezember ist auch die<br />
Neuauflage des AUSWÄRTS ZUHAUSE-Flyers<br />
fertig gestellt und kann – wie die Stellwände<br />
– bei Andreas Finke (finke@auswaertszuhause.de)<br />
angefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Messepräsentation des Projektes<br />
AUSWÄRTS ZUHAUSE
VKH begrüßt bei egat 07 zahlreiche prominente Gäste<br />
Das Engagiertentreffen des Kolpingwerkes<br />
war auch für den <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolpinghäuser</strong><br />
<strong>eV</strong> ein großer Erfolg. Der Messestand, den <strong>der</strong><br />
VKH gemeinsam mit den Kolping Hotels &<br />
Resorts und den Kolping Familienferienstätten<br />
gestaltet hatte, fand bei vielen EGAT-Gästen<br />
regen Zuspruch. Neben dem attraktiven Gewinnspiel<br />
lockten auch kulinarische Köstlichkeiten<br />
zahlreiche Besucher an den Stand.<br />
Knackige Äpfel, bayerischer Bergkäse und<br />
feiner Rotwein aus den Urlaubsregionen <strong>der</strong><br />
Familienferienstätten luden zum Verweilen ein<br />
und waren Ausgangspunkt manch angeregten<br />
Gespräches über die Angebote und<br />
Leistungen des VKH.<br />
Außerdem konnte das Team des VKH im<br />
Rahmen <strong>der</strong> <strong>Verband</strong>smesse auch eine ganze<br />
Reihe prominenter Gäste an seinem Stand<br />
begrüßen. Neben dem Bundessekretär des<br />
Kolpingwerkes Deutschland, Bernhard Hennecke,<br />
und dem Generalsekretär des Internationalen<br />
Kolpingwerkes, Hubert Tintelott,<br />
besuchten im Rahmen des Engagiertentreffens<br />
auch <strong>der</strong> Parlamentarische Staatssekretär<br />
Dr. Hermann Kues, MdB, sowie Karl<br />
Schiewerling, MdB, und Thomas Dörflinger,<br />
MdB, den VKH.<br />
Dabei zeigten sie spontan vollen Einsatz,<br />
indem sie in die Lostrommel – ein von <strong>der</strong><br />
Kolpingbildungsstätte Köln-Deutz im Rahmen<br />
einer Projektarbeit gestaltetes Kolpinghausmodel<br />
– griffen, um die Sieger des Gewinnspiels<br />
zu ermitteln.<br />
Insgesamt 13 glückliche Gewinner wurden<br />
an dem egat-Wochenende ermittelt, die sich<br />
jetzt über ein Wochenende in einem Hotel <strong>der</strong><br />
Kolping Hotels & Resorts Gruppe o<strong>der</strong> in einer<br />
Kolping Familienferienstätte freuen dürfen.<br />
Wir über uns<br />
Thomas Dörflinger, MdB, im Gespräch mit Guido<br />
Gröning, Geschäftsführer des VKH. (oben)<br />
Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Hermann Kues,<br />
MdB, gratuliert einer Gewinnerin. (Mitte links)<br />
Bundessekretär Bernhard Hennecke verkündet einen<br />
Sieger. (Mitte rechts)<br />
Generalsekretär Hubert Tintelott zieht einen Gewinner.<br />
(unten)<br />
13
14<br />
Wie Bio eine runde Sache wird<br />
Wer auf <strong>der</strong> Trendwelle reiten will, muss gut informiert sein.<br />
Ein Leitfaden zur Bio-Zertifizierung<br />
Wie können Lebensmittel aus kontrolliert<br />
ökologischem Landbau in das Speisenangebot<br />
integriert werden? Was muss<br />
man über die BioZertifizierung wissen<br />
und was gilt es zu beachten? Kaum ein<br />
Gastronom, <strong>der</strong> sich dem Bio-Trend nicht<br />
verschließen will, kommt an diesen<br />
Fragen vorbei. Eine Möglichkeit, sich in<br />
die Materie einzuarbeiten, sind die<br />
Workshops „Bio & Convenience“, die im<br />
Trainingszentrum von Nestle FoodServices<br />
