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Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna

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findet man auch konsolen-, becher-,<br />

korallen- oder andere Fruchtkörperformen.<br />

Freilich existieren etliche Pilze mit<br />

Hut und Stiel, die rein augenscheinlich<br />

kaum zu entdecken sind. Systematisch<br />

gesprochen, handelt es sich bei Großpilzen<br />

um Schlauch- und Ständerpilze<br />

(Ascomyceten und Basidiomyceten),<br />

wobei besonders aus der Gruppe der<br />

Schlauchpilze in den meisten einschlägigen<br />

Bestimmungsbüchern und Übersichten<br />

einige systematische Untergruppen<br />

unberücksichtigt bleiben, weil sie in ihrer<br />

Erscheinungsform eher den Klein- oder<br />

Mikropilzen zugerechnet werden können<br />

oder als Flechten in Symbiose mit<br />

Algen oder Cyanobakterien leben und<br />

traditionell gesondert erfasst werden<br />

(vgl. Loos 1999, Loos & Margenburg<br />

2008). In der vorliegenden Arbeit sollen<br />

ausschließlich die wie vorhergehend<br />

abgegrenzten Großpilze (oder Makromyceten)<br />

betrachtet werden.<br />

Die genaue Zahl der Großpilze ist nicht<br />

bekannt, da jedes Jahr zahlreiche neue<br />

Arten gefunden werden – sowohl solche,<br />

die für ein Gebiet nicht bekannt waren<br />

als auch solche, die für die Wissenschaft<br />

neu sind (so verbergen sich hinter einer<br />

Reihe von optisch scheinbar einheitlichen<br />

Arten weitere „Geschwister“, die<br />

nur mit speziellen Methoden erkannt<br />

werden können). Derzeit werden für<br />

Deutschland etwa 6000 Arten genannt,<br />

in Nordrhein-Westfalen wurden bisher<br />

über 3600 Arten nachgewiesen (Bender,<br />

Siepe & Wölfel 2009-2011).<br />

Eine besondere Schwierigkeit bei<br />

Pilzkartierungen besteht in der oft sehr<br />

kurzen Daseinsform von Fruchtkörpern.<br />

Häufig sind sie nur für wenige Tage oder<br />

sogar nur für Stunden sichtbar. Andere<br />

lassen sich in Abständen von mehreren<br />

Jahren und nur dann, wenn optimale<br />

klimatische Bedingungen zur Fruktifizierung<br />

vorherrschen, nachweisen. Hier<br />

gilt besonders: Man muss zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort sein.<br />

Flora & Fauna<br />

Agaricus xanthoderma – Karbol- oder Giftchampignon.<br />

Die nachfolgende Zusammenstellung<br />

ist die erste Großpilzliste, die für<br />

den <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong> ausgearbeitet werden<br />

konnte. Zwar gibt es hier wie überall<br />

zahlreiche Pilzliebhaber und -sammler,<br />

deren Kenntnisse sehr unterschiedlich<br />

sind, aber zumindest doch das sichere<br />

Erkennen einiger Speisepilze erfordert<br />

und deshalb auch Kenntnisse über deren<br />

Vorkommen vorhanden sein müssen.<br />

Versuche einer wenigstens ansatzweise<br />

planmäßigen Erfassung der Pilze im<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet durch solche Kenner erfolgten<br />

aber anscheinend nicht. Auch<br />

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