Berner Oberland:Fünf Hoteliers vermarkten ihre Betriebe ...
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<strong>Berner</strong> <strong>Oberland</strong>:<strong>Fünf</strong> <strong>Hoteliers</strong> <strong>vermarkten</strong><br />
<strong>Berner</strong> <strong>Oberland</strong>:<strong>Fünf</strong> <strong>Hoteliers</strong> <strong>vermarkten</strong><br />
<strong>ihre</strong> <strong>Betriebe</strong> gemeinsam<br />
Das «Giessbach» am Brienzersee,<br />
das Hotel Handeck am Grimsel,<br />
der Brienzer «Lindenhof»<br />
und das Parkhotel Sauvage in<br />
Meiringen: vier <strong>Betriebe</strong> mit vier<br />
verschiedenen Auftritten. Doch<br />
den Weg in die Zukunft geht man<br />
gemeinsam: mit der Seminarplattform<br />
«alpineseminarkultur».<br />
Es brauchte Zeit, viel Zeit. «Wir<br />
mussten uns richtig zusammenraufen,<br />
bis wir uns einig waren»,<br />
erinnert sich Mark von Weissenfluh,<br />
Leiter Grimselhotels und<br />
Drahtzieher des Projektes. Doch<br />
nach intensiven Sitzungen hat<br />
man das Ziel erreicht: eine gemeinsame<br />
Plattform im Seminar-<br />
bereich. «Jeder von uns hat in einem<br />
Bereich Federn lassen müssen»,<br />
so von Weissenfluh.<br />
Kernstück ist die 16-seitige<br />
Seminarbroschüre.<br />
Darin sind sämtliche <strong>Betriebe</strong> detailliert<br />
vorgestellt. Nicht nur die<br />
Seminarinfrastruktur und Übernachtungspreise<br />
sind aufgeführt,<br />
sondern auch die möglichen Erlebnis-<br />
und Ausflugsmöglichkeiten<br />
in der näheren Umgebung<br />
der einzelnen <strong>Betriebe</strong> (siehe<br />
dazu auch Hotelbeschreibungen<br />
auf Seite 18). So stellt man sich<br />
die Zusammenarbeit in Zukunft<br />
vor: Der Gast ruft in einem der<br />
Hotels an und erkundigt sich<br />
nach den Seminarmöglichkeiten.<br />
Er erhält sowohl die Angaben<br />
zum eigenen Betrieb als auch die<br />
Broschüre «alpineseminarkultur»,<br />
die ihn über die drei angeschlossenen<br />
Hotels informiert.<br />
Bucht er ein Seminar, kann er<br />
den Anlass anreichern mit den<br />
verschiedenen Erlebnisangeboten<br />
der andern <strong>Betriebe</strong>.<br />
Das könnte in der Praxis zum<br />
Beispiel so aussehen: Die Seminargäste<br />
des Belle-Epoque-Ho-<br />
Seminarhotellerie<br />
Die innovativen <strong>Hoteliers</strong> (v.l.): Beat Imhof und Mark von Weissenfluh, beide Grimselhotels, Hansjörg Imhof<br />
vom «Lindenhof», Ferdinand T. Salverda vom Parkhotel Sauvage und Matthias Kögl vom «Giessbach».<br />
tels Giessbach unternehmen am<br />
ersten Tag einen Ausflug ins<br />
Grimselgebiet, wo sie an einer<br />
Führung durch die Stromkraftwerke<br />
teilnehmen. Am zweiten<br />
Tag sind sie an einem Krimi-<br />
abend im Parkhotel Sauvage in<br />
Meiringen zu Gast. Jedes Mal<br />
werden sie abgeholt und wieder<br />
zurückgebracht. Am Schluss des<br />
Aufenthaltes erhält der Kunde<br />
Fortsetzung Seite 18<br />