von den För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Initiative „1000 Bio-Küchen“ durchgeführt<br />
werden.<br />
Hotel und<br />
Gastronomie<br />
Kleine Schritte machen<br />
Neueinsteigern wird dort empfohlen, im<br />
ersten Schritt einzelne Produktgruppen wie<br />
zum Beispiel Kartoffeln o<strong>der</strong> Brot auf Bio<br />
umzustellen. Erst im nächsten Schritt, wenn<br />
die ersten Erfahrungen dem Inhaber mehr<br />
Sicherheit geben, sollten dann Bio-Komponenten<br />
und Bio-Menüs folgen. Für die Zertifizierung<br />
gilt es, folgende Punkte zu beachten:<br />
1. Wann ist ein Unternehmen <strong>der</strong> Außer-<br />
Haus-Verpflegung kontrollpflichtig?<br />
Wer Bio auslobt, muss seinen Kunden auch<br />
Bio garantieren. Wird eine Speise, eine<br />
Komponente o<strong>der</strong> nur eine Zutat mit „Bio“<br />
(o<strong>der</strong> ähnlich) ausgewiesen, ist eine Teilnahme<br />
am Kontrollverfahren <strong>der</strong> EG-Öko-<br />
Verordnung nötig. Die Größe des Bio-Anteils<br />
spielt keine Rolle. Voraussetzung: Es muss<br />
ein „Käufer“ vorhanden sein. Das heißt: Hat<br />
<strong>der</strong> Gast keine Wahlentscheidung und kann<br />
damit auch keine Kaufentscheidung treffen<br />
und ist <strong>der</strong> Benutzerkreis geschlossen,<br />
besteht keine Kontrollpflicht. Das ist etwa<br />
bei Kin<strong>der</strong>tagesstätten <strong>der</strong> Fall, in denen es<br />
nur ein Essensangebot gibt, o<strong>der</strong> auch in<br />
Krankenhäusern.<br />
Verpackte Bio-Schokoriegel o<strong>der</strong> Biogetränke<br />
in Flaschen sind nicht kontrollpflichtig.<br />
Beim ausschließlichen Bio-Angebot<br />
nicht weiterverarbeiteter Lebensmittel o<strong>der</strong><br />
Speisen (in <strong>der</strong> Regel sind das verpackte) wie<br />
beim Verkauf von Getränkeflaschen o<strong>der</strong><br />
Schokoriegeln im Betriebskiosk ist keine Bio-<br />
Kontrolle des Betriebs erfor<strong>der</strong>lich.<br />
2. Wie wählt man die Kontrollstelle aus?<br />
Es ist sinnvoll, sich bis zu drei schriftliche<br />
Angebote von Kontrollstellen einzuholen. Das<br />
ermöglicht den Leistungsvergleich und gibt<br />
einen ersten Eindruck über die Arbeitsweise.<br />
Die Öko-Kontrollstelle sollte bereits über<br />
Erfahrungen mit <strong>der</strong> Prüfung von gastronomischen<br />
Unternehmen verfügen. Eine Liste <strong>der</strong><br />
zugelassenen Kontrollstellen findet man unter<br />
www.biomirzuliebe.de/kampagne/pdf/listekontrollstellen.pdf.<br />
3. Wie wird die Erstkontrolle vorbereitet?<br />
a) Dokumente und Unterlagen zusammenstellen:<br />
Vor <strong>der</strong> ersten Inspektion hat <strong>der</strong><br />
Betrieb für die Öko-Kontrollstelle eine Betriebsbeschreibung<br />
zusammenzustellen.<br />
b) Die richtige Kennzeichnung: Die Bio-<br />
Auslobung muss auf ihre Richtigkeit überprüfbar<br />
sein. Zum Beispiel ist „Wir verwenden<br />
überwiegend Zutaten aus dem ökologischen<br />
Anbau“ nicht möglich. In dem Geflecht von<br />
Küchenalltag, Beschaffungsproblematik und<br />
Bio-Kontrollablauf ergeben sich in <strong>der</strong> Regel<br />
drei Bio-Ansätze und -Auslobungen:<br />
Bio-Speise – zum Beispiel Bio-Lasagne,<br />
Bio-Möhrensuppe, Bio-Kartoffelgratin, Bio-<br />
Nudelsalat, Bio-Schokopudding, Bio-Wiener<br />
Schnitzel.<br />
Ein komplettes Gericht darf nur dann als<br />
Öko- o<strong>der</strong> Bio-Gericht bezeichnet werden,<br />
