2012_1 - Swissi

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15.02.2013 Aufrufe

42 news Weil derartige Manipulationsfehler die Si- cherheit des Bahnverkehrs gefährden und zu schweren Unfällen führen können, will das BAV die Verlader im kommenden Jahr stärker in die Pflicht nehmen. Da die ent- deckten schweren Fehler sowohl im natio- nalen wie auch im internationalen Verkehr zu verzeichnen waren, ist ein breiter An- satz nötig. Das BAV hat sich mit dem Ver- band der verladenden Wirtschaft (VAP) da- rauf geeinigt, die Schweizer Verlader durch Information und Ausbildung verstärkt zu sensibilisieren. Zudem will das BAV die Verlader zu verstärktem Einsatz für die Si- cherheit anhalten. Da sich viele betroffene Verlader im Ausland befinden, will das Amt gleichzeitig auch die Zusammenarbeit mit den ausländischen Aufsichtsbehörden und internationalen Verladerorganisationen intensivieren und die Problematik in inter- nationalen Gremien thematisieren. Das BAV will im kommenden Jahr eine unver- ändert hohe Anzahl Betriebskontrollen bei Güterzügen durchführen. Quelle: www.bav.admin.ch Weissenstein: neue Seilbahn bewilligt Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Pläne für einen Neubau der Weissenstein- Bahn als Kabinenbahn genehmigt und die Konzession erteilt. Gleichzeitig bewilligt das BAV den Rückbau der historischen Ses- selbahn, da diese nicht unter Beibehaltung der schützenswerten Elemente auf den heu- tigen Sicherheitsstand gebracht werden kann. Damit gewichtet das BAV die Interes- sen der Sicherheit sowie an einer leistungs- fähigen, behindertengerechten und kom- fortablen Anlage höher als das Interesse des Denkmalschutzes. Die bestehende Sesselbahn Weissenstein war 1950 die erste kuppelbare Bahn über- haupt und ist damit ein Zeitzeuge für Pio- nierleistungen in der Seilbahntechnik. Das BAV teilt die Meinung der Denkmalschutz- experten, dass es sich um ein kulturhisto- risch wertvolles Denkmal handelt. Im Rah- men des Plangenehmigungsverfahrens kommt das BAV jedoch zum Schluss, dass es nicht möglich ist, die Anlage an die heu- tigen Sicherheitsanforderungen anzupas- sen und dabei die schützenswerte Origi- nalsubstanz so zu erhalten, dass die sanierte Bahn gemäss den heute geltenden Sicherheit Sécurité Sicurezza 2012_1 Sicherheitsanforderungen weiterbetrieben werden könnte. Rückbau der bestehenden Sesselbahn Die sanierte Anlage würde aufgrund der notwendigen Massnahmen praktisch einem Neubau entsprechen und damit zu einer Replikaanlage ohne Bezug zum Ori- ginal. Sie könnte damit keinen Denkmal- schutz beanspruchen. Das BAV legt in sei- nem Entscheid auch dar, dass die Bahn nach der Sanierung nicht über eine aus- reichende Kapazität verfügen würde sowie die Benutzbarkeit für Behinderte und der gewünschte Komfort für Familien nicht er- reicht würden. Bewilligung des Neubauprojekts Das BAV hat die Auswirkungen der neuen 6er-Kabinenbahn auf den Weissenstein, welcher als besonders schützenwert im Bundesinventar der Landschaften und Na- turdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist, und auf das denkmal- geschützte Kurhaus geprüft und in seine In- teressenabwägung einbezogen. Das BAV kommt zum Schluss, dass die geplante neue Bahn – wie bereits die bestehende – zwar gewisse Schutzziele des BLN-Objekts tan- giert. Dennoch beurteilt es das Vorhaben aufgrund der während des Verfahrens vor- genommenen Projektoptimierungen und der geplanten Ersatzmassnahmen als be- willigungsfähig. Die Bewilligung der neuen Seilbahn ist ein zentrales Element des vom Bundesrat ge- nehmigten kantonalen Richtplans zur Um- setzung des Gesamtkonzepts Weissenstein plus. Dieses sieht u.a. die Erschliessung des Weissensteins mit einer neuen leis- tungsfähigen Seilbahn vor, womit die Strasse auf den Berg an Sonn- und Feier- tagen zeitlich begrenzt für den motorisier- ten Verkehr gesperrt werden kann. Zudem wird eine umfassende Parkplatzbewirt- schaftung eingeführt. Das nun erstinstanzlich abgeschlossene Ver- fahren war das umfangreichste, welches das BAV im Seilbahnbereich in den letzten Jah- ren zu behandeln hatte. Die gegeneinander abzuwägenden Interessen von Behörden, Einsprechenden und Seilbahnunternehmen sowie die in das Verfahren aufgenommenen Projektoptimierungen erforderten einen in- tensiven Schriftenwechsel, der Anfang Ja- nuar 2012 abgeschlossen werden konnte. Gegen die Verfügung des BAV kann binnen 30 Tagen beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde erhoben werden. Quelle: www.bav.admin.ch Naturkatastrophenbilanz 2011 Eine Reihe schwerster Erdbeben und eine Vielzahl wetterbedingter Katastrophen haben 2011 zum Jahr mit den höchsten Schäden aus Naturkatastrophen aller Zeiten gemacht. Die gesamtwirtschaftli- chen Schäden lagen weltweit mit etwa 380 Mrd. US-$ fast um zwei Drittel höher als 2005, dem bisherigen Rekordjahr mit Schäden von 220 Mrd. US$. Allein die Erdbeben in Japan im März und in Neu- seeland im Februar verursachten fast zwei Drittel dieser Schäden. Die versi- cherten Schäden übertrafen mit 105 Mrd. US-$ ebenfalls den Rekordwert von 2005 (101 Mrd. US-$). Torsten Jeworrek, im Vorstand von Munich Re für das weltweite Rückversicherungsge- schäft zuständig, betont, dass sich so eine Serie schwerster Naturkatastrophen wie im abgelaufenen Jahr zum Glück nur sehr sel- ten ereignet. Hier handelt es sich um Ereig- nisse, deren Wiederkehrperioden bezogen auf den Ort des Ereignisses zum Teil bei ein- mal in 1000 Jahren oder sogar mehr liegen. Mit rund 820 schadenrelevanten Ereignis- sen liegt 2011 etwa im Schnitt der ver- gangenen zehn Jahre (790). 90% der re- gistrierten Naturkatastrophen waren wetterbedingt – jedoch knapp zwei Drit- tel der gesamtwirtschaftlichen und rund die Hälfte der versicherten Schäden ent- fielen auf geophysikalische Ereignisse, insbesondere die grossen Erdbeben. Nor- malerweise sind die wetterbedingten Na- turkatastrophen die dominierenden Scha- dentreiber: Im Mittel der vergangenen drei Jahrzehnte trugen geophysikalische Er- eignisse nur knapp 10% zu den versicher- ten Schäden bei. Ungewöhnlich war 2011 auch die regionale Verteilung der Schä- den: Rund 70% der gesamtwirtschaftli- chen Schäden entfielen auf Asien. Auf der nebenstehenden Weltkarte der Munich Re ist die Verteilung der unterschiedlichen Naturkatastrophen grafisch darstellt. Quelle: http://sec7news.ch/2012/01/18/1331

