Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna
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menschlichen Siedlungstätigkeit Arten<br />
wie Braunbär, Wolf und Auerochse im<br />
Kamener Stadtgebiet vorkamen – ganz<br />
zu schweigen von den eiszeitlichen und<br />
voreiszeitlichen Arten. Flurbezeichnungen<br />
mit „Wolf-“ und „Wulf-“ sind<br />
allerdings wohl nicht immer Hinweise<br />
auf ehemalige Wolfsvorkommen,<br />
sondern können auch Örtlichkeiten<br />
kennzeichnen, an denen wegen ihres<br />
Dickichtcharakters oder ähnlicher Ausprägung<br />
Wolfsvorkommen spekuliert<br />
beziehungsweise fantasiert wurden (vgl.<br />
Tyroller 1996: 1437 f.).<br />
Bei den Ausgrabungen im Bereich<br />
des ehemals unweit der Kamener Nordwestgrenze<br />
gelegenen Römerlagers in<br />
Bergkamen-Oberaden wurden Knochen<br />
von Rothirsch, Wasser-, Sumpf-,<br />
Feld- und Waldspitzmaus, Scher-, Erd-,<br />
Feld- und Waldmaus, von Maulwurf,<br />
Mauswiesel und Feldhase gefunden<br />
(Details bei Niethammer & Gemmeke<br />
1990, Gemmeke & Niethammer 1992,<br />
Flora & Fauna<br />
Der Wolf, ehemals heimisch im <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong>, (noch) nicht wieder festgestellt. Foto: www.fotolia.de/Melissa Schale<br />
Lanser 1992). Verglichen mit heute sind<br />
von diesen Arten Rothirsch (Cervus<br />
elaphus), Sumpfspitzmaus (Neomys<br />
anomalus) und Feldspitzmaus (Crocidura<br />
leucodon) im gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
erloschen. Zwar existiert von letzterer<br />
noch ein jüngerer Nachweis unweit der<br />
Ostgrenze des <strong>Kreis</strong>es <strong>Unna</strong> aus Werl<br />
(Vierhaus 1973, 1984), aber nach 1975<br />
hat sich die westliche Verbreitungsgrenze<br />
offensichtlich ein weiteres Stück nach<br />
Osten verschoben (vgl. Vierhaus 1984<br />
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