wenn mindestens 95 Prozent <strong>der</strong> Zutaten<br />
landwirtschaftlichen Ursprungs aus ökologischem<br />
Landbau stammen. Die restlichen<br />
Zutaten dürfen aus konventioneller Erzeugung<br />
stammen, wenn sie in <strong>der</strong> „Verordnung<br />
(EWG) Nr. 2092/91 im Anhang VI, Teil C“<br />
aufgeführt sind. Dies sind Zutaten, die we<strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> EU erzeugt noch dorthin importiert werden<br />
können.<br />
Bio-Komponente (aus Verbrauchersicht<br />
abgrenzbar) – zum Beispiel Reis, Bratkartoffeln,<br />
Feldsalat, Joghurt, Rin<strong>der</strong>steaks.<br />
Wird eine Komponente mit „Bio“ gekennzeichnet,<br />
gilt nur bei dieser Komponente die<br />
95-Prozent-Regelung, also müssen auch die<br />
Petersilie auf den Salzkartoffeln o<strong>der</strong> die<br />
Butter auf den Nudeln Bio sein.<br />
Bio-Zutat (Bio-Rohstoff) – etwa „Wir verwenden<br />
ausschließlich BioKartoffeln“. Viele<br />
gastronomische Betriebe entscheiden sich<br />
für einen BioEinsatz in Form des kompletten<br />
Austauschs einer konventionell erzeugten<br />
Zutat durch eine Bio-Zutat. So kauft ein<br />
Betrieb beispielsweise ab einem bestimmten<br />
Zeitpunkt alle Kartoffeln in zertifizierter Bio-<br />
Qualität und setzt keine konventionell<br />
erzeugten Kartoffeln mehr ein.<br />
c) Trennung bei <strong>der</strong> Lagerhaltung: Zur<br />
Vermeidung von Verwechslungen zwischen<br />
Bio-Produkten und konventionellen Produkten.<br />
Das bezieht sich sowohl auf alle<br />
Lager (trocken, tiefkühl, kühl) als auch auf<br />
die Küchenräume.<br />
d) Wareneingang und Warenfluss: Beim<br />
Einsatz von Bio-Produkten sind wenige<br />
zusätzliche Anfor<strong>der</strong>ungen zu berücksichtigen.<br />
So muss vom Lieferanten ein aktuell<br />
gültiges Bio-Zertifikat einer Öko-Kontrollstelle<br />
vorliegen. Der Lieferant muss die<br />
Bio-Produkte als solche klar auf dem<br />
Lieferschein und <strong>der</strong> Rechnung kennzeichnen.<br />
Das angelieferte Erzeugnis muss seinerseits<br />
eindeutig etikettiert sein, nämlich<br />
mit Name und Anschrift des Lieferanten,<br />
einer Bezeichnung des Erzeugnisses mit<br />
Bio-Hinweis (zum Beispiel „BioZitronen“)<br />
und <strong>der</strong> Code-Nummer <strong>der</strong> für den Lieferanten<br />
zuständigen Kontrollstelle (DE-XXX-<br />
Öko-Kontrollstelle). Der überprüfte und<br />
abgezeichnete Lieferschein wird dann abgelegt<br />
– beispielsweise in einem Ordner. Bei<br />
Inspektionen werden die Lieferscheine/<br />
Rechnungen berücksichtigt.<br />
4. Wie sieht die Kontrolle aus?<br />
Wer Bio-Produkte erzeugt o<strong>der</strong> verarbeitet,<br />
wird mindestens einmal im Jahr kontrolliert.<br />
Umfang und Inhalt <strong>der</strong> Kontrolle sind durch<br />
die EG-ÖkoVerordnung festgeschrieben. Bei<br />
<strong>der</strong> Erstkontrolle, das heißt nach Vertragsabschluss,<br />
wird die Betriebsbeschreibung<br />
vervollständigt sowie eine Inspektion durch<br />
einen Mitarbeiter <strong>der</strong> Kontrollstelle durchgeführt.<br />
Für Großküchen und Gastronomie<br />
erfolgen die jährlichen Folgeinspektionen in<br />
<strong>der</strong> Regel unangekündigt. Bei erfolgreichem<br />
Kontrollverfahren erhält <strong>der</strong> Betrieb ein Bio-<br />
Zertifikat, mit dem er seinen Kunden gegenüber<br />
werben kann.