NatCatSERVICE Naturkatastrophen 2011 Weltkarte Sturzfluten, Überschwemmungen Italien, Frankreich, Spanien 44.–9.Nov. 9Nov Winter Sturm Joachim Frankreich, Schweiz, Deutschland Deutschland, 15 15.–17.Dez. 17 Dez Waldbrände Kanada, 14.–22.Mai Überschwemmungen Thailand Aug.–Nov. Erdbeben, Tsunami Japan, 11.März Erdbeben Türkei 23.Okt. Unwetter, Tornados USA, 20.–27.Mai Hurrikan Irene USA, Karibik 22. Aug.–2.Sept. Üb Überschwemmungen h USA, April–Mai Tropischer Sturm Washi Philippinen, 16.–18.Dez. Dürre USA, Okt.2010– Unwetter, Tornados USA, 22.–28.April anhaltend Waldbrände USA, April/Sept. Zyklon Yasi Australien Australien, 22.–7.Feb. 7Feb Überschwemmungen Pakistan Aug.–Sept. Überschwemmungen, Hangrutschungen Guatemala, El Salvador 11.–19.Okt. Erdbeben Neuseeland, 22.Feb. Anzahl der Ereignisse: 820 820 Erdbeben Neuseeland, 13.Juni Überschwemmungen, Erdrutsche, Sturzfluten Sturzfluten Brasilien Brasilien, 12 12./16.Jan. /16 Jan AAustralia, t li Dec. 2010–Jan. 2011 Dürre Somalia Okt. 2010–Sept. 2011 Geophysikalische Ereignisse Hydrologische Ereignisse (Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch) (Überschwemmung, Ü Massenbewegung) Meteorologische Ereignisse Klimatologische Ereignisse (Sturm) (Temperaturextreme, Dürre, Waldbrand) Naturkatastrophen Auswahl bedeutender Schadenereignisse Sicherheit Sécurité Sicurezza 2012_1 © 2012 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, Geo Risks Research, NatCatSERVICE 43

