Volle Kassen – leere Lager?
Volle Kassen – leere Lager?
Volle Kassen – leere Lager?
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Handel Umfrage<br />
<strong>Volle</strong> <strong>Kassen</strong> <strong>–</strong> <strong>leere</strong> <strong>Lager</strong>?<br />
Leeren die Baumärkte ihre <strong>Lager</strong> auf<br />
Kosten von Lieferantenbestellungen<br />
und möglicher „Out of stocks“?<br />
Eine Zusammenfassung von Reaktionen<br />
auf eine Umfrage auf DIYonline.<br />
Selten hat eine Umfrage auf<br />
DIYonline eine so starke Resonanz<br />
gefunden wie die letzte zum Thema<br />
„Orderpolitik der Baumärkte“. Die<br />
Bereitschaft abzustimmen war<br />
riesig und auch Kommentare<br />
wurden fleißig geschrieben. Wir<br />
baten unsere Leser und einige<br />
individuell angeschriebene DIY‑<br />
Entscheider, auf eine Frage und<br />
eine These spontan und möglichst<br />
kurz zu reagieren:<br />
1 Viele Lieferanten klagen, die<br />
Baumarktbetreiber würden au‑<br />
genblicklich massiv ihre <strong>Lager</strong>‑<br />
bestände auf Kosten von Liefe‑<br />
rantenbestellungen abbauen,<br />
obwohl die Konsumstimmung gar<br />
nicht so schlecht sei. Diese Un‑<br />
ternehmenspolitik führe dazu,<br />
dass viele Hersteller in wirtschaft‑<br />
liche Schwierigkeiten geraten<br />
würden, dass aber auch die Ge‑<br />
fahr von „Out of stocks“ drama‑<br />
tisch steigen würde. Stimmen Sie<br />
dieser Interpretation zu?<br />
2 Die Folgen der Wirtschafts‑ und<br />
Finanzkrise sind für die Lieferanten<br />
schlimmer als die augenblicklichen<br />
Maßnahmen des DIY‑Handels.<br />
Das (natürlich nicht repräsen‑<br />
tative) Abstimmungsergebnis<br />
(Stand: 9.3.) war eindeutig. Der<br />
ersten Frage stimmten rund 70<br />
Prozent zu und um die 20 Prozent<br />
nicht. Etwas knapper ging es bei<br />
der zweiten These zu. Diese be‑<br />
jahten rund 60 Prozent, während<br />
Leeren die Baumärkte ihre <strong>Lager</strong> auf Kosten von Lieferantenbestellungen<br />
und möglicher „Out of stocks“? Diese Frage erzielte eine große Resonanz<br />
auf DIYonline.de.<br />
annähernd 35 Prozent ihr nicht<br />
zustimmten.<br />
Nachfolgend die<br />
Meinungen der persönlich<br />
Angeschrieben:<br />
Werner Carl, Baywa<br />
Zu 1 und 2: Wir haben unser<br />
Dispoverhalten nicht verändert<br />
und der Warenbestand ist in Vor‑<br />
bereitung auf die Saison (wie jedes<br />
Jahr) eher gestiegen. Leider liegt<br />
der Umsatz zur Zeit durch den<br />
langen und in Bayern schneerei‑<br />
chen Winter im Gartenbereich<br />
unter Vorjahr. Daher wird in diesem<br />
Segment jetzt weniger bestellt.<br />
Bis auf diese Wettereinflüsse ist<br />
die Konsumstimmung nicht<br />
schlechter geworden.<br />
David Wickel, Kärcher<br />
Zu 1: Dem stimmen wir zu.<br />
Zu 2: Es ist eher die derzei‑<br />
tige Wetterlage (Langzeitfrost),<br />
die das Geschäft hemmt. Darüber<br />
hinaus sehen wir jedoch in der<br />
Großfläche erste Anzeichen eines<br />
Preisverfalls, der, ausgelöst durch<br />
die Krisenangst, zu Lasten der<br />
