2012_1 - Swissi

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15.02.2013 Aufrufe

Security 18 Sicherheit Sécurité Sicurezza 2012_1 Für die Wartung der Polizeifahrzeuge hingegen ist der Churer Leo Dumoulin zuständig. Der Anschaffungs- und Ausrüstungspreis eines Einsatzwagens der Verkehrspolizei kostet laut Infoschrift «Cuminaivel» rund 100 000 Franken. Im Kastenwagen findet man gut durchdachte Regal- und Schubladensysteme. Auf dem Dach befinden sich zwei Flutlichtstrahler, die per Fernbedienung ausgefahren werden können. Sicherheit am Boden … Die Teilnahme am Jahrestreffen ist nur auf Einladung möglich. Trotz dem Medienecho konnte das exklusive Stelldichein in Davos so seinen familiären Charakter bewahren. Es werden Empfänge von Firmen und Staaten durchgeführt und daneben nehmen die Gäste an informellen Treffen teil. Oftmals ist daher nicht das interessant, was an den offiziellen WEF-Anlässen öffentlich verlautbart wird, sondern das, was man hinter verschlossenen Türen bespricht. Networking im Luxushotel wird grossgeschrieben. Wie sorgt das Hotelmanagement für die Sicherheit der Gäste? Jean-Pierre Galey, Hoteldirektor Seehof Davos, gibt auf Anfrage keine Auskunft. «Wir sind betreffend Sicherheitsmassnahmen zu Stillschweigen verpflichtet», heisst es. Auch in den Morosani-Hotels (Posthotel und Schweizerhof) oder vom Direktor des Steigenberger Grandhotels Belvédère, Conrad Meier, erhält man keine Information dazu. Dafür sei der Sicherheitschef von der Kapo GR, Johannes Bärtsch, zuständig. Um die Sicherheitsaufgaben innerhalb und ausserhalb der Luxushotels kümmert sich also die Militärpolizei zusammen mit der Kapo Graubünden. Die Berufsmilitärs sind sowohl für die Personenzutrittskontrolle als auch die Kontrolle sämtlicher Güter, welche in die Hotels geführt werden, verantwortlich. Bei Zutrittskontrollen kommen auch private Sicherheitsleute zum Einsatz. Nähere Angaben gibt es allerdings nicht. «Ein Sicherheitsdispositiv ist immer nur so lange gut, wie es nicht im Detail bekannt ist. Daher machen WEF: Zahlen und Fakten Damit ein Forum dieses Ausmasses reibungslos über die Bühne geht, braucht es nicht nur unfehlbare Organisation, sondern auch verlässliches Material. Hier die Zahlen dazu: W 10 000 Badges fürs Davoser Kongresszentrum W 90 Shuttle-Busse sorgen für die Verschiebungen innerorts der Teilnehmer W 79 Audi-Limousinen stehen für den Personentransport im Einsatz Quelle: Cuminaivel 2011 W 12 gepanzerte Audi-Limousinen transportierten als besonders gefährdet eingestufte VIP W 400 Nachtsichtgeräte sorgen für den nächtlichen Durchblick W 850 Armeefunkgeräte sorgen für eine reibungslose Kommunikation W 28 Kilometer Zaun sollen vom Militär verlegt werden W 3,5 Kilometer Absperrgitter wird die Armee installieren W 5000 Meter Kabel werden beim Kommandoposten verlegt wir keine näheren Angaben zur verwendeten Technik in den einzelnen Sicherheitszonen», sagte Kapo-Sprecher Thomas Hobi. Das Sicherheitsdispositiv des WEF 2011 habe sich jedoch bewährt, weshalb auch keine grösseren Anpassungen von Nöten waren. Für die Personenzutrittskontrolle werden demnach Röntgengeräte eingesetzt. Man rechnet beispielsweise damit, dass Sicherheitsleute einer ausländischen Delegation Pistolen auf sich tragen könnten oder dass unerlaubte Schlagwaffen abgenommen werden müssen. Auch ein Sprengstoffspezialist kommt zum Einsatz. Der sucht in Hotelzimmern bedeutender Persönlichkeiten nach versteckten Gegenständen. Urs Hilfiker, der diesen Job in den vergangenen vier Jahren übernommen hat, hat zum Glück nie Sprengstoff gefunden. Die Herren des Wissenschaftlichen Forschungsdienstes (WFD) bedienen sich der Hilfe von Sprengstoffhunden, die Schwarzpulver erschnüffeln. 2011 gelang Linksaktivisten dennoch eine Störaktion. Im Morosani Posthotel wurde im Kellerraum ein Feuerwerkskörper gezündet. Verletzt wurde niemand. Nun wurden die Kontrollprozesse punktuell verbessert. … und in der Luft Aber nicht nur am Boden wird gerüstet, auch über den Köpfen. Während des WEF ist der Himmel über Davos stark beflogen. Lufttransporte im Rahmen des Forums sind gefragte Dienstleistungen, welche die Armee im Auftrag der Polizei in der Luft anbietet. So werden mittels einer Gefährdungsbeurteilung etwa völkerrechtlich schützenswerte Personen in VIP-Flügen transportiert. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy wurde 2011 während seines Flugs mit der französischen Luftwaffe gar von einer Schweizer Armeemaschine eskortiert. Neben Lufttransporten und -eskorten finden Verkehrsüberwachungsflüge, Lastentransporte oder Geländesicherungsflüge statt. Bei solchen Flügen kam bisher der neue, wendige Eurocopter 635 zum Einsatz. Unter anderen fliegen Air Zermatt und Air Glacier den EC135, welcher der