17
18 Seminarhotellerie<br />
7/08<br />
Das Nostalgische:HotelGiessbachbei Brienz<br />
Lage: bei den Giessbachfällen<br />
am Brienzersee<br />
Direktor: Matthias Kögl<br />
Zimmer: 70<br />
Seminarinfrastruktur: Seminarund<br />
Kongressräume bis zu 100<br />
Personen, Banketträumlichkeiten<br />
bis 250 Personen<br />
Seminarpreise: Tagespauschale<br />
80 Franken, Pauschale mit<br />
Übernachtung 250 Franken<br />
Restauration: Parkrestaurant<br />
und Gourmet-Restaurant Chez<br />
Florent<br />
Erlebnisbeispiel: Apéro mit einer<br />
Reise in die Vergangenheit:<br />
mit dem Dampfschiff und der ältesten<br />
Standseilbahn zum «Märchenschloss»<br />
Giessbach<br />
Lage: in Meiringen<br />
Direktor: Ferdinand T. Salverda<br />
Zimmer: 71<br />
Hotelinfrastruktur: grosszügiger<br />
Garten, Wintergarten mit Bar<br />
Seminarinfrastruktur: 7Seminarräume<br />
(18 bis 100 Personen)<br />
Seminarpreise: Tagespauschale<br />
82 Franken, Pauschale mit<br />
Übernachtung 205 Franken<br />
Restauration: drei Speisesäle<br />
mit Jugendstilambiente, Lounge-Bar<br />
08/16 im Souterrain,<br />
Bistrot-Restaurant Kristall<br />
Erlebnisbeispiel: Krimiluft im<br />
«Sauvage» vom Weinkeller in<br />
die Lounge und weiter zur Bar<br />
–auf dem ganzen Weg heissts<br />
tasten, degustieren, folgern<br />
aber nur eine Gesamtrechnung,<br />
ausgestellt vom Hotel Giessbach.<br />
Mit diesem Szenario hat der<br />
Kunde für seinen ganzen Anlass<br />
(Anfrage, Wünsche, Buchungen,<br />
Durchführung und Nachbearbeitung)<br />
nur eine Ansprechperson.<br />
Damit das in der Praxis auch<br />
klappt, sind die Mitarbeitenden<br />
der Réceptions entsprechend geschult<br />
worden. Auf eine separate<br />
Geschäftsstelle haben die Initianten<br />
bewusst verzichtet. Anfallende<br />
Kosten für die gemeinsame<br />
Plattform werden durch die vier<br />
<strong>Betriebe</strong> geteilt. «Wir sind über-<br />
Das «Giessbach» ist seit letztem<br />
Jahr auch im Winter teilgeöffnet.<br />
Öffnungszeiten: Ende April bis<br />
Ende Oktober, im Winter auf<br />
Anfrage<br />
Kontakt: Grandhotel Giessbach<br />
3855 Brienz, Tel.033 952 25 25<br />
www.giessbach.ch<br />
Das Literarische: ParkhotelSauvage in Meiringen<br />
Ein paar Schritte vom «Sauvage»<br />
entfernt, wartet Sherlock Holmes.<br />
Öffnungszeiten: Ganzjahresbetrieb<br />
Kontakt: Parkhotel Du Sauvage<br />
3860 Meiringen<br />
Tel. 033 971 41 41<br />
www.sauvage.ch<br />
zeugt, dass wir mit diesem Vorgehen<br />
unsere Hotels noch besser<br />
<strong>vermarkten</strong> können», sagt Matthias<br />
Kögl vom Hotel Giessbach.<br />
«Die Seminarhotellerie ist für uns<br />
alle von Bedeutung», ergänzt Ferdinand<br />
Salverda vom «Sauvage».<br />
Jeder Betrieb hat bislang rund einen<br />
<strong>Fünf</strong>tel des Umsatzes in diesem<br />
Bereich erwirtschaftet. Mit<br />
dem neuen Kooperationsmodell<br />
erhofft man sich nun eine deutliche<br />
