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Dirk Lankermann Glasermeister aus Duisburg

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<strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong><br />

<strong>Glasermeister</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>Duisburg</strong><br />

8<br />

Wenn man <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> vor 15 Jahren nach seinen beruflichen<br />

Plänen befragt hätte, dann wäre mit ziemlicher<br />

Sicherheit das Stichwort ‚Computer’ gefallen. Als Schüler<br />

verbrachte der heute 30jährige <strong>Duisburg</strong>er nämlich die meiste<br />

Zeit damit, die für ihn faszinierende Technik kennen zu lernen<br />

und für die unterschiedlichsten Anwendungen nutzbar zu<br />

machen. Warum er dann schließlich beruflich doch einen<br />

ganz anderen Weg eingeschlagen hat und heute als selbstständiger<br />

<strong>Glasermeister</strong> immerhin bereits 11 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, vermag er selber im Nachhinein nicht mehr<br />

genau zu erklären. „Es hat sich halt so ergeben”, stellt er<br />

dazu fest, „und außerdem war ich wohl erblich vorbelastet.”<br />

Der Name <strong>Lankermann</strong> hat nämlich im <strong>Duisburg</strong>er Handwerk<br />

schon seit mehreren Generationen Tradition, und Tradition<br />

hat zweifelsfrei auch die Glaserei Scholl, für die <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong><br />

inzwischen die alleinige unternehmerische Verantwortung<br />

trägt. Die Gründung des Unternehmens geht zurück<br />

in das Jahr 1727. Es handelt sich um die nachweislich älteste<br />

Glasmalerei Deutschlands und um den ältesten Handwerksbetrieb<br />

im <strong>Duisburg</strong>er Stadtgebiet. Diese besondere Tradition<br />

alter Handwerkskunst einerseits fortzuführen und andererseits<br />

einen modernen Glaser-Betrieb erfolgreich am Markt zu<br />

positionieren, ist die anspruchsvolle Zielsetzung, der sich der<br />

junge <strong>Glasermeister</strong> voll und ganz verschrieben hat.<br />

Als <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> 1989 im gleichen Betrieb eine Ausbildung<br />

als Glaser begann, lag die Unternehmensleitung<br />

noch bei seinem Vater Arnold<br />

<strong>Lankermann</strong>. Nach der Gesellenprüfung absolvierte<br />

der junge Mann zunächst seinen<br />

Wehrdienst, um danach als Geselle in den<br />

Betrieb zurückzukehren. An der Fachschule<br />

in Rheinbach besuchte er einen Meistervorbereitungskurs.<br />

1995 bestand er vor der<br />

Handwerkskammer zu Köln die Meisterprüfung<br />

als Glaser. Obwohl Vater und Sohn<br />

im Anschluss daran die Neupositionierung des traditionsreichen<br />

Unternehmens am Markt gemeinsam vorantrieben,<br />

bezeichnet <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> diese Phase im Nachhinein als<br />

„schwierig und problematisch”. Diese gemeinsame Phase<br />

war deshalb auch zeitlich begrenzt. Schon Ende 1996 übernahm<br />

<strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> die Unternehmensleitung; zu Beginn<br />

lediglich unterstützt von einem Gesellen und einem Lehrling.<br />

Doch der Betrieb expandierte rasch. <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> war<br />

von Beginn an bemüht, seinen Kunden ein möglichst breites<br />

Produkt- und Dienstleistungsspektrum zu bieten. „Vielseitigkeit<br />

ist in unserer Branche heutzutage ganz besonders<br />

wichtig”, weiß der junge Unternehmer. Konsequenter Weise<br />

umfasst der Tätigkeitsbereich des Unternehmens heute neben<br />

der traditionellen Kunstglaserei auch innovative Leistungen<br />

rund um den Werkstoff Glas. Dazu gehören die Anfertigung<br />

und Montage gläserner Raumtrennungen ebenso wie<br />

moderne Sandstrahlbearbeitung von Glas und natürlich<br />

Reparaturleistungen. Als zusätzliches Standbein setzt <strong>Dirk</strong><br />

