Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna
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der Bestimmung; erstmals gesicherte<br />
Nachweise in Lünen, Bergkamen, Kamen<br />
und <strong>Unna</strong>.<br />
� Porina leptalea –<br />
Braunes Olivfleckchen<br />
Übersehene Art, aber wohl nicht häufig;<br />
Nachweise in Bergkamen und Kamen.<br />
� Rinodina pityrea –<br />
Blaugraue Plattenkruste<br />
Vermutlich häufiger, aber meist nur<br />
schwer identifizierbar; sichere Nachweise<br />
bis jetzt in Bergkamen, Kamen<br />
und <strong>Unna</strong>.<br />
� Strangospora pinicola –<br />
Braunfrüchtige Vielsporenkruste<br />
Meist schwer erkennbar, daher sicher<br />
übersehen; nachgewiesen in Bergkamen.<br />
� Thelocarpon magnussonii –<br />
Magnussons Staubkruste<br />
Auf BotAG-Exkursion in <strong>Unna</strong> von D.<br />
G. Zimmermann erstmals für den <strong>Kreis</strong><br />
nachgewiesen; vermutlich weit verbreitet,<br />
aber schwer zu finden und zu<br />
identifizieren.<br />
� Vezdaea leprosa –<br />
Metall-Krümelkruste<br />
Wohl übersehen; erster Nachweis in<br />
Kamen.<br />
4. Algen<br />
� Trentepohlia umbrina –<br />
Braunrote Luftalge<br />
Ähnlich wie T. aurea (vgl. „Beiträge<br />
zur Organismenwelt VII“) hat sich T.<br />
umbrina stark ausgebreitet und ist ein<br />
auffälliger Baumborkenbewohner, der<br />
die Borke stellenweise oder gänzlich<br />
braunrot färbt. Anders als T. aurea hat<br />
die Ausbreitung erst vor etwa 5 – 6<br />
Jahren verstärkt eingesetzt und hält bis<br />
heute an. Bevorzugt werden staubimprägnierte<br />
Bäume an Straßenrändern,<br />
in Hecken, teils auch in Gärten sowie<br />
Baumbestände in Auen. Die Art dürfte<br />
keinem TK-Rasterfeld im <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
mehr fehlen, ist aber lokal noch selten<br />
oder fehlt ganz; so hat die Ausbreitung<br />
in die Innenstädte überwiegend erst<br />
begonnen.<br />
5. Moose<br />
Die Ausbreitung epiphytischer Arten<br />
konnte weiterhin verfolgt werden.<br />
Besonders reichhaltig in dieser Hinsicht<br />
war das Inventar an Orthotrichum-Arten<br />
am Geiseckesee in Holzwickede-<br />
Lappenhausen und in einem Feuchtbiotop<br />
in Holzwickede-Opherdicke.<br />
Beide im <strong>Kreis</strong>gebiet vorhandene<br />
Krausblattmoos-Arten (Ulota bruchii<br />
und U. crispa) haben sich enorm stark<br />
ausgebreitet, scheinen nirgendwo<br />
mehr gänzlich zu fehlen und häufig<br />
Flora & Fauna<br />
nebeneinander vorzukommen (so z.<br />
B. auf verschiedenen Friedhöfen in<br />
Lünen, in Bergkamen-Overberge am<br />
Overberger Busch, in <strong>Unna</strong> im Bornekamptal,<br />
in Holzwickede-Lappenhausen<br />
nahe Geiseckesee, in Schwerte bei<br />
der Rohrmeisterei).<br />
Weitere, z. T. biogeographisch<br />
bemerkenswerte Moosfunde wurden<br />
bei einer Inspektion der Aufschlüsse<br />
und Mergelkuhlen auf dem Haarstrang<br />
getätigt.<br />
� Anomodon attenuatus –<br />
Dünnästiges Trugzahnmoos<br />
Erster Nachweis eines epiphytischen<br />
Vorkommens im <strong>Kreis</strong>gebiet: Bergkamen-Weddinghofen,<br />
Parkfriedhof,<br />
an Stiel-Eiche – 4311/43 (2011 GL).<br />
Reagier t als Epiphyt empfindlich<br />
gegenüber Luftschadstoffen. Sonst:<br />
Fröndenberg-Frömern, Sandstein-<br />
Aufschluss an der K 26, auf ziemlich<br />
glatten, mit Kreidekalk-Staub bepuderten<br />
Sandstein-Stirnflächen – 4412/43<br />
(2010 BMg & HJG).<br />
� Aulacomnium androgynum –<br />
Zwittriges Streifensternmoos<br />
Vermutlich übersehen, aber im Hellweggebiet<br />
anscheinend nicht so verbreitet<br />
wie in anderen Regionen. Neunachweis:<br />
Bergkamen-Overberge, Overberger<br />
Busch – 4312/33 (2010 BotAG).<br />
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