Markenhersteller geht.<br />
Jürgen Knocks, EMV-Profi<br />
Zu 1: Ja.<br />
Zu 2: Der Bestandsabbau<br />
verstärkte die Folgen der Wirt‑<br />
schafts‑ und Finanzkrise.<br />
Dierk Burmeister, kwb<br />
Zu 1. Ja, bei den filialisierten<br />
Baumärkten in Deutschland stellen<br />
wir ziemlich einheitlich eine sig‑<br />
nifikante Kaufzurückhaltung fest.<br />
In einigen Fällen wissen, in an‑<br />
deren vermuten wir, dass bewusst<br />
Bestände heruntergefahren wer‑<br />
den, denn die Außenumsätze sind<br />
offensichtlich nicht so schlecht.<br />
Interessant ist, dass bei Mitglie‑<br />
dern von Kooperationen und freien<br />
Kunden dieses Verhalten nicht<br />
festzustellen ist. Hier liegen die<br />
Einkäufe auf Vorjahresniveau.<br />
Zu 2. Ja, in der Tat. Liquidität<br />
ist im Moment das A und O, und<br />
wir Lieferanten können nicht so<br />
schnell Bestände abbauen wie<br />
der Einzelhandel. Im Gegenteil<br />
binden wir sogar Kapital, wenn<br />
unsere Baumarktkunden nicht<br />
einkaufen.<br />
Simone Naujoks, Max Bahr<br />
Zu 1: Ja.<br />
Zu 2: Ja.<br />
Dietrich Alberts, GAH<br />
Zu 1: Bestellmengen liegen<br />
unter der Norm. Teilweise werden<br />
nur A‑ und B‑Artikel bestellt. Früh‑<br />
bezüge erfolgen nur in geringem<br />
Umfang. Grund dafür: Furcht vor<br />
Liquiditätsengpässen auch auf‑<br />
grund des wetterbedingt späten<br />
Saisonstarts. Besucherfrequenz<br />
in den Baumärkten: normal.<br />
Zu 2: Für unser Unternehmen<br />
erwarten wir einen Umsatzrück‑<br />
gang von fünf bis zehn Prozent .<br />
Da unsere Produkte nicht im in‑<br />
vestiven Bereich sind, hoffen wir,<br />
durch die Krise nicht stärker be‑<br />
troffen zu werden.<br />
20 diy 4/2009
<strong>Volle</strong> <strong>Kassen</strong> <strong>–</strong> <strong>leere</strong> <strong>Lager</strong><br />
(Angaben in Prozent) Ja, die Analyse stimmt<br />
Weiß nicht/<br />
keine Meinung<br />
Erich Huwer, Globus Baumarkt<br />
Zu 1: Nein, ich stimme nicht<br />
zu.<br />
Zu 2: Ja, die derzeitige ge‑<br />
nerelle, politische und wirtschaft‑<br />
liche, Situation ist für die Liefe‑<br />
ranten wesentlich schlimmer als<br />
die Maßnahmen des DIY‑Han‑<br />
dels.<br />
Heike Wichmann-Sasse, Marley<br />
Deutschland<br />
Zu 1: Nein.<br />
Zu 2: Ja.<br />
Ingo Wolters, Toom Baumarkt<br />
Zu 1: Wir können nicht be‑<br />
stätigen, dass <strong>Lager</strong>bestände auf<br />
Kosten von Lieferantenbestel‑<br />
lungen abgebaut werden. Die<br />
Bestandssituation unserer Märkte<br />
befindet auf einem Niveau, das<br />
dem des Vorjahres entspricht.<br />
Zu 2: Die Folgen der Finanz‑<br />
und Wirtschaftskrise sind für<br />
diejenigen Lieferanten bedrohlich,<br />
die es in der Vergangenheit ver‑<br />
säumt haben, eine starke Markt‑<br />
und/oder Markenposition aufzu‑<br />
bauen, und die keine solide Ka‑<br />
pitalpolitik <strong>–</strong> insbesondere im<br />
Hinblick auf ihre Eigenkapitalquote<br />
<strong>–</strong> betrieben haben. Bei diesen<br />
Lieferanten ist nicht auszuschlie‑<br />
diy 4/2009<br />
10<br />
Nein, es ist ganz anders<br />