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5. Wie funktioniert das Kontrollverfahren<br />
bei Systemgastronomie, Hotelketten und<br />
Catering-Unternehmen?<br />
Je nach Unternehmensstruktur und<br />
Gesellschaftsform muss im Kontroll- und<br />
Zertifizierungsverfahren nicht jede Betriebsstätte<br />
einzeln besucht werden. Wenn alle<br />
Betriebsstätten einer juristischen Person<br />
angehören, werden die Inspektionen durch<br />
die Öko-Kontrollstelle in <strong>der</strong> Zentrale und<br />
stichprobenartig in den einzelnen Betriebsstätten<br />
durchgeführt.<br />
6. Welche Kosten fallen an?<br />
Je nach Aufwand zwischen 300 Euro bis<br />
900 Euro für Kontrollverfahren inklusive Bio-<br />
Zertifikat, das eine Gültigkeit von einem Jahr<br />
hat.<br />
www.1000biokuechen.de.<br />
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Text: Monika Kraft / Quelle: AHGZ<br />
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Wie Bio kontrolliert wird :<br />
Wird eine Speise, eine Komponente o<strong>der</strong> nur eine Zutat mit „Bio“ (o<strong>der</strong><br />
ähnlich) ausgewiesen, ist eine Teilnahme am Kontrollverfahren nötig.<br />
Zur Auswahl <strong>der</strong> Kontrollstelle bis zu drei schriftliche Angebote einholen.<br />
Erstkontrolle beson<strong>der</strong>s gewissenhaft vorbereiten.<br />
Wer Bio-Produkte erzeugt o<strong>der</strong> verarbeitet, wird mindestens einmal im<br />
Jahr kontrolliert.<br />
Bei Systemgastronomie o<strong>der</strong> Hotelketten muss im Kontroll- und<br />
Zertifizierungsverfahren nicht unbedingt jede Betriebsstätte einzeln<br />
besucht werden.<br />
Die Kosten für die Kontrolle liegen je nach Aufwand zwischen 300 Euro<br />
und 900 Euro inklusive Bio-Zertifikat.<br />
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15
16<br />
Steuern und<br />
Recht<br />
Mehr Steuervorteile und Vergünstigungen für Vereine und Ehrenamt<br />
Die Reform des Gemeinnützigkeitsrechts<br />
ist verabschiedet. Der Bundesrat hat den<br />
Weg zur Stärkung ehrenamtlicher<br />
Tätigkeiten frei gemacht und das Gesetz<br />
„Hilfen für Helfer“ beschlossen.<br />
Dies bedeutet konkret:<br />
- <strong>der</strong> Übungsleiterfreibetrag steigt von 1.848<br />
Euro auf 2.100 Euro im Jahr<br />
- es wird ein allgemeiner steuerlicher Freibetrag<br />
in Höhe von jährlich 500 Euro für alle<br />
Personen eingeführt, die ehrenamtlich in<br />
Vereinen Verantwortung übernehmen<br />
- es wird eine steuerfreie Aufwandsentschädigung<br />
in Höhe von 500 Euro gewährt<br />
- die Höchstgrenzen für den steuerlichen<br />
Abzug von Spenden von bisher fünf bezie-<br />
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werden auf einheitliche 20<br />
Prozent angehoben<br />
- <strong>der</strong> Höchstbetrag für die Ausstattung von<br />
Stiftungen mit Kapital werden von 307.000<br />
Euro auf eine Million Euro erhöht<br />
- die Besteuerungsgrenze für wirtschaftliche<br />
Betätigungen gemeinnütziger Körperschaften<br />
und die so genannte Zwecksbetriebgrenze<br />
bei sportlichen Veranstaltungen<br />
werden von 30.678 auf 35.000<br />
Euro Einnahmen im Jahr heraufgesetzt<br />
Quelle: „Der Verein – Update-Newsletter“,<br />
Jahresabschlüsse<br />
unbedingt offenlegen<br />
Obwohl bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit alle<br />
Unternehmen in den Rechtsformen einer<br />
AG, GmbH o<strong>der</strong> GmbH&Co. KG zu <strong>der</strong><br />
Offenlegung ihres Jahresabschlusses im<br />
Handelsregister verpflichtet waren, wurde<br />
dies von den Unternehmen vielfach ignoriert.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Einführung des elektronischen<br />
Bundesanzeigers (www.unternehmensregister.de)<br />
wurden Anfang des<br />
Jahres die Vorschriften geän<strong>der</strong>t. Auch die<br />
Überwachung <strong>der</strong> Einhaltung wurde erheblich<br />
verschärft. Der Jahresabschluss muss<br />
seitdem an die Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft<br />
mbH mit Sitz in Köln gesandt<br />
werden. Dort erfolgt die Prüfung <strong>der</strong><br />
Unterlagen auf Vollständigkeit sowie <strong>der</strong>en<br />
elektronische Veröffentlichung. Wenn ein<br />
Unternehmen seinen Jahresabschluss <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit nicht zugänglich macht, ist<br />
das Bundesamt für Justiz verpflichtet, ein<br />
Ordnungsgeldverfahren einzuleiten. Die<br />
Ordnungsgel<strong>der</strong> betragen zwischen 2500<br />
und 25.000 Euro. Erstmals sind die Jahresabschlüsse<br />
zum 31. Dezember 2006 von<br />
dieser Neuregelung betroffen. Die Frist für<br />
die Offenlegung endet am 31.Dezember<br />
2007.<br />
Quelle: Neuss-Grevenbroicher Zeitung