<strong>Lankermann</strong> außerdem auf Glas im Bereich der Werbetechnik.<br />

Glasbeschilderungen in allen Größen und Ausführungen<br />

von der Gestaltungsidee über die Anfertigung bis hin<br />

zur fachmännischen Montage bilden inzwischen einen


erheblichen Teil des Betriebsumsatzes. Für die besondere<br />

Service-Orientierung der Glaserei spricht die Unterhaltung<br />

eines 24-Stunden-Notdienstes, für den der junge Firmenchef<br />

über Handy zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar ist.<br />

Als „besonders offensiv” lässt sich die Werbestrategie der<br />

Glaserei Scholl bezeichnen. Grellgelb hat <strong>Lankermann</strong> die<br />

Fahrzeuge seines Fuhrparks lackieren lassen. Der damit verbundene<br />

Wiedererkennungseffekt – davon ist der Firmenchef<br />

aufgrund entsprechender Rückmeldungen überzeugt – hat<br />

seine Wirkung auf potenzielle Kunden nicht verfehlt. Für die<br />

Akquisition von Kunden bedeutsam ist darüber hin<strong>aus</strong> der<br />

Internetauftritt des Unternehmens, den <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> als<br />

Computerfreak natürlich vollständig selber entwickelt und<br />

umgesetzt hat. Interessierte können hier viele Details über das<br />

Unternehmen recherchieren und sich anhand zahlloser Fotos<br />

einen Eindruck vom Leistungsspektrum der Glaserei verschaffen.<br />

Das digitale Bildarchiv des Unternehmens wächst dabei<br />

im übrigen von Tag zu Tag, denn <strong>Lankermann</strong>s Mitarbeiter<br />

sind gehalten alle Ergebnisse ihrer Arbeit mit der Digitalkamera<br />

zu dokumentieren. „So kann ich Neukunden auf einfache<br />

Art und Weise einen optischen Eindruck von unserer<br />

Arbeit geben”, betont <strong>Lankermann</strong>, „und das ist in bestimmten<br />

Phasen des Kundengesprächs besonders wichtig.”<br />

Als ‚wichtig’ bezeichnet <strong>Dirk</strong> <strong>Lankermann</strong> unterdessen auch<br />

das Bemühen um Qualität bei der Ausbildung des Berufsnachwuchses.<br />

In seinem Unternehmen bildet er deshalb<br />

neben 2 Glaserlehrlingen auch einen kaufmännischen Azubi<br />

<strong>aus</strong>. Zudem ist er sowohl im Gesellen- als auch im Meisterprüfungs<strong>aus</strong>schuss<br />

seiner Innung aktiv. Dieses<br />

ehrenamtliche Engagement in der Handwerksorganisation<br />

macht den ohnehin schon sehr<br />

gedrängten Terminplan des Jungunternehmers<br />

noch ein bisschen enger. Deshalb kann es bei<br />

terminlich gebundenen Projekten auch schon<br />

einmal passieren, dass er frühmorgens um 4 Uhr<br />

an seinem Schreibtisch sitzt. Für einen längeren<br />

Urlaub hat <strong>Lankermann</strong> jedenfalls seit der Betriebsübernahme<br />

bislang noch keine Zeit gefunden. In<br />

den letzten Monaten hat er stattdessen eine ganz<br />

eigene Methode entwickelt, Abstand von der<br />

betrieblichen Hektik zu finden. Größtenteils in<br />

Eigenleistung hat er ein altes H<strong>aus</strong> renoviert und<br />

dabei einerseits viele seiner kreativen Ideen<br />

verwirklicht und andererseits tiefe Zufriedenheit<br />

empfunden. „Das war bei aller Anstrengung wahrscheinlich<br />

sogar erholsamer als ein Urlaub”, vermutet<br />

<strong>Lankermann</strong>.<br />

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