sogenannten VIP-Version des EC635 entspricht. Zudem wird die örtliche Rega während des WEF durch einen speziell ausgerüsteten Armeeheli ergänzt. Die sogenannte SAR-Maschine (Search and Rescue) bleibt ständig detachiert. Einige Helikopter (wie Super-Puma-Heli) sind auch mit der «FLIR»-Technologie ausgestattet. Hinter der Abkürzung FLIR steht «Forward Looking Infrared». Neben der Vermisstensuche als Hauptaufgabe kann das System auch zur Verbrechensbekämpfung und im Grenzwachtkorps zur Überwachung verwendet werden. Zudem können mithilfe dieser Technologie beispielsweise bei vermeintlich gelöschten Waldbränden unterirdische Glutnester geortet werden. Um diese Lufteinsätze gewährleisten zu können, bleibt der Luftraum von rund 46 Kilometer Radius gesperrt. Der Einflug ist nur mit Bewilligung möglich. Bei Störungen kommt die Luftwaffe mit ihrem Luftpolizeidienst (LPD) zum Einsatz. Dabei werden die F/A-18 Hornets verwendet, welche das Herzstück dieser Überwachung sind. Die Jets stellen im erwähnten Sperrgebiet sicher, dass ein anonymer Teilnehmer möglichst schnell auf sein Vergehen aufmerksam gemacht wird. Im unteren Luftraum, in den weitreichenden Tälern des Bündnerlands, kommen die Pilatus PC-7 zum Einsatz. Mit der Propellermaschine lassen sich vor allem die sogenannten Radarschatten erkunden. Die Kontaktaufnahme mit einem ungebetenen Gast erfolgt über Funknotfrequenz oder im Ernstfall mit Warnschüssen in Form von Leuchtkörpern. Sicherheit rundum Kontrolliert werden aber nicht nur die Veranstaltungsgebäude und der Luftraum über Davos. Es werden auch sämtliche Verkehrswege überwacht, und zwar von der Leitstelle der Verkehrspolizei des Kantons Graubünden. Hier werden während des WEF neben der alltäglichen Überwachung der bündnerischen Verkehrswege auch VIP- und Spezialfahrten organisiert sowie die Fahrzeuge im Einsatzraum laufend überwacht. Eine weitere Einheit, die ausserhalb von Davos im Einsatz steht, ist das Team der Bahnpolizei unter der Leitung von Kuno Leuenberger. Während des WEF sorgt die Bahnpolizei für die Sicherheit an Bahnhöfen, den sicheren Transport und den sicheren Umstieg von WEF-Gästen in Landquart. Am WEF wird also geschützt, was beschützt werden kann. Das heisst Sicherheit auf höchstem Niveau exerzieren. W Swissi-Kompetenzen im Bereich Security W Langjährige Erfahrung im Erstellen von umfassenden Securitykonzepten W Die Gefahr eines Einbruchs, Diebstahls, Überfalls, Vandalismus oder einer Bombendrohung werden bedürfnisgerecht berücksichtigt W 5-tägiger Lehrgang (Nr. 1501) Securitybeauftragter als Vorbereitung zum Diploma «Security Coordinator CFPA-E», 18. bis 22. Juni 2012 W Kontakt: marketing@swissi.ch, Tel. 044 217 43 33 W Lehrgangsanmeldung via www.swissi.ch/weiterbildung oder risktraining@swissi.ch in Davos trifft sich die Weltelite aus Politik, Finanz und Wirtschaft alle Jahre wieder zum Weltwirtschaftsforum. iStockphoto Sicherheit Sécurité Sicurezza 2012_1 19