21<br />
69<br />
ßen, dass etwaige augenblickliche<br />
Maßnahmen des Handels die Krise<br />
für diese Unternehmen weiter<br />
verschärfen.<br />
Robert van Loosen, Fackelmann<br />
Zu 1 und 2: Im Moment ist<br />
es nicht schlimmer als sonst auch<br />
bzw. in den letzten Jahren. Wenn<br />
es darum geht, dass eine Inventur<br />
ansteht oder Ware erfasst/gezählt<br />
wird, dann wird Bestand abgebaut,<br />
egal ob Präsenzlücken entstehen<br />
oder nicht. Das trifft auf SB‑Handel<br />
wie auf DIY zu. Allerdings hat<br />
Fackelmann auch wenig <strong>Lager</strong>‑<br />
ware im Baumarktbereich. Der<br />
größte Teil sind Badmöbelkom‑<br />
missionen, und die werden be‑<br />
stellt.<br />
Martin Essl. Baumax<br />
Zu 1: Aus der Sicht von<br />
Baumax kann ich dem nicht zu‑<br />
stimmen. Im Sinne einer langfris‑<br />
tigen Partnerschaft geht es uns<br />
auch in herausfordernden Zeiten<br />
darum, gemeinsam mit unseren<br />
Geschäftspartnern alle Chancen<br />
zu nutzen. Daher liegt unser<br />
Schwerpunkt in der Weiterent‑<br />
wicklung und Einführung von<br />
Sortimenten und Dienstleistungen,<br />
um unsere Attraktivität und Leis‑<br />
tungsfähigkeit weiter zu erhöhen.<br />
Diese antizyklische Entwicklung<br />
erfordert jedoch ein gemeinsames<br />
Tragen der Finanzierungskosten,<br />
z. B. durch die Gewährung längere<br />
Zahlungsziele. Wir haben den<br />
<strong>Lager</strong>bestand bei Baumax bisher<br />
nicht reduziert und konnten die<br />
Warenverfügbarkeit erneut ver‑<br />
bessern.<br />
Zu 2: Die Auswirkungen sind<br />
für jedes Unternehmen unter‑<br />
schiedlich und sollten nicht pau‑<br />
schal gesehen werden. Ich halte<br />
nichts von einer Frontstellung<br />
Handel gegen Industrie. Baumax<br />
setzt immer auf eine langjährige<br />
Zusammenarbeit zum Wohle<br />
unserer Kunden und unter Berück‑<br />
sichtigung einer gemeinsamen<br />
Steigerung der Wertschöpfung,<br />
dies gilt auch unter schwierigen<br />
Rahmenbedingungen. Gerade in<br />
Zeiten wie diesen zeigt sich,<br />
welche Unternehmen langfristig<br />
strategisch ausgerichtet sind und<br />
die Zeit nutzen konnten, um für<br />
die Kunden einen Mehrwert an‑<br />
zubieten. Ein Konzentrationspro‑<br />
zess sowohl bei Industrie als auch<br />
im Handel ist absehbar.<br />
Hans-Jürgen Herr, Weber-<br />
Stephen Deutschland<br />
Zu 1: Nur in Einzelfällen und<br />
bei einzelnen Märkten.<br />
Zu 2: Nein, in unserem Be‑<br />
reich haben sich die Märkte weit‑<br />
gehend gut aufgestellt.<br />
Michael Baumgardt, Zeus/<br />
Hagebau<br />
Zu 1: Wir können als System‑<br />
zentrale an den abgerechneten<br />
Einkaufsumsätzen nicht erkennen,<br />
dass gezielt Warenbestände ab‑<br />
gebaut werden. Die Einkaufsum‑<br />
sätze hinken zwar den Ver‑<br />
kaufsumsätzen etwas hinterher,<br />
dass ist aber in den ersten Mo‑<br />
naten des Jahres, auch in Anbe‑<br />
tracht der in Teilen Deutschlands<br />
winterlichen Wettersituation, keine<br />
Besonderheit. Wir haben keine<br />
Empfehlung gegeben, Warenbe‑<br />
