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Gemeindebrief - Goddelsheim

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sehr gut.<br />

Es gab einen festen Tag zum<br />

Turnen und ab und zu waren<br />

wir spazieren. Zum<br />

Spazierengehen nahmen wir<br />

einen langen Strick mit. Jedes<br />

Kind fasste mit einer Hand an,<br />

eins rechts eins links. In einer<br />

langen Reihe gingen wir bis in<br />

den Hopfenberg, manchmal bis<br />

zur Wichtelburg oder auch mal<br />

um den Hagen.<br />

Wenn es im Ort einen Trauerfall<br />

gab, kam die Schwester den<br />

ganzen Tag lang nicht, weil sie<br />

sich um die Trauerfamilie<br />

kümmerte. Ich musste sehen,<br />

wie ich allein zurecht kam.“<br />

„Was wäre wenn… man mag sich<br />

das gar nicht vorstellen… Ist denn<br />

immer alles gut gegangen?“<br />

„Einmal war ein Junge aus dem<br />

Kellerfenster geklettert. Als mir<br />

das auffiel, bekam ich einen<br />

großen Schreck. Doch er war<br />

einfach nur nach Hause<br />

gegangen. Wenn wir uns heute<br />

begegnen, müssen wir immer<br />

lachen. - Zum Glück ist nie<br />

etwas Schlimmes passiert. Ich<br />

hätte nicht mal telefonisch Hilfe<br />

holen können. Es gab ja kein<br />

Telefon. Die Leute waren<br />

Seite 8<br />

sowieso meistens auf dem Feld.“<br />

„Diesen Jungen kenne ich.<br />

Jedesmal wenn ich ihn sehe, fragt<br />

er mich nach meiner Tante<br />

Lieselotte und lacht. Wie viele<br />

Kinder hast du betreut?“<br />

„Es waren 20… 25… einmal<br />

sogar 31 Kinder. Ich erinnere<br />

mich, dass eines jeden Morgen<br />

eine Stunde lang geweint hat,<br />

wenn es kam. Das hat sich<br />

schwer getan mit dem<br />

Eingewöhnen. Manche Kinder<br />

waren sehr anhänglich und<br />

wollten nur auf dem Schoß<br />

sitzen.“<br />

„Wie lange hast du im<br />

Kindergarten gearbeitet?“<br />

„Von 1953 bis 1958. Danach bin<br />

ich als Haushaltshilfe nach<br />

Wanne-Eickel gegangen. Der<br />

Kindergarten war schon<br />

anstrengend, auch nervlich.“<br />

Das Interview führte E. Tenbusch

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