sogenannten VIP-Version des EC635 entspricht.<br />

Zudem wird die örtliche Rega während des WEF<br />

durch einen speziell ausgerüsteten Armeeheli<br />

ergänzt. Die sogenannte SAR-Maschine (Search<br />

and Rescue) bleibt ständig detachiert.<br />

Einige Helikopter (wie Super-Puma-Heli) sind auch<br />

mit der «FLIR»-Technologie ausgestattet. Hinter<br />

der Abkürzung FLIR steht «Forward Looking Infrared».<br />

Neben der Vermisstensuche als Hauptaufgabe<br />

kann das System auch zur Verbrechensbekämpfung<br />

und im Grenzwachtkorps zur<br />

Überwachung verwendet werden. Zudem können<br />

mithilfe dieser Technologie beispielsweise bei<br />

vermeintlich gelöschten Waldbränden unterirdische<br />

Glutnester geortet werden.<br />

Um diese Lufteinsätze gewährleisten zu können,<br />

bleibt der Luftraum von rund 46 Kilometer Radius<br />

gesperrt. Der Einflug ist nur mit Bewilligung<br />

möglich. Bei Störungen kommt die Luftwaffe<br />

mit ihrem Luftpolizeidienst (LPD) zum<br />

Einsatz. Dabei werden die F/A-18 Hornets verwendet,<br />

welche das Herzstück dieser Überwachung<br />

sind. Die Jets stellen im erwähnten Sperrgebiet<br />

sicher, dass ein anonymer Teilnehmer<br />

möglichst schnell auf sein Vergehen aufmerksam<br />

gemacht wird.<br />

Im unteren Luftraum, in den weitreichenden Tälern<br />

des Bündnerlands, kommen die Pilatus PC-7<br />

zum Einsatz. Mit der Propellermaschine lassen<br />

sich vor allem die sogenannten Radarschatten<br />

erkunden. Die Kontaktaufnahme mit einem ungebetenen<br />

Gast erfolgt über Funknotfrequenz<br />

oder im Ernstfall mit Warnschüssen in Form von<br />

Leuchtkörpern.<br />

Sicherheit rundum<br />

Kontrolliert werden aber nicht nur die Veranstaltungsgebäude<br />

und der Luftraum über Davos. Es<br />

werden auch sämtliche Verkehrswege überwacht,<br />

und zwar von der Leitstelle der Verkehrspolizei<br />

des Kantons Graubünden. Hier werden<br />

während des WEF neben der alltäglichen Überwachung<br />

der bündnerischen Verkehrswege auch<br />

VIP- und Spezialfahrten organisiert sowie die<br />

Fahrzeuge im Einsatzraum laufend überwacht.<br />

Eine weitere Einheit, die ausserhalb von Davos<br />

im Einsatz steht, ist das Team der Bahnpolizei<br />

unter der Leitung von Kuno Leuenberger. Während<br />

des WEF sorgt die Bahnpolizei für die Sicherheit<br />

an Bahnhöfen, den sicheren Transport<br />

und den sicheren Umstieg von WEF-Gästen in<br />

Landquart. Am WEF wird also geschützt, was<br />

beschützt werden kann. Das heisst Sicherheit auf<br />

höchstem Niveau exerzieren. W<br />

<strong>Swissi</strong>-Kompetenzen im Bereich Security<br />

W Langjährige Erfahrung im Erstellen von umfassenden<br />

Securitykonzepten<br />

W Die Gefahr eines Einbruchs, Diebstahls, Überfalls,<br />

Vandalismus oder einer Bombendrohung<br />

werden bedürfnisgerecht berücksichtigt<br />

W 5-tägiger Lehrgang (Nr. 1501) Securitybeauftragter<br />

als Vorbereitung zum Diploma «Security<br />

Coordinator CFPA-E», 18. bis 22. Juni <strong>2012</strong><br />

W Kontakt: marketing@swissi.ch,<br />

Tel. 044 217 43 33<br />

W Lehrgangsanmeldung via www.swissi.ch/weiterbildung<br />

oder risktraining@swissi.ch<br />

in Davos trifft sich die<br />

Weltelite aus Politik, Finanz<br />

und Wirtschaft alle<br />

Jahre wieder zum Weltwirtschaftsforum.<br />

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