stände zu reduzieren, da auch<br />
unsere Umsätze bei genauerer<br />
Betrachtung noch nicht den<br />
Schluss zulassen, dass die Wirt‑<br />
schaftskrise bei uns angekommen<br />
ist. Allerdings ist es denkbar, dass<br />
einige Gesellschafter = Franchise‑<br />
nehmer in Abhängigkeit von den<br />
Finanzierungslinien ihrer Banken<br />
ihre Warenbestände restriktiver<br />
steuern. Und natürlich ist es eine<br />
Binsenweisheit, dass Bestands‑<br />
abbau zwangsläufig zu „Out of<br />
stocks“ führt, denn kurzfristige<br />
Bestandsreduzierungen kann ich<br />
nur mit kleineren Dispomengen<br />
Die Folgen der Wirtschafts- und Finanz-<br />
krise sind für die Lieferanten schlimmer<br />
(Angaben in Prozent) Ja, stimmt<br />
Weiß nicht/<br />
keine Meinung<br />
7<br />
Nein, glaube ich nicht<br />
34<br />
59<br />
21
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Handel Umfrage<br />
bei den Schnelldrehern erreichen.<br />
Langsamdrehende Artikel <strong>–</strong> und<br />
das sind die sehr viele in einem<br />
Baumarkt (Tribut an die Sorti‑<br />
mentskompetenz) <strong>–</strong> können im<br />
Bestand nur längerfristig reduziert<br />
werden.<br />
Zu 2: Diese Frage ist aus<br />
Sicht der Zeus z. Zt. noch eindeutig<br />
mit „Ja“ zu beantworten. Wir gehen<br />
für das laufende Jahr aufgrund<br />
von Flächenzuwächsen, Marketing‑<br />
und Verkaufsmaßnahmen sowie<br />
starken Sortimentsverbesserungen<br />
weiterhin von einem leichten Um‑<br />
satzwachstum aus. Wir wissen<br />
aber aus Gesprächen mit Liefe‑<br />
ranten, dass Finanzierungsfragen<br />
aktuell das gravierendere Problem<br />
darstellen, was ja auch erste be‑<br />
achtliche Insolvenzen zeigen.<br />
Detlef Schultze, GGP Deutschland<br />
Zu 1:Die Zunahme von „Just<br />
in time“‑Belieferungen nimmt seit<br />
Jahren drastisch zu und damit<br />
einhergehend die Risikoverlagerung<br />
an die Industrie. Wer nicht recht‑<br />
zeitig liefert, darf „penalty“ zahlen.<br />
Wer über keinen eigenen Außen‑<br />
dienst verfügt, kann die Gefahr von<br />
„Out of stock“‑Situationen nur<br />
schwer beeinflussen. Die Bau‑<br />
märkte und deren Verantwortliche<br />
sind gehalten, die „Cash flow“‑<br />
Situation aktiv positiv zu beein‑<br />
flussen; dies durch strikte, limitierte<br />
und teilweise tägliche Bestellungen.<br />
Den sprunghaften Anstieg von<br />
Rampenkontakten in der Logistik<br />
blende ich hier bewusst aus.<br />
Zu 2: Wer in der Lage ist,<br />
seine Strukturen in der Logistik,<br />
Beschaffung und im Verkauf fle‑<br />
xibel zu handhaben, wird als<br />
Gewinner aus der derzeitigen<br />
Situation hervorgehen. Die Stunde<br />
der Wahrheit kommt im April: Hier<br />
wird es sich zeigen, ob und wie<br />
der Abverkauf einsetzt. Zur Zeit<br />
profitieren die meisten ausschließ‑<br />
lich von der „Pipeline“‑Füllung.<br />
Kommentare<br />
auf www.DIYonline.de<br />
Im Internet stand die Umfrage<br />
auf www.DIYonline zuerst. Die<br />
Beteiligung war überragend stark.<br />
Gleichzeitig gingen auch viele<br />
Kommentare ein. Nachfolgend<br />
