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Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna

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Kamen. Nach einem gewissen Rückgang<br />

und Bestandsschwankungen hat es sich<br />

mittlerweile vor allem in Siedlungen deutlich<br />

ausgebreitet. Details hierzu und zur<br />

Verteilung der Fellfärbungstypen bleiben<br />

einer eigenen Darstellung vorbehalten.<br />

Ein einziger Bilch kam im Gebiet oder<br />

wenigstens nahe außerhalb in Dortmund<br />

die Haselmaus (Muscardinus avellanarius)<br />

vor. Nach Rehage & Steinborn (1984)<br />

wurde sie von K. Rost im Kurler Busch in<br />

den 1950er und 1960er Jahren mehrfach<br />

in Nistkästen gefunden. Neuere Beobachtungen<br />

fehlen jedoch. Im Allgemeinen<br />

handelt es sich um eine Art des Berglandes,<br />

die zunächst im Schwerter Stadtgebiet<br />

auftritt (vgl. Herkenrath 2000).<br />

Der Feldhase (Lepus europaeus) war<br />

nach Herkenrath (2000) vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg im <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong> eines der<br />

häufigsten Säugetiere. Davon kann heute<br />

keine Rede mehr sein. Die Populationen<br />

schwanken von Jahr zu Jahr sehr stark,<br />

dennoch lassen sich in den agrarisch<br />

geprägten Räumen des gesamten Stadtgebietes<br />

bis heute Feldhasen beobachten.<br />

Die Vorkommen sind jedoch lückenhaft<br />

und im Großraum Methler ist ein zumindest<br />

örtlicher Rückgang zu konstatieren.<br />

Ähnlich schwanken die Vorkommen des<br />

allerdings viel häufigeren Wildkaninchens<br />

(Oryctolagus cuniculus) in Abhängigkeit<br />

von Epidemien. Dennoch ist es nicht<br />

selten geworden, sondern erschließt<br />

112<br />

Flora & Fauna<br />

neue Biotope: So sind die zuvor reichlich<br />

besiedelten Ufer der kanalisierten<br />

Bäche nach der Renaturierung vielfach<br />

wiederbesiedelt worden. Außerordentlich<br />

viele Tiere sieht man auf Rasen in<br />

Siedlungsbereichen, vor allem in Mitte<br />

und hier in manchen Jahren vornehmlich<br />

am Rathaus.<br />

� Fleischfresser<br />

Der Steinmarder (Martes foina) ist<br />

wohl der häufigste Fleischfresser in<br />

Kamen. Durch Rumoren im Dachboden<br />

oder angefressene Autokabel macht er<br />

– jedoch nur örtlich und vereinzelt – auf<br />

sich aufmerksam, obwohl man ihn nur<br />

selten selbst zu Gesicht bekommt. Er<br />

hat zweifellos abgenommen, ist aber<br />

im Bestand noch stabil (z. B. noch auf<br />

den meisten Bauernhöfen). Trotzdem<br />

ist eine weitere Bejagung dieses Tieres<br />

grundsätzlich abzulehnen, da sie keine<br />

sinnvollen Zwecke verfolgt. Auch<br />

Hermelin (Mustela erminea) und Iltis<br />

(Mustela putorius) sind in Kamen zwischen<br />

1980 und 2011 immer wieder,<br />

aber meist mit großen Abständen und<br />

sehr unregelmäßig beobachtet worden.<br />

Das Hermelin wurde nach 2000 öfter<br />

in Einzeltieren in Westick und Methler<br />

gesehen. Verglichen mit den Ausführungen<br />

bei Herkenrath (2000), ist das<br />

Mauswiesel (Mustela nivalis) dagegen in<br />

Kamen mindestens zerstreut vorhanden,<br />

hat aber nach 1990 wohl auch nach<br />

einem vorherigen Rückgang wieder<br />

zugenommen. Es kann z. B. an der Bahn<br />

regelmäßig beobachtet werden.<br />

Der Dachs (Meles meles) kam früher<br />

zumindest in Heeren und Rottum sicher<br />

vor, vermutlich auch in Südkamen. Über<br />

seinen aktuellen Bestand gibt es keine<br />

gesicherten Hinweise, daher darf er in<br />

Kamen als aussterbend betrachtet werden.<br />

Im Gegensatz dazu ist der Fuchs<br />

(Vulpes vulpes) noch vorhanden, aber<br />

alles andere als häufig und auch kein<br />

regelmäßiger Siedlungsbewohner wie<br />

in angrenzenden Ruhrgebietsstädten.<br />

Nach derzeitiger Erkenntnis ist er außer<br />

in Mitte noch in allen Stadtteilen mit<br />

einzelnen Bauen vertreten. Ein Neubürger<br />

ist der Waschbär (Procyon lotor),<br />

der schon vor einigen Jahren in Methler<br />

beobachtet wurde. Wahrscheinlich ist<br />

er schon häufiger als bemerkt; zufällig<br />

konnten 2010 Spuren im Schnee<br />

an der Wittenberger Straße in Mitte<br />

festgestellt werden, außerdem gibt es<br />

Beobachtungen von der Umgebung der<br />

Eisenbahn in Mitte. Ein anderer Neubürger,<br />

der Marderhund (Nyctereutes procyonoides),<br />

ist angeblich kürzlich nahe<br />

außerhalb in Bergkamen beobachtet<br />

worden (I. Jädtke, Bergkamen, mündl.<br />

Mitteilung). Ebenfalls nicht heimisch,<br />

aber ein alter Kulturbegleiter ist die<br />

Hauskatze (Felis silvestris f. catus), die

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