der Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern mit ... - Bistum Augsburg
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Grußwort<br />
2<br />
Liebe Frauen und Männer,<br />
liebe Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
in unserer <strong>Pfarreiengemeinschaft</strong>,<br />
wohl kaum ein biblisches Ereignis fand in <strong>der</strong> bildenden<br />
Kunst, <strong>der</strong> Malerei und <strong>der</strong> Musik einen solchen<br />
Wi<strong>der</strong>hall wie <strong>der</strong> Bericht von <strong>der</strong> Geburt Jesu. Das<br />
schöne Titelbild dieses Pfarrbriefes und das Glasfenster<br />
aus <strong>der</strong> Kocheler Kirche sind treffende Beispiele<br />
aus ganz verschiedenen Kunstepochen. Lie<strong>der</strong>, die wir<br />
zu Weihnachten singen, sind für viele ja die schönsten<br />
Lie<strong>der</strong> im Kirchenjahr. Joh. Seb. Bachs Weihnachtsoratorium<br />
und <strong>der</strong> Messias von Gg. Fr. Händel sind inzwischen<br />
unverzichtbar geworden im vorweihnachtlichen<br />
Konzertprogramm <strong>der</strong> großen Chöre und Orchester.<br />
Warum ist das so? Ich glaube, das hängt <strong>mit</strong> dieser<br />
menschlich ans Herz gehenden Geschichte zusammen.<br />
Da ist diese hochschwangere Frau, die <strong>mit</strong> ihrem Gemahl<br />
<strong>der</strong> staatlichen Anordnung Folge leistet und sich<br />
auf eine beschwerliche Reise macht. Und genau da<br />
passiert es, dass sie ihr Kind zur Welt bringt, unter dramatischen<br />
Umständen, weil alles überfüllt ist und das<br />
Kind im Stall zur Welt kommt. Die verschiedenen Herbergssuchen,<br />
die daraus entstanden sind, schil<strong>der</strong>n das<br />
ja sehr ausmalend und lebensnah. Und dann ist da das<br />
Neugeborene. Kin<strong>der</strong> wecken ganz von selbst in uns<br />
Gefühle <strong>der</strong> Zärtlichkeit, <strong>der</strong> Liebe und Zuneigung.<br />
Jede Geburt eines Kindes lässt uns ja immer wie<strong>der</strong><br />
staunen über das Wun<strong>der</strong> des Lebens. Hinter diesem<br />
ganz natürlichen Empfinden, das in jedem gesunden<br />
Menschenherz grundgelegt ist, darf aber das göttliche<br />
Geschehen dieser Geburt nicht in den Hintergrund<br />
treten. In dieser anrührenden Erzählung erahnen wir<br />
das Geheimnis dieses Menschen. Er ist ganz Mensch, aber er kommt von Gott. Er ist <strong>der</strong> Retter, nachdem sich die<br />
ganze Welt sehnt. „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau“ (Gal 4,4), stellt<br />
<strong>der</strong> Apostel Paulus nüchtern fest. In diesem Kind von Bethlehem ist Gott selbst in seine Schöpfung eingegangen<br />
und ist gleichsam selbst Geschöpf geworden. „Das Tiefste am Christentum ist die Liebe Gottes zur Erde. Dass Gott<br />
in seinem Himmel reich ist, das wissen an<strong>der</strong>e Religionen auch. Dass er zusammen <strong>mit</strong> seinen Geschöpfen arm<br />
sein wollte, dass er in seinem Himmel, an seiner Welt leiden wollte, ja gelitten hat und durch seine Menschwerdung<br />
sich instand setzte, dieses sein Leiden <strong>der</strong> Liebe seinen Geschöpfen zu beweisen, das ist das Unerhörte“, so<br />
schreibt <strong>der</strong> große Theologe Hans Urs von Balthasar.<br />
In diesem Glaubensgeheimnis ist die schöne und tröstliche Botschaft verborgen, dass Gott uns Menschen so nahe<br />
kommen wollte, wie es näher nicht möglich ist. Das ist eben dadurch geschehen, dass Gott in seinem eigenen Sohn<br />
Mensch geworden ist. Da<strong>mit</strong> hat er uns Menschen eine göttliche Würde gegeben.<br />
Ich wünsche Ihnen für die Feier <strong>der</strong> weihnachtlichen Tage schöne Stunden im menschlichen Miteinan<strong>der</strong>, aber<br />
auch das Berührtwerden von <strong>der</strong> göttlichen Liebe in diesem Kind.<br />
Ich freue mich <strong>mit</strong> Ihnen auf die Feier <strong>der</strong> festlichen Gottesdienste in diesen weihnachtlichen Tagen, in denen ich<br />
Sie alle dem göttlichen Kind empfehle. Seien Sie herzlich gegrüßt,<br />
Euer<br />
Pfarrer Heiner Heim<br />
Foto Titel: Anbetung <strong>der</strong> Hirten nach Hans von Aachen (1552-1615),<br />
ehemaliges Altarbild in <strong>der</strong> Pfarrkirche St. Benedikt zu <strong>Benediktbeuern</strong><br />
P. Dr. Anton Bodem SDB<br />
Foto Kirchenfenster: Jan v. Zijverden