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inForm 04 - Kästli

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Oktober 2012 · Nr. <strong>04</strong><br />

Gleistiefbau<br />

Grosser Bahnhof für Mülenen<br />

Beim Aussteigen aus dem Zug in Mülenen<br />

knirscht Kies unter den Füssen. Ein ungewöhnlicher<br />

Empfang für die Zugreisenden; bereits ab<br />

November wird für die BLS-Kunden das Aus- und<br />

Einsteigen in Mülenen deutlich komfortabler:<br />

Nach Bauschluss wird der Bahnhof nicht nur den<br />

gesetzlichen Anforderungen aus dem Behindertengleichstellungsgesetz<br />

entsprechen, sondern<br />

auch mit neuen Perrons, erneuerten Geleisen,<br />

neuen Rampen, einer breiteren Unterführung<br />

und einem frisch sanierten Bahnhofsgebäude<br />

aufwarten.<br />

Insgesamt 9.5 Millionen Franken investiert die BLS<br />

in den verschlafen wirkenden Bahnhof. Der Schein<br />

trügt jedoch: Wegen der unmittelbar angrenzenden<br />

Niesenbahn ist der Bahnhof Mülenen von grosser Bedeutung<br />

für den Tourismus. Bis zu 800 Reisende nutzen<br />

ihn an Spitzentagen. Seit April wird gebaut, Ende<br />

November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Die Zeit ist knapp bemessen: «Der Terminplan ist sehr<br />

ehrgeizig. Nur dank einer ausgeklügelten Planung bis<br />

ins kleinste Detail und einer perfekten Absprache und<br />

Zusammenarbeit mit der BLS und dem Ingenieurbüro<br />

ist es überhaupt möglich, das Vorhaben innerhalb des<br />

vorgesehenen Zeitrahmens umzusetzen» erklärt Urs<br />

Marty, Projektleiter von <strong>Kästli</strong> Bau AG. In den Verantwortungsbereich<br />

von <strong>Kästli</strong> fallen, nebst dem Bau einer<br />

neuen Sickerleitung – die 1.5 Meter unter dem<br />

Boden zwischen den Geleisen verläuft – und diversen<br />

kleineren Arbeiten, auch der Bau der neuen Rampen<br />

und die Erhöhung respektive Neuerstellung der beiden<br />

Perrons. Dies war der wohl herausforderndste<br />

Teil der Bauarbeiten: «Die beiden alten Perrons mussten<br />

entfernt, neue Fundamente betoniert, Perronwinkel<br />

versetzt und zusätzlich aufgefüllt werden,» so<br />

der Projektleiter. Für die Bauarbeiten an den Perrons<br />

wurde im August eine vierwöchige Intensivbauphase<br />

eingeschalten.<br />

Akribische Planung unumgänglich<br />

Auch der Zeitplan für diese bedeutende Phase erforder-<br />

te eine minutiöse Planung: So wurde in Schichten mit<br />

bis 20 Mann jeweils von Donnerstagabend bis Sonn-<br />

8<br />

tagabend rund um die Uhr gearbeitet. In dieser Phase<br />

wurden die bestehende Perronkante abgebrochen und<br />

die neuen Fundamente betoniert sowie Geleisque-<br />

rungen und Entwässerungen eingebaut. Darauf folgte<br />

ein dreitägiger Einsatz der BLS, welche mit einer Spezialmaschine<br />

den Unter- und Oberbau und die Geleise<br />

samt Schwellen in einem Arbeitsgang ersetzte. Anschliessend<br />

war wiederum die <strong>Kästli</strong>-Equipe gefragt.<br />

Nun wurden im 24-Stunden-Betrieb die neuen Perronwinkel<br />

versetzt und hinterfüllt, so dass die Zugspassagiere<br />

wieder ein- und aussteigen konnten. Als Abschluss<br />

der Phase wurden die Geleise von der BLS<br />

eingeschottert, gestopft, und die Fahrleitung gerichtet.<br />

Für all diese Arbeiten standen knapp zwei Wochen zur<br />

Verfügung. Dieser Ablauf wiederholte sich noch einmal.<br />

«Dass während der ganzen Bauzeit der Zugang<br />

zur Niesenbahn und zu den in Betrieb stehenden Geleisen<br />

gewährleistet sein musste, war eine zusätzliche<br />

Herausforderung», so Urs Marty. Nebst der Sicherheitsanlage,<br />

welche die Arbeiter vor herannahenden Zügen<br />

warnt, sind während der gesamten Bauphase mindestens<br />

zwei Sicherheitswächter und Verkehrswachen<br />

vor Ort. Eine weitere Schwierigkeit war die Logistik:<br />

Während der Intensivbauphase waren teilweise sehr<br />

spezifische Geräte notwendig; einige mussten gar dazu<br />

gemietet werden. Für die wichtigsten Gerätschaften<br />

standen Ersatzgeräte vor Ort und die Zulieferer von<br />

Kies und Beton waren auch zu ungewohnten Zeiten<br />

im Einsatz. In einigen Bereichen konnte die Baustelle<br />

aus Platzgründen nicht mit LKWs angefahren werden.<br />

In diesen Fällen musste das angelieferte Material auf<br />

kleinere Dumper umgeladen werden, die maximal drei<br />

Kubikmeter Ladung fassen können. Speziell war die<br />

kurze Zeit für die Realisierung der neuen Rampenaufgänge<br />

und der Treppe. Vor der Intensivphase und in<br />

nur fünf Wochen mussten die alten Treppen und Wartehallen<br />

rückgebaut und die neuen Rampen sowie die<br />

Treppe gebaut werden. Werner Brog, der seit vielen<br />

Jahren bei <strong>Kästli</strong> als Polier tätig ist und während dieser<br />

Zeit schon einiges erlebt hat, musste mit speziellen Bedingungen<br />

zurechtkommen: «Die engen Platzverhältnisse,<br />

das Bahnpublikum und das straffe Programm<br />

waren nur einige der Herausforderungen auf dieser<br />

abwechslungsreichen, interessanten Baustelle.»<br />

Kontakt<br />

Urs Marty<br />

Leiter Bau<br />

Tel. 031 939 31 31<br />

urs.marty@kaestlibau.ch<br />

Auf der Baustelle<br />

beim BLS Bahnhof<br />

Mülenen arbeiteten die<br />

<strong>Kästli</strong>-Mitarbeiter<br />

teils rund um die Uhr.

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