eine anonymisierte Auswahl.<br />
P Schon lange ziehen sich die<br />
Baumärkte aus der Affäre. Alle<br />
drei Jahre stellen sie die Liefe‑<br />
ranten vor vollendete Tatsachen.<br />
Wenn man als Lieferant Fuß fassen<br />
möchte, muss man die Ware des<br />
Wettbewerbes heraus kaufen oder<br />
hohe Abverkaufshilfen zahlen. Vor<br />
allem heraus verkaufte Wettbe‑<br />
werbsware liegt wie Blei bei in<br />
den <strong>Lager</strong>n der Hersteller. Ein<br />
Stichwort für Baumärkte <strong>–</strong> Pro‑<br />
duktverantwortung!<br />
P Diese Analyse stimmt nur zum<br />
Teil. Natürlich werden überall<br />
Bestände den aktuellen Umsätzen<br />
angepasst und wird versucht, die<br />
Liquidität zu erhalten. Jedes ver‑<br />
nünftige Unternehmen wird das<br />
aber nur in jenen Ausmaß machen,<br />
solange die Warenverfügbarkeit<br />
nicht darunter leidet und die Op‑<br />
timierung über eine Verbesserung<br />
des Prozesses erreichbar ist. Bei<br />
allen anderen Baumarktbetreiben,<br />
die dies über dieses vernünftige<br />
Maß hinaus vorantreiben, würde<br />
ich das eher schon ein deutliches<br />
Alarmzeichen einstufen.<br />
P Die Baumärkte werden immer<br />
schlechter, sie haben immer we‑<br />
niger auf <strong>Lager</strong>.<br />
22 diy 4/2009
P Gerade in den Märkten, wo<br />
immer noch bzw. wieder die Mit‑<br />
arbeiter disponieren, sind jetzt<br />
schon in vielen Märkten Leerpo‑<br />
sitionen zu verzeichnen. Hier helfen<br />
auch vielfach die Warenwirt‑<br />
schaftssysteme nichts. Die teil‑<br />
weise dramatisch abgebauten<br />
Bestände signalisieren aber auch<br />
dem Endverbraucher nichts Gutes;<br />
damit ist den Märkten und den<br />
Kunden nichtgeholfen.<br />
P Die Baumarktbetreiber sind<br />
durch ihre Vorordern bereits stark<br />
in der Abnahmepflicht. Es ist<br />
tendenziell eher so, dass die Ware<br />
beim Baumarkt steht und keine<br />
Abnehmer findet. Die großen<br />
Konzerne (Hagebau und Co)<br />
machen Druck auf die Unter‑<br />
nehmer/Filialen. Nach meinem<br />
Eindruck wird das Pulver vor Ort<br />
<strong>–</strong> die Liquidität <strong>–</strong> im Baumarkt<br />
dünner.<br />
P Die Bestellzurückhaltung ist<br />
insbesondere im DIY‑Handel im<br />
Februar 2009 deutlich zu spüren.<br />
P Schlimmer? Die Frage ist so<br />
nicht zu beantworten. Gegenüber<br />
welchen anderen Entwicklungen?<br />
Schade, ich finde es sehr gut, dass<br />
Sie ein Meinungsbild einholen.<br />
Aber bitte mit konkreten Fragen.<br />
P Die Händler haben aufgrund<br />
fester EK‑Preisvereinbarungen<br />
eine sichere Kalkulationsgrund‑<br />
lage. Diese ist auf Herstellerseite<br />
nicht so gegeben, da die Verän‑<br />
derungen, z. B. auf der Rohstoff‑<br />
seite, sofort in die Kalkulation<br />
einfließen bzw. das Ergebnis ne‑<br />
gativ beeinflussen. Eine Anpas‑<br />
sung der EK‑Preise beim Handel<br />
kann dann aufgrund der ange‑<br />
spannten Liquidität bzw. restrik‑<br />
diy 4/2009<br />
tiven Kreditpolitik der Banken für<br />
viele Hersteller zu spät sein.<br />
