15.02.2013 Aufrufe

Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna

Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna

Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mischen sich ein – manche, nachdem<br />

sie zunächst einige Zeit beobachtend<br />

daneben gestanden haben. Kurz vor<br />

der „Eskalation“ wird die Szene von<br />

den GWA-Abfallberatern aufgelöst und<br />

den überraschten Bürgern erklärt. Direkt<br />

anschließend werden Give-aways (z. B.<br />

Stofftaschen mit dem Projektsignet)<br />

verteilt und über die Problematik „Stadtsauberkeit“<br />

gesprochen. Es entstehen<br />

lebhafte Diskussionen zwischen den<br />

Bürgern, die oft auch fortgeführt werden,<br />

nachdem die Theatergruppe und<br />

die Abfallberatung bereits den Standort<br />

gewechselt haben.<br />

� Realitätsnah initiiert<br />

So spielten an einem Samstagvormittag<br />

im Mai 2011 die Jugendgruppe<br />

der Volksbühne mit Erwachsenen in der<br />

belebten Kamener Fußgängerzone insgesamt<br />

vier verschiedene Szenen. Das<br />

Straßentheater wurde von allen Beteiligten<br />

als sehr positive Aktion empfunden<br />

und die Zuschauer begrüßten diese Art<br />

der Aufmerksamkeitserzeugung als sehr<br />

wirkungsvoll und originell; teilweise<br />

sorgte die realitätsnahe Inszenierung<br />

für ein energisches Einschreiten von<br />

Passanten. Die sich im Hintergrund<br />

befindlichen Erwachsenen (Schauspielgruppe/Abfallberatung)<br />

konnten aber<br />

immer für ein schnelles Aufklären der<br />

Situation sorgen. Interessanterweise<br />

blieb der Überraschungseffekt, trotz der<br />

Nähe eines Informationsstandes der Abfallberatung<br />

(Entfernung weniger als 20<br />

Meter) nie aus. Auch die Wiederholung<br />

einiger Szenen vom erstmaligen Einsatz<br />

im Vorjahr verringerte die Überraschung<br />

bei den Bürgern in keiner Weise.<br />

� Mission erfüllt<br />

Als Fazit und Erfahrung aller Beteiligten<br />

in Kamen ist festzuhalten, dass<br />

sich Straßentheater – als Instrument der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und als umweltpädagogische<br />

Maßnahme – sehr gut eignet,<br />

um mit den Bürgern ins Gespräch<br />

zu kommen und Öffentlichkeit für das<br />

Thema „Stadtsauberkeit“ herzustellen.<br />

Diese Aktionsform ist zudem so originell,<br />

dass auch über ansonsten schwer<br />

kommunizierbare, unattraktive Themen<br />

– wie das Thema Müll – längere Zeit<br />

angeregt gesprochen und diskutiert<br />

wird.<br />

Auf einen positiven Nebeneffekt sei<br />

abschließend hingewiesen: Praktisch<br />

nebenbei sorgten die jugendlichen<br />

Schauspieler auf erfrischende und<br />

engagierte Art und Weise dafür, das<br />

Bild der Müll verursachenden, unordentlichen<br />

Jugendlichen ein wenig zu<br />

korrigieren. Müllverursacher findet man<br />

in allen Generationen – Menschen, die<br />

sich gegen solche Verschmutzungen<br />

engagieren, zum Glück auch.<br />

Umweltpädagogik<br />

Kurz vorgestellt<br />

Seit 2001 führt die Stadt Kamen<br />

gemeinsam mit der Gesellschaft für<br />

Wertstoff- und Abfallwirtschaft <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Unna</strong> (GWA) das Projekt „Gemeinsam<br />

für ein sauberes Kamen“ durch.<br />

Täglich – bis auf wenige Feiertage<br />

– sind die Mitarbeiter des Projektes in<br />

der Stadt unterwegs. Sie sammeln auf<br />

dem Boden liegende Abfälle ein, leeren<br />

öffentliche Papierkörbe, beseitigen<br />

wilde Kippen und reinigen die Containerstandorte.<br />

Das Projekt ist nicht nur<br />

auf eine nachgeschaltete Reinigung<br />

angelegt, es verfolgt gleichzeitig auch<br />

einen präventiven Ansatz. Deshalb<br />

gehört seit Projektbeginn neben den<br />

Reinigungsleistungen als wesentlicher<br />

Baustein auch eine intensive, begleitende<br />

Umweltpädagogik und zielgruppenorientierte<br />

Öffentlichkeitsarbeit zum<br />

Gesamtkonzept.<br />

So wurden in den ersten Jahren des<br />

Projektes in Kamen viele Instrumente<br />

der Öffentlichkeitsarbeit und Abfallberatung<br />

eingesetzt: wie Infostände,<br />

Aktionen (insb. in Schulen/Jugendheimen),<br />

Vorträge, Flyer und Plakate. Wegen<br />

der – trotz eng begrenztem Budget<br />

– hohen Kreativität und Professionalität<br />

der Umsetzung wurde das Projekt bereits<br />

vom VKS (Verband kommunale<br />

Abfallwirtschaft und Stadtreinigung)<br />

ausgezeichnet.<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!