Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna
Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna
Naturreport 2012 - Band 16 - Kreis Unna
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zusammen und konnte deshalb weitrei-<br />
chende Aussagen über Bestandsverän-<br />
derungen tätigen. Heinz Herkenrath als<br />
landesweit bekannter Säugetierkundler<br />
(u.a. Mitarbeit bei den Kartierungen<br />
und der Erarbeitung der westfälischen<br />
Säugetierfauna, die von Schröpfer, Feldmann<br />
& Vierhaus 1984 herausgegeben<br />
wurde; weitere Arbeiten siehe bei W.<br />
Loos & G. H. Loos 2003: 15 ff.) war er<br />
es auch, der eine erste Gesamtübersicht<br />
der zu diesem Zeitpunkt sicher vorhandenen<br />
nicht fliegenden Säugetierarten<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Unna</strong> verfasste (Herkenrath<br />
2000). Zuvor hatten bereits Devrient<br />
& Wohlgemuth (1995, 1996) die im<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet nachgewiesenen Fledermausarten<br />
aufgelistet. Im Anschluss<br />
an diese Beiträge wurden einzelne Beobachtungen<br />
und Fundmitteilungen zu<br />
Säugetierarten in der Reihe „Beiträge<br />
zur Organismenwelt des <strong>Kreis</strong>es <strong>Unna</strong>“<br />
(beginnend mit G. H. Loos 2002) in<br />
vorliegender Zeitschrift veröffentlicht.<br />
Gleichwohl gibt es noch nicht veröffentlichte<br />
Kenntnisse über andere Teilräume<br />
des <strong>Kreis</strong>gebietes aufgrund der Beobachtungen<br />
durch örtliche Naturkundler,<br />
die teils über das Säugetierinventar ihres<br />
Untersuchungsraumes gut informiert<br />
sind (v.a. H.-J. Pflaume in Lünen, der<br />
auch Beiträge zu den Artmonographien<br />
bei Schröpfer, Feldmann & Vierhaus<br />
1984 geliefert hat).<br />
106<br />
Flora & Fauna<br />
Neuerliche Tendenzen hinsichtlich<br />
der Wiederausbreitung von seit Langem<br />
ausgerotteten, ausgestorbenen oder<br />
verschollenen Arten einerseits und des<br />
Neuauftretens von Säugetier-Neubürgern<br />
andererseits sowie gezielte, technisch<br />
unterstützte Suchen nach bislang<br />
nicht oder unzureichend nachgewiesenen<br />
heimischen Arten haben in den letzten<br />
Jahren neue Erkenntnisse über das<br />
Arteninventar der Säugetiere im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Unna</strong> ergeben. In erster Linie sind hier<br />
die unlängst begonnenen Untersuchungen<br />
von J. O. Kriegs (LWL-Museum für<br />
Naturkunde, Münster) anzuführen, aber<br />
auch H. Herkenrath war, unterstützt u.a.<br />
durch J. Cornelissen, noch unmittelbar<br />
bis zu seinem Tode mit derartigen Feststellungen<br />
(besonders zur Ausbreitung<br />
des Nutria an der Ruhr) beschäftigt.<br />
Für das Stadtgebiet von Kamen fehlte<br />
bislang eine Gesamtübersicht der vorkommenden<br />
Säugetierarten und ihrer<br />
Bestandsentwicklung. Die meisten vorhandenen<br />
Angaben stammen aus mehr<br />
oder weniger zufälligen Beobachtungen<br />
oder der Kenntnis eines übersichtlichen<br />
Kleinraumes innerhalb der Stadtgrenzen<br />
(vgl. Zabel 1971 über Säugetierreste aus<br />
Gewöllen der Waldohreule in Methler,<br />
Loos & Römer 1988, 1991 über Tiere<br />
am Markt, Otten 1998 über Tiere im<br />
eigenen Garten). Auch ist die Zahl mehr<br />
oder weniger systematisch Beobach-<br />
tender und mit hinreichenden Artenkenntnissen<br />
versehenen naturkundlich<br />
Aktiver hier beschränkt. Einen Überblick<br />
der bis dahin bekannten wild lebenden<br />
Säugetiere im Stadtteil (Groß-)Methler<br />
gab W. Loos (1998a), der außer eigenen<br />
und den Beobachtungen des Verfassers<br />
Feststellungen der Herren H. Otten und<br />
H. Wullhorst berücksichtigt hat. Außer<br />
deren Angaben und insbesondere den<br />
teils gemeinsam mit W. Loos in einem<br />
Zeitraum von über 30 Jahren erhobenen<br />
Befunden des Verfassers gehen einzelne<br />
im vorliegenden Beitrag berücksichtigte<br />
Beobachtungen auf die Herren K.-H.<br />
Kühnapfel, H. Rabeneck, K. Seliger †<br />
und K.-F. Steffen (alle Kamen) zurück.<br />
Weiterhin konnten dankenswerterweise<br />
zahlreiche mündliche und schriftliche<br />
Berichte von Jägern, Landwirten, Biologielehrern,<br />
Schülerprojekten des Städtischen<br />
Gymnasiums sowie Anwohnern<br />
beziehungsweise Grundstücksbesitzern<br />
zu einzelnen Arten als Informationsquellen<br />
genutzt werden. Ein namentlicher<br />
Dank gilt der Familie Römer, die über<br />
Jahre immer wieder wertvolle Hinweise<br />
zu Bestandsentwicklungen aufgrund der<br />
Beobachtungen auf ihrem Hofgrund in<br />
Altenmethler gegeben hat.<br />
� Ausgestorbene Arten<br />
Mit W. Loos (1998a) darf man davon<br />
ausgehen, dass mindestens vor der