P Dieser Eindruck stimmt sogar<br />
sehr. Die Einzelhändler möchten<br />
keine Risiken eingehen und fahren<br />
ihre Bestellungen zurück, ohne<br />
das volle Risiko eines <strong>leere</strong>n <strong>Lager</strong>s<br />
in Betracht zu ziehen und das ‚nur’,<br />
um sich in der scheinbaren ‚Si‑<br />
cherheit’ zu wiegen. Hoffentlich<br />
wird das Erwachen nicht zu teuer,<br />
wenn auf einmal keine Waren mehr<br />
zum Verkauf vorhanden ist und<br />
dadurch der Umsatz leidet. Ange‑<br />
merkt sei auch, das gerade eben<br />
jetzt die Rohmaterialien auf einem<br />
derart niedrigen Level sind, dass<br />
die Lieferanten froh wären, wenn<br />
sie ihre Produkte, wenn auch mit<br />
sehr wenig Profit, an die Kunden<br />
weitergeben könnten.<br />
P Gerade große Ketten wie Obi<br />
und Bauhaus streichen massiv<br />
Aufträge, auch das Bestellsystem<br />
wurde geändert. Speziell bei Obi<br />
findet man überall Präsenzlücken.<br />
Hornbach und Hagebau scheinen<br />
unbeeindruckt.<br />
P Wir ordern ganz normal. Das<br />
Frühjahr wird kommen und dann<br />
müssen wir lieferfähig sein! Wen<br />
die Eigentümer bis zur Blutarmut<br />
ausgesaugt haben, wird sicher<br />
das 1. Halbjahr nicht überstehen.<br />
P Entscheidend werden die<br />
nächsten zwei bis drei Monate<br />
werden. Sollte die Stimmung und<br />
der Auftragseingang bei den Pro‑<br />
duktionsunternehmen nicht besser<br />
werden, wird die Krise auch die<br />
Baumärkte und deren Lieferanten<br />
treffen. Allerdings wird es dabei<br />
je nach Warengruppe weniger<br />
und stärker betroffene Anbieter<br />
geben. n<br />
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23<br />
Kunde:<br />
Insertion:<br />
Format:<br />
Platzierun<br />
Empfänge<br />
Status:
Handel<br />
Amtliche<br />
Mitteilungen<br />
Neueintragungen<br />
AHA Baustoffhandel und<br />
Transport GmbH, Neuenhagen.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
U. a. Handel mit Baustoffen,<br />
Durchführung von Bautransporten,<br />
Entsorgung von Bauschutt<br />
und anderen Bauabfällen.<br />
Geschäftsführer: Holger Arbeiter.<br />
BHC Baustoffhandel Crimmitschau<br />
GmbH, Crimmitschau.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Handel mit Baustoffen, Vermietung<br />
von Maschinen und Geräten,<br />
Verwaltung von eigenen Objekten<br />
und der technische Service (Hausmeisterdienste)<br />
an Immobilien.<br />
Geschäftsführerin: Kerstin Gerlach.<br />
P. Caprasse Baustoffe GmbH,<br />
Bochum. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist der Groß- und Einzelhandel<br />
mit Baumaterial aller Art,<br />
Betreiben von Baustoffhandlungen<br />
und Baumärkten, Übernahme<br />
von Dienstleistungen, Management<br />
und Unternehmensberatungen,<br />
Durchführung von Montagearbeiten,<br />
Im- und Export, Handel, Vertrieb<br />
und Montage mit Produkten<br />
zur Energieerzeugung und<br />
-lieferung, Verwaltung und Vermietung<br />
von eigenen und fremden<br />
Immobilien und Grundstücken.<br />
Geschäftsführer: Peter Caprasse.<br />
Hagebaumarkt Sangerhausen<br />
