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41 MBL Katalog Bier.indd - Krefeld

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Im mittelalterlichen Köln entstanden erste schriftliche Belege für das <strong>Bier</strong>brauen<br />

seit dem späten 11. Jahrhundert. Ein namentlich genannter Brauer<br />

Ezelin erscheint in den um 1170 geführten Schreinskarten. In Uerdingen<br />

wird 1255 der Grüter erwähnt, d. h. auch hier war die Grut bereits zu einer<br />

einträglichen Einnahmequelle geworden.<br />

Vom Grutbier zum Hopfenbier<br />

Das mittelalterliche <strong>Bier</strong> unterschied sich in seiner Zusammensetzung in zwei<br />

wesentlichen Punkten von den heutigen <strong>Bier</strong>sorten: Der gezielte Einsatz von<br />

Hefe sowie der Gebrauch des Hopfens waren im mittelalterlichen Rheinland<br />

noch unbekannt. Zwar war in der Regel die Gerste das herkömmliche Getreide<br />

zur Herstellung des Braumalzes, aber auch andere Getreidesorten wie<br />

Roggen, Hafer, Weizen und Spelz kamen zur Anwendung.<br />

Dass die sich in der Luft befi ndlichen Hefen den Gärungsprozeß in Gang<br />

setzen, war den Menschen damals nicht bewußt.<br />

Das bekanntlich 1516 für Bayern festgelegte „Reinheitsge bot“ galt für das<br />

Rheinland noch nicht. Als Würzstoff wurde hier lange die Grut, ein Gemisch<br />

aus verschiedenen Kräutern, gebraucht. Die genaue Zusammensetzung der<br />

Grut, die re gional stark variieren konnte, ist nicht bekannt. Man weiß jedoch,<br />

dass im Rheinland als Hauptbestandteil die Blätter des Gagelstrauchs<br />

genommen wurden. Hinzu kamen weitere Kräuter, die der Haltbarmachung<br />

und der Geschmacksverbesserung dienen sollten.<br />

In Zusammenhang mit der Grut stand das sogenannte „Grutrecht“, mit dem<br />

sich die Landesherren das Recht vorbehielten, die Grut zu verkaufen. Der älteste<br />

Gläserner <strong>Bier</strong>krug, 18. Jahrhundert, die Emailmalerei gibt einen Bauer in Sonntagstracht<br />

mit Sense wieder sowie einen Trinkspruch: Vivat, es lebet meine Fredel<br />

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