Steigerung. «Unsere Region<br />
hat noch viel Potenzial», ist Hansjörg<br />
Imhof vom «Lindenhof»<br />
überzeugt.<br />
DasNaturverbundene: Hotel Lindenhof in Brienz<br />
Lage: im Dorf Brienz<br />
Direktor: Hansjörg Imhof<br />
Zimmer: 40 Erlebniszimmer<br />
Hotelinfrastruktur: grosszügiger<br />
Hotelpark mit 60 Baumarten<br />
und Kleingehölzen, Kräutergärtnerei<br />
Silberdistel<br />
Seminarinfrastruktur: fünf verschieden<br />
grosse Räume (24 bis<br />
60 Personen)<br />
Seminarpreise: Tagespauschale<br />
80 Franken, Pauschale mit<br />
Übernachtung 210 Franken<br />
Restauration: Restaurant Seeblick<br />
und Restaurant Alpstube<br />
Erlebnisbeispiel: Unter Anleitung<br />
eines Brienzer «Schnätzers»<br />
Einführung in die Kunst<br />
des Schnitzens<br />
Lage: an der Passstrasse<br />
Leiter Grimselhotels: Mark von<br />
Weissenfluh<br />
Operativer Leiter Grimselhotels:<br />
Beat Imhof<br />
Zimmer: 39<br />
Seminarinfrastruktur: Räume bis<br />
zu 80 Personen (wegen Umbau<br />
2008: bis 20 Personen)<br />
Seminarpreise: Tagespauschale<br />
80 Franken, Pauschale mit<br />
Übernachtung 200 Franken<br />
Restauration: drei Restaurantstuben,<br />
Ärlensaal, Fondue- und<br />
Racletterestaurant Alpstall<br />
Erlebnisbeispiel: Fahrt mit der<br />
steilsten Zahnradbahn, der Gelmerbahn,<br />
mit einer Steigung<br />
von 106 Prozent<br />
Die Chancen auf Erfolg stehen<br />
gut, denn die Seminarhotellerie<br />
ist gemäss Schweiz Tourismus<br />
für unser Land bedeutend.<br />
Knapp zwei Drittel des<br />
Geschäftstourismus entfallen<br />
auf Seminare und Kongresse.<br />
Oder anders formuliert: Rund 5,5<br />
Prozent der Logiernächte werden<br />
dem Seminarbereich zugeschrieben,<br />
was 2006 1,9 Millionen<br />
Logiernächte bedeutete.<br />
Dazu sagt Edith Zweifel, Media<br />
Representative bei Schweiz Tou-<br />
Der «Lindenhof» ist bekannt für<br />
seine Kräuterküche.<br />
Öffnungszeiten: Mitte März bis<br />
Ende Dezember<br />
Kontakt: Hotel Lindenhof<br />
3855 Brienz<br />
Tel.033 952 20 30<br />
www.hotel-lindenhof.ch<br />
DasBergige: Hotel Handeck im Grimselgebiet<br />
Im Grimsel können Seminargäste<br />
einen Ausflug auf die Alp machen.<br />
Öffnungszeiten: Ende Mai bis<br />
Ende Oktober<br />
Kontakt: Hotel Handeck<br />
3864 Guttannen<br />
Tel.033 982 36 11<br />
www.grimselhotels.ch<br />
rismus: «Der Seminartourismus<br />
findet überall statt.» Einen Unterschied<br />
kann sie jedoch zwischen<br />
Stadt und Bergregionen ausmachen:<br />
«Wird ein Seminar in den<br />
Bergen durchgeführt, sind die<br />
einzelnen Tage oft mit Incentives<br />
verbunden. Das heisst: Am Morgen<br />
trifft man sich zu den Meetings,<br />
am Nachmittag gibts eine<br />
Team-Spirit-Veranstaltung in der<br />
Umgebung.»<br />
Genau solche Wünsche kann<br />
die Region rund ums Haslital mit<br />
<strong>ihre</strong>n Erlebnisangeboten erfüllen.<br />
ruth.marending@gastronews.ch