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news<br />

Weil derartige Manipulationsfehler die Si-<br />

cherheit des Bahnverkehrs gefährden und<br />

zu schweren Unfällen führen können, will<br />

das BAV die Verlader im kommenden Jahr<br />

stärker in die Pflicht nehmen. Da die ent-<br />

deckten schweren Fehler sowohl im natio-<br />

nalen wie auch im internationalen Verkehr<br />

zu verzeichnen waren, ist ein breiter An-<br />

satz nötig. Das BAV hat sich mit dem Ver-<br />

band der verladenden Wirtschaft (VAP) da-<br />

rauf geeinigt, die Schweizer Verlader durch<br />

Information und Ausbildung verstärkt zu<br />

sensibilisieren. Zudem will das BAV die<br />

Verlader zu verstärktem Einsatz für die Si-<br />

cherheit anhalten. Da sich viele betroffene<br />

Verlader im Ausland befinden, will das Amt<br />

gleichzeitig auch die Zusammenarbeit mit<br />

den ausländischen Aufsichtsbehörden und<br />

internationalen Verladerorganisationen<br />

intensivieren und die Problematik in inter-<br />

nationalen Gremien thematisieren. Das<br />

BAV will im kommenden Jahr eine unver-<br />

ändert hohe Anzahl Betriebskontrollen bei<br />

Güterzügen durchführen.<br />

Quelle: www.bav.admin.ch<br />

Weissenstein: neue Seilbahn bewilligt<br />

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die<br />

Pläne für einen Neubau der Weissenstein-<br />

Bahn als Kabinenbahn genehmigt und die<br />

Konzession erteilt. Gleichzeitig bewilligt<br />

das BAV den Rückbau der historischen Ses-<br />

selbahn, da diese nicht unter Beibehaltung<br />

der schützenswerten Elemente auf den heu-<br />

tigen Sicherheitsstand gebracht werden<br />

kann. Damit gewichtet das BAV die Interes-<br />

sen der Sicherheit sowie an einer leistungs-<br />

fähigen, behindertengerechten und kom-<br />

fortablen Anlage höher als das Interesse des<br />

Denkmalschutzes.<br />

Die bestehende Sesselbahn Weissenstein<br />

war 1950 die erste kuppelbare Bahn über-<br />

haupt und ist damit ein Zeitzeuge für Pio-<br />

nierleistungen in der Seilbahntechnik. Das<br />

BAV teilt die Meinung der Denkmalschutz-<br />

experten, dass es sich um ein kulturhisto-<br />

risch wertvolles Denkmal handelt. Im Rah-<br />

men des Plangenehmigungsverfahrens<br />

kommt das BAV jedoch zum Schluss, dass<br />

es nicht möglich ist, die Anlage an die heu-<br />

tigen Sicherheitsanforderungen anzupas-<br />

sen und dabei die schützenswerte Origi-<br />

nalsubstanz so zu erhalten, dass die<br />

sanierte Bahn gemäss den heute geltenden<br />

Sicherheit Sécurité Sicurezza <strong>2012</strong>_1<br />

Sicherheitsanforderungen weiterbetrieben<br />

werden könnte.<br />

Rückbau der bestehenden Sesselbahn<br />

Die sanierte Anlage würde aufgrund der<br />

notwendigen Massnahmen praktisch<br />

einem Neubau entsprechen und damit zu<br />

einer Replikaanlage ohne Bezug zum Ori-<br />

ginal. Sie könnte damit keinen Denkmal-<br />

schutz beanspruchen. Das BAV legt in sei-<br />

nem Entscheid auch dar, dass die Bahn<br />

nach der Sanierung nicht über eine aus-<br />

reichende Kapazität verfügen würde sowie<br />

die Benutzbarkeit für Behinderte und der<br />

gewünschte Komfort für Familien nicht er-<br />

reicht würden.<br />

Bewilligung des Neubauprojekts<br />

Das BAV hat die Auswirkungen der neuen<br />

6er-Kabinenbahn auf den Weissenstein,<br />

welcher als besonders schützenwert im<br />

Bundesinventar der Landschaften und Na-<br />

turdenkmäler von nationaler Bedeutung<br />

(BLN) verzeichnet ist, und auf das denkmal-<br />

geschützte Kurhaus geprüft und in seine In-<br />

teressenabwägung einbezogen. Das BAV<br />

kommt zum Schluss, dass die geplante neue<br />