GmbH, Sangerhausen. Gegenstand<br />
des Unternehmens: Betrieb<br />
eines Baumarktes und einer<br />
Baustoffhandlung am Standort<br />
Sangerhausen sowie alle Geschäfte,<br />
die damit im Zusammenhang<br />
stehen. Geschäftsführer:<br />
Gerd Völkel.<br />
Herker Blumen und Freizeit GmbH<br />
& Co. KG, Bochum. Gegenstand<br />
des Unternehmens ist der Betrieb<br />
eines Gartencenters, insbesondere<br />
der An- und Verkauf von<br />
Schnittblumen, Topfpflanzen,<br />
Gartenpflanzen aller Art einschließlich<br />
des Handelns mit<br />
künstlichen Blumen und Pflanzen<br />
sowie mit Hartwaren, u. a. mit<br />
Handelsregister<br />
Keramik, Ton- und Plastikwaren,<br />
Spiel- und Freizeitgeräten aller Art.<br />
Persönlich haftender Gesellschafter:<br />
Herker Blumenhof<br />
Verwaltungs GmbH, Bochum.<br />
Entstanden durch Umwandlung<br />
im Wege des Formwechsels der<br />
Herker Blumen und Freizeit GmbH,<br />
Bochum, nach Maßgabe des<br />
Beschlusses der Gesellschafterversammlung.<br />
Neo Company GmbH, Nordkirchen.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Vertretung von Industriefirmen<br />
mit Produkten für<br />
Sanitärausstattung, Badmöbel,<br />
Gartenmöbel und Baumarktbedarf<br />
(Auftragseinholung, Retourenbearbeitung,<br />
Warenpräsenz,<br />
Warenpflege) sowie der Handel<br />
mit solchen Produkten. Geschäftsführer:<br />
Claus Götsch, Uwe Pfrimmer.<br />
Veränderungen<br />
Baumarkt Wismar GmbH & Co. KG,<br />
Wismar. Ausgeschieden als persönlich<br />
haftender Gesellschafter:<br />
Baumarkt Wismar Verwaltungs<br />
GmbH, Wismar. Eingetreten als<br />
persönlich haftender Gesellschafter:<br />
EGN-BMB Verwaltungs<br />
GmbH, Bad Bramstedt.<br />
Mainzer Gartencenter GmbH,<br />
Mainz. Die Gesellschafterversammlung<br />
hat eine Änderung des<br />
Gesellschaftsvertrages in § 1 Abs.<br />
1 (Firma) und mit ihr die Änderung<br />
der Firma beschlossen.<br />
Neue Firma: Schneider Gartenund<br />
Landschaftsbau GmbH.<br />
OBI Bau- und Heimwerkermarkt<br />
Verwaltungs-GmbH, Forst. Durch<br />
Beschluss der Gesellschafterversammlung<br />
wurde der Gesellschaftsvertrag<br />
in § 3 (Dauer der<br />
Gesellschaft und Geschäftsjahr)<br />
geändert.<br />
Team Baucenter Stäbelow GmbH<br />
& Co. KG, Stäbelow. Gegenstand<br />
des Unternehmens: Handel mit<br />
Baustoffen, Eisenwaren, Werkzeugen,<br />
Stahl-, Sanitär- und Gartenbedarf<br />
sowie sämtlichen Baumarktartikeln.<br />
Eingetreten als persönlich<br />
haftender Gesellschafter:<br />
Zehnte Team Beteiligungs GmbH,<br />
Süderbrarup. Entstanden durch<br />
Umwandlung im Wege des Formwechsels<br />
der Team Baucenter<br />
Stäbelow GmbH, Stäbelow.<br />
F. Wehrmann Baustoffe und<br />
Baumarkt GmbH, Winsen. Bestellt<br />
als Geschäftsführer: Helge Wehrmann,<br />
Malte Wehrmann. Nicht<br />
mehr Geschäftsführer: Thomas<br />
Frommann, Dörte Wehrmann.<br />
Konkurse,<br />
Vergleiche etc.<br />
Baumarkt Röbel Verwaltungs-<br />
GmbH, Röbel. Die Verschmelzung<br />
ist im Register der übernehmenden<br />
Baustoffmarkt Ziethen<br />
Verwaltungs-GmbH von Amts<br />