Bahn – wie bereits die bestehende – zwar<br />

gewisse Schutzziele des BLN-Objekts tan-<br />

giert. Dennoch beurteilt es das Vorhaben<br />

aufgrund der während des Verfahrens vor-<br />

genommenen Projektoptimierungen und<br />

der geplanten Ersatzmassnahmen als be-<br />

willigungsfähig.<br />

Die Bewilligung der neuen Seilbahn ist ein<br />

zentrales Element des vom Bundesrat ge-<br />

nehmigten kantonalen Richtplans zur Um-<br />

setzung des Gesamtkonzepts Weissenstein<br />

plus. Dieses sieht u.a. die Erschliessung<br />

des Weissensteins mit einer neuen leis-<br />

tungsfähigen Seilbahn vor, womit die<br />

Strasse auf den Berg an Sonn- und Feier-<br />

tagen zeitlich begrenzt für den motorisier-<br />

ten Verkehr gesperrt werden kann. Zudem<br />

wird eine umfassende Parkplatzbewirt-<br />

schaftung eingeführt.<br />

Das nun erstinstanzlich abgeschlossene Ver-<br />

fahren war das umfangreichste, welches das<br />

BAV im Seilbahnbereich in den letzten Jah-<br />

ren zu behandeln hatte. Die gegeneinander<br />

abzuwägenden Interessen von Behörden,<br />

Einsprechenden und Seilbahnunternehmen<br />

sowie die in das Verfahren aufgenommenen<br />

Projektoptimierungen erforderten einen in-<br />

tensiven Schriftenwechsel, der Anfang Ja-<br />

nuar <strong>2012</strong> abgeschlossen werden konnte.<br />

Gegen die Verfügung des BAV kann binnen<br />

30 Tagen beim Bundesverwaltungsgericht<br />

Beschwerde erhoben werden.<br />

Quelle: www.bav.admin.ch<br />

Naturkatastrophenbilanz 2011<br />

Eine Reihe schwerster Erdbeben und eine<br />

Vielzahl wetterbedingter Katastrophen<br />

haben 2011 zum Jahr mit den höchsten<br />

Schäden aus Naturkatastrophen aller<br />

Zeiten gemacht. Die gesamtwirtschaftli-<br />

chen Schäden lagen weltweit mit etwa<br />

380 Mrd. US-$ fast um zwei Drittel höher<br />

als 2005, dem bisherigen Rekordjahr mit<br />

Schäden von 220 Mrd. US$. Allein die<br />

Erdbeben in Japan im März und in Neu-<br />

seeland im Februar verursachten fast<br />

zwei Drittel dieser Schäden. Die versi-<br />

cherten Schäden übertrafen mit 105 Mrd.<br />

US-$ ebenfalls den Rekordwert von 2005<br />

(101 Mrd. US-$).<br />

Torsten Jeworrek, im Vorstand von Munich<br />

Re für das weltweite Rückversicherungsge-<br />

schäft zuständig, betont, dass sich so eine<br />

Serie schwerster Naturkatastrophen wie im<br />

abgelaufenen Jahr zum Glück nur sehr sel-<br />

ten ereignet. Hier handelt es sich um Ereig-<br />

nisse, deren Wiederkehrperioden bezogen<br />

auf den Ort des Ereignisses zum Teil bei ein-<br />

mal in 1000 Jahren oder sogar mehr liegen.<br />

Mit rund 820 schadenrelevanten Ereignis-<br />

sen liegt 2011 etwa im Schnitt der ver-<br />

gangenen zehn Jahre (790). 90% der re-<br />

gistrierten Naturkatastrophen waren<br />

wetterbedingt – jedoch knapp zwei Drit-<br />

tel der gesamtwirtschaftlichen und rund<br />

die Hälfte der versicherten Schäden ent-<br />

fielen auf geophysikalische Ereignisse,<br />

insbesondere die grossen Erdbeben. Nor-<br />

malerweise sind die wetterbedingten Na-<br />

turkatastrophen die dominierenden Scha-<br />

dentreiber: Im Mittel der vergangenen drei<br />

Jahrzehnte trugen geophysikalische Er-<br />

eignisse nur knapp 10% zu den versicher-<br />

ten Schäden bei. Ungewöhnlich war 2011<br />

auch die regionale Verteilung der Schä-<br />

den: Rund 70% der gesamtwirtschaftli-<br />

chen Schäden entfielen auf Asien. Auf der<br />

nebenstehenden Weltkarte der Munich Re<br />

ist die Verteilung der unterschiedlichen<br />

Naturkatastrophen grafisch darstellt.<br />

Quelle: http://sec7news.ch/<strong>2012</strong>/01/18/1331

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