wegen eingetragen worden.<br />
Roland Fuchs Baumarkt GmbH &<br />
Co. KG, Walzbachtal. Das Gericht<br />
beabsichtigt, die Gesellschaft<br />
wegen Vermögenslosigkeit im<br />
Handelsregister von Amts wegen<br />
zu löschen.<br />
TOP Gartencenter GmbH, Hönow.<br />
Die Gesellschaft wurde von Amts<br />
wegen gelöscht.<br />
Bei den amtlichen Meldungen handelt es<br />
sich um Bekanntmachungen, für deren<br />
Richtigkeit von Seiten des Verlages keine<br />
Garantie übernommen werden kann.<br />
Neueröffnungen<br />
Bauhaus Fachcentren, Augsburg.<br />
11.500 m² Gesamtverkaufsfläche,<br />
davon 2.500 m² gewichtete<br />
Gartencenterverkaufsfläche.<br />
Eröffnet am 28. November 2008.<br />
Bauhaus Fachcentren, 3400<br />
Hilleröd (Dänemark). 9.500 m²<br />
gewichtete Gesamtverkaufsfläche,<br />
davon 1.800 m² gewichtete<br />
Gartencenterverkaufsfläche.<br />
Eröffnet im Dezember 2008.<br />
Bauspezi-Baumarkt Heppelmann<br />
& Reincke, Harsefeld. Rund<br />
2.000 m² Verkaufsfläche.<br />
Eröffnet am 9. Oktober 2008.<br />
Bauspezi Spies Bau- und Gartenmärkte,<br />
Parsberg. Rund 1.600 m²<br />
Gesamtverkaufsfläche, davon<br />
300 m² Gartencenterfläche.<br />
Eröffnet im Dezember 2008.<br />
Hagebaumarkt Hornung mit<br />
Gartencenter, Stutensee. Nach<br />
Umbau und Erweiterung um<br />
Teppichboden- und Zooabteilung<br />
wiedereröffnet am 27. November<br />
2008.<br />
Hornbach Bau- und Gartenmarkt,<br />
2504 Biel (Schweiz). Rund<br />
13.600 m² gewichtete Gesamtverkaufsfläche,<br />
davon rund<br />
10.000 m² gewichtete Baumarktverkaufsfläche.<br />
Eröffnet am<br />
18. November 2008.<br />
Obi Bau- und Heimwerkermarkt<br />
mit Gartencenter, 6729 Szeged<br />
(Ungarn). 7.700 m² Gesamtverkaufsfläche.<br />
Eröffnet am<br />
6. November 2008.<br />
Obi Bau- und Heimwerkermarkt<br />
mit Gartencenter, Giengen an der<br />
Brenz. Ersatz für bisherigen Markt.<br />
7.500 m² Gesamtverkaufsfläche,<br />
davon über 4.200 m² Baumarktverkaufsfläche.<br />
Eröffnet am<br />
20. November 2008.<br />
Obi Bau- und Heimwerkermarkt<br />
mit Gartencenter, Mühldorf.<br />
Rund 7.000 m² gewichtete<br />
Gesamtverkaufsfläche. Eröffnet<br />
am 22. November 2008.<br />
Obi Bau- und Heimwerkermarkt<br />
mit Gartencenter, Hockenheim.<br />
7.000 m² gewichtete Gesamtverkaufsfläche,<br />
davon 2.700 m²<br />
Gartencenterverkaufsfläche.<br />
Eröffnet am 27. November 2008.<br />
Plaza Bau- und Gartencenter,<br />
Brunsbüttel. Nach Erweiterung<br />
durch u. a. den Anbau eines<br />
Gewächshauses mit rund 350 m²<br />
Verkaufsfläche auf 3.250 m²<br />
gewichtete Gesamtverkaufsfläche<br />
wiedereröffnet Anfang Dezember<br />
2008.<br />
Praktiker Bau- und Heimwerkermarkt,<br />
5600 Békéscsaba (Ungarn).<br />
Rund 5.500 m² gewichtete Gesamtverkaufsfläche<br />
inklusive Gartencenter.<br />
Eröffnet am 29. November<br />
2008.<br />
Praktiker Bau- und Heimwerkermarkt,<br />
8000 Székesfehérvar<br />
(Ungarn). Rund 6.300 m²<br />
gewichtete Gesamtverkaufsfläche<br />
inklusive Gartencenter.<br />
Eröffnet im Dezember 2008.<br />
24 diy 4/2009